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Befestigungsvorrichtung für Führungsschienen von Aufzügen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Führungsschienenbefestigungsvorrichtung zum Anbringen von
Führungsschienen von Aufzügen an einer Tragkonstruktion.
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Bisher waren die Führungsschienen für den Aufzugskorb bzw. die Aufzugsbühne
und deren Gegengewicht an den Wänden des Aufzugsschachtes oder am Bauwerk an bestimmten
Punkten längs den Führungsschienen fest angebracht. Üblicherweise wurden Führungsschienen
verwendet, die in einzelnen Abschnitten geeigneter Länge, beispielsweise in 5-Meter-Abschnitten
vorgefertigt wurden. Diese Abschnitte waren an den Wandungen des Aufzugsschachtes
einander benachbart fest angebracht; zur Vermeidung einer Deformation der Führungsschienen
infolge eines vom Bauwerk stammenden Druckes oder einer Wärmeausdehnung war es notwendig,
einen Spalt zwischen den aneinander grenzenden Kanten der benachbarten Abschnitte
freizulassen. Da das Ausmaß des Setzens eines Bauwerks schwierig vorher zu bestimmen
ist, konnte die Abmessung des Spaltes zwischen den Führungsschienenabschnitten nicht
genau festgelegt werden. Wenn eine übermäßige Öffnung für diesen Spalt vorgesehen
wäre, würden die Führungsschienenabschnitte infolge einer vom Bauwerk stammenden
Druckbelastung nicht aneinander angrenzen, wodurch der Aufzugskorb bzw. die Aufzugsbühne
mehreren Schlägen während seiner bzw. ihrer Vertikalfahrt unterworfen worden wäre.
Wenn ein ungenügender Spalt vorgesehen wird, würden aber die Führungsschienenabschnitte
infolge des vom Bauwerk stammenden Druckes deformiert werden, und die Vertikalfahrt
des Aufzugskorbes kann nur unsanft und ungleichmäßig verlaufen.
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Bisher waren die Führungsschienenabschnitte an der Tragkonstruktion
durch Schienenklammern fest angebracht; eine übliche Ausführung ist beispielsin
der USA.-Patentschrift 2 700 434 dargestellt. Derartige bekannte Schienenklammern
wurden mittels Mutter und Bolzen festgemacht, welch letzterer sich durch eine Öffnung
in der Klammer und eine Öffnung in der Montierplatte erstreckte. Wenn sich das Bauwerk
setzte, verursachten die Kräfte, die auf die Schienenklammern übertragen wurden,
daß die Klammer sich um die Bolzenachse drehte; diese Gelenkbewegung hatte zur Folge,
daß eine Klammerkante sich an die Kante des Flansches der Schiene anlegte. Dadurch
wurde einerseits die Vertikalbewegung der Führungsschiene relativ zur Klammer verhindert,
andererseits aber eine Deformation der Führungsschiene in Kauf genommen.
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Es ist auch bereits bekannt, zur Erleichterung der Bewegungsmöglichkeit
der Führungsschienen in deren Befestigung ein besonderes Lagermaterial zu verwenden.
Gemäß der USA.-Patentschrift 1925 867 wird zusätzlich ein biegsamer Halter verwendet,
der jedoch den Widerstand gegen eine Vertikalbewegung der Schienen vergrößert, weil
er durch eine solche Bewegung zusätzlich gebogen wird.
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Bei der Anordnung nach der USA.-Patentschrift 1905 248 erfolgt
neben der Verwendung des besonderen Lagermaterials die Schienenbefestigung an deren
rückwärtiger Stirnseite ohne eine Vorkehrung für eine seitliche Verstellbarkeit,
was ein nachträgliches Ausfluchten der Führungsschienen erschwert.
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Die USA.-Patentschrift 2 321106 bezieht sich auf eine vertikale
Ausrichtung der Schienen mit Hilfe von Keilen. Es sind hier keine Vorkehrungen getroffen,
die gewährleisten, daß sich die Führungsschienen in vertikaler Richtung frei zu
ihren Montageorganen bewegen können.
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Demgegenüber ermöglicht die Erfindung eine Befestigungsart, die selbstausgleichend
wirkt und damit beim Setzen des Bauwerks ausreichend nachgeben kann, ohne d'aß ein
besonderer Eingriff erfolgen muß. Außerdem gestattet die erfindungsgemäße Befestigung
eine vertikale Ausfluchtung der Schienen. Besondere Lagermaterialien sind dabei
nicht erforderlich.
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Bei modernen Aufzugsanlagen in schmalen Bauwerken stört das Ausmaß
der vom Druck des Bauwerks
verursachten Deformation die weiche
Fahrt der schnellaufenden Aufzüge; während die Führungsschienenabschnitte am Bauwerk
befestigt werden müssen, sind sie auch in Ausfluchtung zu halten. Eine derartige
Wirkung wird durch die Erfindung erzielt; die Führungsschienenabschnitte können
an der Tragkonstruktion fest angebracht werden und bleiben in Ausfluchtung, indem
eine relative Aufwärtsbewegung der Führungsschienenabschnitte bei den Bauwerksetzungen
ermöglicht wird.
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Es ist deshalb ein Zweck der Erfindung, eine verbesserteFührungsschienen-Befestigungsvorrichtung
zu schaffen, welche außerordentlich einfach in der Konstruktion, wirtschaftlich
in der Herstellung und leicht einzubauen ist.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung ist eine Führungsschienen-Befestigungsvorrichtung
zum Anbringen einer Führungsschiene von Aufzügen an einer Tragkonstruktion, wobei
eine relative Vertikalbewegung zwischen der Befestigungsvorrichtung und der Schiene
zugelasen wird, um eine Deformation der Schiene zu verhindern.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer gleitbar
ausgefluchteten Vorrichtung, welche eine seitliche Verstellung der Führungsschiene
nach dem Einbau ermöglicht.
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Die Erfindung bezieht sich demnach auf eine Befestigungsvorrichtung
für die Führungsschienen einer Aufzugsanlage, bei welcher das Bauwerk mit Trägerplatten
versehen ist, gegen welche Führungsschienenklammern verschraubt sind, die an beiden
Längsseiten der längsverschiebbar gehaltenen Führungsschiene gegen deren Schienenflansche
anliegen. Diese Befestigungsvorrichtung ist nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erleichterung von vertikalen Relativbewegungen zwischen Bauwerk und Führungschiene
die Befestigungslöcher in der Trägerplatte zum Durchstecken der Schraubenbolzen
für die Führungsschienenklammern als Langlöcher ausgebildet sind, die mit ihren
Längsachsen sich nach oben hin von der benachbarten Stegwandung des Führungschienenprofils
entfernen, und die Führungsschienenklammern gegen die Flansche der Führungsschiene
federnd anliegen.
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Zweckmäßig versieht man jede Führungsschienenklammer mit einem federnden
Klammerabschnitt, wobei dieser Klammerabschnitt derart ausgebildet ist, daß er den
benachbarten Flansch der Führungsschiene nur in einem schmalen Streifen berührt.
Weiterhin ist es vorteilhaft, die Führungsschienenklammer so zu bemessen, daß ihre
vertikale Länge nur wenig kleiner ist als die Gesamtbreite des Fußes der Führungsschiene.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend beschrieben.
In der Zeichnung stellt dar Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 eine Draufsicht in Längsrichtung der Führungsschiene,
wobei einige Teile im Schnitt gezeigt sind und Fig. 3 eine Schnittansicht nach Linie
3-3 von Fig. 2. Gemäß Fig. 1 kann die Führungsschienen-Befestigungsvorrichtung mit
jeder beliebigen Tragkonstruktion fest verbunden werden. Zu Erläuterungszwecken
ist die Tragkonstruktion als eine Betonwand 1 dargestellt. Eine Trägerplatte 2 ist
auf beliebige Art und Weise an der Tragkonstruktion fest angebracht, beispielsweise
indem ein Ende der Platte in der Betonwand 1 eingebettet ist. Eine Führungsschiene
3 hat einen Montagegurt, der aus zwei entgegengesetzt angeordneten Befestigungsflanschen
4 gebildet wird, und einen Führungssteg 5. Jeder Flansch 4 verjüngt sich von der
Verbindungsstelle mit dem Führungssteg 5 zum Rand 8 hin. Obgleich nur ein Teil der
Führungsschiene 3 gezeigt ist, ist ersichtlich, daß die Erfindung auf die Gesamtlänge
der Führungsschiene anwendbar ist, welche in einem Aufzugsschacht zur Führung des
Aufzuges eingebaut ist.
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Die Trägerplatte 2 weist zwei geneigte Langlöcher 6 auf, von denen
eines in Verbindung mit dem linken Flansch der Führungsschiene verwendet wird, während
das andere für den rechten Flansch vorgesehen ist. Die beiden Langlöcher 6 verlaufen
so schräg zur Vertikalen, daß die Längsachsen der beiden Langlöcher zu einem später
zu beschreibenden Zweck nach unten hin konvergieren. Der Neigungsgrad der Langlöcher
6 ist den besonderen Anlageverhältnissen angepaßt; beispielsweise ist ein Winkel
von 8'/2° zur Vertikalen als ausreichend gefunden worden.
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Die Führungsschiene 3 ist mit der Rückseite der Flansche 4 an der
Trägerplatte 2 angebracht, welche mittels der Führungsschienenklammern 7 je für
einen Flansch mit diesem in Flächenberührung gehalten wird. Jede Führungsschienenklammer
7 ist aus Federstahl hergestellt und hat einen Befestigungsabschnitt 10, einen Schulterabschnitt
11 und einen versetzten Klammerabschnitt 12, um den Schienenflansch 4 an der Trägerplatte
festzuklammern. Eine Öffnung 13 in dem Befestigungsabschnitt 10 nimmt einen Bolzen
14 mit einem Kopf 15 auf, welcher neben dem Schulterabschnitt 11 angeordnet ist;
letzterer wirkt als Anschlag, um eine Drehung des Bolzens 14 zu verhindern. Der
Bolzen 14 erstreckt sich durch das Langloch 6 und den Befestigungsabschnitt 10.
Eine sperrende Unterlagscheibe 16 und eine Mutter 17 halten die Elemente fest zusammen.
Die Länge der Führungsschienenklammer 7 ist fast so groß wie die Breite der Trägerplatte
2, um die Führungsschiene 3 zwischen den in Längsrichtung liegenden Enden der Führungsschienenklammer
7 in vertikaler Ausfluchtung zu halten. Der Schulterabschnitt 11 grenzt dicht an
den Rand 8 des Schienenflansches 4; auf Grund der Neigung des Flansches 4 besteht
allerdings kein vollständiger Flächenkontakt zwischen letzterem und dem Klammerabschnitt
12, sondern lediglich ein schmaler Band- oder Linienkontakt mit einem dazwischenliegenden
Luftspalt (s. Fig. 2). Dieser schmale Bandkontakt erleichtert eine relative Vertikalbewegung
zwischen dem Klammerabschnitt 12 und dem Schienenflansch, während der Schienenflansch
4 gegenüber der Trägerplatte 2 festgehalten wird. Der Befestigungsabschnitt 10 ist
auf der Trägerplatte 2 durch Anziehen der Mutter 17 auf dem Bolzen 14 befestigt;
weil der Klammerabschnitt 12 gegenüber dem Befestigungsabschnitt 10 in einem Ausmaß
versetzt ist, welches durch die Dicke des Flanschrandes 8 bestimmt ist, wird jedes
übermäßige Anziehen der Mutter 17 gegen den Klammerabschnitt 12 keine Wirkung haben,
was zur Folge hat, daß auf die Führungsschienenklammer 7 kein übermäßiger Druck
ausgeübt wird, durch den die relative Vertikalbewegung der Schiene behindert werden
kann.
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Beim Anbringen der Führungschienen in einem Aufzugsschacht werden
die Führungsschienen am Bauskelett oder am Stahlrahmenwerk in etwa 3,60 m langen
Abständen längs des ganzen Schachtes befestigt.
Diese Tragkonstruktion
wird einerseits in ihren vertikalen und andererseits in ihren horizontalen Abmessungen
variieren, und zwar als Ergebnis der vom Bauwerk stammenden Druckbelastung, was
ein in jedem Bauwerk auftretender Vorgang ist. Die Variierung ist besonders groß
bei schmäleren Bauwerken, bei denen ein Aufzug für die vertikale Beförderung notwendig
ist. Das Ziel des Festhaltens der Führungsschienen in vertikaler Ausfluchtung wird
durch Verwendung der zwei entgegengesetzt geneigten Langlöcher 6 in der Trägerplatte
2 zur Aufnahme der Bolzen 14 erreicht.
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Während der Setzung des Gebäudes bewegt sich die Trägerplatte 2 mit
ihm nach unten, was gleichfalls für die Führungsschienenklammern 7, die an der Platte
2 angebracht sind, zutrifft. Wenn zuviel Reibung zwischen der Führungsschienenklammer
7 und der Führungsschiene entsteht, so daß eine freie Abwärtsbewegung der Führungsschienenklammer
7 verhindert wird, lassen die geneigten Langlöcher, welche in der Trägerplatte vorgesehen
sind, zu, daß die Führungsschienenklammer 7 mit Bezug auf die Trägerplatte 2 nach
oben gleitet; dadurch wird das Spiel zwischen der Führungsschienenklammer 7 und
der Schiene so weit vergrößert, bis die Reibung ausreichend vermindert wird, so
daß eine freie Abwärtsbewegung sowohl der Trägerplatte 2 als auch der Führungsschienenklammer
7 möglich wird. Die Reibung wird durch die Aufwärtsbewegung der Führungsschienenklammer
7 bis in eine Stellung vermindert, in der deren Schulterabschnitt 11 nicht mehr
mit der Flanschkante 8 im Eingriff ist und der Klammerabschnitt 12 den Flansch
4 längs eines schmalen Kontaktbandes erfaßt, welches infolge der Verjüngung des
Flansches an einer Stelle geringerer Dicke liegt. Das Ergebnis ist dasselbe, als
wenn das Bauwerk stationär bleibt, aber die Führungsschienen auf Grund von Wärmeausdehnung
relativ zum Bauwerk sich nach oben bewegen, d. h., die Führungsschiene verleiht
eine nach oben gerichtete Kraftkomponente auf jede Führungsschienenklammer 7, die
wiederum die Bolzen 14 zwingt, sich in den Langlöchern 6 relativ zur Trägerplatte
2 nach oben zu bewegen.
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Durch die Neigung der Langlöcher 6 zur Vertikalen und ein Konvergieren
derselben nach unten wirkt die gleitbar ausgefluchtete Schienenbefestigungsvorrichtung
selbstausgleichend oder selbstregelnd. Beispielsweise bewegen - wenn die Länge der
Führungsschiene durch Wärmeausdehnung zunimmt -die auf die Bolzen 14 übertragenen
Kräfte letztere in den Langlöchern 6 nach oben, was notwendig sein kann, um die
Reibung zwischen den Führungsschienenklammern 7 und der Führungsschiene zu vermindern;
dies hat die gewünschte Wirkung einer Erleichterung der nach oben gerichteten Vertikalbewegung
der Führungsschiene 3 relativ zu den Führungsschienenklammern 7, der Trägerplatte
2 und der Tragkonstruktion 1.
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Im Falle eines mangelhaften Einbaus der Führungsschiene infolge sich
häufender Fehler seitens der Einbauhandwerker ist es nicht notwendig, die ganze
Anlage abzumontieren oder nur eine einzige Schienenbefestigungsvorrichtung abzunehmen;
diese Fehler können lediglich durch Lösen der Muttern 17 und durch Verschieben der
Bolzen 14 korrigiert werden; dabei wandert deren Führungsschienenklammer 7 nach
oben oder unten in ihrem jeweiligen Langloch 6 zu einer Stellung, die notwendig
ist, um eine vertikale Ausfluchtung der Führungsschiene durch ihre Verstellung in
der Horizontalen zu bewirken.