DE1137210B - Mehrstufiges Verfahren zum Herstellen von durch faseriges Material verstaerkten Kunstharzplatten - Google Patents

Description

Die Erfindung hat das Herstellen von mit Fasern verstärkten Kunsthazplatten zum Gegenstand.
Die Erfindung stellt sich folgende Ziele:

a) Es soll ein guter mechanischer Zusammenhalt erreicht werden, so daß die Platten nicht in unbeabsichtigter Weise auseinanderfließen.

b) Es soll eine genügende Plastizität vorhanden sein, um die Platten mit in der Blechverarbeitung gebräuchlichen Werkzeugen verformen zu können.

c) Die Platten sollen während längerer Zeit, z. B. mehrerer Wochen, bei Zimmertemperatur aufbewahrt weden können, ohne daß sie ihre anfänglichen plastischen Eigenschaften ändern.

d) Die Oberfläche soll nicht »pechig« sein, damit die Platten übereinanderliegend aufbewahrt werden können, und zwar noch in ihrem plastischen Zustand, ohne, daß sie zusammenkleben.

e) Es soll die Verformung, z. B. das Biegen der Platten und das daran anschließende endgültige Aushärten innerhalb sehr kurzer Zeit, in der Größenordnung von einigen Sekunden vor sich gehen.

Die Erfindung bezieht sich somit auf ein mehrstufiges Verfahren zum Herstellen durch Hitzehärten von durch faseriges Material verstärkten Kunstharzplatten mit einer glatten, nicht klebrigen Haut aus einer Unterlage aus Fasern, die mit Metallverbindungen sowie Polyesterharzmassen, die bereits übliche Polymerisationskatalysatoren, anpolymerisierbare, ungesättigte Monomere und einen Inhibitor enthalten, imprägniert sind.

Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst für sich allein die Faserunterlage mit einer Lösung — die mindestens ein reduzierendes Metallsalz in Äthylenglykol oder Abkömmlingen des Äthylenglykols, gegebenenfalls zusammen mit einem leicht verdunstenden Alkohol, gelöst enthält — tränkt. Dann imprägniert man die Faserunterlage mit der Polyesterharzmasse, wobei diese in äußerst feiner Verteilung in die vorbereitete Unterlage gebracht wird. Endlich unterwirft man wenigstens eine Oberfläche der Platte einer Oberflächenbehandlung mit einem üblichen Polymerisationsbeschleuniger und verpreßt anschließend in der Hitze.

Aus der nachstehenden Beschreibung ergeben sich weitere Einzelheiten.

Die verwendete Unterlage besteht aus Papier oder aus einem beliebigen anderen geeigneten natürlichen oder künstlichen Faserstoff.

In der ersten Stufe des Verfahrens wird die Unterlage durch Aufstäuben, Eintauchen oder Bestreichen Mehrstufiges Verfahren

zum Herstellen von durch faseriges Material verstärkten Kunstharzplatten

Anmelder:

Societe Anonyme des Usines Chausson,
Asnieres, Seine (Frankreich)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Hoffmann. Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr, 34

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 26. November 1958 und 21. September 1959 (Nr. 780 144 und Nr. 805 633)

Pierre Paul William Varlet, Asnieres (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden

mit der Lösung eines reduzierenden Metallsalzes getränkt. Metallsalze sind z. B. Zinn-, Eisen-, Zink-, Aluminium-, Bor-, Kobalt- und Mangansalze, auch gemischt. Lösungsmittel ist Äthylenglykol oder dessen Abkömmlinge, gegebenenfalls zusammen mit einem leicht verdunstenden Alkohol. Nach dem Tränken wird die Faserunterlage getrocknet.

Die auf die obige Weise getränkten und getrockneten Unterlagen können sofort weiterverarbeitet, aber auch mehrere Stunden und selbst einige Tage gelagert werden.

Die hitzehärtbare Polyesterharzmasse enthält bereits übliche Polymerisationskatalysatoren, anpolymerisierbare ungesättigte Monomere und einen Inhibitor.

Im nächsten Arbeitsgang wird die Faserunterlage mit der Polyesterharzmasse getränkt. Dies erfolgt z. B. mit Hilfe von Rollen, Rakeln oder auch durch Aufstäuben oder mit Hilfe von geeigneten Pressen. Das gebildete Produkt wird ferner so gewalzt, daß dessen Dicke den für die beabsichtigten Herstellungsvorgänge vorgesehenen Normen entspricht.

Als nächste Arbeitsstufe wird die so vorbehandelte Faserunterlage einer Oberflächenbehandlung unterworfen, die bewirken soll, daß eine oder beide Oberflächen glatt und nicht klebrig sind. Diese Ober-

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flächenbehandlung kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden.

Bei einer ersten Ausführungsform wird wenigstens eine Oberfläche mit mono- oder symmetrisch dialkyliertem Anilin, Guanidinabkömmlingen oder auch Mono- oder Diisocyanaten behandelt. Diese Verbindungen wirken als Polymerisationsbeschleuniger.

Es hat sich gezeigt, daß diese Polymerisationsbeschleuniger zweckmäßig in Mischung mit einem Entformungsmittel, z. B. einem Gemisch von Mono- und Dialkylphosphaten benutzt werden. Die so vorbereiteten Platten, die gegebenenfalls noch auf einer unter 120° C liegenden Temperatur eine bestimmte Zeit lang gehalten wurden, können eingelagert werden. Sie können einfach aufeinandergelegt werden, ohne daß isolierende Zwischenlagen notwendig sind. Sie können während mehrerer Wochen aufbewahrt und dann wie Blechfolien verwendet und bearbeitet werden, d. h., sie können gezogen oder durch andere Mittel geformt werden. Die Zieh- und Formarbeiten werden mit Hilfe von heizbaren Werkzeugen vorgenommen, so daß die erfindungsgemäß vorbereiteten Platten gleichzeitig endgültig ausgehärtet werden.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Mehrstufiges Verfahren zum Herstellen durch Hitzehärten von durch faseriges Material verstärkten Kunstharzplatten mit einer glatten, nicht klebrigen Haut aus einer Unterlage aus Fasern, die mit Metallverbindungen sowie Polyesterharzmassen, die bereits übliche Polymerisationskatalysatoren, anpolymerisierbare, ungesättigte Monomere und einen Inhibitor enthalten, imprägniert sind, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst für sich allein die Faserunterlage mit einer Lösung tränkt, die mindestens ein reduzierendes Metallsalz in Äthylenglykol oder Abkömmlingen des Äthylenglykols, gegebenenfalls zusammen mit einem leicht verdunstenden Alkohol, gelöst enthält, und daß man dann mit der Polyesterharzmasse imprägniert, wobei diese Polyesterharzmasse in äußerst feiner Verteilung in die vorbereitete Unterlage gebracht wird, und daß man endlich wenigstens eine Oberfläche der Platte einer Oberflächenbehandlung mit einem üblichen Polymerisationsbeschleuniger unterwirft und anschließend in der Hitze verpreßt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das reduzierende Metallsalz Zinnchlorid ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbehandlung mit monoalkyliertem oder symmetrisch dialkyliertem Anilin, einem Abkömmling des Guanidins oder mit Mono- oder Diisocyanaten vorgenommen wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 951 888, 969 750;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1 005 725, R 14639 IVb/39b (bekanntgemacht am 12.4.1956);
französische Patentschrift Nr. 1181 368;
»Kunststoffrundschau«, 2 (1955), S. 281 bis 286.

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