DE3235314A1 - Verfahren zur dosierten abgabe von frischmilch im selbstbedienungsverfahren sowie eine nach dem verfahren arbeitende abgabestation - Google Patents
Verfahren zur dosierten abgabe von frischmilch im selbstbedienungsverfahren sowie eine nach dem verfahren arbeitende abgabestationInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur dosierten Abgabe von Frischmilch aus einem Vorratsbehälter im Selbstbedienungsverfahren gemäß der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art sowie eine nach dem Verfahren arbeitende Absfüllstation.
- Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Abgabe von Frischmilch direkt an den Verbraucher unter Benutzung von an das Abgabesystem angepaßten Flaschen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ferner soll die Milch schonend ohne Schaumbildung in das Meßgefäß und anschlieend in die Verbraucherflasche gefördert werden. Außerdem wird angeL strebt, die Ualtbarkeit der Milch in einer solchen Abgabestation zu verlängern. Schließlich soll dem Betreiber einer solchen Station, z.B.
- ein Supermarkt mit großen Milchumsätzen der umständliche Behälterwechsel erspart bleiben.
- Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 zum Ausdruck kommenden Merkmale gelöst.
- Das vorliegende Verfahren macht sich die Verwendung von sterilfiltrierter Druckluft zu nutze. Durch die Verwendung keimarmer Druckluft zur Förderung der Milch wird folgendes erreicht: 1. In der gesamten Abfüllstation wird ein Überdruck erzeugt der verhindert, daß bakterienangereicherte Außenluft in die Station eindringen kann, so daß die Abfüllung der Milch vom Vorratsbehälter bis hin zur Verbraucherflasche in bakteriologisch einwandfreier Weise erfolgt.
- 2. Durch die keimarme Behandlung der Milch wird ihre Haltbarkeit in der Abfüllstation erheblich verlängert.
- 3. Die Ausschaltung von Pumpen zur Milchförderung läßt eine schonende Behandlung der Milch zu, so daß die unerwünschten Fettverklumpungen und das Festsetzen von Milchfett an den Pumpaggregaten nicht mehr auftreten kann.
- 4. Für Betreiber von Abgabestationen mit großen Milchumsätzen lassen sich nunmehr mehrere Vorratsbehälter zu einer Batterie kommunizierend zusammenfassen, so daß keine Unterbrechung der Milchabgabe bei einem leeergepumpten Behälter erfolgt und der umständlich und schwere Behälterwechsel mit der damit verbundenen Koppelung und Umsetzung der Steuer- und Meßeinrichtungen entfällt.
- 5. Sowohl das Füllen des Meßgefäßes als auch das Entleeren desselben, läßt sich mit Druckluft in einer wesentlich kürzeren Zeit erledigen, so daß eine erheblich dichtere Abfüllfolge ermöglicht wird.
- Schließlich wird der Zeiltbedarf für das Abfüllen auch noch dadurch reduziert, daß das Meßgefäß sofort nach jeder Milchentnahme wieder gefüllt wird und sich somit hereits für die nächste Milchentnahme in Bereitschaft befindet.
- Weitere Vorteile und Merkmale sind in der folgenden Peschreibung in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung zu ersehen.
- In der Zeichnung ist eine nach dem Verfahren arbeitende Milchabgabestation in vereinfachter Form dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 ein Schema der Abgabestation und Fig. 2 eine aus mehreren Vorratsbehältern gebildete Abgabestation in Batterieschaltung.
- Mit 1 ist ein Vorratsbehälter für Frischmilch bezeichnet, aus dem die Milch über eine Leitung 2 und einem druckluftgesteuerten Einlaßventil 3 in ein Meßgefäß 4 strömt. Nach Auffüllung des Meßgefäßes 4 und der damit erfolgten Dosierung strömt die Milch über eine Leitung 5 und einem druckluftgesteuerten Auslaßventil 6 durch den Auslaßstutzen 7 in die Verbraucherflasche 6.
- Der Vorratsbehälter 1, der vorzugsweise ein Fassungsvermögen von etwa 200 bis 250 Liter hat, wird von sterilfiltrierter Druckluft beaufschlagt, die von einem Verdichter 9 erzeugt wird und über eine Versorgungsleitung 10 dem Vorratsbehälter 1 keimarm zugeführt wird. Die beiden druckluftgesteuerten Ventile 3 und 6, die zweckmäßigerweise Bestandteil des Meßgefäßes sind werden durch Magnetventile 11 und 12 gesteuert, die von einer programmierbaren Steueranlage 13 ihre Schaltimpulse erhalten.
- Das für die aufnahme einer bestimmten Milchmenge geeichte Meßgefäß, das Vorzugsweise einen oder zwei Liter aufnimmt, besitzt einen Füllungsfühler 14, der über eine Leitung 15 mit der Steueranlage 13 in elektrischer Verbindung steht. An der Oberseite des Meßgefäßes 4 hefindet sich eine Entlüftungsleitung 16, die heim Füllen des Meßgefäßes geöffnet und beim Ablassen durch ein Magnetventil 17 absperrbar ist.
- Die im Meßgefäß aufgefüllte Milch wird über eine Nebenleitung 18 der Versorgungsleitung 10 ebenfalls mit sterilfiltrierter Druckluft beaufschlagt, wodurch die Milch beschleunigt aus dem Meßgefäß 4 herausgedrückt und in die Verbraucherflasche 8 gefüllt wird.
- Ein in der Leitung sitzendes Magnetventil 19 gibt die Druckluft zur Entleerung des Meßgefäßes frei und sperrt die Leitung 16 danach sofort für den neuen Füllvorgang wieder ab, während das Ventil 17 die Entlüftungsleitung 16 wieder frei gibt.
- Um eine bakteriologisch einwandfreie Abfüllzone am Milchaustritt zu erhalten, wird im Bereich des Auslaßstutzens 7 während des Abfüllbetriebes ein anhaltender keimarmer Druckluftstrom abgeblasen. Die Druckluft wird über eine Leitung 20, die unter Zwischenschaltung eines Magnetventils 21 mit der Versorgungsleitung 10 verbunden ist, einem Auslaßkopf 22 zugeführt, der mit dem Auslaßstutzen 7 zu einem vom Meßkopf 4 abnehmbaren Bauteil zusammengefaßt ist.
- Die Wirkungsweise ist nun folgende. Der Vorratsbehälter 1 steht unter dem Druck der vom Verdichter 9 geförderten keimarmen Druckluft Hn die das Meßgefäß 4 gefüllt hat. Das Ventil 3 in der Leitung 2 ist geöffnet, das Ventil 6 in der Leitung 5 ist geschlossen und das Ventil 17 hat die Entlüftungsleitung 16 abgesperrt. Auch das Ventil 19 in der Leitung 16 befindet sich im Schließzustand, während das Ventil 21 in der Leitung 20 während der Milchverkaufszeiten geüffnet bleibt und den Milchentnahmebereich keimarm hält.
- Für die Milchentnahme stellt der Verbraucher seine Flasche 6 unter den Auslaßstutzen i und leitet z.B. über einen nicht dargestellten Druckknopfschalter den Abfüllvorgang ein. Über die Regelanlage 13 werden nun folgende Vorgänge ausgelöst: Das Ventil 3 wird geschlossen, das Ventil 19 wird geöffnet und das Ventil 6 wird geöffnet. Mit der über die Leitung 18 zugeführten Druckluft, wird die im Meßgefäß 4 dosiert gehaltene Frischmilch aus dem Gefäß in die Verbraucherflasche gedrückt.
- Nach dem Entleeren des Meßgefäßes 4 werden über die Regelanlage 13 folgende Vorgänge gesteuert: Die Ventile 6 und 19 werden geschlossen, die Ventile 3 und 17 werden geöffnet, sodaß sofort nach dem.
- Entleeren des Meßgefäßes 4 die auf dem Flüssigkeitsspiegel im Vorratsbehälter 1 ruhende Druckluft erneut Frischmilch in das MeßnefaB 4 drückt. EinFüllungsfühler 14 meldet der Regelanlage 13, daß das Mer3-gefäß 4 gefüllt ist und die Station für die nächste Milchabgabe in Bereitschaft steht.
- Durch das neuartige Verfahren ist es möglich z.B. bei Supermärkten mit großem Milchbedarf mehrere Vorratsbehälter 1 kommunizierend zu koppeln, wobei die Druckluft dem letzten ausgabefernen Vorratsbehalter zugeführt und die Milch dem ersten Vorratsbehälter antnommen wird.
- Diese Methode erspart dem Betreiber solcher Abgabestationen bei einem leergefahrenen Vorratsbehälter den Behälteraustausch mit den damit verbundenen umständlichen Koppelungs- und Rangiermaßnahmen (Fig. 2).
- Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Verwendung von sterilfiltrierter Druckluft dadurch, daß sich die gesamte Milchabgabestation bakteriologisch einwandfrei, das heißt keimarm betreiben läßt, da die mit Keimen angereicherte Außenluft infolge des stets herrschenden Überdruckes in der Station an keiner Stelle Zugang zur Frischmilch findet. Durch diese Maßnahme wird eine erheblich längere Haltbarkeit der Frischmilch erreicht.
- Selbstverständlich ist die Abgabestation nicht auf die Abgabe von Frischmilch begrenzt. Sie kann auch für eine keimarme, bakteriologisch einwandfreie Abgabe von anderen flüssigen Mahrungs- und GenuS-mitteln Verwendung finden.
- L e e r s e i t e
Claims (12)
- Verfahren zur dosierten Abgabe von Frischmilch im Selbstbedienungsverfahren sowie eine nach dem Verfahren arbeitende Abgabestation P a t e n t a n 8 p r c h e 1. Verfahren zur dosierten Abgabe von Frischmilch aus einem Vorratsbehälter im Selbstbedienungsverfahren, bei dem die Milch aus dem Vorratsbehälter über einen oberen absperrbaren Zulauf in ein Meßgefäß gefördert und bei aufgefülltem Meßgefäß über einen unteren ebenfalls ebsperrbaren Ablauf aus dem Meßgefäß in die Verbraucherflasche fließt wobei durch einen Füllungsfühler über ein elektronisches Steuergerät Schaltimpulse zur Ventilbetätigung ausgehen, dadurch gekennzeichnet, a) daß die gesamte Anlage unter einem Überdruck von sterilfiltrierter Druckluft steht, b)daßmit der sterilfiltrierten Druckluft die Frischmilch aus dem Vorratsbehälter (1) über ein geöffnetes Einlaßventil (3) in das während des Fülivorganges durch ein Auslaßventil (6) unten geschlossene Meßgefäß (4) gedrückt wird bis dieses gefüllt ist, c) danach über einen elektrischen Impuls eines Füllungsfühlers (14) das Einlaßventil (3) geschlossen und gleichzeitig das Auslaßventil (5) geöffnet wird, d) die im Meßgefäß (4) befindliche Milch sodann unter direkter beaufschlagung sterilfiltrierter Druckluft aus dem Meßgefäß (4) herausgedrückt und der Verbraucherflasche zugeführt wird und daß schließlich e) unmittelbar nach der Entleerung das Meßgefäß (4) sofort neu gefüllt wird und damit stets eine genau abgemessene Milchmenge abgabebereit ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer bakteriologisch einwandfreien Milchabgabezone im Bereich des Milchaustritts ein zusätzlicher, sterilfiltrierter Druckluftstrom ausgeblasen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abgabe von Milch gleichbleibender Dosierung in großen Abgabefolgen mindestens ein weiterer Vorratsbehälter (1) kommunizierend so hinzugeschaltet wird, daß die sterilfiltrierte Druckluft dem letzten ausgabefernen Vorratsbehälter zugeführt und die Milch dem ersten Vorratsbehälter entnommen wird.
- 4. Nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 3 arbeitende Milchabgabestation, bestehend aus a) einem mobilen Vorratsbehälterr b) einem dem Vorratsbehälter nachgeschalteten eichfähigen Meßgefäß mit Entlüftung sowie Einla0- und'Auslaßventil, c) einer die Milch aus dem Vorratsbehälter in das Meßgefäß fördernden Einrichtung, d) einem im Meßgefäß vorgesehenen Füllungsfühler und e) einer elektrischen Steueranlage für den automatischen Ablauf der Milchabgabe, dadurch gekennzeichnet, daß f) ein Verdichter (9) vorgesehen ist, der über eine Versorgungsleitung (10) den Vorratsbehälter (1) mit sterilfiltrierter Druckluft versorgt, o) das Einlaßventil (3) und das Auslaßventil (6) druckluftbetätigte Ventile sind und h) die Ventile (3,6) zusammen mit dem Meßgefäß (4) ebenfalls vom Uerdichter (9) mit Druckluft versorgt werden, die über die Versorgungsleitung (1D) zugeführt wird wobei i) in die Druckluftleitung zu den Ventilen (3,6) sowie zum Meßgefäß (4) elektronisch gesteuerte Magnetventile (11,12,19) eingeschaltet sind, die von der elektrischen Steueranlage (13) ihre Schaltimpulse erhalten.
- 5. Milchabgabestation nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaß- und Auslaßventile (3,6) des Meßgefäßes (4) über die Steueranlage (13) so geschaltet sind, daß unmittelbar nach der Entleerung des Meßgefäßes (4) das Auslaßventil (6) geschlossen und das Einlaßventil (3) geöffnet wird zur erneuten Auffüllung des Meßgefäßes.
- 6. Milchabgabestation nach dem Verfahren gemäß den Anspüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bereich der Milchaustrittszone eine zusätzliche Ausblaseleitung (20) sterilfiltrierter Druckluft ausmündet,die durch ein in die Leitung (20) eingeschaltetes Magnetventil (21) absperrbar ist.
- 7. Milchabgabestation nach den Ansprüchen 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Milchaustritt mit der Mündung der Ausblaseleitung (20) zu einem abnehmbaren Auslaßkopf (22) zusammengefaßt sind.
- 8. Milchabgabestation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Installation, der Verdichter (9) und die Ventile 23,6,11,12,17,19,21) zusammen mit der elektrischen Steueranlage (13) einen zu einer Einheit zusammengefaßten ortsfest angeordneten Teil der Abgabestation bilden, während der Vorratsbehälter (1) mit dem Meßgefäß (4) und dem Milchaustritt (7) mit Auslaßkopf (22) den mobilen Teil der Station bilden.
- 9, Milchabgabestation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Entlüftungsleitung (16) ein Magnetventil (17) eingeschaltet ist, das mit Erreichen der Sollmenge im Meßgefäß (4) über den Füllungsfühler (14) den Schließimpuls erhält.
- 10. Milchabgabestation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsleitung (16) beim Entleeren des Meßbehälters als Druckluftzuführung ausgebildet ist.
- 11. Milchabgabestation nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsleitung (16), das Magnetventil (17) und der Füllungsfühler (14) zu einer baulichen Einheit zusammengefaßt am Meßgefäß bëfsstigt sind.
- 12. Milchabgabestation nach einem oder Mehreren der Ansprüche 1 bis 11 dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (1), das Meßgefäß (4) sowie die Vcrbindungsleitung (2) zwischen den beiden Teilen gegen Käiteverlust isoliert sind
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