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Verfahren und Vakuumkocher zum Einbringen von Zusätzen in eingedickte
Zuckermasse Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Vakuumkocher zum Einbringen
von Zusätzen, wie Milchsäure, Geschmacksmittel und gegebenenfalls Färbemittel, in
eingedickte Zuckerinasse, die, in einem kontinuierlich arbeitenden Vakuumkocher
hergestellt wird.
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Bei der Herstellung von Zuckergebäck ist es üb-
lich, der eingedickten
Zuckermasse eine Säure zuzugeben, um den Geschmack bzw. das Aroma der Gewürzzusätze
zu erhöhen. Seit einiger Zeit verwendet man hierzu Milchsäure, die den Vorteil hat,
daß sie flüssig ist, während die vorher verwendeten Säuren, wie Zitronen- und Weinsteinsäure,
festen Zustand aufweisen. Die festen Säuren werden üblicherweise mit den Geschmacksmitteln
und gegebenenfalls Färbemitteln in die eingedickte Zuckerrnasse eingemischt, nachdem
letztere in einer dünnen Schicht auf einer Kühlplatte verteilt worden ist. Zur gleichmäßigen
Verteilung dieser Zusätze in der Zuckermasse wird diese mehrmals geknetet. Die flüssige
Milchsäure kann nun in gleicher Weise der Zuckermasse beigemischt werden. Andererseits
wurde auch schon vorgeschlagen, die Milchsäure. nach dem Kochprozeß in die Zuckerrnasse
einzuarbeiten.
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Diese Knet- und Mischbearbeitung der Zuckermasse ist jedoch anstrengend
und zeitraubend, wenn sie von Hand ausgeführt wird. Erfolgt das Kneten bzw. das
Durchmischen mit maschinellen Einrichtungen oder Geräten, dann verteuert sich die
Anlage durch diese zusätzlichen Mehraufwendungen.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, das Einbringen der Zusätze
zu vereinfachen, deren Verteilung zu verbessern und jegliche Knet- und Mischarbeit
zu vermeiden.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Zusätze
der Zuckermasse unmittelbar nach Verlassen der Verdampferspirale des Kochers und
vor dem Unterbrechen des Unterdruckes im Vakuumkocher zugegeben werden.
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Zur Durchführung des Verfahrens sieht die Erfindung einen kontinuierlich
arbeitenden Vakuumkocher vor, der dadurch gekennzeichnet ist, daß an dem in die
Unterdruckkammer 13 des Kochers einmündenden Ende der Verdampferspirale eine
Düse vorgesehen ist, die über eine Leitung und eine motorgetriebene Pumpe oder ein
Ventil mit einem Vorratsbehälter für die Zusatzstoffe verbunden ist, und daß ein
Schalter angebracht ist, welcher den Motor der Pumpe abschaltet, wenn der Unterdruck
unterbrochen ist.
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Es ist zweckmäßig, den Schalter durch einen die vom Kocher abgegebene
Zuckermasse aufnehmenden Kessel derart zu steuern, daß der Pumpemotor nur dann in
Betrieb ist, wenn der Kessel in einem dichten Abschluß mit der Vakuumkammer steht.
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Durch das Verfahren sowie durch den vorgeschlagenen Vakuumkocher gemäß
der Erfindung ist es somit möglich, die Zusätze kontinuierlich und ohne jeglichen
Aufwand einer Knet- und Mischarbeit der Zuckermasse zuzusetzen. Die Verteilung der
Zusätze erfolgt vollkommen gleichmäßig, wie auch stets die mengenmäßige Desierung
genau einstellbar ist. Dadurch, daß die Zusätze während des Austretens der Zuckermasse
aus derVerdampferschlange eingespritzt werden, entsteht auch keinerlei Zeitverlust.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens ge-
mäß der Erfindung. Es zeigen Fig. 1 und 2 schematische
Darstellungen von zwei Vakuumkammern mit verschiedenen Zuführungseinrichtungen für
die Zusatzstoffe, Fig. 3 eine Seitenansicht eines kontinuierlich arbeitenden
Vakuumkochers mit der Einrichtung zum Einführen der Zusätze in die eingedickte Zuckermasse
und
Fig. 4 eine Teilansicht einer zum Einführen der Zusätze verwendeten
Düse.
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Die Zusätze, wie Milchsäure, Geschmacksmittel und gegebenenfalls Färbemittel,
können kontinuierlich oder auch schubweise durch eine gemeinsame oder mehrere Leitungen
in den Zuckermassenstrom, der die Vordampferspirale verläßt, eingeführt werden,
z. B. bei einer Vorrichtung nach Fig. 1, bei welcher sich die Zutatpn in
einem Vorratsbehälter 10 befinden, von welchem die Zusätze durch ein Ventil
11 zu einer Leitung 12 geleitet werden. Das Ventil 11 kann in entsprechenden
Intervallen zum schubweisen Zuführen der Zusätze von Hand betätigt werden. Andererseits
kann auch ein durch Unterdruck gesteuertes Ventil vorgesehen sein, das den kontinuierlichen
Zufluß der Zusätze durch das Rohr 12 so lange erlaubt, wie in der Kammer
13 de-s Kochers Unterdruck herrscht, und das automatisch schließt, wenn der
Unterdruck unterbrochen wird. Das Ventil kann auch durch einen Zeitniesser gesteuert
sein, um e.s nur eine vorbestimmte Zeit offenzuhalten.
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In einem anderen Apparat nach der Fig. 2 werden die Zusätze von dem
Vorratsbehälter 10 zur Leitung 12, die entweder über oder unter dem Niveau
der Zuckermasse im Behälter 14 endet, durch eine Pumpe 15 gedrückt. Die-se
Pumpe ist von einem Motor 16, der durch ein Relais 17 gesteuert wird,
angetrieben. Dieses Relais kann auch auf Druck ansprechen und so eingestellt sein,
daß der Motor nur dann eingeschaltet ist, wenn in der Kammer 13
Unterdruck
herrscht. Andererseits kann der Motor auch durch einen Schalter 33 in Betrieb
gesetzt werden, der entweder durch eine Ventilsteuerung zum Unterbrechen des Unterdruckes
oder durch einen Zeitmesser oder durch eine Zählvorrichtung, die auf eine vorbestimmte
Anzahl von Hüben der Pumpe 15 eingestellt ist, betätigt wird. Schließlich
kann der Schalter durch den Behälterauswechselmechanismus oder einen damit verbundenen
Teil betätigt werden.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen eine praktische Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Zuführung der Zusätze durch einen vom Behälterauswechselmechanismus
betätigten Schalter gesteuert wird.
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Der Kocher 19 umfaßt eine gewöhnliche Verdampferspirale (nicht
gezeigt), um welche durch ein Dampfeinlaß- und Regelventil 20 Dampf zugeführt wird.
Die Zuckerlösung erreicht den Kocher über eine Leitung 21 und wird durch eine Siruppumpe
(nicht gezeigt) zugeführt. In der Verdampferspirale in der Kammer 13 und
abwechselnd in den Kesseln 14 und 14A wird mittels einer Naßluftvakuumpumpe (nicht
gezeigt) und eines in der Säule 36 angeordneten Einspritzkondensators ein
Unterdruck geschaffen. Oben an der Säule 36 ist ein Unterdruckabstellventil
35
vorgesehen, das mittels einer an einer Stange 22 mit einem Handzug
23 hängenden Kette 34 zum Ab-
stellen des Unterdruckes im System betätigt
werden kann.
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Wie in Fig. 4 gezeigt, werden die Zutaten in die Kammer
13 des Kochers durch eine Düse 24 eingeführt. Diese Düse sitzt nahe dem unteren
Ende der Verdampferspirale 25, durch welche die gekochte Zuckermasse nach
unten fließt. Die Düse sprüht die Zusätze in den Zuckertnassenstrom, der aus dem
Leitungsende 25 kommt. Der Strahlwinkel a beträgt zweckmäßig
801. Die Zutaten werden von dem Behälter 10 Über eine Leitung 12 durch
eine von einem Elektromotor 16 angetriebene Pumpe 15 zur Düse 24 gefördert.
Der Motor 16 wird durch einen Schalter 33 gesteuert.
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Zwei Kessel 14 und 14A sind an den entgegengesetzten Enden
einer Tragschiene 26 abnehnibar gelagert. Die Schiene ist bei 27 an
einer Stütze 28
drehbar angelenkt, die um eine vertikale Achse an einem Glied
29 zum Wechseln der Kessel verschwenkbar ist. Eine Stange 30 ist an
der Schiene 26
befestigt und erstreckt sich von dieser nach unten. Die Stange
trägt eine Scheibe 31, die diametral gegenüberliegende Kurven 32 aufweist.
Wenn die Kessel in der Stellung nach der Fig. 3 stehen, in der sie durch
den Unterdruck im Kocher gehalten werden, so ist der Schalter 33 durch die
eine Kurve 32 geschlossen, um so den Motor 16 zum Zuführen der Zusätze
zum Kocher in Betrieb zu halten. Wenn der Kessel 14 gefüllt ist, so zieht der Bedienungsmann
am Zug 23,
wodurch über die Kette 34 das Ventil 35 geöffnet wird. Dadurch
bricht der Unterdruck im Kocher zusammen mit dem Ergebnis, daß die Schiene
26 unmittelbar aus der Stellung der Fig. 3 zum öffnen des Schalters
33 eine dem Uhrzeigersinn entgegengesetzte Bewegung macht. Der Zusammenbruch
des Unterdruckes unterbricht auch gleichzeitig den Fluß des Zuckers aus der Verdampferspirale
25 (Fig. 4). Hat der Bedienungsmann den Zug 23 wieder losgelassen,
so daß sich das Ventil 35 wieder schließen kann, so wird die Tragschiene
26 um die vertikale Achse verschwenkt und der andere Kessel 14A unter den
Kocher gebracht. Das Gewicht der Zuckermasse im Kessel 14 verursacht, daß der Kessel
14A in einen dichten Abschluß mit dem unteren Rand der Kammer 13 gebracht
wird. worauf sich darin der Unterdruck wieder aufbaut und die andere Kurve
32
den Schalter 33 zum erneuten Start des Motors 16
schließt.
Der gefüllte Kessel 14 ist nun in der Entladestellung (in Fig. 3 ist es der
Kessel 14A) und wird um seine Achse 37, wenn notwendig, gekippt, um seinen
Inhalt in entsprechende Aufnahmebehälter (nicht gezeigt) zu entleeren. Der Unterdruck
hält in der Zwischenzeit den Kessel 14A gegen die Abdichtung 18 unter der
Kammer 13.