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Sicherheitsvorrichtung gegen widerrechtliche Benutzung von Kraftfahrzeugen.
Die Erfindung betrifft eine Sicherung von Kraftfahrzeugen gegen widerrechtliche
Inbetriebsetzung des Motors, bei der ein Kombinationsschloß mit einem den Zündstromkreis
schließenden und unterbrechenden Schaltorgan zusammenwirkt, wobei das letztere in
der ihm jeweilig zugewiesenen Stellung so lange gesperrt wird, bis beim Einordnen
der Zuhaltungsscheiben des Kombinationsschlosses die darin vorgesehenen Ausschnitte
einem mit dem Schaltorgan verbundenen Finger gegenübertreten. Gemäß der Erfindung
ist die als Schaltorgan verwendete Kontaktplatte mittels einer isolierten Schiene
an einer Spindel befestigt, die gleichachsig zu den Zuhaltungsscheiben des Kombinationsschlosses
verschiebbar und außerdem drehbar ist, damit die Kontaktplatte entgegen dem Druck
einer Feder aus der Stromschlußstellung zurückgezogen werden kann und nach Drehung
um 90° selbsttätig in die Stromunterbrechungsstellung vorschnellt, in der sie den
Deckel des Schloßgehäuses gegen öffnen sperrt.
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Die gemäß der Erfindung getroffene Anordnung, daß die das Schaltorgan
tragende Spindel verschiebbar und außerdem drehbar ist, ist von Vorteil insofern,
als mit einer einzigen Feder das Schaltorgan sowohl in der Stromschlußstellung als
auch in der Stromunterbrechungsstellung festgelegt wird. Ferner dient das Schaltorgan
in der Stromunterbrechungsstellung einem Sonderzweck, nämlich der Verriegelung des
Deckels des Schloßgehäuses.
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Auf der Zeichnung zeigt Abb. I einen wagerechten Schnitt durch das
Gehäuse und die Schaltvorrichtung bei Stromschluß, Abb. 2 dasselbe bei geöffnetem
Zündstromkreis.
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Abb. 3 ist ein senkrechter Schnitt zu Abb. 2. Abb. 4 und 5 stellen
Einzelheiten dar.
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Abb. 6 zeigt die Stellscheibe des Schlosses. Abb. 7 zeigt die Schaltvorrichtung
des Schlosses bei geschlossenem und Abb. 8 bei geöffnetem Zündstromkreis.
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Die in einem Gehäuse 2g untergebrachte Sicherungsvorrichtung ist an
der Stirnwand r
des Kraftfahrzeuges befestigt. Die von der Stromquelle
5 des Zündstromkreises ausgehenden Leitungen 6, 8 führen zu den Kontakten 9 bzw.
Io im Inneren des Gehäuses. Auf der dem Führersitz zugewendeten Seite der Stirnwand
I ist die Tragplatte II für eine Malschloßscheibe I2, die mittels des geriffelten
Knopfes I3 gedreht werden kann, fest gelagert. Die Scheibe I2 ist mit der aus Abb.
6 ersichtlichen Gradeinstellung versehen, die Platte II besitzt den Weiser I4, der
bei der Einstellung der Malschloßscheibe I2 auf die für das Schloß vorgesehene Losung
mit der Gradeinteilung der Scheibe I2 zusammenwirkt. An der Scheibe I2 sitzt eine
Rohrhülse I5, die in der Platte II drehbar ist und durch die Stirnwand I hindurch
in das Gehäuse 29 eintritt. Auf dieser Rohrhülse sind die Zuhaltungen in Gestalt
von Scheiben I6, I7, die mit Ausschnitten I8 bzw. I9 (Abb. 5) versehen und mittels
eines später zu beschreibenden Schlüssels drehbar sind, gelagert. Eine dritte, mit
einem Ausschnitt 2I versehene Zuhaltungsscheibe 2o ist durch einen inneren Zahnkranz
22 (Abb. 4), der in einen äußeren Zahnkranz 23 der Rohrhülse eingreift, mit dieser
undrehbar verbunden. Durch Lösen des Eingriffs der beiden Zahnkränze 22 und 23 kann
die Zuhaltungsscheibe 20 in ihrer Winkelstellung gegenüber der Rohrhülse verändert
werden, wenn die Losung zum Öffnen des Schlosses gewechselt werden soll. Ein Federschnepper
24 (Abb. 3) dient zum Sichern der Scheibe 2o in ihrer jeweiligen Stellung. Der im
Inneren des Gehäuses isoliert gelagerte Kontakt 9 weist an einem Vorsprung 36 eine
Kontaktfläche 37 auf, in der sich Rillen 38 befinden. In gleicher Weise ist der
gegenüberliegende Kontakt Io mit einem Vorsprung 4I nebst der Kontaktfläche 42 und
Rillen 43 versehen.
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Ein verschiebbares und drehbares Schaltorgan, das mit den Kontakten
9 und Io zusammenwirkt, dient zum Schließen oder zum Öffnen des Zündstromkreises.
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Dieses Schaltorgan besteht aus der leitenden Platte 44, die mit den
Kontaktflächen 37 und 42 der Kontakte 9 bzw. Io in Verbindung gebracht werden kann,
wobei Rippen an der Kontaktplatte 44 für den Eingriff in die Rillen 38 und 43 vorgesehen
sind, so daß der Zündstromkreis unbeabsichtigt nicht unterbrochen werden kann.
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Die Kontaktplatte 44 ist mittels einer isolierten Schiene 49 an einer
Spindel 5o befestigt, die in der Rohrhülse I5 drehbar und achsial verschiebbar gelagert
ist, über den Griffknopf 13 der Stellscheibe I2 hinausragt und in dem am Umfang
gerillten Griffknopf 52 endigt, mit dessen Hilfe sie sowohl gedreht als auch in
der Längsrichtung verschoben werden kann. Zwischen der Platte 44 und dem inneren
Ende der Rohrhülse I5 ist eine Feder 53 angeordnet, durch die das Schaltorgan sowohl
in der Stromschlußstellung (Abb. I) als auch in der Stromunterbrechungsstellung
(Abb. 2) gesichert wird, wobei die Feder im ersteren Falle die Rippen und Rillen
an den Kontaktflächen gegeneinander preßt, so daß ein fester Kontakt gewährleistet
ist.
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Zwischen dem Schaltorgan und dem Kombinationsschloß ist eine gegenseitige
Sicherung vorgesehen. Zu dem Zweck trägt die Schiene 49 einen nach aufwärts gerichteten
Finger 54 (Abb. 3), der in die Ausschnitte I8, I9, 2I der Zuhaltungsscheiben I6,
I7, 2o einzugreifen vermag (Abb. 5). Das Schaltorgan 44, 49 kann im Winkel von 9o°
gedreht werden, wobei die Drehung durch Anschläge begrenzt wird, die am Gehäuseinneren
angebracht sind, und gegen die sich der Finger 54 sowohl in der Stromschluß- als
auch in der Offenstellung des Schaltorgans legt. Der Finger 54 wirkt mit dem Kombinationsschloß
wie folgt zusammen: Wird das Schaltorgan 44, 49 mittels des Handgriffes 52 aus der
Offenstellung (Abb. 2) gegen die Scheiben 16, 17, 2o hin verschoben, so tritt der
Finger in die Ausschnitte I8, I9, 2I der Scheiben ein, vorausgesetzt, daß diese
passend eingestellt sind.
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Darauf kann das Schaltorgan 44, 49 nebst den mit ihm durch den Finger
54 gekuppelten Zuhaltungsscheiben in die Stromschlußstellung (Abb. I) gedreht werden.
Daß die Scheiben an dieser Drehung teilnehmen müssen, ist von wesentlicher Bedeutung,
weil sie dadurch nicht aus der für das Öffnen des Schlosses in Betracht kommenden
Stellung infolge der bei der Fahrt auftretenden Stöße gedreht werden können. Sie
behalten vielmehr die Stellung bei, die für das Offnen des Stromkreises mittels
des Schaltorgans in Betracht kommt. Sind die Zuhaltungsscheiben I6, I7, 2o nicht
so eingestellt, daß ihre Ausschnitte in der Bahn des Fingers 54 liegen, so ist es
unmöglich, das Schaltorgan in der Längsrichtung zu verschieben.
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Auf das offene Ende des Gehäuses 29 kann ein Deckel 59 aufgeschraubt
werden, der in einer hestimmten Winkelstellung zum Gegehäuse mittels der Stellschraube
6o festlegbar ist. An der Deckelinnenfläche sind Ansätze 61 so angebracht, daß zwischen
ihnen das Schaltorgan undrehbar Platz findet, wenn es unter der Einwirkung der Feder
53 und des die Weiterdrehung verhindernden Anschlages selbsttätig die in Abb. a
dargestellte Stromunterbrechungsstellung einnimmt. Der Eintritt des Schaltorgans
zwischen die Ansätze
6I verhindert, daß von unbefugter Seite der
Deckel 59 von dem Gehäuse 29 losgeschraubt werden kann.
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Soll die für die Bedienung des Schaltorgans zu beachtende Losung des
Kombinationsschlosses verändert werden, so ist nach Entfernung des Gehäusedeckels
59 sowie des die Scheibe 2o mit der Rohrhülse I5 kuppelnden Schneppers 24 die Hülse
mittels des Knopfes I3 aus der Verzahnung 22, 23 zu lösen und darauf zu drehen,
bis eine neue Marke der Gradeinteilung auf der Scheibe I2 dem Weiser I4 gegenübersteht.
Die Scheibe 2o muß in ihrer Stellung gegenüber dem Finger 54 ein für allemal verbleiben.
Darauf wird die Verzahnung wieder hergestellt. Nunmehr müssen auch die Scheiben
I6, I7, die die Drehung der Hülse I5 mitgemacht haben, wieder in die Lage gebracht
werden, daß die sämtlichen Ausschnitte I8, I9, 2I geradlinig übereinanderliegen.
Diesem Zwecke dient ein Schlüssel 63 (Abb. 3), der in einer Führung 62 an der inneren
Gehäusewand gleitet. Der Schlüssel besitzt einen rechtwinklig abgebogenen Arm, mittels
dessen zuerst die Scheibe I7 und sodann die Scheibe I6 in die richtige Lage, in
welcher die Ausschnitte übereinanderliegen, zurückgedreht werden kann. Der Schlüssel
63 hat eine solche Länge, daß der Deckel 59 auf dem Gehäuse 29 nur dann in die Verschlußstellung
gebracht werden kann, wenn er die in Abb. 3 angedeutete Lage einnimmt, d. h. wenn
er durch sämtliche, nunmehr geradlinig geordnete Scheibenausschnitte hindurchgeschoben
ist. Außer zur Veränderung der Losung des Malschlosses gibt der Schlüssel 63 mithin
Aufklärung darüber, ob alle Teile ordnungsmäßig zueinander gelagert sind. Nimmt
der Deckel 59 die Verschlußstellung ein, so hindert er den Schlüssel 63 am Eingriff
in die Ausschnitte der Scheiben.
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Angenommen, daß die Teile die in Abb. I gezeigte Stromschlußstellung
einnehmen, in welcher das Schaltorgan 44 mit den Kontakten 9 und Io im Eingriff
ist und der Finger 54 durch die Ausschnitte I8, I9, 2I der Scheiben I6, I7, 2o greift,
wodurch diese gegeneinander verriegelt werden, so daß es unmöglich ist, die Stellscheibe
12 zu drehen, so ist zur Unterbrechung des Zündstromkreises mittels des Knopfes
52 unter Anspannung der Feder 53 ein Zug auszuüben, bis die Sperrrippen des Schaltorgans
44 von den Sperrrillen der Kontakte 9 und Io frei werden. Darauf ist mittels des
Griffknopfes 52 eine Drehung um 9o° auszuführen, worauf das Schaltorgan unter Wirkung
der Feder 53 selbsttätig in die Stromunterbrechungsstellung gelangt, die durch den
entsprechenden, gegen den Finger 54 treffenden Anschlag begrenzt wird (Abb. 2 und
3).
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In dieser Stellung gibt der Finger 54 die Zuhaltungsscheiben I6, I7,
2o frei. Soll das Schaltorgan in dieser Stellung verriegelt werden, so ist mittels
des Griffknopfes I3 eine Drehung herbeizuführen, wodurch die Zuhaltungsscheiben
versetzt werden, so daß ihre Ausschnitte nicht mehr in der Bahn des Fingers 54 liegen.
Dann ist es unmöglich, das Schaltorgan 44 in die Kontaktschlußstellung zu drehen.
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Ist das Schaltorgan 44 in dieser Stellung verriegelt, so ist es notwendig,
die Scheiben I6, I7, 2o wieder einzuordnen, bevor das Organ freigegeben werden kann,
um es in die Stromschlußstellung zu bewegen.