DE1133734B - Verfahren zur Herstellung von Benzylmethylaminoaethylhydrazinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Benzylmethylaminoaethylhydrazinen

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DE1133734B
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Germany
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hydrazine
hydrazines
serotonin
norepinephrine
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DEL38094A
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John Hans Biel
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LAKESIDE LAB Inc
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LAKESIDE LAB Inc
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C243/00Compounds containing chains of nitrogen atoms singly-bound to each other, e.g. hydrazines, triazanes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Benzylmethylaminoäthylhydrazinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Benzylmethylaminoäthylhydrazinen sowie deren sauren Additionssalzen der allgemeinen Formel in der X ein Wasserstoff- oder Chloratom und R1 und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeuten.
  • Diese Hydrazine werden in der Weise hergestellt, daß man Benzylmethylaminoacetale der allgemeinen Formel nach deren saurer Verseifung mit einem Hydrazin der allgemeinen Formel zu den betreffenden Benzylmethylaminoäthylhydra- zonen umsetzt und diese mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung erfolgt die Umsetzung des Verseifungsproduktes mit einem Hydrazin in Wasser oder einem niederen Alkohol bei Raumtemperatur oder bei schwach erhöhter Temperatur, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu steigern; diese Umsetzung kann durch folgende allgemeine Gleichung wiedergegeben werden: Das bei dieser Umsetzung als Zwischenprodukt gebildete Benzylmethylaminoäthylhydrazon (Benzylmethylaminoäthylidenylhydrazin) kann nach bekannten Verfahren auf einfache Weise gewonnen werden, indem man das im allgemeinen als Öl auftretende Hydrazon als freie Base mit einem Alkalihydroxyd aussalzt und mit Hilfe eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels wie Äther extrahiert. Das Hydrazon kann dann durch Destillation unter ver- mindertem Druck schnell und einfach abgetrennt werden.
  • Das Hydrazon wird mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert, wobei die Reduktion zweckmäßig durch inniges Mischen der Reaktionsteilnehmer in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie wasserfreiem Äther, Dioxan oder Tetrahydrofuran, erfolgt. Durch erhöhte Temperatur, die bis zur Rückflußtemperatur gehen kann, wird die Umsetzung beschleunigt. Bei Rückflußtemperatur reichen im allgemeinen 1 bis 8 Stunden aus, um die Umsetzung zu vollenden. Nach beendeter Umsetzung kann dem Gemisch Wasser zugesetzt werden, um überschüssiges Lithiumaluminiumhydrid zu zersetzen. Zur Gewinnung des Reaktionsproduktes wird die organische Phase abgeschieden und der wäßrige Rückstand mit dem gleichen Lösungsmittel extrahiert. Die organische Phase und die Extrakte können vereinigt, getrocknet und das Reaktionsprodukt destilliert werden.
  • Die sauren Additionssalze der neuen Hydrazine werden durch Mischen des Hydrazins mit einer anorganischen oder organischen Säure wie Salzsäure, Ameisensäure, Maleinsäure, Fumarsäure oder Zitronensäure hergestellt.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Benzylmethylaminoäthylhydrazine sowie deren saure Additionssalze hemmen die Monoaminooxydase und regen das Zentralnervensystem an; sie stellen wertvolle Mittel zur psychotherapeutischen Behandlung von seelischen Depressionen dar. Es wird angenommen, daß diese Hydrazine durch die Blutliquorschranke hindurchgehen und die durch Umwandlung bedingte Zerstörung neurohumoraler Wirkstoffe wie Serotonin und Norepinephrin verzögern bzw. verhindern, da sie die Monoaminooxydase hemmen. Serotonin und Norepinephrin kommen im Gehirn vor und dienen im Zentralnervensystem wohl als chemische Überträger oder wirken als stirtulierende Mittel des Zentralnervensystems. Ein Mangel an verfügbarem Serotonin oder Norepinephrin im Gehirn, der z. B. durch Umwandlung oder Spaltung dieser Wirkstoffe durch Monoaminooxydase bewirkt wird, kann zu einem bei der Niedergeschlagenheit vorliegenden parasympathetischen Übergewicht führen. Verhindert oder verzögert man dagegen die Zerstörung von Serotonin oder Norepinephrin durch Anwendung der erfindungsgemäßen Hydrazine, dann werden diese im Körper vorliegenden neurohumoralen Wirkstoffe während eines längeren Zeitraumes auf einem höheren Spiegel gehalten, so daß die sympathetischen Eigenschaften, wie gesteigerte Munterkeit und Beweglichkeit, auftreten. Diese Hydrazine haben sich auch als sehr wertvoll für die Behandlung gewisser Erkrankungen des Herzens, wie der Angina pectoris, erwiesen.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Hydrazin werden vorzugsweise in den vorgeschriebenen Mengen in Form von nicht giftigen sauren Additionssalzen, z. B. als Hydrochlorid, Hydrobromid, Fumarat oder Sulfat angewendet.
  • Es können mehrere der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Hydrazine gleichzeitig oder aber auch zusammen mit Tryptophan und/oder Phenylalanin Tieren oder Menschen verabfolgt werden.
  • Tryptophan geht durch die Blutliquorschranke und wird im Gehirn in Serotonin umgewandelt. Serotonin wird nicht unmittelbar verabreicht, da es nicht durch die Blutliquorschranke geht. In ähnlicher Weise geht auch Phenylalanin durch die Blutliquorschranke und wird im Gehirn in Norepinephrin umgewandelt, das seinerseits nicht durch die Blutliquorschranke geht und daher auch nicht unmittelbar gegeben wird. Durch die Verabreichung eines Hydrazins vorliegender Erfindung gleichzeitig mit oder in Verbindung mit entweder Tryptophan oder Phenylalanin wird die Spaltung des im Gehirn aus diesen Aminosäuren gebildeten Serotonins und/oder Norepinephrins durch die eine Monoaminooxydase inhibierende Wirkung des Hydrazins verzögert oder verhindert. Die Serotonin- und Norepinephrinspiegel werden dadurch nicht nur erhöht, sondern auch durch die vorbeschriebene Behandlung auf - dem erhöhten Spiegel gehalten.
  • Um die pharmakologische Überlegenheit der Verfahrensprodukte gegenüber dem l-Phenyl-2-hydrazinopropan (I) zu ermitteln, wurden folgende Vergleichsversuche mit N-Benzyl-N-methylaminoäthylhydrazin 2 2 Cd (11) durchgeführt.
  • 1. II hat keinen Einfluß auf den Blutdruck bei Hunden, während I bei einer intravenösen Dosis von 1,9 mg/kg eine 480/,ige Steigerung des Blutdruckes zur Folge hatte, die 1/2 Stunde andauerte; bei einer 5,8 mg/kg intravenösen Dosis ergab sich eine Steigerung des Blutdruckes von 163 auf 266 mm Quecksilber und eine Steigerung des Pulsschlages von 159 auf 255. Es kann deshalb angenommen werden, daß bei der Verabreichung von II keine kardiovasculären Nebenwirkungen auftreten.
  • 2. II weist keine analeptische Wirkung auf, während I bei einer subkutanen Verabreichung von 1 bis 2 mg/kg bei Ratten eine analeptische Wirkung hat.
  • II wird demnach bei Menschen weniger Nebenwirkungen haben, was nervöse Unruhe, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit angeht, obwohl es eine beachtliche antidepressive Wirkung hat. Bei der Behandlung von seelischen Verstimmungen ist eine analeptische Wirkung nicht erforderlich und oft sogar unerwünscht.
  • 3. Akute Giftigkeit a) II LDso intravenös, Mäuse 237 mg/kg subkutan, Mäuse 401 mg/kg peroral, Mäuse 418 mg/kg b) 1 LD50 intravenös, Mäuse 58 mg/kg subkutan, Mäuse 95 mg/kg peroral, Mäuse 75 mg/kg 4. Subchronische Giftigkeit Eine sich über 49 Wochen erstreckende perorale Verabreichung von 2, 4 und 8 mg/kg Dosen bei Hunden führte nicht zum Tode, während andererseits peroral verabreichte Dosen von mehr als 2 mg/kg von I sich als tödlich erwiesen.
  • Auf Grund der pharmakologischen und toxikologischen Untersuchungen kann festgestellt werden, daß das II dem I überlegen ist, und zwar pharmalogisch, weil II nicht die cardiovasculären und analeptischen Wirkungen des I hat und infolgedessen weniger Nebenwirkungen bei Menschen zu erwarten sind, und toxikologisch ist II dem I sowohl bezüglich der akuten wie der subchronischen Giftigkeit überlegen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Benzylmethylaminoäthylhydrazinen sowie - deren sauren Additionssalzen der allgemeinen Formel in der X ein Wasserstoff- oder Chloratom und R1 und R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Benzylmethylaminoacetale der allgemeinen Formel nach deren saurer Verseifung mit einem Hydrazin der allgemeinen Formel zu den betreffenden Benzylmethylaminoäthylhydrazonen umsetzt und diese mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert.
DEL38094A 1959-06-19 1959-06-19 Verfahren zur Herstellung von Benzylmethylaminoaethylhydrazinen Pending DE1133734B (de)

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