Verfahren zum Verleimen von Holzfurnieren oder dergleichen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verleimen von Holzfurnieren oder dergleichen dünnschichtigen, flächigen, zum Verwerfen oder Ver ziehen neigenden Materialien, und ferner auf eine Maschine zum Durchführen des Verfahrens.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass die Verleimung punktförmig, d. h. mittels ein zelner einander nicht berührender, über die zu ver bindenden Gesamtflächen der Materialien gleichmässig verteilter Leim- bzw. Klebemittelinseln erfolgt, der gestalt, dass zwischen diesen nebeneinanderliegenden Verleimungspunkten ein nicht mit Leim- bzw. Klebe mittel benetztes, durchgehendes Gerippe auf den miteinander verleimten Materialflächen verbleibt.
Es kann so vorgegangen werden, dass die punkt- förmige Verleimung bzw. Verklebung mittels in der Perforierung einer Folie, z. B. .einer Papierfolie, ent haltener Leim- bzw. Klebemitteldosierungen erfolgt.
Weiter kann die punktförmige Verleimung bzw. Verklebung mittels Leim- bzw. Klebemittelinseln in kugelförmiger Gestalt erfolgen.
Es kann den zur Verwendung kommenden Leim- bzw. Klebemitteln ein feuchtigkeitsbindender Zusatz beigegeben werden.
Die schichtweise Verleimung grossflächiger, dünn schichtiger Hölzer, insbesondere Furniere, wie sie zur Herstellung von Sperrholz, Schichtholz und in der Möbelindustrie zur Aufbringung dünner Edel holzfurniere angewendet wird, sowie die Verklebung und Kaschierung anderer dünner Stoffe wie Pappe, Papier, Textilien Metallfolien usw. geschieht bisher in bekannter Weise dadurch, dass auf die zu verlei menden Flächen flüssiger Leim oder Klebstoff mit Pinsel, Spachtel, durch Walzenauftrag oder in Spritz verfahren aufgebracht wird.
Beim Erstarren, Austrocknen oder Aushärten der Leim- oder Kleberschichten entwickeln sich in den selben oft sehr starke, durch Volumenschwund bei der Austrocknung hervorgerufene Spannungen, die sich in ihrer Stärke im Verhältnis der Zunahme der Grösse der geleimten oder geklebten Fläche vermehren, wobei sie so gross werden, dass sie sehr oft zum Ver werfen und Verziehen dieser Flächen führen.
Dieser Volumenschwund bei der Austrocknung oder Aushärtung ist eine Eigenart aller gebräuch lichen Leime und Kleber und ist durch das Abwan dern oder Verdunsten des jeweils verwendeten Lö sungsmittels bedingt, wobei der Volumenschwund umso stärker in Erscheinung tritt, je grösser der An teil des abwandernden Lösungsmittels ist.
Eine zweite, an sich bekannte Ursache für die Entwicklung von Spannungen bei der flächenmässigen Verleimung und Verklebung von Holz und anderen Stoffen ist noch darin zu suchen, dass durch das im Leim oder Klebemittel enthaltene Wasser oder an dere Lösungsmittel auf den damit benetzten Flächen bis zu einer gewissen Tiefe Quellungen entstehen, die zu einer mehr oder minder starken Ausdehnung der betroffenen Schichten führen. Die hierbei auf tretenden Spannungen sind so stark, dass sie z.
B. bei einseitigem Anfeuchten eines Brettes, eines dünnen Furniers oder einer Pappe zu einer sofortigen Ver werfung derselben führen.
Bei der Verleimung oder Verklebung gegenein ander sind also die mit Leim oder Kleber benetzten Flächen mehr oder minder stark aufgequollen und werden in diesem Zustande miteinander durch den allmählich abbindenden Leim oder Kleber fest ver bunden, wobei die Quellung während der Abbindezeit eher zu- als abnimmt. Durch die gegenseitige ins besondere bezüglich Faserrichtung der Schichten kreuzweise Verleimung, z.
B. bei Holz, ist es den aufgequollenen Schichten unmöglich, bei der nach folgenden Austrocknung der Leim- oder Kleberfuge wieder in den normalen Zustand zurückzukehren, sich also zusammenzuziehen.
Es entstehen dadurch erhebliche, in ihren Folgen oft nicht kontrollierbare Spannungen, die insbeson dere bei Holz deswegen sehr stark sind, weil die Auf bringung von beispielsweise flüssigem Leim in der Regel auf sehr stark ausgetrocknete Holzflächen .er folgt, die das Lösungsmittel des Leimes (in der Regel Wasser) sehr gierig aufnehmen und dementsprechend stark aufquellen.
In der Praxis kommen daher in der Regel nur drei- oder mehrschichtige Verleimungen zwischen Mit tel- und Aussenschichten in Frage, damit die in den Leimfugen sich entwickelnden Kräfte sich möglichst gegenseitig aufheben. Bei nur zweischichtiger Ver- leimung mit nur einer Leimfuge ist fast stets ein Ver werfen der verleimten oder verklebten Schichten zu beobachten. Dies beweist, dass die in der Fuge sich entwickelnden Kräfte stets sehr gross sind.
Es wurde nun festgestellt, dass die Ursache für das Verziehen verleimter oder geklebter Flächen darin zu suchen ist, dass sich bei den bisher ange wandten Methoden homogen zusammenhängende Leimschichten bilden, die alle diese Übelstände her vorrufen.
Da die statischen Eigenschaften der zu verlei menden oder zu verklebenden Schichten, insbesondere bei Holzfurnieren, im allgemeinen so sind, dass bei einer punktweisen Verl.eimung eine Überbrückung von einem Leimpunkt zu dem anderen ohne Beein trächtigung der Festigkeit der Verleimung an und für sich erfolgen kann, so spielt es also keine Rolle, dass nicht die gesamte Fläche der jeweils zu verbin denden Schichten mit Leim bzw. Kleber versehen ist. Die Grösse der Leimpunkte und der dazwischenlie genden unverleimten Stellen kann von Fall von Fall je nach den jeweils gewünschten statischen und me chanischen Eigenschaften der verleimten Materialien entsprechend gewählt werden.
Als weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Ver fahrens können sich in der Leim- oder Kl.eberschicht keine Spannungen entwickeln, weil keine direktzusam menhängende einheitliche Leim- bzw. Kleberschicht vorhanden ist. Es können also nur noch punktweise die Einwirkungen der Feuchtigkeit des Leims bzw. des Klebers auftreten, so dass also auch nur punktweise Quellvorgänge auftreten, die von den zu verkleben den Flächen leicht aufgenommen werden können.
Sehr beachtlich ist der wirtschaftliche Erfolg, denn bei praktisch gleichem Endergebnis der Verbindung kann nach dem erfindungsgemässen Verfahren nur noch 50% der sonst gebrauchten Leim- oder Kleber- menge erforderlich sein und es kann dadurch auch nur noch 501/o, an Feuchtigkeit, gegenüber den be kannten Klebevorgängen, zwischen die zu verleimen den Materialien eingebracht werden.
Dadurch kann natürlich auch der Leim oder der Kleber schneller abbinden bzw. aushärten, was auch zu einer starken Verminderung der bisher auftretenden Spannungen führen kann. Schliesslich ist auch noch zu beachten, dass auch der Anteil an Ausschussware bei der Ferti gung wesentlich vermindert und dass auch viel Nach arbeit ausgeschaltet werden kann, während die Güte der verleimten oder verklebten Erzeugnisse wesent lich verbessert sein kann.
Es ist schon vorgeschlagen worden, für die block weise Verleimung von Brettern, bevor diese in der Säge zerteilt werden, mit Hilfe von Walzen mit Schraubengängen, Leimstreifen aufzubringen. Da durch sollen die Sägen geschont und Leim gespart werden. Dieser Vorschlag geht von der Überlegung aus, dass ja nur eine Art Heften bei den Brettern, die im Block genau gleich gross geschnitten werden sollen, notwendig ist.
In diesem Zusammenhang ist schon der Hinweis auf Kreise, die anstelle von Streifen Ver wendung finden können, gemacht worden, wobei dieser so gemeint ist, dass einige grosse Ringe oder kreisflächenartige Punkte mit Leim auf die Bretter aufgebracht werden. Verwerfungsfreie Verleimungen oder Verklebungen von Holzfurnieren oder ähnlichen dünnschichtigen Materialien sind weder durch Leim streifen noch durch Leimringe oder solche Leim punkte grösseren Ausmasses zu erreichen, da auch diese wieder zusammenhängende Leimflächen bilden.
Die verwerfungsfreie Verleimung kann erreicht wer den, wenn erfindungsgemäss auf den miteinander ver leimten Flächen der Materialien ein nicht mit Leim benetztes, durchgehendes Gerippe, zweckmässig fein maschiger Art, erhalten bleibt.
Es ist ferner vorgeschlagen worden, durch irgend welche in beliebiger Grösse, Form, Zahl und Anord nung geschaffene, leimfreie Zwischenräume einen ungehinderten Feuchtigkeitsausgleich zwischen ver leimten Holzschichten zu ermöglichen und irgend welchen Dampf- oder Gasbildungen beim Verleimungs- vorgang Ausdehnungsmöglichkeiten zu verschaffen. Dabei wurde es aber als absolut gleichgültig ange sehen, ob der Leim als eine ganze, zusammenhän gende Fläche mit Aussparungen oder aber in Form von gegenseitig isolierten Leiminseln aufgetragen wird.
In allen diesen Fällen wird eine starke Feuch tigkeitsaufnahme und damit eine Quellung der zu verleimenden Material-Schichten vorausgesetzt. Die Verwendung derartiger grossflächiger Leiminseln, gleichgültig welcher Gestalt, und ebenso grosser Zwi schenräume, ist für die Verleimung dünnschichtiger Furniere oder sonstiger dünner Materialien praktisch unbrauchbar, da Leimflecken von grossem Durchmes ser bereits Quellungen erzeugen und ein grosser un- geleimter Zwischenraum aus statischen Gründen für dünne Materialien nicht möglich ist.
Abgesehen da von, ist auch noch darauf hinzuweisen, dass nach erfolgter Austrocknung die grossen Leimflecken bei dünnen Materialien eine narbige Oberfläche er zeugen.
Mit der beispielsweisen Verwendung kugelförmi ger Leimtropfen wird der Vorteil erzielt, dass die der Kugel innewohnende Adhäsionskraft dazu führt, dass nach ihrem Aufbringen auf die zu leimende Fläche nur eine unwesentliche Benetzung derselben statt finden und so die Feuchtigkeitsaufnahme und damit das Quellen der zu leimenden Fläche bis zum Zeit punkt der Pressung nahezu gänzlich verhindert sein kann. Es kann bei der kugelförmigen Gestalt auch die erforderliche Materialmenge besser dosierbar sein, weil durch diese Gestalt ein vorzeitiges Verdunsten der Leimfeuchtigkeit vermieden werden kann.
Man braucht also nicht, wie bisher bekannt, den Leim in einer dicken Schicht aufzutragen, damit die erforder liche, vom Holz aufzunehmende Feuchtigkeit zuge führt wird, um ein vorzeitiges Wegtrocknen der auf getragenen Leimschicht zu vermeiden.
Auch der weitere beispielsweise Ausführungs vorschlag des Verfahrens nach der Erfindung, die Verleimung bzw. Verklebung mittels einer perforier ten Folie vorzunehmen, bringt gegenüber bekannten Verleimungen mittels Folien grosse Vorteile. Die Folien dieser bekannten Verfahren sind nämlich nichts anderes, als mit Kunstharz getränkte Papier blätter, die zwischen die zu verleimenden Flächen gelegt werden, worauf dann unter Anwendung von Hitze und Druck und Feuchtigkeit eine Verleimung bzw. Verklebung der Flächen herbeigeführt wird.
Diese Folien bringen insbesondere beim Verbin den von dünnen Holzschichten grosse Nachteile mit sich, so dass man für diesen Zweck von der Verwen dung derartiger Papierfolien im grossen und ganzen Abstand genommen hat. Für die Verleimung ist eine Temperatur von mindestens 140 in der Leimfuge erforderlich, welche sich für die zu verleimenden Hölzer infolge des zu starken Feuchtigkeitsentzugs (Verdampfung der Holzfeuchtigkeit) sehr nachteilig auswirkt. Ferner bedürfen die zu verleimenden Höl zer einer sehr präzisen Klimatisierung, wenn Fehl- verleimungen vermieden werden sollen. Die Klima tisierung ist nur unter grossem technischem und kostenmässigem Aufwand einwandfrei durchzuführen.
Die Festigkeit der Verleimung wird insofern beeinträchtigt, als die Bindung in der Leimfuge von Holzfläche zu Holzfläche nur durch die Papierschicht hindurch erfolgen kann.
Der sehr dünne Leimfilm verlangt für eine gute Verleimung äusserst genau planbearbeitete Flächen, weil im Gegensatz zur Verleimung mit flüssig aufge tragenen Leimen keine Kontaktleimung stattfindet und kleinere, in der Struktur des Holzes begründete oder durch ungenaue Bearbeitung der Flächen her vorgerufene Unebenheiten bei der Filmverleimung nicht überbrückt und verleimt werden können.
Die Nachleimung von solchen, in der Praxis als Kürsch ner bezeichneten Stellen ist bei der Filmverleimung nicht mehr möglich, da das als Leimstoff benutzte Harz, z. B. Phenolharze, des Leimfilms im einmal angebundenen Zustand unlöslich ist und keine Ver flüssigung mehr verträgt.
Bei der Verleimung bzw. Verklebung mit einer Folie nach der erwähnten beispielsweisen Ausfüh- rungsform des erfindungsgemässen Verfahrens kann die Leimbindung direkt von Holz zu Holz ohne da zwischenliegende, die Leimfestigkeit beeinträchti gende Papierschicht erfolgen und kann man deshalb eine grosse Anzahl sonst nicht verwendbarer Leime heranziehen.
Man hat bisher im allgemeinen Phenol harze genommen; bei der erwähnten beispielsweisen Verfahrensform können auch Polyvinylacetat, Glutin- oder Caseinleime verwendet und die vorbereiteten Folien, genau wie bei dem bekannten Filmleimver- fahren, trocken zwischen die zu verleimenden Flächen eingelegt und unter Einwirkung von mässiger, z. B. Holzschichten nicht abträglicher Wärme von etwa 60 bis 80 C, verpresst werden.
Dabei können durch diese Leime gewisse Unebenheiten in den zu verlei menden Flächen überbrückt und diese Flächen fest verbunden werden, ohne d.ass eine Versprödung und damit eine Festigkeitsminderung in der Leimfuge auf treten würde.
Im übrigen kann die Dosierung der in die z. B. ausgestanzte Perforierung der als Leimträger dienen den Folie eingebrachten Leimmenge in so weiten Grenzen erfolgen, dass praktisch allen Anforderun gen der Praxis sowohl für Feinstverleimungen von empfindlichen und dünnen Edelfurnieren als auch groberen Verleimungen, wie sie bei der Herstellung von Tischlerplatten (grobere ungenauere Leimfugen) vorkommen, entsprochen werden kann.
Mit Folien, deren Perforierung z. B. auf Poly- vinylacetat-, Casein- oder Glutinleimbasis hergestellte Leime bzw. Kleber enthält, können praktisch Hölzer jeden Feuchtigkeitsgehaltes unterhalb des Fasersät tigungspunktes verleimbar sein.
Eine Klimatisierung und strenge Einhaltung gewis ser Feuchtigkeitsgrenzen wie bei den bisher bekann ten Filmleimverfahren kann nicht erforderlich sein.
Nachstehend sind einige beispielsweise Ausfüh rungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens dargelegt. <I>Beispiel 1</I> Herstellung von einer dreischichtigen Sperrholz platte aus Okumeholz. Auf die mittlere Schicht, von einem Okumeholz- furnier von 0,3 mm Stärke gebildet, das zum Verwer fen bzw.
Verziehen neigt, wird beiderseits punkt- förmig ein Harzleim (Kaurit) in der Menge von 26 g;
m2 in einer Punkstärke von 1,8 mm 0 und einer gleichmässigen Verteilung auf den Flächen mit 11 ein ander nicht berührenden Punkten,'cm2 aufgetragen. Hierauf werden beiderseits der Mittelschicht gleich starke Schichten des gleichen Holzfurniers in zur Mittellage um 90 wechselnder Faserrichtung auf gebracht und das Ganze in der üblichen Weise ver- presst. Man erhält eine 0,9 mm starke, nicht ver zogene Sperrholzplatte ohne jeden Leimdurchschlag,
bei der auf den miteinander verleimten Material flächen zwischen den Verleimungspunkten je ein nicht mit Leim benetztes Gerippe vorhanden ist. <I>Beispiel 2</I> Herstellung einer kaschierten Pappe.
Auf die beiden Oberflächen einer dünnen, zum Verwerfen bzw. Verziehen neigenden Papptafel wird als Kleber ein im Handel befindlicher Polyvinylacetat- leim (Movikoll) in wässriger Lösung in einer Menge von 25 g ;m-" in gleichmässiger Verteilung punktförmig, mit einer Punktstärke von 1,8 mm 0 und einer Punktdichte von 11 Punkten/cm2, aufgebracht. Auf beiden vorbehandelten Flächen der Pappschicht wird eine Pappefolie von etwa 0,08 mm aufgerieben. Man erhält eine nicht verzogene, kaschierte Pappe mit entsprechender Verleimung ohne jeden Leimdurch schlag.
<I>Beispiel 3</I> Herstellung einer Schichtverleimung. Zwischen zwei Furnieren aus Buchenholz von je 0,7 mm Stärke wird eine Papierfolie gelegt, welche mit einer über die gesamte Oberfläche gehenden, mög lichst gleichmässigen Perforierung (25 kreisförmige, einander nicht berührende Löcher von etwa 1 mm auf 1 cm2) versehen ist, deren Hohlräume mit einem für Heissleimung modifizierten Glutinleim gefüllt sind. Hierauf wird das Ganze in an sich bekannter Weise unter Wärmeeinwirkung gepresst.
Man er hält eine nicht verzogene Holzplatte ohne jeden Leim durchschlag.
Die erfindungsgemässe Maschine zum Durchfüh ren des Verfahrens gemäss der Erfindung besitzt eine Auftragswalze mit elastischer Umfangsfläche, die mit zahlreichen, gleichmässig auf der Fläche verteil ten Vertiefungen versehen ist, zwischen denen ein durchgehendes, von den ungelochten Oberflächentei len gebildetes Gerippe besteht, einen Behälter zur Aufnahme des Leim- bzw. Klebstoffes, von dem aus die Vertiefungen der Auftragswalze auf mindestens einem Teil ihres Umfanges und über ihre ganze Länge mit Leim- bzw.
Klebstoff versehen werden, und einen auf der ganzen Länge der Auftragswalze an ihrer Umfangsfläche anliegenden Abstreifer.
Die Auftragswalze kann einen Walzenkörper aus elastischem Werkstoff, z. B. Kunststoff oder Gummi, besitzen. Gegebenenfalls kann der aus Metall herge stellte Walzenkörper der Auftragswalze mit einer Schicht eines elastischen Werkstoffes überzogen sein.
Nach einer weiteren beispielsweisen Ausführungs form ist die elastische Oberfläche der Auftragswalze mit einer dünnen, entsprechend den Vertiefungen der elastischen Oberfläche gelochten Schicht eines abriebfesten Werkstoffes überzogen. Dabei kann die elastische Schicht mit der Oberfläche des metalli schen Walzenkörpers der Auftragswalze und die Schicht aus abriebfestem Werkstoff mit der elasti schen Oberfläche z. B. durch Kleben, Aufvulkanisie- ren oder Verschweissen verbunden sein.
Gemäss einer weiteren beispielsweisen Bauform ist in einem Leim- bzw. Klebstoff-Behälter, der die Auftragswalze auf einem Teil ihres Umfangs über ihre ganze Länge umgibt, eine mit Druck an der Auftragswalze anliegende Quetschwalze eingebaut. Die Quetschwalze und der unterhalb des Behälters angeordnete Abstreifer können dabei in ihrer Lage zur Oberfläche der Auftragswalze verstellbar ange ordnet sein, z. B. mittels Schraubspindeln, hydraulisch oder pneumatisch betätigten Stösseln und ähnlichen Einrichtungen.
Eine andere beispielsweise Ausführungsform be steht darin, dass unterhalb des Abstreifers Mittel zum Zuführen der mit Klebstoff zu versehenen Materia lien zur Walze und Mittel zum Anpressen derselben gegen die Oberfläche der Auftragswalze vorgesehen sind.
Eine weitere beispielsweise Bauform besitzt eine oberhalb des Klebstoffbehälters angeordnete, über die ganze Länge der Auftragswalze reichende Reini gungsvorrichtung, z. B. eine Bürste.
Zur Sicherung der Auftragswalze können entlang der Auftragswalze Stützwalzen angeordnet sein. Eine weitere beispielsweise Bauform besteht darin, dass die Vertiefungen in der Oberfläche der Auftragswalze bis zum Innenraum der Walze durch gehen, und dass dieser Walzeninnenraum mit einem unter Druck stehenden Klebstoffbehälter verbunden ist, so dass die Vertiefungen der Walze vom Walzen innern her mit Klebstoff gefüllt werden.
Nach einer weiteren beispielsweisen Ausführungs form sind zwei Auftragswalzen so zueinander ange ordnet, dass mit Klebstoff zu versehende Materialien zwischen ihnen, unter gegenseitigem Anpressdruck durchführbar sind.
Eine weitere beispielsweise Ausführungsform be steht darin, dass eine an der Walzenoberfläche über die ganze Länge der Auftragswalze verschiebbare Reinigungseinrichtung vorgesehen ist, die aus einem an eine Saugleitung angeschlossenen Mundstück und einer in dieses mündenden Leitung, die mit einer Druckwasser- oder Druckluftquelle verbunden wer den kann, besteht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Maschine dargestellt.
Es zeigen, in schematischen Skizzen: Fig. 1 einen Aufriss der Maschine, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Auftragswalze und Fig. 3 einen Teilschnitt durch eine solche Walze. Der aus Metall hergestellte Walzenkörper 1 einer Auftragswalze ist am Umfang mit einer Schicht 2 aus elastischem Werkstoff, z. B. Gummi, Kunststoff, Weich-PVC, überzogen. Diese elastische Schicht ist mit einer dünnen Schicht 3 aus einem abriebfesten Werkstoff z. B. aus Hart-PVC überdeckt, um den elastischen Werkstoff gegen zu starke Abnutzung zu schützen.
In der Umfangsfläche der Walze sind zahl reiche kleine, durch die Schicht 3 führende und in die Schicht 2 ragende, gleichmässig auf ihr verteilte Vertiefungen 4 angebracht, und zwar so, dass zwischen ihnen ein durchgehendes Gerippe, das von den un- gelockten Oberflächenteilen gebildet ist, verbleibt. Die Walze 1 ist über ihre ganze Länge von einem Leim- bzw. Klebstoffbehälter 5 auf einem Teil ihres Umfanges umschlossen, in den durch einen Deckel 6 der Klebstoff oder Leim 7 eingefüllt wird.
Wenn die Auftragswalze 1 im Uhrzeigersinn (Fig. 1) umläuft, erlangt sie die Benetzung durch den sich im Behälter befindlichen Klebstoff oder Leim, ehe sie auf ein unter ihr durchlaufendes Material den Klebstoff oder Leim abgibt. In dem Behälter 5 ist eine Quetsch- walze 8 eingebaut, die mit Hilfe einer Schraubspin- del 9 über einen Einstellknopf 10 mehr oder weniger an die Auftragswalze 1 angepresst werden kann. Die Quetschwalze 8 reicht ebenfalls über die ganze Länge der Auftragswalze 1.
Unten am Behälter 5 ist ein Abstreifer 11 vorgesehen, der ebenfalls über die ganze Länge der Auftragswalze 1 reichend der Um fangsfläche der Walze anliegt und mit Hilfe einer Schraubspindel 12 und eines Einstellknopfes 13 der Auftragswalze mehr oder weniger genähert werden kann.
Um zu verhindern, dass eventuell von der Auf tragswalze Materialsplitter von den mit Klebstoff zu versehenden Bahnen mitgeschleppt werden, was bei der Quetschwalze oder dem Abstreifer zu Beschädi gungen der Auftragswalzen-Oberfläche führen könnte, ist oberhalb der Auftragswalze eine der Walzenum- fangsfläche, bevor sie in den Klebstoffbehälter ein läuft, anliegende Bürste 14 vorgesehen, die über die ganze Länge der Auftragswalze 1 reicht und dazu bestimmt ist, sie von allen anhaftenden Materialteil- chen zu reinigen.
Das mit Leim- bzw. Kleberauftrag zu versehende Gut 15, also Bahnen von Papier, Furnieren, Pappen, dünnen Brettern usw., wird. auf einem Zuführtisch 16 unter der Auftragswalze 1 hindurchgeführt. Da bei ist es notwendig, dass ein entsprechender Druck zwischen der Auftragswalze und diesem Gut zur Verfügung steht.
Um den notwendigen Druck ent sprechend der jeweiligen Materialdicke einstellen zu können, ist entweder die Auftragswalze oder der Tisch 16 gegen den anderen Teil, gegebenenfalls auch beide gegeneinander, verstellbar eingerichtet, so dass der Spalt zwischen Auftragswalze und Zuführtisch verändert werden kann.
Wenn die Auftragswalze 1, im Uhrzeigersinn laufend, mit ihrer Umfangsfläche durch den Kleb stoffbehälter 5 läuft, füllen sich die Vertiefungen 4 in der Oberfläche der Walze mit dem Klebstoff. Um eine sichere Füllung der Vertiefungen 4 zu errei chen, ist in dem Klebstoffbehälter 5 die Quetsch- walze 8 angeordnet, die die Aufgabe hat, beim Durch laufen der Auftragswalze auf die elastische Schicht 2, 3 .eine pressende Wirkung auszuüben, wodurch die in den Vertiefungen 4 befindliche Luft heraus gedrückt wird, so dass sich diese Vertiefungen nach dem Passieren der Quetschwalze 8 mit Klebstoff 7 aus dem Behälter füllen.
Nach dem Verlassen des Klebstoffbehälters 5 gelangt die Oberfläche der Walze 1 an die Kante des Abstreifers 11, der so eingestellt ist, dass der an der Umfangsfläche der umlaufenden Walze 1 haftende Klebstoff sauber ab gestreift wird. _ Die mit dem punktartigen Leim- bzw. Kleber auftrag 17 zu versehenden Bahnen 15 werden nun unter entsprechendem Druck so unter der Auftrags walze 1 durchgeführt, dass der in den Vertiefungen 4 der Auftragswalze sitzende Klebstoff herausgepresst und auf der zu klebenden Fläche .entsprechend den Walzenvertiefungen in zahlreichen kleinen,
auf die gesamte Fläche gleichmässig verteilten und einander nicht berührenden Punkten abgesetzt wird. Die Maschine kann auf sehr einfache Art für zweiseitigen Kleber- bzw. Leimauftrag eingerichtet werden, indem das beidseitig mit Kleber- bzw. Leim auftrag 17 zu versehende Gut 15 zwischen zwei auf beiden Seiten angeordneten Auftragswalzen 1 durch läuft.
Bei Stillsetzen der Maschine, z. B. über Nacht, muss für gründliche Säuberung der Auftragswalze gesorgt werden, um ein Unbrauchbarwerden der Auftragswalze durch Verkleben der Vertiefungen 4 zu verhindern, da die Leim- bzw. Klebstoffe. in die sen feinen Vertiefungen nach einiger Zeit erhärten.
Um stets eine gründliche Säuberung nach dem Ge brauch durchführen zu können, wird der Klebstoff behälter 5 entleert und mit Wasser oder einem für den jeweiligen Klebstoff geeigneten Lösungsmittel gefüllt, worauf das Walzensystem in Umlauf gesetzt wird. Auf diese Art wird in dem Behälter 5, mit Hilfe der Quetschwalze 8 Wasser oder Lösungsflüs sigkeit in die Vertiefungen des Walzenmantels ge presst.
Damit man aber sicher ist, dass nicht noch in den Vertiefungen schon erhärtete Klebstoffteil- chen festsitzen, ist noch ein besonderes Reinigungs gerät vorgesehen, welches an Führungsschienen 18 entlang der Auftragswalze 1 hin und her bewegt wer den kann und während des Betriebes der Auftrags maschine auf eine ihrer Seiten geschoben werden kann, so dass es nicht hinderlich bei der Maschinen arbeit ist.
Das Reinigungsgerät 19 besteht im wesent lichen aus einem Träger 20, der auf den Laufschie nen 18 verschiebbar angeordnet ist und, von diesen getragen, einem Mundstück 21 und einem in das Mundstück 21 unten .einmündenden Leitungsstutzen 22, der nahe der Auftragswalze 1 seine Mündungs öffnung 23 hat. Das Mundstück 21 ist an einen nicht dargestellten Exhaustor angeschlossen, während der Stutzen 22 an eine ebenfalls nicht dargestellte Druck luft oder Druckwasserleitung angeschlossen wird.
Die Bohrung des Stutzens 22 ist nahe seiner Mün dung 23 nahezu senkrecht gegen die Walzenober fläche gerichtet, so dass, wenn Wasser oder Luft unter entsprechendem Druck durch die Stutzenmün- dung 23 gegen die Walzenoberfläche gespritzt wird, die in den Vertiefungen 4 sitzenden Leim- bzw. Kleberreste zusammen mit dem aus dem Behälter 5 mitgeführten Wasser oder Lösungsmittel aufgewir belt werden und durch den Saugzug im Mundstück 21 abgeführt werden. Auf diese Art ist eine sichere Reinigung der Auftragswalze gewährleistet.
Diese Reinigung der Auftragswalzenoberfläche kann so- wohl beim Umlaufen der Walze 1 als auch bei Still stand derselben durchgeführt werden.