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Klebmittel für Schichtstoffe aus Metall und Harz
Die Erfindung betrifft einen verbesserten Schichtstoff, der aus einer Metallgrundlage, insbesondere elektrolytisch mit Zink überzogenen Stahl und einem Kunststoffüberzug im besonderen aus einem vorgeformten Film oder Folie aus Vinylharz besteht.
In der USA-Patentschrift Nr. 2, 728, 703 ist ein Verfahren beschrieben, nach welchem eine Grundlage aus Metallblech mit einem vorgeformten Film von Vinylharz kontinuierlich heiss geschichtet wird, um einen Schichtstoff zu erhalten, der nachher stark verformt (z. B. gebogen, gezogen, gestanzt, geprägt oder gefaltet) werden kann, ohne den Vinylfilm zu verletzen und ohne dass die Klebebindung zwischen Vinylfilm und Metallgrundlage Schaden erleidet. Obwohl das in dieser Patentschrift beschriebene Verfahren viele Vorteile hat, war es doch erforderlich, den erhaltenen Schichtstoff in mancher Beziehung zu verbessern.
So wurde gefunden, dass mit den üblichen Klebmischungen, besonders nach einer Alterungsperiode, die Bindung zwischen Vinylfilm und Metall sehr schlecht war, wenn versucht wurde, einen vorgeformten Vinylfilm mit einem mit Zink überzogenen Metall kontinuierlich heiss zu schichten. Deshalb ist ein Hauptzweck der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Schichtstoff zu schaffen, bei welchem der Vinylfilm fest an die mit Zink überzogene Metallgrundlage gebunden ist und auch nach längeren Alterungszeiten fest gebunden bleibt.
Weiters sind in der brit. Patentschrift Nr. 689,696 Klebstoffmischungen beschrieben, die einerseits Chlorkautschuk, anderseits binäres Mischpolymerisat aus Vinylverbindungen und Maleinsäure enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist eine Klebstoffmischung anderer Zusammensetzung unter Verwendung eines bestimmten ternären Polymerisate.
Die erfindungsgemässe Mischung ist besonders zum Schichten von elektrolytisch mit Zink überzogenem Stahl an einem Vinylchloridharzfilm geeignet.
Bekannte Mischungen sind für diesen Zweck nicht verwendbar.
Erfindungsgemäss wird der obige Zweck, ebenso wie weitere Zwecke und Vorteile, dadurch erreicht, dass eine neuartige Klebmittelmischung verwendet wird, die als wesentliche Bestandteile (A) ein kautschukartiges ternäres Polymerisat enthält, das ungefähr 40 - 800/0 gebundenes Butadien, ungefähr 10 - 500/0
EMI1.1
mittel für das kautschukartige ternäre Polymerisat, wie Schwefel oder schwefelabgebende Substanzen, enthalten. Die Mengenverhältnisse des kautschukartigen ternären Polymerisates (A) zum Mischpolymerisat (B) sind im Bereich von 10 bis 50 Teilen (A) und entsprechend 90 bis 50 Teilen (B).
Die Bestandteile werden in einem geeigneten flüchtigen Medium gelöst oder dispergiert und in dieser Form auf die Oberfläche der mit Zink überzogenen Metallgrundlage oder des vorgeformten Vinylfilms aufgebracht, wie im einzelnen später beschrieben wird. In dem kautschukartigen ternären Polymerisat (A) kann ein Teil oder die gesamte Methacrylsäure durch Acrylsäure ersetzt sein. Ganz allgemein sind Acrylsäure und ihre Homologen und einfachen Substitutionsprodukte brauchbar, besonders diejenigen, die 3-5 Kohlenstoffatome enthalten.
Diese sind die Monocarbonsäuren, die die Gruppe CH-C enthalten.
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EMI2.1
EMI2.2
<tb>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Vinylchloridharz <SEP> 100
<tb> Weichmacher <SEP> 0-45
<tb> Stabilisatoren <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 10 <SEP>
<tb> Schmiermittel <SEP> 0-3
<tb> indifferente <SEP> Farben, <SEP> Pigmente
<tb> oder <SEP> Füllstoffe <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 50 <SEP>
<tb>
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Der elektrolytisch mit Zink überzogene Stahl wird auf das Schichtungsverfahren vorzugsweise vorbereitet, indem auf die Oberfläche eine Lösung von Chromoxyd aufgebracht wird, um eine Oberfläche aus Zinkchromat zu bilden. Der elektrolytisch mit Zink überzogene Stahl kommt gewöhnlich mit einem Schutzüberzug von Zinkphosphat aus der Elektrogalvanisieranlage.
Durch Eintauchen des elektrolytisch mit Zink überzogenen Stahls mit einer Oberfläche von Zinkphosphat in ein Bad der Chromoxydlösung wird das Zinkphosphat der Oberfläche in Zinkchromat umgewandelt. Für diesen Zweck geeignete Präparate sind im Handel erhältlich, z. B. das"Lithoform Z"der American Chemical Paint Company. Der elektrolytisch mit Zink überzogene Stahl kann dann mit klarem Wasser gespült und getrocknet werden.
Danach ist er für das Schichtungsverfahren fertig.
Das Schichtungsverfahren wird ausgeführt, indem zuerst auf die Oberfläche des elektrolytisch mit Zink überzogenen Stahls die oben beschriebene Klebmittellösung oder Dispersion aufgebracht wird, deren Grundlage das ternäre Polymerisat von Butadien, Acrylsäurenitril und Methacrylsäure zusammen mit den Copolymerisaten von Vinylchlorid und Vinylacetat, modifiziert mit einer kleinen Menge Maleinsäure, ist. Das Klebmittel kann aufgebracht werden durch Überziehen mittels Rollen, Sprühen oder Bürsten oder andere geeignete Verfahren.
Besondere Beispiele für geeignete Klebmittelmischungen sind folgende :
EMI3.1
<tb>
<tb> Beispiel <SEP> 1 <SEP> : <SEP>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Copolymerisat <SEP> von <SEP> Butadien <SEP> (69, <SEP> solo), <SEP>
<tb> Acrylsäurenitril <SEP> (26, <SEP> 501o) <SEP> und <SEP>
<tb> Methacrylsäure <SEP> (4, <SEP> 50/0) <SEP> [Hycar <SEP> 10 <SEP> 723] <SEP> 3, <SEP> 81 <SEP>
<tb> Phenolformaldehydharz <SEP> (Hexamethylentetramin
<tb> enthaltende <SEP> wärmereaktionsfähige <SEP> Art-
<tb> [Durez <SEP> 12 <SEP> 687]) <SEP> 0, <SEP> 954 <SEP>
<tb> Copolymerisat <SEP> aus <SEP> Vinylchlorid <SEP> (87%),
<tb> Vinylacetat <SEP> (125to) <SEP> und <SEP> Maleinsäureanhydrid <SEP> (lao)
<tb> mit <SEP> einem <SEP> Molekulargewicht <SEP> von <SEP> 10000 <SEP> bis <SEP> 15000
<tb> [Vinylite <SEP> VMCH] <SEP> 14, <SEP> 300
<tb> Methyläthylketon <SEP> 37,
<SEP> 61 <SEP>
<tb> Methylisobutylketon <SEP> 18, <SEP> 51 <SEP>
<tb> Toluol <SEP> 20, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Merkaptobenzthiazol <SEP> 0,066
<tb> Schwefelkohlenstoff <SEP> 4,75
<tb> Beispiel <SEP> 2 <SEP> : <SEP>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Copolymerisat <SEP> von <SEP> Butadien <SEP> (69, <SEP> Olo).
<tb>
Acrylsäurenitril <SEP> (26, <SEP> 5%) <SEP> und
<tb> Methacrylsäure <SEP> (4, <SEP> 50/0) <SEP> [Hycar <SEP> 10 <SEP> 723] <SEP> 3, <SEP> 8 <SEP>
<tb> Phenolformaldehydharz <SEP> (Hexamethylentetramin <SEP>
<tb> enthaltende <SEP> wärmereaktionsfähige <SEP> Art-
<tb> [Durez <SEP> 12 <SEP> 687]) <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Copolymerisat <SEP> aus <SEP> Vinylchlorid <SEP> (87%),
<tb> Vinylacetat <SEP> (120lu) <SEP> und <SEP> Maleinsäureanhydrid <SEP> (ils)
<tb> mit <SEP> einem <SEP> Molekulargewicht <SEP> von <SEP> 10000 <SEP> bis <SEP> 15000
<tb> [Vinylite <SEP> VMCH] <SEP> 14,2
<tb> Methyläthylketon <SEP> 40,0
<tb> Methylisobutylketon <SEP> 21,0
<tb> Toluol <SEP> 20,0
<tb>
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EMI4.1
<tb>
<tb> Beispiel <SEP> 3 <SEP> :
<SEP>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Copolymerisat <SEP> von <SEP> Butadien <SEP> (69, <SEP> 0%),
<tb> Acrylsäurenitril <SEP> (26, <SEP> 50/0) <SEP> und
<tb> Methacrylsäure <SEP> (4, <SEP> 5%) <SEP> [Hycar <SEP> 10 <SEP> 723] <SEP> 4,0
<tb> Phenolformaldehydharz <SEP> (Hexamethylentetramin
<tb> enthaltende <SEP> wärmereaktionsfähige <SEP> Art <SEP> - <SEP>
<tb> [Durez <SEP> 12 <SEP> 687]) <SEP> 1, <SEP> 0
<tb> Copolymerisat <SEP> aus <SEP> Vinylchlorid <SEP> (870/0),
<tb> Vinylacetat <SEP> (121o) <SEP> und <SEP> Maleinsäureanhydrid <SEP> (lao)
<tb> mit <SEP> einem <SEP> Molekulargewicht <SEP> von <SEP> 10000 <SEP> bis <SEP> 15000
<tb> [Vinylite <SEP> VMCH] <SEP> 15,0
<tb> Methyläthylketon <SEP> 40,0
<tb> Methylisobutylketon <SEP> 20, <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 16, <SEP> 0
<tb> Toluol <SEP> 20,
0
<tb> Weichmacher <SEP> (jeder <SEP> der <SEP> folgenden <SEP> allein <SEP> oder
<tb> gemischt <SEP> : <SEP> Trikresylphosphat, <SEP> Santicizer <SEP> 141
<tb> (Dioctylphthalat) <SEP> 0, <SEP> 0-4, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Beispiel <SEP> 4 <SEP> : <SEP>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Copolymerisat <SEP> von <SEP> Butadien <SEP> (69, <SEP> Olo),
<tb> Acrylsäurenitril <SEP> (26, <SEP> 50/0) <SEP> und
<tb> Methacrylsäure <SEP> (4, <SEP> 51o) <SEP> [Hycar <SEP> 10 <SEP> 723] <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 10, <SEP> 0
<tb> Copolymerisat <SEP> aus <SEP> Vinylchlorid <SEP> (870/0),
<tb> Vinylacetat <SEP> (12%) <SEP> und <SEP> Maleinsäureanhydrid <SEP> (1%)
<tb> mit <SEP> einem <SEP> Molekulargewicht <SEP> von <SEP> 10000 <SEP> bis <SEP> 15000
<tb> [Vinylite <SEP> VMCH] <SEP> 15, <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 10, <SEP> 0
<tb> Methyläthylketon <SEP> 49, <SEP> 8 <SEP> - <SEP> 59,
<SEP> 8
<tb> Toluol <SEP> 30, <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 20, <SEP> 0
<tb> Merkaptobenzthiazol <SEP> 0, <SEP> 05-0, <SEP> 1 <SEP>
<tb> Schwefel <SEP> 0, <SEP> 15-0, <SEP> 30
<tb>
Das Klebmittel von Beispiel 1 ist besonders geeignet für Verwendung mit Vinylharzfolien, die einen Bleistabilisator enthalten, wenn sehr gute Bindungen erforderlich sind, jedoch ist es auch brauchbar für Blei enthaltende Rezepturen. Das Klebmittel von Beispiel 2 ist zu empfehlen für das Ankleben eines Blei enthaltenden Vinylfilms, wenn Fleckigwerden durch Schwefel unangenehm sein könnte. Das Klebmittel von Beispiel 3 hat den Vorteil, dass es etwas weicher ist und bei etwas niedrigerer Temperatur schmilzt.
Das Klebmittel von Beispiel 4 ist ganz allgemein für Anwendungen zu empfehlen, bei denen Fleckigwerden durch Schwefel kein Problem ist.
Die Klebmittellösung wird gewöhnlich entweder durch Sprühen oder Überziehen mit Rollen auf das saubere Metall aufgebracht, wodurch ein trockener Film mit einer Dicke von 2, 54-10-3 cm j : 0, 635'10-3 cm erhalten wird. Wahlweise kann das Klebmittel auf die Vinylchloridharzfolie aufgebracht werden, an Stelle der oder zusätzlich zu der Aufbringung des Klebmittels auf die vorbereitete Metallgrundlage.
Das mit dem Klebmittel überzogene Metall wird im allgemeinen kontinuierlich durch eine Hitzezone geführt, wo es auf eine Temperatur von 93 bis 232 C, vorzugsweise 204 bis 232 C, erwärmt wird.
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Das so vorgewärmte, mit Klebmittel überzogene, elektrisch galvanisierte Stahlblech wird dann konti- nuierlich zu einem Paar von Schichtungswalzen oder einer ähnlichen Vorrichtung gebracht, wo der Vinylfilm mit der klebmittelüberzogenen Oberfläche zusammengebracht wird, und der Film und das Metall werden dann fest aufeinandergepresst, wobei die Metallgrundlage noch heiss ist. Der Vinylfilm braucht vorher nicht erhitzt zu werden.
Die Vinylfolie oder der Film kann vorher mit einer geeigneten Narbung oder einem Oberflächen- muster geprägt werden, oder diese Prägung kann gleichzeitig mit dem Schichtungsverfahren anschliessend ausgeführt werden. Drücke von ungefähr 2,8 bis 5,6 kg/cfn2 werden zweckmässigerweise durch die
Schichtungswalzen während des Schichtungsverfahrens ausgeübt.
Die Schichtung kann mit grosser Geschwindigkeit durchgeführt werden. Zum Beispiel können die
Stahlgrundlage und der Vinylfilm mit Geschwindigkeiten von 7, 6 bis 60,9 m/min zwischen den Schichtungswalzen hindurchgeführt werden. Lange Folien oder Streifen oder Spulen können durch dieses Verfahren leicht geschichtet werden. Weitere Einzelheiten der Schichtungstechnik sind aus der USA-Patentschrift Nr, 2,728, 703, die schon oben erwähnt wurde, zu entnehmen.
Wenn die Klebmittelmischung Schwefel oder gleichwertige Härtungsbestandteile für das ternäre Methacrylsäurepolymerisat enthält, wird das Vorwärmen eine teilweise Härtung des Klebmittels bewirken, und die Härtung schreitet zum Zeitpunkt der Schichtung weiter fort. Es wird angenommen, dass die Härtung fortdauert bis nach der Schichtung. Die Klebmittelmischungen, die Härtungsmittel enthalten, werden bevorzugt, da im allgemeinen die durch diese Klebmittel erzeugte Bindung ihre Festigkeit bei höheren Temperaturen besser beibehält,
Nachdem der Schichtstoff durch die Schichtwalzen gelaufen ist, kann er entweder aufgerollt oder zu Folien oder in andere Formen geschnitten und je nach der folgenden Verarbeitung aufbewahrt werden.
Eine besondere Kühlbehandlung ist auf jeden Fall nicht notwendig.
Dies steht in genauem Gegensatz zum Schichtungsverfahren unter Verwendung der bisher üblichen Klebstoffe, wobei es notwendig war, den Schichtstoff so bald wie möglich nach dem Durchlaufen der Walzen zu kühlen, um den Klebstoff festwerden zu lassen und die weitere Fliessbarkeit zu vermeiden. Nach diesem Verfahren behielten die Kunststoffolie oder der Film, die im Schichtstoff verwendet wurden, ihre plastische Eigenheit während des üblichen Prozesses. Dieses Beibehalten der plastischen Eigenheit in dem üblichen Verfahren wurde als Nachteil empfunden, wenn der Schichtstoff Kaltverstreckverfahren unterworfen wurde, besonders beim rechteckigen oder quadratischen Verstrecken, wobei die Eckenradien die Kunststoffolie oder den Film unter Spannung halten.
So tritt häufig eine beträchtliche Entschichtung an den Ecken infolge der vorher erwähnten Beibehaltung der plastischen Eigenheit ein, wenn der auf übliche Weise hergestellte verstreckte Gegenstand anschliessenden Hitzetests von 4 Stunden bei 88 C ausgesetzt wird.
Mit dem erfindungsgemässen Klebstoff dagegen ist es möglich, und sogar vorzuziehen, den Schichtstoff in dem heissen Zustand, in dem er die Schichtungswalzen verlässt, d. h. bei 65-121 C, zu stapeln oder aufzuwickeln.
Das Stapeln in heissem Zustand hat zwei Wirkungen :
1. Es besorgt das zusätzliche Vulkanisieren der Kautschukphase des Klebstoffes und gewährleistet zusätzliche Bindefestigkeit.
2. Es dient dazu, die plastische Eigenheit der Vinylfolie (die beim Gebrauch der üblichen Klebmittel beibehalten wurde) in grossem Ausmass zu beseitigen, wodurch die Tendenz zur Entschichtung des Schichtstoffes nach dem Verstrecken und bei anschliessender Hitzeeinwirkung abgeschwächt wird.
Der erfindungsgemässe Schichtstoff kann jedem der gewöhnlichen Formungsverfahren ausgesetzt werden, die üblicherweise bei Metallblechen angewendet werden, ohne Beschädigung des Vinylfilms auf der Oberfläche des Schichtstoffes und ohne Beeinträchtigung der Klebebindung zwischen Film und der elektrolytisch mit Zink überzogenen Metallgrundlage. Tiefziehen, Biegungen von 1800 und alle Arten von Falten und Nähten können ohne nachteilige Wirkung gemacht werden. Der Schichtstoff hat sofort ein gutes Aussehen und ist ohne weiteres verwendungsfähig für die Verarbeitung zu allen Arten von Gegenständen.
Die Festigkeit der Klebebindung zwischen Metallgrundlage und Vinylfolie war viel grösser als die der Klebebindung, die mit den früher bekannten Klebemitteln erhalten wurde. Die ungewöhnliche Klebefestigkeit ist besonders bemerkenswert in Anbetracht der Tatsache, dass es vorher nicht möglich war, eine befriedigende, dauerhafte Bindung zwischen Vinylfilm und dem mit Zink überzogenen Metall herzustellen. Die sich nach der vorliegenden Erfindung in dieser Hinsicht ergebenden Verbesserungen zeigen sich besonders, wenn der Schichtstoff erhöhten Temperaturen oder der Alterung ausgesetzt wird. So behielt der erfindungsgemässe Schichtstoff noch seine anfänglich gute Bindung zwischen Vinylfilm und dem elek-
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trolytisch mit Zink überzogenen Stahl, nachdem er 10 Minuten lang in kochendes Wasser gelegt worden war.
Gleichermassen bewirkte die Alterung des Schichtstoffes während einer Stunde im Ofen bei einer Temperatur von 1320C keine wesentliche Abschwächung der Bindung zwischen Vinylfilm und dem elektrolytisch mit Zink überzogenen Stahl. Solche Ergebnisse zu erreichen, war-soweit die Patentinhaberin darüber im Bilde ist-bisher unmöglich.
Die folgende Tabelle zeigt typische Klebwerte, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren zwischen dem Vinylfilm und dem elektrolytisch mit Zink überzogenen Stahl erhalten wurden, wobei der Klebstoff nach Beispiel 1 verwendet wurde. Zu Vergleichszwecken zeigt die Tabelle auch die Klebwerte, die mit einem. der bisher üblichen Klebstoffe erhalten wurden, u. zw. nach Beispiel 1 der vorher erwähnten USA-Patentschrift Nr. 2, 728,703. Der Klebtest wurde nach den Angaben dieser Patentschrift ausgeführt. Die Tabelle zeigt auch die Klebwerte, die beim Binden des Vinylfilms an eine kaltgewalzte Stahloberfläche (die nicht mit Zink überzogen war) und direkt an eine Aluminiumoberfläche unter Verwendung des erfindungsgemässen Klebstoffes erhalten wurden. Zu Vergleichszwecken wird auch der mit üblichen Klebmitteln erhaltene Klebwert zwischen kaltgewalztem Stahl und Vinylfilm gezeigt.
Im Falle von elektrolytisch mit Zink überzogenem Stahl wurde die Oberfläche mit Chromoxydlösung behandelt, um, wie vorher beschrieben, eine Chromphosphat-Oberfläche zu erhalten. Wo es sich um kaltgewalzten Stahl und Aluminium handelt, wurde die Oberfläche einer üblichen Phosphorsäurebehandlung unterworfen. Die Tabelle gibt die Klebwerte auf dem erhaltenen Schichtstoff an, ferner die erhaltenen'Werte nach 10-minütigem Eintauchen in kochendes Wasser und ausserdem die Klebwerte nach dem Altem in einem Ofen, eine Stunde lang bei 132 C.
Klebetest-Ergebnisse
EMI6.1
<tb>
<tb> Klebwerte <SEP> in <SEP> kg
<tb> Anfangs- <SEP> Wert <SEP> nach <SEP> Wert <SEP> nach <SEP> Altewert <SEP> 1 <SEP> 10 <SEP> Min. <SEP> in <SEP> rung <SEP> im <SEP> Ofen
<tb> koch. <SEP> Wasser <SEP> 1 <SEP> Std. <SEP> bei <SEP> 1320C
<tb> Muster <SEP> Grundlage <SEP> Klebmittel <SEP> kg <SEP> kg <SEP> kg <SEP>
<tb> Nr.
<tb>
1 <SEP> elektrolyt. <SEP> m. <SEP> Zink <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 22 <SEP> *) <SEP> 23 <SEP> *) <SEP> 23 <SEP> *) <SEP>
<tb> überzogener <SEP> Stahl
<tb> 2 <SEP> elektrolyt. <SEP> m. <SEP> Zink <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 9 <SEP> *) <SEP> 9 <SEP> *) <SEP> 9 <SEP> *)
<tb> überzogener <SEP> Stahl
<tb> 3 <SEP> elektrolyt. <SEP> m. <SEP> Zink <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 20 <SEP> :
<SEP> ") <SEP> 20 <SEP> *) <SEP> 19 <SEP> *) <SEP>
<tb> überzogener <SEP> Stahl
<tb> 4 <SEP> elektrolyt. <SEP> m. <SEP> Zink <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 9 <SEP> *) <SEP> 10 <SEP> *) <SEP> 10 <SEP> *) <SEP>
<tb> tiberzogener <SEP> Stahl
<tb> 5 <SEP> elektrolyt. <SEP> m. <SEP> Zink <SEP> bisher <SEP> üblich <SEP> 7 <SEP> 1 <SEP> 3
<tb> überzogener <SEP> Stahl
<tb> 6 <SEP> elektrolyt. <SEP> m.
<SEP> Zink <SEP> bisher <SEP> üblich <SEP> 6 <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 3 <SEP> 2
<tb> überzogener <SEP> Stahl
<tb> 7 <SEP> kaltgewalzter <SEP> Stahl <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 9 <SEP> 9 <SEP> 9 <SEP>
<tb> 8 <SEP> kaltgewalzter <SEP> Stahl <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 9*) <SEP> 9*) <SEP> 9*)
<tb> 9 <SEP> kaltgewalzter <SEP> Stahl <SEP> bisher <SEP> üblich <SEP> 9 <SEP> *) <SEP> 8 <SEP> *) <SEP> 9 <SEP> *) <SEP>
<tb> 10 <SEP> Aluminium <SEP> erfindungsgemäss <SEP> 9 <SEP> 10 <SEP> 9 <SEP>
<tb>
*) Filmzerriss vor der Bindung
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Die vorliegende Erfindung macht es also zum ersten Male möglich, eine gute Bindung zwischen dem Vinylfilm und dem elektrolytisch mit Zink überzogenen Stahl herzustellen und aufrechtzuerhalten.
Daraus ergibt sich ein ungeheurer Vorteil, indem es möglich ist, mit Zink überzogenen Stahl als Metallgrundlage für den Schichtstoff zu verwenden, da Zink die Metallgrundlage vor Korrosion schützt und darum, falls der Vinylfilm im Gebrauch beschädigt wird, hässlicher Rostbildung vorgebeugt wird. Ausserdem besteht weniger Wahrscheinlichkeit, dass die Bindung zwischen dem Vinylfilm und dem Metall durch Rost zerstört wird, der sich an den ungeschützten Ecken des Schichtstoffes bildet und von dort aus ins Innere des Schichtstoffes weiterfrisst, wenn die Metallgrundlage nicht durch einen Zinküberzug geschützt wurde.
Wenn die Metallgrundlage mit Zink überzogen ist, so ist die Fehlerhaftigkeit des Schichtstoffes, verursacht durch Rostbildung von der Rückseite des Schichtstoffes her, fast ausgeschlossen, und es erübrigt sich daher jede besondere Massnahme zum Korrosionsschutz auf der Abseite des Schichtstoffes. Der elektrolytisch mit Zink überzogene Stahl bildet eine wirtschaftliche, im wesentlichen haltbare Grundlage, die wenig mehr als einfacher kaltgewalzter Stahl kostet.
Weiters besteht einer der wichtigsten Vorzüge nach dem erfindungsgemässen Verfahren darin, dass der elektrolytisch mit Zink überzogene Stahl den Fachmann für die Herstellung von Schichtstoffen mancher Probleme in bezug auf die Reinigung und Zubereitung des Stahls für den Schichtungsprozess enthebt. Üblicherweise kaltgewalzter Stahl hat im allgemeinen einen Fett- oder Ölfilm, der nötig ist, um ihn nach dem Bearbeiten vor Rost zu schützen. Dieser Öl-oder Fettfilm wird meistens sehr schmutzig, und es ist dann schwierig, Öl und Fett wieder zu entfernen, um eine frische, saubere Oberfläche zum Schichten zu erhalten. So ist für gewöhnlich zur Reinigung kaltgewalzten Stahls eine umständliche, etwa fünfrnalige Behandlung notwendig, und die dazu nötige Vorrichtung ist teuer und braucht viel Platz.
Genau im Gegensatz dazu ist nur ein kurzes Eintauchen des elektrolytisch zinküberzogenen Stahls in ein einfaches Reinigungsbad notwendig, um den erfindungsgemässen Schichtstoff zu erhalten. Keine teure oder grossräumige Vorrichtung ist notwendig.
Obwohl die Erfindung nicht auf eine besondere Theorie beschränkt werden soll, wird angenommen, dass die gute Bindung zwischen dem Vinylfilm und dem elektrolytisch zinküberzogenen Stahl im erfin-
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Es kann angenommen werden, dass es den üblichen Bindemitteln zwischen Vinylfilm und zinküberzogenem Metall an Festigkeit und Dauerhaftigkeit mangelt, u. zw. infolge e ner ungünstigen chemischen Wirkung zwischen dem Zink und dem Chlor enthaltenden Vinylharz im aufgetragenen Film oder im Klebmittel oder in beiden. Es kann sein, dass kleine Mengen an Chlorwasserstoff durch die Zersetzung des Vinylharzes freiwerden, u. zw. entweder dann, wenn der Vinylfilm oder das Klebmittel beim Schichtungsverfahren erhitzt werden oder nach der darauffolgenden Alterung oder nachdem es im Verlaufe der Verwendung Hitze ausgesetzt wurde. Der freiwerdende Chlorwasserstoff reagiert vermutlich mit dem Zink und bildet ein Zinkchlorid, das wiederum einen Katalysator für die weitere Zersetzung des Vinyls bildet.
Gleichgültig, welche Erklärung man dafür findet, es ist, wie bereits gesagt, bisher nicht möglich gewesen, eine gute, dauerhafte Bindung zwischen dem Vinylfilm und dem zinküberzogenen Metall zu schaffen. Anscheinend beugt das Methacrylsäuremischpolymerisat der Bildung von Chlorwasserstoff vor, vielleicht reagiert es auch mit dem ganzen Chlorwasserstoff, der gebildet wird, oder zum mindesten verhindert es in irgendeiner Weise die Bildung von katalytischem Zinksalz oder wirkt seiner katalytischen Wirkung entgegen.
Welche Erklärung es auch immer sein mag, die beobachtete Tatsache bleibt, dass das ternäre Methacrylsäurepolymerisat enthaltende Klebmittel eine gute anfängliche Bindung zwischen dem Vinylfilm und dem elektrolytisch mit Zink überzogenen Metall schafft, die-wie in den oben genannten Zahlen gezeigt-auch durch Einwirkung höherer Temperaturen während einer ausgedehnten Zeitdauer nicht nachlässt. Diese Ergebnisse werden nicht erhalten, wenn das ternäre Methacrylsäurepolymerisat in der Klebmittelzusammensetzung fehlt oder wenn man statt dessen irgendein anderes Polymerisat, z. B. Butadienacrylsäurenitrilmischpolymerisat, statt des ternären Methacrylsäurepolymerisats in der Klebmittelmischung verwendet.
Es soll noch erwähnt werden, dass das Vinylchloridvinylacetatmischpolymerisat, das mit einer geringen Menge Maleinsäureanhydrid modifiziert ist, ebenfalls ein wesentlicher Bestand-
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