DE11399C - Kopfpresse zur Herstellung von Patronenhülsen u. dergl - Google Patents
Kopfpresse zur Herstellung von Patronenhülsen u. derglInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D51/00—Making hollow objects
- B21D51/16—Making hollow objects characterised by the use of the objects
- B21D51/54—Making hollow objects characterised by the use of the objects cartridge cases, e.g. for ammunition, for letter carriers in pneumatic-tube plants
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Description
1880.
W. LORENZ in KARLSRUHE. Kopfpresse zur Herstellung von Patronenhülsen u. dergl.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ii. April 1880 ab.
Die vorliegende horizontale Präcisions-Kopfpresse besteht der Hauptsache nach aus dem
die Transmissionskraft in den Arbeitsdruck übersetzenden Kniehebelsystem mit Antriebsmechanismus,
der eigentlichen Prefsvorrichtung mit selbsttätiger Zuführung und gezwungener Abnahme
der Arbeitsobjecte, den Nebenmechanismen zum Inbetriebsetzen und Einhalten der Maschine und
dem das Ganze aufnehmenden, eigenthümlich gebauten Gestell, wie solches in Fig. 6 für sich
allein dargestellt ist. Die Presse ist in ihren gesammten Constructionstheilen gerichtet auf
Erzielung 1. der gröfstmöglichen, sich stets gleich bleibenden Genauigkeit, 2. hoher Tourenzahl,
also hoher Leistungsfähigkeit, 3. eines Druckes von einer der Elasticitätsgrenze der arbeitenden
Werkzeuge entsprechenden bezw. dieselbe erreichenden Höhe bei verhältnifsmäfsig geringem
Aufwand von Transmissionskraft, endlich 4. auf Erzielung einer allseitig gleichmäfsigen und centralen
Inanspruchnahme des die Druckkräfte aufnehmenden Oberbaugestelles.
Das Gestell setzt sich aus dem Oberbau A, der Grundplatte B mit Annex B1 und den
Zwischenträgern C und C1 zusammen, welch letztere zu den Lagern ax a2, Fig. 2 und 6, für
Aufnahme der Betriebswelle ausgebildet sind. Der Oberbau A, von cylindrischer Grundform,
nimmt den gesammten Arbeitsdruck in den zur Mittellinie symmetrisch angeordneten drei Wangen
Bb1P, Fig. 2, auf, wobei diese sich an
beiden Enden wieder zu geschlossenen Köpfen vereinigen. Der Oberbau ist demnach in seinen
wichtigsten Stellen nur auf absolute Festigkeit beansprucht und ohne zu bedeutendes Gewicht
genügend stark herzustellen, um den auftretenden grofsen Kräften mit Sicherheit Widerstand
zu leisten und einen Bruch auszuschliefsen.
Die längs der ganzen Maschine an beiden Seiten belassenen Oeffnungen b% b41, Fig. 2, 5
und 6, legen hierbei den ganzen Arbeitsraum frei vor Augen und ermöglichen dem bedienenden
Arbeiter eine sehr bequeme Hantirung. Auch der Untertheil des Gestelles ist von einer
Seite ganz offen und zugänglich, wodurch zum Auffang der fertigen Arbeitsstücke bestimmte
Behälter daselbst aufgestellt und gewechselt werden können.
Die Lager α α1 α2 α3, Fig. 2, nehmen die Betriebswelle
c auf; dieselbe empfängt ihren Antrieb durch die feste Riemscheibe d, neben
welcher links die lose Scheibe d\ rechts das Schwungrad d2 angeordnet ist. Anlassen und
Stillsetzen der Maschine erfolgt mittelst der aus Fig. 2, 3 und 4 ersichtlichen Ausrückvorrichtung
e e1 e2 ez e* durch Horizontalbewegung des
Handhebels f, wodurch gleichzeitig mittelst Anzugs der Winkelhebel ^ g1, Druckstange g" und
Bremshebel gA, Fig. 1, 2 und 4, durch Bremsen
des Schwungrades ein augenblicklicher Stillstand der Maschine herbeigeführt wird.
Die Kraftübertragung auf die Kniehebel h A1
und A2 h% geschieht auf letztere direct durch
die von der Kurbelaxe i bewegte Prefsstange k und auf erstere indirect durch die von der seitlich
angeordneten unrunden Scheibe / bewegten Zugstange m und Druckstange m1 nebst den
auf der Axe cl sitzenden zugehörigen Zwischenhebeln
nn1, Fig. 1 bis 5. Da bei dem enormen,
von der unrunden Scheibe auszuübenden Druck bei gleitenden Flächen bedeutende Reibungsverluste
entstehen würden, ist rollende Reibung eingeführt. Die Scheibe / arbeitet nämlich zwischen
den Rollen I1 I2, die zwischen den Wangen
m2 mz der Zugstange gelagert sind, Fig. 2
und 4; die Rolle /2 nimmt den Hauptarbeitsdruck auf und ist mit ihrer Axe in den kleinen
Schlittenführungen 0, Fig. 1, nachstellbar eingerichtet. In den Wangen m2 mz sind die diese
Zugstange führenden Schlitten ff1, Fig. 2, angebracht.
Es ist leicht ersichtlich, dafs durch Nachstellung der Rolle /2 wie des Kurbellagers
der Stange k durch Verschleifs veränderte Längen beider Stangen wieder genau eingestellt
werden können, so dafs in Verbindung mit den stellbaren Festpunkten q q1 der Kniehebel die
Arbeitsstempel r rx stets auf genau gleichen Vorstofs zu reguliren sind. Die hin- und hergehenden
Stempel r r1 werden von je einem an drei Stellen geführten Schlitten s s1, Fig. 1
und 2, aufgenommen. Behufs genauester Centrirung der Stempel sind zu diesen Schlitten am
Oberbau gesonderte Gleitschienen angeordnet,
welche dieselben von drei Seiten aus in symmetrischer Art einschliefsen und nach der Axe
zu nachstellen lassen. . Auf den beiden Seiten zerfallen die Gleitschienen noch in die Einzelschienen
s2 zur Hebung und sz zur seitlichen
Verstellung; hierdurch sind schräge Bearbeitungsflächen vermieden.
Die Stellung der Kurbelaxe, der unrunden Scheibe und des Zwischenmechanismus zu einander
ist besonders bemerkenswert!}. In Fig. ι ist dieser Mechanismus in dem Augenblick dargestellt,
wo die Kniehebel sämmtlich in einer Geraden liegen, also den Maximaldruck auf das
Arbeitsobject ausüben. Die Kurbelstellung ist vertical, die Druckstange jedoch in etwas von
der Verticalen abweichender Stellung, so dafs erst bei einer geringen Weiterdrehung der Axe
die Mittellinien der Druckstange und Kurbel in eine Ebene fallen. In letzterem Moment ist
der Drehpunkt t etwas über die Horizontale gehoben, oder mit anderen Worten: die Länge
der Druckstange und der Kurbel ist ein Geringes gröfser, als die directe Entfernung des
Axmittelpunktes von dem Drehpunkt t. Während vorgenannter geringen Weiterdrehung der
Axe lösen sich beide Stempel um ein geringes Stück von dem nunmehr geprefsten Kopf ab.
Dreht sich die Axe noch um ein Geringes weiter, so kehren die Kniehebel A2 und A3 von ihrer
höheren Stellung wieder in die horizontale zurück und der Kopfstempel r1 übt in diesem
Augenblick eine zweite Pressung aus, da von dem linken Stempel r, obgleich derselbe sich
noch ein wenig mehr' von dem Arbeitspunkte entfernt hat, noch genügender Widerstand ausgeübt
wird. Dieser Widerstand rührt daher, dafs die Luft zwischen dem Stempel und dem Arbeitsstück, z. B. im Innern von den Hülsen
zu Metallpatronen, bei der ersten Pressung eine aufserordentliche Compression erleiden mufste.
Die Spannung derselben war derart hoch, dafs bei dem Differentialrückgange des linken Stempels,
wie er bis zur zweiten Pressung des rechten Stempels erfolgt, noch immer genügende Spannkraft
im Innern der Hülse ausübt, um den nothwendigen Widerstand zu. bilden, der erforderlich
ist, damit die zweite Pressung die Formveränderung, die eben durch Einwirkung dieser comprimirten
Luft auf den geprefsten Kopf regelmäfsig stattfindet, vollständig beseitigt und aufs
Genaueste den Kopf der Prefsstempelform entsprechend herstellt. Während also bei den
sonstigen Kopfpressen eine grofse Anzahl solcher Arbeitsstücke, welche unbedingt sich stets gleichbleibende Genauigkeit der Köpfe bedingen, z. B.
Metallpatronen für Militairzwecke, eine nicht unbedeutende Anzahl Ausschufs geben, sind die
hier erzeugten Köpfe durchweg absolut gleich, so lange eben der Arbeitsstempel seine richtige
Form behält, bezw. wird kein Ausschufs entstehen, wenn der Stempel, dem Verschleifs entsprechend,
nach bestimmter Anzahl von Pressungen ausgewechselt wird.
Die eigentliche Prefsvorrichtung ist auf beiliegender Zeichnung für Metallpatronenfabrikation
dargestellt; bei Fabrikation anderer Arbeitsstücke erleidet dieselbe einige unwesentliche Abänderungen.
Die Traverse z, Fig. ι und 5, welche die Prefscylinder und deren Zubehör aufnimmt,
legt sich mit ihren drei symmetrisch angeordneten Armen in den Oberbau ein und kann
durch die Stellschrauben UU1U1 centrirt werden.
Die Zuführung der Arbeitsstücke geschieht selbstthätig durch die Coulisse V. Der im Stempel r
sitzende Arbeitsstempel w nimmt bei jeder Umdrehung eine Patronenhülse aus der Coulisse
auf und drückt sie durch die Prefscylinder dem im Stempel r1 sitzenden Bodenstempel w1 entgegen,
der um die Bodenform, wie beschrieben mit doppeltem Druck, an die Hülsen anprefst.
Hiernach bewegen sich beide Stempel wieder zurück, und der Stempel w nimmt eine zweite
Patrone aus der Coulisse auf. Währenddem bleibt die eben geprefste Hülse in dem Prefscylinder
sitzen und wird durch nun erfolgendes Einschieben der folgenden Hülse herausgedrückt;
hierbei würde sie meistens wegen eines an ihrem Rande entstandenen leichten Grates an dieser
nachfolgenden Hülse haften bleiben, was ein Zusammenpressen zweier Hülsen und Unbrauchbarkeit
der Werkzeuge durch Stauchen oder gar einen Bruch gewisser Maschinentheile zur Folge
hätte, wenn nicht jede Hülse im bestimmten Moment abgeschlagen würde.
Dieses Abschlagen erfolgt durch einen besonderen, aus Fig. 4 und 5 ersichtlichen Mechanismus,
der von dem seitlich an das Schwüngrad verstellbar befestigten Gleitstück χ beeinflufst
wird. Auf der Axe c3 (welche durch die auf ihr befindliche Spiralfeder in der Pfeilrichtung
gedreht werden würde, wenn nicht der nach unten gehende Hebel A 5 durch Anlegen mit
seinem vierkantigen Ende an den Bund e6 des Hebels A7 arretirt wäre) sitzt der den Reitstock as
tragende Hebel A6; der Hebel A7 wird ebenfalls
durch die auf seiner Axe f4 sitzende Spiralfeder
in der Pfeilrichtung, also nach oben, zu drehen gesucht. Soll der Schlag erfolgen, so mufs also
zunächst die Lösung des Bundes e" von dem Vierkant des Hebels As geschehen. Dies wird
bei jeder Umdrehung durch das Gleitstück χ bewirkt, welches während eines gewissen Theils
der Umdrehung über die auf dem Hebel A1 sitzende Rolle r3 gleitet, den Hebel niederdrückt
und gleichzeitig mit seiner Seitenfläche an der Rolle r4 des Hebels As rollt. Diese Seitenfläche
besitzt bei y eine kleine Unterbrechung, und es erfolgt naturgemäfs in dem Moment, wo die
Rolle rl in diese Höhlung einspringt, eine ruckweise
Bewegung der Hebel A5 und A6 und hiermit
der Schlag auf die vorher herausgeschobene Hülse, wonach das Gleitstück die kleinen Rollen
freigiebt und die zugehörigen Hebel, gezwungen von den Spiralfedern, wieder in die die gegenseitige Arretirung bewirkende Anfangsstellung
zurückkehren. Diese ganze Manipulation erfolgt mit absoluter Sicherheit genau im gewünschten
Moment ohne Geräusch und der rollenden Reibung halber ohne viel Kraftaufwand und Verschleifs.
Ein Sicherheitsapparat, um das Nachfallen der Arbeitsobjecte aus der Coulisse zu verhindern,
wenn beim Füllen oder Entleeren der Coulisse oder bei Störungen in der Fabrikation durch
Bruch der Werkzeuge ein Abstellen der Zuführung in der Coulisse erforderlich ist, ist in
Fig. 5 bei E angebracht. Durch leichten Druck mit der Hand auf den Hebel k2 wird die Feder
ausgelöst und ein von derselben beeinflufster Schieber schnellt vor, wodurch ein weiteres
Nachfallen der Hülsen verhindert wird.
Claims (4)
1. Die · Anordnung der bewegten Theile, besonders der Kniehebelpaare im Oberbau,
centrisch in demselben.
2. Die Art und Weise, wie aus einer Kurbelumdrehung der zweifache Druck auf die
Köpfe der Arbeitsobjecte ausgeführt wird.
3. Der Mechanismus zum Abschlagen des fertig geprefsten Arbeitsstückes.
4. Die Sicherheitsvorrichtung E.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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