DE3735513C2 - Anordnung zum steuern einer essiggaeranlage - Google Patents
Anordnung zum steuern einer essiggaeranlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum
Steuern einer Essiggäranlage, bestehend aus einem an je eine
Einstoßpumpe für Alkohol und Maische angeschlossenen Haupt
gärbehälter, an den ein Nachgärbehälter über eine absperr
bare Verbindungsleitung anschließt, aus je einer Belüftungs
einrichtung für die beiden Gärbehälter und aus einer Steuer
einrichtung zum Betätigen der Einstoßpumpe für den Alkohol
in Abhängigkeit von der Differenz zwischen der in einer
Analyseneinrichtung für den Hauptgärbehälter ermittelten
Alkoholkonzentration und einem vorgegebenen Sollwert für
eine Konzentrationsgrenze.
Um mit Hilfe einer Essiggärung Essig mit mehr als
15 g/100 ml Essigsäure herstellen zu können, ist ein Gärver
fahren bekannt (AT-PS 3 63 053), bei dem in einer ersten Gär
stufe die Gesamtkonzentration von einem Anfangswert von
12 bis 15% bei einem Alkoholgehalt von 1 bis 5 Vol.-% durch
langsames Zuführen von Alkohol auf über 15% erhöht wird,
und zwar unter einer Begrenzung der Essigsäurekonzentration
bis höchstens 15 g/100 ml. Danach wird ein Teil des Substrates
aus dem Hauptgärbehälter in einen Nachgärbehälter einge
stoßen, um die Gärung unter Konstanthaltung der Gesamtkon
zentration weiterzuführen, bis die Alkoholkonzentration
unter 0,5 Vol-% abgesunken ist. Diesem Verfahren liegt die
Erkenntnis zugrunde, daß die Essigbakterien auch nach dem
Verlust der Fähigkeit zur Zellvermehrung noch eine begrenzte
Zeitspanne in der Lage sind, Alkohol zu Essig zu oxidieren.
Diese von bestimmten Bedingungen abhängige Fähigkeit wird
bei dem bekannten Verfahren im Nachgärbehälter ausgenützt,
während im Hauptgärbehälter die für eine Fortführung der
Gärung erforderliche Vermehrungsfähigkeit der Essigbakterien
durch eine Begrenzung der Essigsäurekonzentration erhalten
bleibt. Die aus dem Hauptgärbehälter in den Nachgärbehälter
ausgestoßene Substratmenge wird durch den Einstoß frischer
Maische in den Hauptgärbehälter ersetzt, wobei die ursprüng
lichen Anfangskonzentrationen an Essigsäure und Alkohol er
reicht werden, so daß im Hauptgärbehälter die Gärung unter
gleichbleibenden Bedingungen wiederholt werden kann, bis
durch die allmähliche Alkoholzufuhr im Ausmaß der jeweiligen
Alkoholoxidation die Gesamtkonzentration des Substrats bei
einer gleichzeitigen Begrenzung der Essigsäurekonzentration
unter 15 g/100 ml wieder über 15% erhöht wird, um dann wie
derum einen Teil des Substrates in den Nachgärbehälter aus
zustoßen, wonach sich die geschilderten Vorgänge wiederho
len. Der Alkoholeinstoß in den Hauptgärbehälter wird dabei
von einer Analyseneinrichtung der Alkoholkonzentration im
Hauptgärbehälter gesteuert, indem die gemessene Alkoholkon
zentration mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen wird.
Sinkt die Alkoholkonzentration im Hauptgärbehälter unter den
vorgegebenen Sollwert ab, so wird die Einstoßpumpe für den
Alkohol betätigt, bis der Sollwert wieder erreicht ist.
Trotz dieser Steuerung der Einstoßpumpe in Abhängigkeit von
der Alkoholkonzentration im Hauptgärbehälter bleibt der Auf
wand für eine störungsfreie Verfahrensführung groß, weil ja
die Essigsäurekonzentration im Hauptgärbehälter begrenzt
bleiben und für eine zeitegerechte Überführung eines Teiles
des Substrates aus dem Hauptgärbehälter in den Nachgärbe
hälter gesorgt werden muß, so daß der Bedarf nach einer auto
matischen Überwachung und Steuerung für die gesamte Verfah
rensführung besteht.
Zur automatischen Führung eines einstufigen Gärver
fahrens zur Herstellung von Essig mit einer Essigsäurekon
zentration von über 15 g/100 ml in einem Gärbehälter ist es
bekannt (DE-OS 35 14 634), die Alkoholzufuhr zu einer Mai
sche mit bestimmten Anfangskonzentrationen an Essigsäure und
Alkohol in Abhängigkeit vom jeweiligen Ausmaß der Oxidation
des Alkohols zu Essig zu steuern. Zu diesem Zweck wird einer
seits die Essigsäurekonzentration und anderseits die Alkohol
konzentration periodisch gemessen und aus der zeitlichen Än
derung der Essigsäurekonzentration die je Zeiteinheit zuzu
führende Alkoholmenge unter der Annahme einer gleichbleiben
den Essigsäurezunahme bis zu einer vorgegebenen Endkonzentra
tion in einem Rechner bestimmt, mit dessen Hilfe der jeweils
berechnete Sollwert der Alkoholzufuhrrate mit dem gemessenen
Istwert der zugeführten Alkoholmenge verglichen wird, um die
zugeführte Alkoholmenge durch einen Soll-Istwertabgleich an
den Sollwert anzupassen. Abgesehen davon, daß eine solche
Steuerung eines einstufigen Gärverfahrens nicht für ein zwei
stufiges Gärverfahren geeignet ist, besteht der Nachteil, daß
sich durch die laufende Anpassung der zugeführten Alkohol
menge an das Ausmaß der jeweiligen Zunahme der Essigsäurekon
zentration eine ständige Änderung der Alkoholkonzentration
ergibt, die sich nachteilig auf die Essiggärung auswirkt.
Zum Ausstoß des Substrates aus einem Gärbehälter in
Abhängigkeit von der Alkoholkonzentration, die aus dem Ab
gas bestimmt wird, ist es außerdem bekannt (AT-PS 2 64 429),
das Substrat beim Erreichen einer unteren Grenze der Alko
holkonzentration aus dem Gärbehälter auszustoßen, bis ein
unterer Füllstand erreicht ist. Danach wird der Gärbehälter
wieder mit frischer Maische bis zum oberen Füllstand ge
füllt. Da bei dieser bekannten Steuerung des Ein- und Aus
stoßes über einen oberen und einen unteren Füllstand kein
Zustoß von Alkohol erfolgt, kann diese Steuerung keine Lehre
für die Alkoholzuführung geben.
Ähnliche Verhältnisse ergeben sich bei einer anderen
bekannten Anlage (AT-PS 2 37 560), bei der die Ausstoßpumpe
nach dem Ausstoß einer voreingestellten Flüssigkeitsmenge,
die in einem Flüssigkeitszähler bestimmt wird, gestoppt und
die Einstoßpumpe gestartet wird, die ebenfalls über einen
Flüssigkeitszähler frische Maische in einen Fermenter pumpt,
weil keine gesteuerte Alkoholzufuhr erfolgt, selbst wenn bei
einer anderen Verfahrensführung der Maischezulauf in Abhän
gigkeit von einem Sollwert für die Alkoholkonzentration ge
steuert wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, für
eine Essiggäranlage der eingangs geschilderten Art eine ver
gleichsweise einfache Steuerung anzugeben, die eine optimale
Verfahrensführung gewährleistet.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß
die mit einem Mengenmeßgerät für den in den Hauptgärbehälter
eingestoßenen Alkohol und mit einer Meßeinrichtung für einen
oberen und einen unteren Füllstand des Hauptgärbehälters ver
bundene Steuereinrichtung einerseits bei der Anzeige einer
vorgegebenen Einstoßmenge an Alkohol durch das Mengenmeßge
rät die Betätigung der Einstoßpumpe für den Alkohol sperrt
und die Verbindungsleitung zwischen dem Hauptgärbehälter und dem Nachgärbehälter
öffnet sowie anderseits bei der Anzeige des unteren Füllstan
des des Hauptgärbehälters die Verbindungsleitung schließt
und in an sich bekannter Weise die Einstoßpumpe für die Mai
sche bis zum Erreichen des oberen Füllstandes einschaltet,
bei dessen Anzeige die Steuereinrichtung die Betätigung der
Einstoßpumpe für den Alkohol freigibt, und daß der Ausstoß
des Nachgärbehälters, wie an sich ebenfalls bekannt, in Ab
hängigkeit von der Alkoholkonzentration in diesem Gärbehäl
ter steuerbar ist.
Da die an den Hauptgärbehälter angeschlossene Einstoß
pumpe für Alkohol beim Unterschreiten einer vorgegebenen
Sollkonzentration an Alkohol über die Steuereinrichtung be
tätigt wird, wird mit dem Alkoholeinstoß zunächst gewartet,
bis die Anfangskonzentration des Alkohols in der Maische
durch die Essiggärung auf den vorgegebenen Sollwert abge
sunken ist. Danach wird die Alkoholkonzentration in vorteil
hafter Weise konstant gehalten, weil über die Einstoßpumpe
nur jene Alkoholmenge zugeführt wird, die notwendig ist, um
den Alkoholverbrauch auszugleichen und die Sollkonzentration
einzuhalten. Diese gesteuerte Alkoholzufuhr wird unterbro
chen, wenn die Gesamtmenge an zugeführtem Alkohol einen vor
gegebenen Wert erreicht hat, der über das Mengenmeßgerät
bestimmt wird. Mit dieser Begrenzung der insgesamt zuge
führten Alkoholmenge wird die höchste Gesamtkonzentration
festgelegt, wobei durch die Vorgabe der konstantgehaltenen
Alkoholkonzentration sichergestellt wird, daß der Gehalt an
Essigsäure nicht über ein gewünschtes Maß ansteigen kann.
Die Anzeige des Mengenmeßgerätes, daß die vorgegebene Ge
samtmenge an Alkohol in den Hauptgärbehälter eingestoßen
wurde, kann somit als ein Steuersignal für die Beendigung
einer Gärperiode im Hauptgärbehälter angesehen werden. Über
die Steuereinrichtung wird folglich die Verbindungsleitung
zwischen dem Hauptgärbehälter und dem Nachgärbehälter ge
öffnet, um einen Teil des Substrates aus dem Hauptgärbe
hälter in den Nachgärbehälter einzustoßen. Der Ausstoß die
ser Teilmenge wird beim Erreichen des unteren Füllstandes
durch das Ansprechen der hierfür vorgesehenen Meßeinrichtung
beendet. Die von der Meßeinrichtung für den Füllstand beauf
schlagte Steuereinrichtung schließt die Verbindungsleitung
zwischen den beiden Gärbehältern und schaltet die Einstoß
pumpe für die Maische ein, bis die Meßeinrichtung das Er
reichen des oberen Füllstandes im Hauptgärbehälter anzeigt.
Aufgrund des davon abgeleiteten Steuersignales wird die Ein
stoßpumpe für die Maische ausgeschaltet und die Betätigung
der Einstoßpumpe für den Alkohol freigegeben, so daß nach
einem Anlaufen der neuen Gärperiode und dem damit verbun
denen Absinken des Alkoholgehaltes auf die Sollkonzentration
neuer Alkohol zur Konstanthaltung der Alkoholkonzentration
zugestoßen werden kann.
Die Nachgärung des ausgestoßenen Substrates im Nach
gärbehälter erfolgt unter einer Erhöhung der Essigsäurekon
zentration über 15 g/100 ml, bis die Alkoholkonzentration auf
einen vorgegebenen unteren Grenzwert abgesunken ist. Der Aus
stoß des Essigs aus dem Nachgärbehälter kann beispielsweise
über eine Analyseeinrichtung für die Alkoholkonzentration
oder eine Überwachung der Wärmeentwicklung gesteuert werden.
Zur Beendigung des Ausstoßes aus dem Nachgärbehälter
kann wiederum eine Meßeinrichtung für den unteren Füllstand
dieses Gärbehälters vorgesehen sein, die bei der Anzeige des
unteren Füllstandes eine Steuereinrichtung für das Beenden
des Ausstoßes beaufschlagt. Wird der vorgegebene, untere
Füllstand im Nachgärbehälter erreicht, so kann über die die
sem Gärbehälter zugeordnete Steuereinrichtung auch die Be
lüftungseinrichtung des Nachgärbehälters abgeschaltet wer
den, bis neues Substrat aus dem Hauptgärbehälter in den
Nachgärbehälter eingestoßen wird, weil für diesen Zeitab
schnitt keine Belüftung des Nachgärbehälters erforderlich
ist.
Um beim Einstoß von neuem Substrat aus dem Haupt
gärbehälter in den Nachgärbehälter einen Konzentrations
sprung zu vermeiden, können im Nachgärbehälter die Essig
säurekonzentration und die Alkoholkonzentration an die ent
sprechenden Konzentrationswerte des einzustoßenden Substra
tes durch ein Zumischen von Maische angeglichen werden. Da
diese Konzentrationswerte durch die Verfahrensführung im
Hauptgärbehälter festgelegt sind, genügt es zu diesem Zweck,
eine bestimmte Menge an Maische mit vorgegebenen Konzentra
tionen in den Nachgärbehälter einzustoßen. Zur einfachen
Steuerung dieses Maischeeinstoßes kann die dem Nachgärbe
hälter zugeordnete Meßeinrichtung neben dem unteren Füll
stand einen Zwischenfüllstand zwischen dem unteren Füll
stand und einem oberen Füllstand erfassen, wobei die von der
Meßeinrichtung beaufschlagte Steuereinrichtung bei der An
zeige des unteren Füllstandes eine an den Nachgärbehälter
angeschlossene Einstoßpumpe für die Maische bis zur Anzeige
des Zwischenfüllstandes durch die Meßeinrichtung einschal
tet.
Ist zum Zeitpunkt des Ausstoßes aus dem Hauptgärbe
hälter die Gärung im Nachgärbehälter aus irgendeinem Grunde
noch nicht beendet, so sollte ein Einstoß in den Nachgärbe
hälter unterbunden werden. Dies ist mit einfachen Mitteln
dann möglich, wenn die Meßeinrichtung für den Füllstand des
Nachgärbehälters die Steuereinrichtung für die Verbindungs
leitung zwischen den beiden Gärbehältern bei der Anzeige
eines den Zwischenfüllstand übersteigenden Füllstandswertes
im Sinne einer Sperrung der Verbindungsleitung beaufschlagt.
Ein den Zwischenfüllstand übersteigender Füllstandswert läßt
nämlich erkennen, daß der Ausstoß aus dem Nachgärbehälter
noch nicht durchgeführt bzw. noch nicht beendet wurde. Die
Sperrung der Verbindungsleitung in Abhängigkeit von einem
den Zwischenfüllstand übersteigenden Füllstandswert des
Nachgärbehälters bietet somit die gewünschte Sicherheit vor
einem fehlerhaften Einstoß in den Nachgärbehälter.
Die vom Füllstnd des Nachgärbehälters abhängige Sper
rung der Verbindungsleitung zwischen den beiden Gärbehältern
darf allerdings den ordnungsgemäßen Einstoß von Substrat in
den Nachgärbehälter nicht beeinträchtigen, weil sonst beim
Erreichen eines den Zwischenfüllstand übersteigenden Füll
standes der Einstoß unterbrochen wird. Zu diesem Zweck kann
mit dem Öffnen der Verbindungsleitung bei einem Füllstand
des Nachgärbehälters unterhalb des Füllstandswertes für die
Sperrung der Verbindungsleitung die Steuereinrichtung ein
die Sperrung blockierendes Zeitglied erregt werden, über das
die ordnungsgemäße Füllung des Nachgärbehälters gewährlei
stet wird. Der Einstoß des Substrates aus dem Hauptgärbe
hälter in den Nachgärbehälter bedarf einer bestimmten Zeit,
während der die Verbindungsleitung zwischen den beiden Gär
behältern auf alle Fälle offengehalten wird.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand bei
spielsweise dargstellt, und zwar wird eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Steuern einer Essiggäranlage in einem ver
einfachten Blockschaltbild gezeigt.
Die dargestellte Essiggäranlage besteht im wesent
lichen aus einem Hauptgärbehälter 1 und einem Nachgärbehäl
ter 2, der an den Hauptgärbehälter 1 über eine Verbindungs
leitung 3 angeschlossen ist. Dem Hauptgärbehälter 1 ist
einerseits ein Maischebehälter 4 und anderseits ein Alko
holbehälter 5 zugeordnet. Die von diesen Behältern 4 und 5
ausgehenden, jeweils mit einer Einstoßpumpe 6 bzw. 7 ver
sehenen Einstoßleitungen 8 und 9 münden gemeinsam mit einer
Luftansaugleitung 10 im Bereich des Rotors einer im Boden
des Hauptgärbehälters 1 angeordneten Belüftungseinrichtung
11, um eine gleichmäßige und innige Vermischung der einge
stoßenen Maische bzw. des eingestoßenen Alkohols mit dem
Gärbehälterinhalt unter gleichzeitiger Belüftung sicherzu
stellen. Die Einstoßrate kann jeweils über Dosierventile 12
eingestellt und mit Hilfe einer Durchflußmeßeinrichtung 13,
beispielsweise einer Kreiselstrommeßeinrichtung, überwacht
werden. Die Einstoßleitung 8 für die Maische und die Ein
stoßleitung 9 für den Alkohol sind jeweils über Absperror
gane 14 an die zugehörigen Behälter 4 bzw. 5 angeschlossen.
Der Luftansaugleitung 10 ist in üblicher Weise ein Luftan
saugfilter 15 vorgeschaltet.
Zur Steuerung des Alkoholeinstoßes und des Maische
einstoßes ist eine Steuereinrichtung 16 vorgesehen, über die
die Einstoßpumpen 6 und 7 unabhängig voneinander ein- und
ausgeschaltet werden können. Die Betätigung der Einstoß
pumpen 6 und 7 erfolgt einerseits in Abhängigkeit vom Füll
stand des Hauptgärbehälters 1 und andererseits von der Alko
holkonzentration in diesem Behälter 1. Zu diesem Zwck weist
der Hauptgärbehälter 1 eine Meßeinrichtung 17 für den Füll
stand auf, die die Steuereinrichtung 16 beim Ansprechen auf
einen oberen Füllstand 18 und einen unteren Füllstand 19 be
aufschlagt. Obwohl die Meßeinrichtung 17 im Ausführungsbei
spiel mit einer Schwimmeranzeige ausgerüstet ist, können
sehr unterschiedliche Meßeinrichtungen zum Einsatz kommen,
weil es ja lediglich gilt, den oberen Füllstand 18 und den
unteren Füllstand 19 zu erfassen.
Zur Bestimmung der Alkoholkonzentration im Hauptgär
behälter 1 ist eine Analyseneinrichtung 20 an den Hauptgär
behälter 1 angeschlossen, die mit der Steuereinrichtung 16
ebenfalls über eine Steuerleitung in Verbindung steht. Wird
eine vorgegebene Alkoholkonzentration im Hauptgärbehälter 1
unterschritten, so wird die Einstoßpumpe 7 für Alkohol über
die Steuereinrichtung 16 eingeschaltet und dem Hauptgärbe
hälter 1 solange Alkohol zugeführt, bis der vorgegebene
Sollwert der Konzentration wieder erreicht und der Steuer
einrichtung 16 über die Analyseneinrichtung 20 angezeigt
wird, so daß nach dem Anlaufen einer Gärperiode und dem
damit verbundenen Absinken des Alkoholgehaltes auf den Soll
wert die Alkoholkonzentration konstant gehalten wird, was
sich vorteilhaft auf die Essiggärung auswirkt. Die dem
Hauptgärbehälter 1 aus dem Alkoholbehälter 5 zugeführten
Alkoholmengen werden durch ein Mengenmeßgerät 21 in der Ein
stoßleitung 9 erfaßt, das beim Erreichen einer vorgegebenen
Gesamtmenge an zugeführtem Alkohol die Steuereinrichtung 16
im Sinne einer Sperrung der Einstoßpumpe 7 beaufschlagt. Da
aufgrund der geschilderten Verfahrensführung bei konstanter
Alkoholkonzentration die Essigsäurekonzentration im gleichen
Ausmaß wie die Gesamtkonzentration zunimmt und die Erhöhung
der Gesamtkonzentration durch die zugeführte Alkoholmenge
bestimmt wird, kann durch eine Begrenzung der zugeführten
Alkoholmenge auch die erreichbare Essigsäurekonzentration im
Hauptgärbehälter 1 auf ein Maß bis höchstens 15 g/100 ml be
schränkt werden. Diese Beschränkung der Essigsäurekonzentra
tion im Hauptgärbehälter ist erforderlich, um die Vermeh
rungsfähigkeit der Essigbakterien für die Durchführung einer
Vielzahl von aufeinanderfolgenden Gärperioden zu erhalten.
Zeigt das Mengenmeßgerät 21 an, daß die vorgesehene Gesamt
menge an Alkohol in den Hauptgärbehälter 1 eingestoßen
wurde, so ist die jeweilige Gärperiode im Hauptgärbehälter 1
abgeschlossen. Demzufolge wird ein Teil des Inhaltes des
Hauptgärbehälters 1 ausgestoßen und in den Nachgärbehälter 2
gefördert. Zu diesem Zweck wird über die Steuereinrichtung
16 einerseits ein Absperrventil 22 in der Verbindungslei
tung 3 geöffnet und anderseits eine Pumpe 23 gestartet, die
das Substrat aus dem Hauptgärbehälter 1 in den Nachgärbe
hälter 2 einstößt, und zwar wiederum im Bereich des Rotors
einer Belüftungseinrichtung 24, die den Boden des Nachgär
behälters 2 durchsetzt. Der Einstoß von Substrat aus dem
Hauptgärbehälter 1 in den Nachgärbehälter 2 wird beim Er
reichen des unteren Füllstandes 19 durch die Meßeinrich
tung 17 des Hauptgärbehälters 1 beendet, wobei über die
Steuereinrichtung 16 das Absperrventil 22 geschlossen und
die Pumpe 23 abgestellt wird. Damit kann im Hauptgärbe
hälter 1 eine neue Gärperiode durch ein Einstoßen frischer
Maische aus dem Behälter 4 begonnen werden. Die Einstoß
pumpe 6 in der Einstoßleitung 8 für die Maische wird hierzu
von der Steuereinrichtung 16 eingeschaltet, bis die Meßein
richtung 17 das Erreichen des oberen Füllstandes 18 anzeigt,
wonach der geschilderte Verfahrensablauf wiederholt wird.
Das in den Nachgärbehälter 2 überführte Substrat wird
über die an eine Luftansaugleitung 25 angeschlossene Be
lüftungseinrichtung 24 gleichmäßig belüftet, um den noch
enthaltenen Alkohol bis auf einen Restgehalt von beispiels
weise 0,2 Vol.-% zu Essigsäure zu oxidieren, wobei die
Essigsäurekonzentration über 15 g/100 ml ansteigt, und zwar
ohne Vermehrung der Essigbakterien. Die durch ein Filter 26
angesaugte Luftmenge kann mit Hilfe eines Dosierventiles 27
eingestellt werden, dem eine Durchflußmeßeinrichtung 28 zu
geordnet ist.
Das Absinken der Alkoholkonzentration im Nachgär
behälter 2 wird wiederum über eine Analyseneinrichtung 29
überwacht, an die eine Steuereinrichtung 30 angeschlossen
ist, um beim Erreichen des vorgegebenen, unteren Grenzwertes
der Alkoholkonzentration eine Ausstoßpumpe 31 in einer Aus
stoßleitung 32 einzuschalten. Diese Ausstoßleitung 32 ver
zweigt sich in zwei jeweils durch ein Ventil 33 absperr
bare Leitungszweige 32 a und 32 b, die in zwei wahlweise be
schickbaren Vorratsbehältern münden. Die Ausstoßpumpe 31
wird beim Erreichen eines unteren Füllstandes 34 abgeschal
tet, der durch eine Meßeinrichtung 35 angezeigt wird und
über eine entsprechende Beaufschlagung der Steuereinrichtung
30 zu einer Beendigung des Ausstoßes aus dem Nachgärbehälter
2 führt.
Das Verfahren könnte nun durch den Einstoß einer
neuen Substratmenge aus dem Hauptgärbehälter 1 fortgeführt
werden. Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird jedoch vor dem
Einstoß eines neuen Substrates aus dem Hauptgärbehälter 1
dem Nachgärbehälter 2 Maische aus einem Behälter 36 zuge
führt, an den eine übliche Einstoßleitung 37 über ein Ab
sperrorgan 38 angeschlossen ist. Die in dieser Einstoßlei
tung 37 eingeschaltete Einstoßpumpe 39 wird über die Steuer
einrichtung 30 betätigt, und zwar beim Ansprechen der Meß
einrichtung 35 auf den unteren Füllstand 34. Der Einstoß
von Maische, deren Einstoßrate wieder über ein Dosierventil
27 eingestellt und über eine Durchflußmeßeinrichtung 28
überwacht werden kann, wird beendet, wenn ein Zwischenfüll
stand 40 zwischen dem unteren Füllstand 34 und einem oberen
Füllstand 41 im Nachgärbehälter 2 erreicht wird. Die Anzeige
dieses Zwischenfüllstandes 40 durch die Meßeinrichtung 35
bewirkt ein Abschalten der Einstoßpumpe 39 über die Steuer
einrichtung 30. Mit Hilfe eines solchen Maischeeinstoßes
kann der Inhalt des Nachgärbehälters 2 vor dem Einstoß eines
neuen Substrates aus dem Hauptgärbehälter 1 auf die Konzen
trationswerte an Alkohol und Essigsäure dieses Substrates
eingestellt werden, um für die Nachgärung besonders vorteil
hafte Bedingungen zu schaffen.
Ist im Hauptgärbehälter 1 eine Gärperiode abgeschlos
sen, bevor der Ausstoß aus dem Nachgärbehälter 2 durchge
führt ist, so ist ein Einstoß von Substrat aus dem Haupt
gärbehälter 1 in den Nachgärbehälter 2 zu unterbinden.
Steuerungstechnisch ist diese Sperrung des Ausstoßes des
Hauptgärbehälters 1 dann einfach durchzuführen, wenn die
Meßeinrichtung 35 des Nachgärbehälters 2 einen zusätzlichen,
über dem Zwischenfüllstand 40 liegenden Füllstand 42 erfaßt,
so daß bei der Anzeige dieses Füllstandes 42 die Steuerein
richtung 16 im Sinne einer Sperrung der Verbindungsleitung 3
beaufschlagt wird. Aufgrund dieser Sperrung kann weder das
Absperrventil 22 geöffnet noch die Pumpe 23 eingeschaltet
werden. Die Sperrung der Verbindungsleitung 3 darf selbst
verständlich den ordnungsgemäßen Einstoß von Substrat aus
dem Hauptgärbehälter 1 in den Nachgärbehälter 2 nicht behin
dern, weil sonst der Nachgärbehälter 2 nicht bis zum oberen
Füllstand 41 gefüllt werden könnte. Aus diesem Grunde muß
die Sperrung der Verbindungsleitung 3 für den ordnungsge
mäßen Einstoß von Substrat in den Nachgärbehälter 2
blockiert werden. Mit Hilfe eines Zeitgliedes 43, das mit
dem Öffnen der Verbindungsleitung 3 bei einem Füllstand des
Nachgärbehälters 2 unterhalb des Füllstandes 42 erregt wird
und eine zumindest der Einstoßdauer des Substrates in den
Nachgärbehälter 2 entsprechende Ablaufzeit aufweist, kann
die Steuereinrichtung 16 im Sinne einer Blockierung der
Sperrung der Verbindungsleitung 3 beaufschlagt werden.
Soll ein Substrat aus dem Hauptgärbehälter 1 in einen
anderen Behälter als den Nachgärbehälter 2 gepumpt werden,
so kann dies über eine Abzweigleitung 3 a erfolgen, die der
Pumpe 23 nachgeschaltet ist. Zur abwechselnden Öffnung bzw.
Schließung der Verbindungsleitung 3 und der Abzweigleitung
3 a sind zwei Absperrventile 44 vorgesehen.
Da bei einer hohen Gesamtkonzentration mit steigender
Essigsäurekonzentration eine niedrigere Gärtemperatur für
die Essigbakterien günstiger ist, kann die Kühlung sowohl
des Hauptgärbehälters 1 als auch des Nachgärbehälters 2
durch eine entsprechende Beaufschlagung der Kühlschlangen
45 entsprechend gesteuert werden.
Eine durchgehende Belüftung des Restinhaltes des
Nachgärbehälters 2 nach dem Ausstoß ist nicht erforderlich.
Die Belüftung muß allerdings mit dem Einstoß neuen Substra
tes aus dem Hauptgärbehälter 1 wieder eingeschaltet werden.
Über die Analyseneinrichtung 29, die beim Absinken der Alko
holkonzentration im Nachgärbehälter 2 auf einen unteren
Grenzwert die Steuereinrichtung 30 zur Einleitung des Aus
stoßes beaufschlagt, kann somit auch die Belüftungseinrich
tung 24 des Nachgärbehälters 2 abgeschaltet werden. Mit dem
Öffnen der Verbindungsleitung 3 wird sie jedoch zwangsweise
wieder eingeschaltet, indem die Steuereinrichtung 30 von der
Steuereinrichtung 16 her angesteuert wird.
Obwohl im Ausführungsbeispiel die Alkoholkonzentra
tion im Nachgärbehälter 2 mit Hilfe der Analyseneinrichtung
29 überwacht wird, ist für die Verfahrensführung im Nach
gärbehälter 2 eine solche Analyseneinrichtung nicht zwingend
erforderlich. Da mit der Beendigung des Gärvorganges die
Wärmeentwicklung aufhört, wäre es durchaus möglich, bei
spielsweise den Ausstoß des Essigs aus dem Nachgärbehälter 2
über eine Überwachung der Wärmeentwicklung zu steuern.
Claims (6)
1. Anordnung zum Steuern einer Essiggäranlage, be
stehend aus einem an je eine Einstoßpumpe für Alkohol und
Maische angeschlossenen Hauptgärbehälter, an den ein Nach
gärbehälter über eine absperrbare Verbindungsleitung an
schließt, aus je einer Belüftungseinrichtung für die bei
den Gärbehälter und aus einer Steuereinrichtung zum Betäti
gen der Einstoßpumpe für den Alkohol in Abhängigkeit von
der Differenz zwischen der in einer Analyseneinrichtung für
den Hauptgärbehälter ermittelten Alkoholkonzentration und
einem vorgegebenen Sollwert für eine Konzentrationsgrenze,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Mengenmeßgerät
(21) für den in den Hauptgärbehälter (1) eingestoßenen Al
kohol und mit einer Meßeinrichtung (17) für einen oberen und
einen unteren Füllstand (18, 19) des Hauptgärbehälters (1)
verbundene Steuereinrichtung (16) einerseits bei der Anzeige
einer vorgegebenen Einstoßmenge an Alkohol durch das Men
genmeßgerät (21) die Betätigung der Einstoßpumpe (7) für den
Alkohol sperrt und die Verbindungsleitung (3) zwischen dem
Hauptgärbehälter (1) und dem Nachgärbehälter (2) öffnet sowie anderseits bei der
Anzeige des unteren Füllstandes (19) des Hauptgärbehälters
(1) die Verbindungsleitung (3) schließt und in an sich be
kannter Weise die Einstoßpumpe (6) für die Maische bis zum
Erreichen des oberen Füllstandes (18) einschaltet, bei
dessen Anzeige die Steuereinrichtung (16) die Betätigung der
Einstoßpumpe (7) für den Alkohol freigibt, und daß der Aus
stoß des Nachgärbehälters (2), wie an sich ebenfalls bekannt,
in Abhängigkeit von der Alkoholkonzentration in diesem Gär
behälter (2) steuerbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Nachgärbehälter (2) eine Meßeinrichtung (35) für
einen unteren Füllstand (34) zugeordnet ist und daß diese
Meßeinrichtung (35) eine Steuereinrichtung (30) beaufschlagt,
die bei der Anzeige des unteren Füllstandes (34) den Aus
stoß aus dem Nachgärbehälter (2) in an sich bekannter Weise
beendet.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (30) die Belüftungseinrichtung
(24) des Nachgärbehälters (2) bei der Anzeige seines unteren
Füllstandes (34) durch die Meßeinrichtung (35) bis zum
Öffnen der Verbindungsleitung (3) abschaltet.
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Nachgärbehälter (2) zugeordnete Meß
einrichtung (35) neben dem unteren Füllstand (34) einen
Zwischenfüllstand (40) zwischen dem unteren Füllstand (34)
und einem oberen Füllstand (41) erfaßt und daß die von der
Meßeinrichtung (35) beaufschlagte Steuereinrichtung (30) bei
der Anzeige des unteren Füllstandes (34) eine an den Nach
gärbehälter (2) angeschlossene Einstoßpumpe (39) für Maische
bis zur Anzeige des Zwischenfüllstandes (40) durch die Meß
einrichtung (35) einschaltet.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßeinrichtung (35) für den Füllstand des Nachgär
behälters (2) die Steuereinrichtung (16) für die Verbin
dungsleitung (3) zwischen dem Hauptgärbehälter (1) und dem Nachgärbehälter (2) bei
der Anzeige eines den Zwischenfüllstand (40) übersteigenden
Füllstandswertes (42) im Sinne einer Sperrung der Verbin
dungsleitung (3) beaufschlagt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Öffnen der Verbindungsleitung (3) bei einem
Füllstand des Nachgärbehälters (2) unterhalb des Füllstands
wertes (42) für die Sperrung der Verbindungsleitung (3) die
Steuereinrichtung (16) ein die Sperrung blockierendes Zeit
glied (43) erregt.
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