DE1131447B - Vegetative Vermehrung von Mutterpflanzen einer Teerosenhybride - Google Patents
Vegetative Vermehrung von Mutterpflanzen einer TeerosenhybrideInfo
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- A01H—NEW PLANTS OR NON-TRANSGENIC PROCESSES FOR OBTAINING THEM; PLANT REPRODUCTION BY TISSUE CULTURE TECHNIQUES
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- A01H6/749—Rosa, i.e. roses
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Description
Der Erfinder führte wie üblich Tausende von Kreuzungen
auf dem Wege der künstlichen Befruchtung durch. Auf Grund der Vererbungsgesetze und der
angewandten Methode konnte er seine züchterischen
Erfinder 530 Pflänzchen erhielt, die sich hinsichtlich 30 ihrer Gestaltsmerkmale und biologischen Kennzeichen
voneinander unterschieden. Keine dieser Pflanzen wies die gesuchten Merkmale auf. Der Erfinder mußte
die Pflanzen verwerfen, welche den Bedingungen des Problems, dessen Lösung er erstrebte, nicht entBemühungen
auf die Schaffung der beschriebenen 35 sprachen. Daraufhin wurden die Merkmale und
neuen Rose richten. Um ein Produkt zu schaffen, das Eigenschaften jeder zurückbehaltenen Pflanze unterdie
obenerwähnten Merkmale aufweist, wurden Pflan- sucht. Diese Auslese führte abermals zu einer Reihe
zen von zwei Rosensorten zu Tausenden gekreuzt. von Aussonderungen, wobei nach Aussonderung von
Die Mutterrose (Samenträgerin) war auf Grund einer insgesamt 522 Pflanzen nur noch acht Pflanzen zuKreuzung
der Sorten »Kordes Sondermeldung« und 40 rückbehalten wurden.
»Rouge Meilland« (Happiness) hervorgegangen, während die Vaterrose der Sorte »Better Times« angehörte.
Auf Grund dieser gelenkten Befruchtung
bildeten sich zahlreiche Früchte, deren Samen entnommen wurden. Die Samen dieser Früchte unter- 45 äußerst kräftig auf einem Wurzelsystem, schieden sich in biologischer Hinsicht von denjenigen, Pfropfunterlage bezeichnet wird, welche aus einer natürlichen Selbstbefuchtung hervorgegangen wären, denn sie entstanden infolge der
Verschmelzung von zwei Zellen, die von verschieden-
bildeten sich zahlreiche Früchte, deren Samen entnommen wurden. Die Samen dieser Früchte unter- 45 äußerst kräftig auf einem Wurzelsystem, schieden sich in biologischer Hinsicht von denjenigen, Pfropfunterlage bezeichnet wird, welche aus einer natürlichen Selbstbefuchtung hervorgegangen wären, denn sie entstanden infolge der
Verschmelzung von zwei Zellen, die von verschieden-
Wie bei den Rosen im allgemeinen, befand sich auch bei den zurückbehaltenen Pflanzen in fast jeder
Blattachsel ein »Auge«, das sich durch besondere Triebkraft auszeichnete, d. h., es entwickelte sich
das als
Um die an diesen zurückbehaltenen Pflanzen festgestellten Merkmale voll zur Entfaltung zu bringen
und deren Beständigkeit zu sichern, entfernte der
artigen, unter bestimmten Gesichtspunkten ausge- 50 Erfinder von jeder Pflanze Augen, die er auf gewählten
Elternpflanzen stammten. eignete Unterlagen aufpfropfte. Einige Monate später Die erwähnten Samen wurden ausgesät, worauf der hatten sich daraus vollkommen lebensfähige Rosen-
209 609/54
pflanzen mit reichlichem Wurzelwerk und sehr stark Stacheln: entwickeltem Laubwerk gebildet.
In den folgenden Jahren führten die systematischen
Untersuchungen und Beobachtungen der vorhandenen Merkmale der Pflanzen allmählich zur Aussonderung
aller aufgepfropften Sorten mit Ausnahme einer einzigen, die die gestellten Bedingungen erfüllte.
Diese Pflanze war hoch und aufrecht im Wuchs, verzweigt und besaß kräftige Stiele. Sie blühte lange
und reichlich. Die Blüten waren stark gefüllt und gut
geformt. Ihre zinnoberrote Färbung war heller und leuchtender als die bei dieser Art von Rosen bereits
bekannte Farbe der Blüte. Darüber hinaus waren die Blütenblätter fest und die Blüten somit sehr haltbar.
Der Erfinder ging nunmehr daran festzustellen, ob 15 Seitenblättchen des Blattstiels:
die neue Züchtung hinsichtlich ihrer Verwendungsmöglichkeiten
die Gartenbauindustrie interessieren würde. Er führte zur Feststellung der Ertragsfähigkeit
und Reaktion der Pflanze unter verschiedenen klimatischen Bedingungen und in verschiedenen Jahres- 20
zeiten sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland Versuche durch. Deren Ergebnisse waren positiv und
bestätigten die Bedeutung der neuen Rose für die Gartenbauindustrie, und zwar sowohl als im Freiland Fiederblättchen·
oder im Gewächshaus gezogene Schnittrose als auch 25 als Zierpflanze für Gärten und Anlagen.
Die Merkmale und Eigenschaften dieser Rose, die, wie vorstehend beschrieben, gezüchtet wurde, können
auf ungeschlechtlichem, auch als »geschlechtslos« bezeichnetem Weg konsequent weitervererbt werden,
wodurch die Fortpflanzung dieser Rose unbegrenzt gewährleistet wird. Es genügt, ein »Auge«, das sowohl
an den Industriepflanzen als auch an den Blütenstielen, die später im Handel erhältlich sein
werden, zu finden ist, zu entnehmen und dieses auf beliebige Weise auf eine Unterlage aufzupfropfen, um
das Entstehen einer Pflanze hervorzurufen, die mit der neugezüchteten Pflanze vollkommen identisch ist.
Dieses Ziel kann auch dadurch erreicht werden, daß die Vermehrung unter Verwendung von Stecklingen
von Pflanzengewebeteilen durchgeführt wird, die von der neugezüchteten Rosenpflanze stammen, deren
botanische und beschreibende Merkmale nachstehend aufgeführt sind:
45 Beschreibung Form: Gerade, Spitzen verhältnismäßig kurz,
Basis ziemlich dick.
Stärke: Mittelmäßig.
Anzahl: Durchschnittlich.
Farbe:
Junge Stiele: Spitze grüngelb, Ansatz weinrot
(Oberthür 171, Farbton 1).
Ausgereiftes Holz: Mineralbraun (Oberthür 339, Farbton 2 und 3).
BLÄTTER
Normal angewachsen und gezahnt.
Blattstiel:
Durchschnittlich dick, auf der Oberseite leicht behaart, besitzt an der Rückseite einige kleine
nach rückwärts gekrümmte Stacheln; die Rille auf der Oberseite ist häufig rotbraun gefärbt.
Anzahl: Drei, fünf und sieben.
Form: Länglich, am Ende spitz.
Zahnung: Einfach.
Gewebe: Lederartig, glänzend.
Länge: Mittel.
Breite: Mittel.
Farbe:
Oberseite: Spinatgrün (Oberthür 270, Farbton 4).
Rückseite: Französischgrün (Oberthür 271, Farbton 1 und 2).
Anmerkung: Bei Wachstumsbeginn sind die Blätter der jungen Triebe rötlich und, genauer
gesagt, besonders auf der Rückseite van-Dykebraun getönt (Oberthür 340, Farbton 3 und 4).
BLÜTENSTAND
GÄRTNERISCHE RASSE
Teehybride.
Mittelhoch.
PFLANZE
Wuchs:
Aufrecht, verzweigt.
ZWEIGE
Farbe:
Farbe:
Junge Stiele: Salatgrün (Oberthür 267, Farbton 4), stark mit Weinrot überzogen (Oberthür
171, Farbton 4).
Ausgereiftes Holz: Französischgrün (Oberthür 271, Farbton 3 und 4).
Länge:
Mittelmäßig.
55 Anzahl der Blüten:
Meist eine Blüte je Stiel.
Blütenstiel:
Kräftig, steif, besitzt winzige rötliche Stacheln. Farbe Salatgrün (Oberthür 267, Farbton 4), auf
einer Seite rötlich gefärbt.
Länge:
Durchschnittlich.
Sepalen:
Normal, weißliche Behaarung auf der Oberseite, an den Rändern sowie auf der Rückseite kleine,
dornenartige Knötchen, die jedoch an der Rückseite nicht so sehr ausgebildet sind.
Deckblätter:
Wenig entwickelt.
Knospe:
Form: Eiförmig, mittlere Länge.
5 6
Farbe: Fruchtboden:
Vorderseite: Saflorrot (Oberthür 88, Färb- Rund und von unregelmäßiger Größe. Der auston
4). gereifte Fruchtboden ist karottenrot (Oberthür
Rückseite: Karminlack (Oberthür 121, Färb- 5 55, Farbton 4).
ton 3 und 4), stellenweise; pflaumenblau ge- Befruchtungsfähigkeit:
sprenkelt (Oberthür 172, Farbton 1 und 2). 5 6
sprenkelt (Oberthür 172, Farbton 1 und 2). 5 6
Unter dem Durch
Unter dem Durchschnitt.
BLÜTE ENTWICKLUNG
„ ίο
t0Tm: ■ Dauer der Blütezeit:
Kelchförmig, voll, öffnet sich flach in die Breite
gehend, die äußeren Kronblätter bleiben jedoch Von Mai bis zum Auftreten des Frostes.
weiterhin locker fächerförmig angeordnet. Fähigkeit nachzublühen:
Durchmesser: 15 Sehr gut.
10 bis 12 cm. Wuchs.
Farbe: Regelmäßig, nicht sehr hoch.
Beim öffnen der Blüte: ao widerstandsfähigkeit
Oberseite: Zinnoberrot (Oberthür 87, Farbton 2 ^11.
und 3) gegen Fruhlingsfroste: sehr gut,
Rückseite: Karminlack (Oberthür 121, Färb- Se8en Winterfröste: sehr gut,
ton 2 bis 4), stellenweise mit pflaumenblauer aegen Krankheiten-Tönung (Oberthür 172, Farbton 1). 25 " „ , *,,,',,.
ton 2 bis 4), stellenweise mit pflaumenblauer aegen Krankheiten-Tönung (Oberthür 172, Farbton 1). 25 " „ , *,,,',,.
Schwarzfleckenkrankheit ... ]
Bei voller Entfaltung der Blüte: Mehltau
Vorderseite: Karminlack (Oberthür 121, Färb- Oidium .'.'.'.'.'.'.Υ.'.'.'.'.'.'.'.'.', f hefvorragend.
ton 2 und 3) mit zinnoberroten Schattierungen Rost J
(Oberthür 87, Farbton 1 und 2), Färbung hält
bis zum Verblühen an. ° Einzelheiten der Merkmale der neuen Rose sind
Rückseite: Karminpurpurrot (Oberthür 156, aus den Bildern ersichtlich (Schwarzweiß- und Farb-
Farbton 2). photos). Es zeigt im einzelnen
w ,. , . Fig. 1 jungen Trieb bei Wachstumsbeginn,
waitDarmt: p. 2 drd Knospen vor und nach dem öffnen der
Sehr gut. Sepalen,
J)11JI1.. Fig. 3 Blüte beim Öffnen der ersten Kronblätter,
' ..„. Fig. 4 Draufsicht auf eine sich entfaltende Blüte,
M lg- Fig. 5 Draufsicht auf eine voll entfaltete Blüte,
Blumenkrone: 40 Rg- 6 Teil eines Blütenstiels,
Fig. 7 Verästelung am Hauptstamm,
Kronblätter: pig g Vorderseite einer Gruppe von drei Fieder-Gewebe:
Fest, samtartig, gebogen und spitz zu- blättchen,
laufend, besitzen einen weiß begrenzten gelben Fig. 9 Rückseite einer Gruppe von fünf Fieder-Grundfleck,
der auf der Rückseite schwächer ist 45 blättchen,
als auf der Vorderseite. Fig. 10 Vorderseite einer Gruppe von sieben Fieder-Anzahl:
blättchen,
τ-,.. ' , . ... ... ,, .... . . Fig. 11 zwei Fruchtböden: auf dem rechten Frucht-
Funfundvierzig bis funfundfunfzig. bod££ Ansicht deg StempdS; auf dem linken Anord_
Verblühen: 50 nung der Staubfäden,
Die Kronblätter lösen sich sauber ab. Fig. 12 zwei reife Früchte
Fig. 13 Frucht im Querschnitt; mit Anordnung der
Staubgefäße: Samen.
Anzahl: Durchschnittlich achtzig. me^ialT ^ ^ inSbeS°ndere f°lgende HaUpt"
Staubbeutel: Normal dick, alle Staubbeutel 55
öffnen sich gleichzeitig. Gestaltsmerkmale:
Staubfäden: Von mittlerer Länge, über der Die Pflanze ist bei ausgereiftem Holz französisch-
Kelchkrone gleichmäßig angeordnet, Farbe röt- grün, aufrecht im Wuchs, verzweigt. Ihre gefüll-
lich. ten Blüten sind im geöffneten Zustand karmin-
60 lackrot und zinnoberrot aufgehellt. Die grünen
Stempel: Blätter sind fest und besitzen einen gelben
Anzahl: Durchschnittlich hundert. Grundfleck. Das Laub ist lederartig, glänzend
Narben: Von durchschnittlicher Stärke, normal, und spinatgrün gefärbt,
hellgelb. 65 Biologische Merkmale:
Griffel: Unregelmäßig in der Größe, behaart und Die Rose hat eine lange Blütezeit und großen
von unten nach oben hin allmählich in Rot über- Blütenreichtum. Ihr Wuchs ist regelmäßig. Das
gehend. Laub ist widerstandsfähig gegen kryptogamische
Krankheiten. Die Färbung der Blüten bleibt bis zum Verblühen erhalten. Die Blüten weisen bezüglich
Haltbarkeit sowohl am Stamm als auch geschnitten äußerst gute Eigenschaften auf.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Vegetative Vermehrung von Mutterpflanzen einer Teerosenhybride mit reichlich gefüllten, gut geformten Blüten, deren Farbe beim Öffnen hellzinnoberrot leuchtet, bei voller Entfaltung in to karminlack mit zinnoberroten Aufhellungen übergeht, die bis zum Verblühen erhalten bleibt; mit festen, samtartigen, gebogenen und spitz zulaufenden Kronblättern, die einen weiß begrenzten gelben Grundfleck besitzen; mit mittelgroßem,aufrechtem, verzweigtem Wuchs der Pflanze, deren Holz im ausgereiften Zustand französischgrün ist; mit lederartigem, glänzendem, spinatgrünem Laub; mit besonderer Widerstandsfähigkeit gegen kryptogamische Krankheiten; mit langer Blütezeit und großem Blütenreichtum sowie großer Haltbarkeit der Blüten sowohl am Stamm als auch in geschnittenem Zustand, entstanden aus der Kreuzung einer aus den Rosensorten »Kordes Sondermeldung« und »Rouge Meilland« (Happiness) hervorgegangenen Mutterpflanze mit der Rose »Better Times« als Vaterpflanze sowie durch mehrjährige Auslese und darauffolgende mehrjährige Prüfung auf Erbbeständigkeit der angezüchteten Eigenschaften.Hierzu 1 Blatt Foto© 209 609)34 6.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1196639XA | 1957-09-30 | 1957-09-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1131447B true DE1131447B (de) | 1962-06-14 |
Family
ID=22385614
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM38947A Pending DE1131447B (de) | 1957-09-30 | 1958-09-13 | Vegetative Vermehrung von Mutterpflanzen einer Teerosenhybride |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1131447B (de) |
FR (1) | FR1196639A (de) |
-
1958
- 1958-06-05 FR FR1196639D patent/FR1196639A/fr not_active Expired
- 1958-09-13 DE DEM38947A patent/DE1131447B/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1196639A (fr) | 1959-11-25 |
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