DE1130584B

DE1130584B - Formvorrichtung fuer Schaumgummigegenstaende u. dgl.

Info

Publication number: DE1130584B
Application number: DEC22547A
Authority: DE
Inventors: Karl Huff; Dipl-Ing H J Moeller; August Deymanns
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1957-03-01
Filing date: 1957-03-01
Publication date: 1962-05-30

Description

Formvorrichtung für Schaumgummigegenstände u. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf Formvorrichtungen für Schaumgummigegenstände u. dgl. mit Platten, die mit Kanälen zum Durchleiten flüssiger oder gasförmiger Heiz- oder Kühlmittel versehen sind.
Es ist bekannt, solche Platten aus Leichtmetall herzustellen und in von ihrer Rückseite her eingefrästen Kanälen aus einem abweichenden Metall bestehende Rohre zur Aufnahme des Heiz- bzw. Kühlmittels einzubetten. Die Durchleitungseimichtungen können auch als gebohrte Kanäle in die Platten eingebracht werden.
Die derart hergerichteten Platten wurden bisher unmittelbar als Formplatten für die Flachseiten von beispielsweise kastenförmigen Formen, meistens in Verbindung mit einem die Außenflächen der Schaumgummigegenstände begrenzenden Heiz- undloder Kühlrahmen, verwendet, so daß sie dann bei der Herstellung eines abweichenden Erzeugnisses zusammen mit den übrigen Formteilen auszuwechseln waren. Erfindungsgemäß ergibt sich jedoch eine bessere Ausnutzungsmöglichkeit der einen erheblichen Wert darstellenden Platten dadurch, daß sie jeweils mit einem Formblech bedeckt werden, das von seinem Rand gegen die zugeordnete Platte abgedichtet ist, und daß für den Raum zwischen Platte und Blech ein Anschluß für eine Luftabsaugung zur Erzeugung von Unterdruck vorgesehen wird.
In Durchführung des Erfindungsgedankens werden die Platten als sogenannte neutrale Platten mit der Presse verschraubt und die Formwandungen auf den Flachseiten durch verhältnismäßig dünnwandige, an den Platten anliegende Bleche gebildet. In diesem Fall besteht also die Formwandung aus zwei Teilen, nämlich der heiz- und kühlbaren Platte und dem daraufliegenden Blech. Es ergab sich dabei die Schwierigkeit, eine gute Anlage zwischen dem Blech und der Platte zu erreichen. Dieses Problem konnte z. B. auch durch eine verhältnismäßig dicht stehendeVerschraubung nicht gelöst werden, da das Blech nur etwa 2 mm dick ist und im Fall, daß es Stifte zur Erreichung der bekannten Wabenbildung in dem Schaumgummierzeugnis trägt, auch eine Dicke von etwa 4 mm kaum überschreitet, was ja auch im Sinne eines guten Wärmedurchganges erwünscht ist. Gemäß der Erfindung wurde dieses Problem durch die Anwendung einer Luftabsaugung zwischen Blech und Formplatte in überraschend wirksamer und einfacher Weise gelöst.
Weiterhin wurde auch der zwischen die Platten bzw. Bleche eingebaute Rahmen zur Bildung der Außenbegrenzung des Formkörpers verbessert. Hierfür wurden bisher Metalleisten verwendet, die ähnlich wie die Platten mit außen aufgelegten Rohrleitungen versehen waren. Beim Erfindungsgegenstand finden jedoch zur Bildung des Rahmens Leichtmetalleisten Verwendung, die mit Kanälen versehen sind, so daß auch hier die Beheizung und Kühlung wesentlich verbessert ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben. Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Formvorrichtung, Fig. 2 den Grundriß zu Fig. 1, Fig. 3 den Längsschnitt der gleichen Formvorrichtung, Fig. 4 einen Querschnitt durch den Rand der Formvorrichtung in vergrößertem Maßstab.
Bei der Formvorrichtung nach Fig. 1 bis 4, die zur Herstellung einer Schaumgummimatratze dient, sind die Platten 1 als sogenannte neutrale Platten mit der Presse verschraubt, während die eigentlichen Formwandungen durch dünne Bleche 4 bzw. 5 gebildet werden, die an den Platten 1 anliegen und vorzugsweise aus demselben Werkstoff bestehen oder zumindest aus einem sehr ähnlichen Werkstoff, so daß sich dieselben Ausdehnungskoeffizienten ergeben. Das glatte Blech 4 braucht beispielsweise nur etwa 2 mm dick zu sein, während das Blech 5, welches die Dorne 6 trägt, die nur zum Teil dargestellt sind, sich jedoch über die ganze Fläche erstrecken und die wabenartigen Hohlräume in dem Schaumgummigegenstand erzeugen, eine Dicke von etwa 4 mm aufweist. Für einen guten Wärmeübergang zwischen den Platten 1 und Blechen 4 bzw. 5 und für eine genaue Begrenzung des Erzeugnisses ist es wesentlich, daß die Bleche 4 und 5 in allen ihren Teilen dicht an den Platten 1 anliegen. Zu diesem Zweck wird in eine nahe dem Rand der Platte 1 umlaufende Nut 7 eine in sich geschlossene Dichtungsschnur 8 aus einem wärmebeständigen Stoff, z.B. aus Silikonkautschuk, eingelegt und über einen durch die Platte 1 hindurchgeführten Vakuumanschluß 9 ein Unterdruck von etwa 0,8 bis 0,9 atü zur Einwirkung gebracht, welcher dafür sorgt, daß die Bleche 4 und 5 in allen ihren Teilen völlig dicht an den Platten 1 anliegen.
Ein gleicher Unterdruckanschluß ist zwar in Fig. 4 nicht dargestellt, aber durch die untere Platte 1 hindurchgeführt. Die Lage dieser Unterdruckanschlüsse innerhalb des Plattengrundrisses ist nicht entscheidend. Sie können in einer Ecke der Platte liegen, so daß sie nach Bequemlichkeitsgesichtspunkten angeordnet werden können. Die Anschlüsse 10 der Platten für die Zu- und Abfuhr des Heiz- und Kühlmittels münden in Vierkantrohre 11, die als Sammelrohre für die darin mündenden Bohrungen 3 wirken.
Diese Vierkantrohre sind aufgeschlitzt und mit den Platten 1 verschweißt und selbstverständlich an ihren Enden verschlossen.
Die Seitenbegrenzung des Schaumgummigegenstandes wird durch einen Rahmen gebildet, der aus senkrecht stehenden Leisten 12 besteht, die an den Ecken fest miteinander verbunden sind. Diese Leisten entsprechen der Höhe des herzustellenden Schaumgummierzeugnisses, so daß sie in wechselnder Höhe und Form Anwendung finden können je nach dem herzustellenden Erzeugnis und zusammen mit den Blechen 4 bzw. 5 ausgewechselt werden, während die Platten 1 in der Presse verbleiben. Diese Leisten 12 haben entsprechend ihrer Höhe ebenfalls einen oder mehrere Kanäle 13 zur Beschickung mit dem Heiz-oder Kühlmittel. Diese Kanäle werden über die Anschlüsse 14 an den Kreislauf des Heiz- und Kühlmittels angeschlossen. Die Teile 12 sind auf einer Seite mit einem der Bleche 4 oder 5 verschraubt, während an ihrer anderen Kante eine Nut angeordnet ist, welche die einfache Dichtungsschnur 1S enthält, die lediglich den Austritt des Schaumgummis aus dem Formhohlraum verhindern soll.
Die erfindungsgemäßen Formvorrichtungen können nicht nur zur Herstellung von Schaumgummiartikeln Verwendung finden, sondern auch zur Herstellung von sonstigen massiven Gummi- oder Kunststoffgegenständen, zur Herstellung von Bauplatten, Belägen, Sperrholz- oder Preßholzplatten u. dgl., d. h. überall dort, wo mit gutem Wirkungsgrad beheizbare Platten verlangt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Formvorrichtung für Schaumgummigegenstände u. dgl. mit Platten, die mit Kanälen zum Durchleiten flüssiger oder gasförmiger Heiz- oder Kühlmittel versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (1) je mit einem Formblech (4, 5) bedeckt sind, das von seinem Rand gegen die zugeordnete Platte abgedichtet ist, und daß für den Raum zwischen Platte und Blech ein Anschluß für eine Luftabsaugung zur Erzeugung von Unterdruck vorgesehen ist.
2. Formvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Formblech (5) Stifte (6) zur Bildung von Hohlräumen in dem Schaumgummigegenstand trägt.
3. Formvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Platten (1) oder den Blechen (4, 5) oder an beiden Teilen jeweils am Rand eine in sich geschlossene, elastisch verformbare und ausreichend wärmebeständige Dichtungsschnur (8) vorgesehen ist.
4. Formvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsschnur (8) aus Silikonkautschuk hergestellt ist.
5. Formvorrichtung nach Anspruch 1 mit einem die Außenflächen der Schaumgummigegenstände begrenzenden Heiz- und Kühlrahmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (12) des Rahmens mit durchgehenden Kanälen (13) für das Heiz- oder Kühlmittel versehen sind.