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Vereinigter Zünd- und Anlaßschalter Die Erfindung betrifft einen vereinigten
Zünd- und Anlaßschalter für Kraftfahrzeuge.
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Derartige Schalter, die beim Schalten aus der Nullstellung über die
Zündstellung in die Anlaßstellung nach dem Zünden des Motors in die Zündstellung
zurückspringen, dabei gegenüber der Anlaßstellung blockieren, und bei welchen nur
durch Zurückführen in die Nullstellung die Blockierung gelöst wird, sind schon bekanntgeworden.
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Diese bestehen im wesentlichen aus einer gelenkig auf dem Gehäuseboden
eines Schalters angeordneten, federbelasteten Sperrklinke, die mit einem am drehbaren
Schloßkern eines dem Schalter zugeordneten Zylinderschlosses befestigten Raststift
zusammenwirkt. Als Federelement findet eine Schrauben-Schenkelfeder Verwendung,
die die Sperrklinke sowohl gegen den Gehäuseboden als auch gegen den Schloßkern
bzw. den Raststift drückt. Ferner weist die Sperrklinke unweit ihres freien, nach
oben gebogenen Endes eine in der Ebene der flächenmäßigen Erstreckung der Sperrklinke
angeordnete, zum Raststift gerichtete Nase auf.
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Die Wirkungsweise dieses vereinigten Zünd- und Anlaßschalters ist
folgende.
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Beim Drehen des Schloßkernes mit dem in das Zylinderschloß eingeführten
Schlüssel aus der Nullstellung wird die Sperrklinke durch den Raststift angehoben.
Letzterer gleitet unter der Nase der Sperrklinke hindurch, wonach beim Zurückspringen
des Schloßkernes aus der Anlaßstellung in die Zündstellung die in der Anlaßstellung
auf den Gehäuseboden gedrückte Sperrklinke durch den an der auf einer Seite als
Auflauframpe ausgebildeten Nase entlanggleitenden Raststift nach außen geschwenkt
wird, der Raststift in der Zündstellung vor der Nase der federbelastesten Sperrklinke
zur Anlage kommt und dadurch ein erneutes Zurückführen des Schloßkernes aus der
Zündstellung in die Anlaßstellung verhindert wird.
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Dieser Schalter ist aber noch mit erheblichen Mängeln behaftet. So
wird das Federelement der Sperr- , klinke in zwei verschiedene Richtungen beansprucht,
nämlich als Schenkelfeder und als Druckfeder. Ferner muß die Lagerbohrung der beim
Schalten eine reine Schwenk- und eine kombinierte Schwenk-Hubbewegung ausführenden
Sperrklinke als Langloch ausgebildet werden, wodurch die verhältnismäßig geringe
Gesamtabmessungen aufweisende Sperrklinke sehr ungenau gelagert ist und z. B. der
Verriegelungspunkt des Schalters hin- und herwandern kann. Außerdem wirkt sich das
große Spiel der miteinander beweglich verbundenen Bauteile verschleißbegünstigend
aus. Vor allem aber liegt der Verriegelungspunkt des Schalters ziemlich weit von
der Anlaßstellung entfernt, so daß z. B. bei unsachgemäßer Handhabung des Schalters
der Schloßkern und somit die elektrischen Schaltelemente während des Zurückspringens
über den verhältnismäßig großen Bereich (etwa 35°) zwischen der Anlaß- und Zündstellung
bis kurz vor Erreichen der Zündstellung trotz Anordnung einer Sperre erneut in die
Anlaßstellung geführt werden kann, weil die Verriegelung erst nach Erreichen der
Zündstellung oder kurz vorher erfolgt. Es ist aber auch bei diesem bekannten vereinigten
Zünd- und Anlaßschalter nicht möglich, den Verriegelungspunkt näher an die Anlaßstellung
zu legen, weil die gleichzeitig als Rufladerampe dienende Nase der Sperrklinke eine
gewisse Breite aufweisen muß und diese Breite dann einen Drehwinkel von mindestens
30° ergibt.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen vereinigten Zünd- und Anlaßschalter
zu schaffen, bei welchem diese Mängel entfallen.
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Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß der Schalter
mindestens zweimal gegenüber der Anlaßstellung verriegelbar ist, wobei die eine
Verriegelung unweit der Anlaßstellung, die andere in oder unweit der Zündung erfolgt.
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Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Schalter zum Zurückspringen
in die Zündstellung bereits nach beispielsweise 1 bis 2° Drehwinkel aus der Anlaßstellung
heraus und kurz vor Erreichen der Zündstellung gegenüber der Anlaßstellung zu blockieren,
so daß einerseits ein nochmaliges, unerwünschtes Einschalten des Anlassers nicht
möglich ist, andererseits auf die Dauer durch den zweiten Verriegelungspunkt zur
Sicherung gegen Überbrückung der elektrischen Schaltelemente, beispielsweise bei
Erschütterung des Kraftfahrzeuges, ein ausreichender Abstand des zweiten Verriegelungspunktes
von der Anlaßstellung gegeben ist.
Einzelheiten einer bevorzugten.
Ausführungsform sind dadurch gekennzeichnet, daß der mit Mitnehmern versehene Schloßkern
des Zündschlosses in einen entsprechenden Durchbruch einer in einer Bodenplatte
drehbar angeordneten Rastscheibe einfuhrbar ist, letztere auf dem Umfang zwei um
mehr oder weniger als 180° zueinander versetzt angeordnete Rastöffnungen aufweist,
der Rastscheibe eine mit dieser in den jeweiligen Stellungen kuppelbareNockenscheibe
zugeordnet ist und die beim Schalten aus der Nullstellung in die Anlaßstellung zeitweise
mit der Rastscheibe gekuppelte Nockenscheibe die Rastöffnung der vorbeidrehenden
Rastscheibe überbrückt und beim Zurückspringen in die Zündstellung die Rastöffnungen
freigibt, in welche die Nasen zweier auf der Bodenplatte symmetrisch angeordneter
ängelenkter, federbelasteter Sperrklinken nacheinander einrastbar sind.
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Ein Merkmal zur Lagerung der Rastscheibe ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastscheibe zentral eine durchgedrückte Vertiefung aufweist, welche drehbar
in einer Bohrung der Bodenplatte einliegt.
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Ferner besteht ein Merkmal darin, daß als Kupplungselemente für die
Nockenscheibe angeschnittene; rechtwinklig umgebogene, im montierten Zustand Ausnehmungen
der Rastscheibe und Durchbrüche der Bodenplatte durchgreifende Lappen dienen.
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Eine weitere Einzelheit ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrklinken
auf von der Bodenplatte abstrebenden, z. B. eingenieteten Zapfen schwenkbar gelagert
sind, die gleichzeitig zur Lagerung einer Deckplatte und zur Befestigung an dem
Gehäuse des Schalters dienen.
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Schließlich besteht ein Merkmal darin, daß als Federelemente für die
Sperrklinken in Ausnehmungen der letzteren teilweise einliegende, mit dem anderen
Ende an Umbiegungen der Bodenplatte sich abstützende Schraubendruckfedern Verwendung
finden.
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Diese Ausbildung der Erfindungsgegenstandes gewährleistet bei geringstem
Platzbedarf durch die Verwendung schnell und billig herzustellender, robuster Stanzteile
eine hohe Funktionssicherheit und Lebensdauer.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen vereinigten Zünd- und Anlaßschalter in der Seitenansicht,
teilweise im Schnitt A -B der Abb. 2, Abb. 2 desgl. im Schnitt C-D der Abb.
1 in einer Sperrstellung, Abb. 3 und 4 desgl. im Schnitt C-D der Abb. 1, jedoch
in der Null- bzw. Anlaßstellung.
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Der vereinigte Zünd- und Anlaßschalter besteht im wesentlichen aus
einem Gehäuse 1, einem Isolierstoffkörper 2 mit den nicht gezeichneten elektrischen
Schaltelementen und einem Zylinderschloß 3. Damit der Schalter nach dem Anlassen
aus der Zündstellung nicht erneut in die Anlaßstellung gebracht werden kann, ist
diesem ein Sperrgetriebe zugeordnet. Hierbei greift der mit Mitnehmern 4 versehene
Schloßkern 5 des mit einem Schlüssel zu schließenden Zylinderschlosses 3 durch einen
Durchbruch 7 einer auf einer Bodenplatte 8 drehbar gelagerten, mit versetz zueinander
angeordneten Rastöffnungen 9 und 9' versehenen Rastscheibe 10.
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Letzterer ist eine Nockenscheibe 11 zugeordnet, die in den jeweiligen
Stellungen mit dieser kuppelbar ist. Beide Scheiben 10 und 11 wirken mit zwei an
der Bodenplatte 8 auf angenieteten Zapfen 12 schwenkbar gelagerten, federbelasteten
Sperrklinken 13 zusammen. Die Rastscheibe 10 weist ferner zur drehbaren Lagerung
eine durchgedrückte Vertiefung 14 auf, die in einem Durchbruch der Bodenplatte 8
einliegt. Als Federelemente für die Sperrklinken 13 finden teilweise in Ausnehmungen
16 der Sperrklinken einhegende, mit dem anderen Ende an Umbiegungen 17 der Bodenplatte
8 sich abstützende Schraubendruckfedem 18 Verwendung. Als Kupplungselemente für
die miteinander kuppelbaren Scheiben 10 und 11 dienen an der Nockenscheibe Il angeschnittene,
umgebogene Ausnehmungen 19 der Rastscheibe 10 und Durchbrüche 20 der Bodenplatte
8 durchgreifende Lappen 21. Ferner weist die Bodenplatte 8 Begrenzungsanschläge
22 für die Sperrklinken 13 und einen angeschnittenen, umgebogenen, in eine Ausnehrnung
des Isolierstofffkörpers 2 eingreifenden, gegen Verdrehung sichernden Lappen 23
auf. Die Zapfen 12 der Bodenplatte 8 dienen gleichzeitig zur Lagerung einer mit
Sicken 24 versehenen Deckplatte 25 und zur Befestigung des Sperrgetriebes am Gehäuse
1. Zur Arretierung der Hülse 26 des Zylinderschlosses 3 ist die Deckplatte 25 mit
angeschnittenen, umgebogenen Lappen 27 versehen, die in passenden Ausnehmungen der
Hülse einliegen.
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BeimDrehen des Schloßkernes 5 mittels des Schlüssels 6 aus der Nullstellung
des Schalters über die Zündstellung in die Anlaßstellung wird die Nockenscheibe
11 durch die in Vertiefungen 28 einliegenden Nasen 29 der Sperrklinken 13 festgehalten,
während die Rastscheibe 10 mit den Rastöffnungen 9 und 9' an den Nasen 29 der Sperrklinken
vorbeidreht. Anschließend wird die Nockenscheibe 11 mit den in die Ausnehmungen
19 der Rastscheibe 10 eingreifenden Lappen 21 mit der Rastscheibe gekuppelt und
dreht sich bis zum Anschlag der Lappen 21 an den Schmalseiten der Durchbrüche 20
der Bodenplatte 8 mit. Hat der Motor gezündet und wird der Schlüssel 6 losgelassen,
springt der Schloßkern durch die Federkraft eines nicht gezeichneten, im Isolierstoffkörper
2 angeordneten Federelementes in die Zündstellung zurück. Dabei rasten die Nasen
29 der Sperrklinken 13 nacheinander, d. h. die eine nach beispielsweise 2° Drehwinkel,
die andere kurz vor Erreichen der Zündstellung in die Rastöffnungen 9 und 9' ein,
wodurch ein wiederholtes Eindrehen in die Anlaßstellung verhindert wird. Wird der
Schalter nun in die Nullstellung geführt, laufen die Nasen 29 der Sperrklinken auf
die nun wieder mit der Rastscheibe 10 gekuppelten Nocken 30 der Nockenscheibe 11
auf, wodurch die Blockierung des Schalters gelöst wird.