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Verfahren zur Herstellung von 2-(p-Aminobenzolsulfonyl-amino)-5-alkyl-oxazolen
In der deutschen Patentschrift 1003 737 ist die Herstellung des 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-4,5-dimethyl-oxazols
beschrieben worden.
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Es wurde nun gefunden, daß man analog 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-5-alkyl-oxazole
der allgemeinen Formel
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, herstellen kann,
indem man ein reaktionsfähiges funktionelles Derivat einer Benzolsulfonsäure, bevorzugt
ein Sulfonsäurechlorid, das in p-Stellung zur Sulfogruppe einen in die Aminogruppe
überführbaren Substituenten trägt, in einem wasserfreien und hydroxylgruppenfreien
Lösungsmittel mit einem 2-Amino-5-alkyl-oxazol, dessen Alkylrest 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält, in Gegenwart oder Abwesenheit eines säurebindenden Mittels in an sich bekannter
Weise kondensiert und das erhaltene Kondensationsprodukt nach üblichen Methoden
in das entsprechende 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-5-alkyl-oxazol überführt. Die
Kondensation kann in Gegenwart oder Abwesenheit von tertiären Aminen erfolgen. Es
werden dabei im allgemeinen Gemische aus 2-Mono- und 2-[Bis-(benzolsulfonyl)-amino]-5-alkyl-oxazolen
erhalten. Vorzugsweise kondensiert man 1 Mol des 2-Amino-5-alkyl-oxazols in Gegenwart
von etwa zwei Äquivalenten wasserfreier tertiärer aliphatischer Amine, bestehend
aus Trimethylamin, einem oder mehreren Dimethyl-alkyl-aminen, deren Alkylgruppe
2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, gegebenenfalls in Mischung mit anderen tertiären
Aminen, deren Basizität größer ist als die des Trimethylamins bzw. der genannten
Dimethylalkyl-amine oder einem oder mehreren w,a>'-Dimethyl-aminoalkanen mit
einer Kohlenstoffkette von 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, mit 2 Mol eines Benzolsulfonylchlorids,
das in p-Stellung zur Sulfogruppe einen in die Aminogruppe überführbaren Substituenten
trägt. In diesem Fall erhält man in guter Ausbeute praktisch nur das N-Bis-benzolsulfonylderivat
des 2-Amino-5-alkyl-oxazols.
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Die Umwandlung solcher Bis-Produkte in Mono-Produkte kann durch Umsetzung
mit einem weiteren Mol 2-Amino-5-alkyl-oxazol oder durch Hydrolyse z. B. mit alkoholischer
Salzsäure erfolgen. Die Überführung des zur Sulfogruppe p-ständigen Substituenten
in die Aminogruppe erfolgt z. B. durch Hydrolyse,
durch Reduktion oder, falls der
Substituent Halogen ist, durchBehandlung mit wäßrigem oder alkoholischem Ammoniak
bei erhöhter Temperatur unter Druck.
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Die 2- (p - Aminobenzolsulfonylamino) - 5 - alkyl-oxazole haben bei
etwa gleich guter Wirkung eine noch geringere Toxizität als das bekannte 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-4,5-dimethyl-oxazol.
Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der pharmakologischen Daten des 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-5-methyl-oxazols
und des 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-5-äthyl-oxazols mit dem bekannten 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-4,
5-dimethyloxazol.
Substanz | DL50 5. c. Dcso p. 0. | DL5o |
Maus Maus Maus | Dcsn |
2-(p-Aminobenzolsul- |
fonylamino)-4,5-di- |
methyloxazol . 1,1 g/kg 600mg/kg 1,83 |
2-(p-Aminobenzolsul- |
fonylamino-5-methyl - |
oxazol ... . 1,8 g/kg 660 mg/kg 2,73 |
2-(p-Aminobenzolsul- |
fonylamino)-5-äthyl- |
oxazol . . . .... 1,5 g/kg 690mg/kg 2,17 |
In der Tabelle bedeutet DL50 s. c. die Menge der Substanzen in Gramm pro Kilogramm
Maus als
Natriumsalze in wäßriger Lösung subcutan gegeben, die 500/o
der Versuchstiere durch toxische Wirkung tötet. Die Substanzen wurden deshalb zur
Bestimmung der akuten Toxizität subcutan gegeben, weil wegen der sehr geringen Toxizität
bei peroraler Gabe die für die Erreichung der toxischen Grenze großen Substanzmengen
(etwa 20 g/kg) technisch nur schwierig applizierbar sind. DC50 bedeutet die oral
gegebene Dosis in Milligramm pro Kilogramm Maus, die nach Infektion mit Streptococcus
Aronson 50 °/0 der Versuchstiere heilt. Der Quotient DLso/DC60 ist die für die chemotherapeutische
Beurteilung übliche Größe.
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Die Löslichkeit der neuen Sulfonamide sowie ihrer Acetylprodukte
ist ebenso gut wie die des bekannten 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-4, 5-dimethyl-oxazols
Beispiel 1 29,4 g 2-Amino-5-methyl-oxazol und 140,0 g wasserfreies Acetylsulfanilsäurecblorid
werden in einem mit Rührwerk, Rückilußkühler und Tropftrichter versehenen Kolben
mit 150 ccm Methylenchlorid unter Ausschluß von Wasser verrührt und mit einer wasserfreien,
benzolischen Trimethylaminlösung, enthaltend 36 g Trimethylamin, tropfenweise versetzt.
Es entsteht unter Wärmeentwicklung eine klare Lösung, aus der alsbald das Reaktionsprodukt
auskristallisiert. Nach der Zugabe des Trimethylamins rührt man 4 Stunden weiter,
dampft dann die organischen Lösungsmittel soweit wie möglich ab und verrührt den
Destillationsrückstand in einem heißen Wasserbad so lange mit Wasser, bis die Reste
der organischen Lösungsmittel abgetrieben sind. Man erhält nach dem Absaugen und
Auswaschen mit Wasser 130,4 g des 2-[Bis-(p-acet aminobenzolsulfonyl)-amino]-5-methyl-oxazols.
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130 g des erhaltenen 2- [Bis-(p-acetaminobenzolsulfonyl)-amino]-5-methyl-oxazols
kocht man zur Überführung in das 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino) 5-methyl-oxazol
in 650 ccm 96°/Oigem Äthanol, in dem 100/o Chlorwasserstoff gelöst sind, am Rückfluß.
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Nach dem Auflösen der Bis-Verbindung kocht man weitere 20 Minuten,
läßt abkühlen, saugt von dem auskristallisierten Hydrochlorid des 2-(p-Aminobenzol
sulfonylamino)-5-methyl-oxazols ab und wäscht es mit Äthanol aus. Aus den vereinigten
äthanolischen Filtraten erhält man durch Einengen eine weitere Kristallmenge des
Hydrochlorids.
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Die vereinigtenHydrochloridmengenwerden alkoholfeucht in der lOfachen
Menge Wasser angeschlämmt.
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Man löst durch Zugabe von 10°/Oiger Natronlauge bei PH 10 bis 11,
behandelt die Lösung mit Aktivkohle, filtriert und bringt das Filtrat mit Säure
auf ps6, wobei sich das 2-(p- Aminobenzolsulfonylamino)-5-methyl-oxazol in farblosen
Kristallen vom Schmelzpunkt 190"C abscheidet.
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Beispiel 2 Wenn man entsprechend den Angaben des Beispiels 1 das
2-Amino-5-methyl-oxazol durch die äquivalente Menge 2-Amino-5-äthyl-oxazol ersetzt,
erhält man das 2-(p-Aminobenzolsulfonylamino)-5-äthyl-oxazol.
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Es kristallisiert aus Wasser mit 1 Mol Kristallwasser und schmilzt
wasserfrei zwischen 165 und 167"C.