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Form zum Aufpressen einer Dekorschicht auf ein kontu-
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riertes Werkstück sowie Verfahren zum Ausbilden einer Negativkontur
in einer solchen
Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Form zum
Aufpressen einer Denke schicht auf ein konturiertes Werkstück, wobei zwischen De)
schicht und Werkstück eine Klebstoffschicht liegt, in ein Presse sowie ein Verfahren
zum Ausbilden einer Negativkon~ in einer solchen Form.
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Möbel werden heute überwiegend aus Spanplattenmaterial he: gestellt,
welches an der Oberfläche mit einer Dekorschicht versehen ist. Derartige Dekorschichten
sind insbesondere Echtholzfurniere, daneben aber auch Kunststoffolien und kunstharzbeschichtete
bedruckte Folien auf Papierbasis. P: tisch alle ebenen Möbelteile werden unter Verwendung
derart tiger beschichteter Spanplatten hergestellt.
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An vielen Möbeln hat man jedoch nicht nur ebene Flächen, sondern auch
gerundete oder wellige Abschnitte, z.B. Prof leisten, profilierte Füllungen, Kassetten
und dgl.
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Will man derartige profilierte Werkstücke mit einer Dekor nicht versehen,
so muß man entweder sehr teure Negativ-Preßformen herstellen, was sich nur für sehr
große Stückz len lohnt. Das Andrücken einer Dekorschicht an ein konturiertes Werkstück
unter Verwendung von Vakuum-Membranpres ist nur möglich, wenn das Werkstückprofil
flach ist. Auße dem ist bei Verwendung von Vakuum-Membranpressen die Zufahr von
Wärme zur Klebstoffuge zwischen Dekorschicht und Werkstück behindert, sodaß man
sehr lange Preßzeiten und einen geringen Durchsatz der Presse in Kauf nehmen muß.
A Berdem ist die Qualität der Oberflächen des fertigen Produktes nur- bedingt zufriedenstellend.
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Es sind ferner Membranformpressen bekannt, bei welchen da Andrücken
der Dekorschicht an ein konturiertes Werkstück
unter Verwendung
einer mit Uberdruck beaufschlagten Membran erfolgt. Auch hier kann die Oberflächenqualität
nicht immer zufriedenstellen, die Zufuhr von Wärme zur Klebstoffuge ist schwierig,
sodaß man wiederum lange Preßzeiten in Kauf nehmen muß; außerdem fallen verhältnismäßig
hohe Energiekosten an.
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Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Form zum Andrücken
einer Dekorschicht an ein konturiertes Werkstück geschaffen werden, welche billig
herzustellen ist und sich auch vor Ort einfach für unterschiedliche Werkstückkonturen
einstellen läßt.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Form gemäß Anspruch
1.
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Die erfindungsgemäße Form läßt sich am Einsatzort selbst einfach dadurch
auf das jeweils herzustellende Werkstück einstellen, daß man ein entsprechendes
Positiv in die plastifizierte Formenmasse hineinbewegt, letztere erstarren läßt
und das Modell dann wieder abhebt. Als Modell kann einfach ein Werkstück verwendet
werden, das mit einer wärmedämmenden und wärmebeständigen Beschichtung versehen
ist, deren Dicke der Dicke der aufzubringeden Dekorschicht entspricht..
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Man erhält auf diese Weise eine hohe Flexibilität der Produktionsgestaltung
in der Möbelfabrik; diese ist bei Umstellung auf ein neues Modell nicht darauf angewiesen,
in fremden Werkstätten eine neue Negativform herstellen zu lassen, was nicht-nur
teuer ist, sondern auch viel Zeit in Anspruch nimmt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 ist im Hinblick auf
ein einfaches Austauschen der Heizelemente von Vorteil.
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Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 wird es möglich,
die verschiedenen Heizelemente gemäß ihrem jefl weiliger. Abstand von der Klebstoffuge
zwischen Dekorschici und Werkschicht unterschiedlich stark aufzuheizen und so größeren
Wärmewiderstand auszugleichen, den der Wärmestrom von abgelegeneren Heizrippen zur
Klebstoffuge überwinden muß.
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Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 wird diese Anpassung
automatisch erreicht, ohne daß der Anwendf im Einzelfalle Versuche oder Berechnungen
anstellen muß.
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Die im Anspruch 8 angegebenen Materialien sind deshalb besonders vorteilhaft,
weil sie für das Herstellen der Negativkontur nicht übermäßig stark aufgeheizt werden
müssen, was sowohl im Hinblick auf die Betriebssicherheit als auc im Hinblick auf
den Energieverbrauch von Vorteil ist. Anode r seits sind diese Materialien bei Temperaturen
um 1200cm wie sie zum Abbinden der Klebstoffuge verwendet werden, noch ausreichend
formstabil. Besonders interessant sind vc den angegebenen Materialien die im angegebenen
Temperaturbereich schmelzenden Metalle, z.B. Zinnlegierungen, wie si auch für Weichlote
verwendet werden. Diese Metalle steller nämlich eine ausgezeichnete Wärmezufuhr
zur Klebstoffuge sicher. Im Hinblick auf ein Auffangen von Toleranzen der Werkstücke
ist die Verwendung von thermoplastischem Kunststoff als Formenmassebsonders vorteilhaft.
Diese Kunststoffe lassen sich in geringem Maße elastisch verformen, sodaß sich die
Negativkontur an Abmessungsschwankungen der in der Regel aus Spanplattenmaterial
hergestellten, nicht hochpräzise bearbeitbaren Werkstücke anpassen kann.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 9 ist im Hinblick auf
eine weitere Erhöhung der Nachgiebigkeit der Form von Vorteil.
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Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 10 wird erreicht,
daß die eingebetteten Körper in der Formenmasse im wesentlichen gleich verteilt
sind.
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Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 11 wird erreicht,
daß sich die eingebetteten Körper bei geschmolzener Formenmasse von selbst gegen
deren freie Oberfläche hin bewegen, wobei die Distanzkörper verhindern, daß die
eingebetteten Körper bis an die Oberfläche gelangen. Man hat also an der Negativkontur
eine durchgehende Platte aus dem Material der Formenmasse.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 12 ermöglicht es, die
gesamte Form auch hängend zu verwenden. Die hängende Anordnung der Form hat den
Vorteil, daß die Werkstücke auf den unteren Pressentisch gelegt werden können und
die Dekorschicht auf sie aufgelegt und dort zurechtgerückt werden kann. Dies erleichtert
das Arbeiten erheblich.
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Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 13 wird erreicht,
daß die Negativkontur in der hängend in einer Presse angeordneten Form erzeugt werden
kann; die Form muß also nicht ausgebaut werden.
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Dabei ist gemäß Anspruch 14 gewährleistet, daß die Formenmasse nicht
aufgeschmolzen werden kann, wenn das offene, nach unten weisende Ende der Wanne
nicht durch die Schließplatte verschlossen ist.
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Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 15 ist im Hinblick
auf die Verwendung eines Werkstückes als Positiv-
Modell von Vorteil.
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Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 16 wird erreicht,
daß überstehende Abschnitte der Dekorschicht be Aufpressen nicht beim Rand des Werkstückes
einen Knick er halten.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen: Fig.
1: einen Schnitt durch eine Form zur Verwendung beim Aufpressen von Dekorschichten
auf Werkstücke sowie durch eine Positivform zum Eindrücken einer Oberflächenkontur
in eine in der Form befindliche Formenmasse; Fig. 2: einen Schnitt durch die Form
nach Fig. 1 nach Eindrücken der Oberflächenkontur sowie durch ein Werkstück und
eine auf diesem festzupressende Dekorschicht; Fig. 3: ein Blockschaltbild einer
Einrichtung zum Aufheizen der konturierten Formoberfläche unter Berücksichtigung.der
jeweiligen Konturgeometrie; Fig. 4: ein Schaltbild eines Steuerkreises für einen
Heizer der Heizeinrichtung nach Fig. 3; Fig. 5: einen Schnitt durch eine abgewandelte
Form beim Eindrücken der Oberflächenkontur; und Fig. 6: einen vergrößerten Teilschnitt
durch ein in der freien Oberfläche benachbartes Teilvolumen der Formenmasse einer
weiter abgewandelten Form.
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Fig. 1 zeigt auf einem feststehenden unteren Pressentisch 10 stehend
eine flache, prismatische, nach oben offene'Wanne 12, die aus dickem Stahlblech
zusammengeschweißt ist oder aus massiven Metallplatten zusammengeschraubt ist. Auf
dem Boden der Wallne sitzen dreieckigen Querschnitt aufweisende Heizrippen 14 auf,
welche sich senkrecht zur Teilchenebene gese-
hen bis in dichte
Anlage an die Wannenseitenwände erstrecken. Die an die Heizrippen 14 anstoßenden
Wannensei wände haben nicht näher gezeigte Durchbrechungen, welche Bohrungen 16
der Heizrippen 14 fluchten und in diese übe gehen. Innerhalb der Bohrungen 16 sind
Heizstäbe 18 ange net.
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In der Wanne 12 befindet sich eine Formenmasse 20, welch bei Raumtemperatur
und bis hin zu etwa 1300C formstabil und sich wiederholt aufschmelzen läßt. In Fig.
1 ist die Formenmasse 20 in aufgeschmolzenem Zustand gezeigt; die g schmolzene Formenmasse
hat daher eine glatt durchgehende ebene horizontale Oberfläche. Als Formenmasse
wird ein t s moplastischer Kunststoff gewählt, der bis hin zu 1300C na formstabil
ist, und so auch ein Abbinden üblicher Kleber Aufbringen von Dekorschichten auf
aus Spanplatten hergest te Werkstücke bei der üblichen Arbeitstemperatur 1200C ge
stattet. Derartige Kunststoffe sind z.B. die Polyacetale, Polyamide 6, 66, 11 und
12, Polypropylenäthylen- und Butyl Polyterephthalate und Kopolymere von Polytetrafluoräthyle#
mit Äthylen. Diese Kunststoffe haben zugleich verhältnis niedere Schmelztemperaturen
im Bereich von etwa 160 bis e 2700C, sodaß man die Formenmasse 20 zur Gestaltgebung
nic sehr hoch aufzuheizen braucht und nur eine mäßige Hitzebe ständigkeit von zur
Formgebung der Formenmasse verwendet Positivmodellen verlangt werden muB.
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Die oben angegebenen thermoplastischen Kunststoffe sind a! deshalb
von besonderem Interesse, weil sie im formstabile Zustand auch eine gewisse elastische
Verformbarkeit aufwej sen; sodaß die einsatzbereite Form Abmessungsschwankunger
der zu verarbeitenden Werkstücke durch lokale elastische Verformung kompensieren
kann.
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Wo auf eine derartige elastische Verformbarkeit der Formel
masse
kein Wert gelegt wird, kann als Formenmasse auch ein niederschmelzendes Glas oder
ein niederschmelzendes Metall verwendet werden, z.B. die als Lötgläser bekannten
Glassorten und die als Weichlote bekannten Metallegierungen.
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Fig. 1 zeigt ferner eine bewegbare Pressenplatte 22, an welcher mittels
Schrauben 24 ein Positiv-Modell 26 festgeschraubt ist, das zur Profilierung der
freien Oberfläche der Formenmasse 20 dient. In den Querschnitt des Modells 26 ist
bei 28 gestrichelt der Querschnitt eines Werkstückes 30 (Fig. 2) eingezeichnet,
auf welches unter Verwendung der fertigen Form eine mit Klebstoff beschichtete Dekorschicht
32 aufgepreßt werden soll, z.B. ein Furnier.
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Man erkennt, daß das Positiv-Modell 26 um die Stärke der Dekorschicht
32 größer ist als das Werkstück 30, im wesentlichen aber dieselbe Konturierung der
Oberfläche aufweist.
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Außerdem hat das Positiv-Modell 26 an den Rändern Ansätze 34, welche
glatt und stetig in die konturierte Oberfläche übergehen.
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Das-26--itiv-Modell 26 ist aus einem Material gefertigt, welches der
Schmelztemperatur der Formenmasse 20 kurze Zeit ohne Beinträchtigung standhalten
kann. Es kann z.B. aus massivem Holz gefertigt sein.
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Anstelle eines mit Dekorschicht-#bermaß gefertigten Positiv-Modells
26 wie oben beschrieben kann man auch ein dem Werkstück entsprechendes Modell verwenden,
welches mit einer hitzebeständigen Beschichtung versehen ist, deren Dicke der Dicke
der aufzubringenden Dekorschicht entspricht.
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Bewegt man nach dem Aufschmelzen der Formenmasse 20 das Positiv-Modell
26 durch Absenken der Pressenplatte 22 in die Schmelze hinein und schaltet dann
die Heizstäbe 18 ab, so
erhält man nach dem Wiedererstarren der
Formenmasse 20 und nach dem wieder nach oben Fahren des Modells 26 in der Formenmasse
20 einen Abdruck 36 des Positiv-Modells 26. Entfernt~ man nun das Modell 26 von
der Pressenplatte 22, kann man zwlschen letztere und die Formfläche 36 ein Werkstück
30 einlegen und hierauf die mit Klebstoff beschichtete Dekorschicht 32 auflegen.
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Durch nach unten Fahren der Pressenplatte 22 wird dann die -Dekorschicht
32 durch die Formfläche 36 in engem Formschluß gegen die konturierte Oberfläche
des Werkstücks 30 gelegt.
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Unter Aufrechterhaltung dieses Druckes wird der Klebstofffuge zwischen
Werkstück 30 und der Dekorschicht 32 über die Formenmasse 20 von den Heizstäben
18 her Wärme zugeführt, sodaß der Klebstoff aushärtet und abbindet. Das letztgenannte
Erwärmen der Formenmasse 20 erfolgt nur bis hin zu einer Tem- i peratur von etwa
1200C, sodaß die Formenmasse 20 formstabil bleibt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, haben die verschiedenen Heizrippen
14 nicht den gleichen Abstand von der Formfläche 36.
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Um trotzdem einen gleichförmigen Wärmestrom zu den verschiedenen Bereichen
der Klebstoffuge zu gewährleisten, kann man diejelnt ender Heizrippen 14; die weiter
von der Formfläche 36 abliegen, stärker aufheizen als die der Formfläche 36 eng
benachbarten der Heizrippen 14, wobei auch die höheren Heiztemperaturen noch unterhalb
der Plastifizierungstemperatur der Formenmasse 20 liegt.
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Fig. 3 zeigt eine Anordnung zur automatischen Berücksichtigung der
Kontur der Formfläche 36 beim Aufheizen der Formen- -masse 20 unter Arbeitsbedingungen:
Auf einer festen Unterlage 38 ruht das auch zur Herstellung der Formfläche 36 verwendete
Positiv-Modell 26. Für jede der Heizrippen 18 ist ein Stellungsgeber 40 vorgesehen.
Die Stellungsgeber 40 sind unter gleichem Abstand angeordnet
wie
die Heizrippen 14 und haben senkrecht zur Oberfläche der Unterlage 38 verschiebbare
Fühlstifte 42. Sie erzeugen ein der Verlagerung der Fühlstifte 42 zugeordnetes elektrisches
Ausgangssignal. Mit diesen Ausgangssignalen sind die ersten Eingänge von Steuerkreisen
44 verbunden. Zweite Eingänge der letzteren erhalten von einer Eingabeeinheit 46
her ein elektrisches Signal, welches für die gewünschte Arbeitstemperatur und die
Art der verwendeten Formenmasse charakteristisch ist. Aus diesen beiden Signalen
berechnen die Steuerkreise 44 jeweils ein Ausgangssignal, das die Heizleistung für
die zugeordnete Heizrippe vorgibt. Dieses Ausgangssignal wird auf Leistungssteuerstufen
48 gegeben, die ausgangsseitig mit den Heizstäben 18 verbunden sind. Über eine durch
einen Schlüssel betätigbare weitere Eingabeeinheit 50 können die Leistungssteuerstufen
48 unabhängig mit einem solchen Steuersignal beaufschlagt werden, welches die Leistungssteuerstufen
48 auf eine zum vollständigen Aufschmelzen bzw. Plastifizieren der Formenmasse 20
ausreichende Leistung einstellt. Dieses Heraufsetzen der Heizleistung kann zusätzlich
noch davon abhängig gemacht werden, daß auf einer Eingangsleitung der Eingabeeinheit
50 zusätzlich ein Freigabesignal bereitsteht, wie später unter Bezugnahme. auf Fig.
5 noch im einzelnen beschrieben wird.
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Fig. 4 zeigt den inneren Aufbau eines der Steuerkreise 44.
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Das Ausgangssignal des zugeordneten Stellungsgebers 40 gelangt auf
den Eingang eines Kennliniennetzwerkes 54, z.B.
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einer Diodenmatrix. Im Block 54 ist angedeutet, daß das Ausgangssignal
0 des Kennliniennetzwerkes 54 mit anwachsendem Eingangssignal I nach Art einer Glockenkurve
abnimmt.
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Dabei ist davon ausgegangen, daß die Stellungsgeber 40 ihr größter
Ausgangssignal dann erzeugen, wenn der Fühlstift 42 voll eingefahren ist. Das Ausgangssignal
des Kennliniennetzwerkes 54 wird in einem Multiplikator 56 mit dem Ausgangssignal
der Eingabeeinheit 46 zusammengefaßt. Wie durch
eine Leitung 58
gestrichelt angedeutet, kann das Ausgangssignal der Eingabeeinheit 46 zugleich dazu
verwendet werden, die Kennlinie des Kennliniennetzwerkes zu modifizieren. Auf diese
Weise kann man unterschiedlichen Kunststoffen mit unterschiedlichem Wärmeleitvermögen
Rechnung tragen.
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Fig. 5 zeigt eine Form, welche zur hängenden Anbringung an einer Pressenplatte
bestimmt ist. Bauteile, welche oben stehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 schon
beschriebenen Bauteilen entsprechen, sind wieder mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Heizrippen 14 sind zusätzlich an ihrer Spitze mit einer aufgeschweißten,
in Längsrichtung verlaufenden Halteplatte 60 versehen. Die Halteplatten 60 bilden
nach Erstarren der Formenmasse 20 eine Aufhängung für die Formenmasse.
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Das Positiv-Modell 26 ist auf einer Schließplatte 62 angeordnet, die
bündig in die Wanne 12 paßt und gegen deren Innenwand durch eine umlaufende Dichtung
64 abgedichtet ist.
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Auf diese Weise kann die Formenmasse 20 bei an der Pressenplatte 22
befestigter Wanne 12 aufgeschmolzen werden. Die Schmelze liegt dann unter ihrem
Gewicht an der Oberseite der Scließplatte 62 und des Positiv-Modells 26 an, und
nach einem anschließenden Erkalten der Formenmasse 20 erhält man wieder einen Abdruck
des Modells 26 in der Formenmasse.
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Im nun oben liegenden Boden der Wanne 12 sind zusätzlich Entlüftungsöffnungen
66 vorgesehen, welche über transversale Nuten 68 in der Pressenplatte 22 mit der
Umgebung in Verbindung stehen. Auf diese Weise kann im durch Wanne 12 und Schließplatte
62 begrenzten Innenraum eingesperrte Luft entweichen, wenn die Schließplatte 62
nach Aufschmelzen der Formenmasse 20 noch einmal in das Innere der Wanne 12
nachgedrückt
wird (durch Absenken der Pressenplatte 22).
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Mit der Unterseite der Schließplatte 62 arbeitet ein Endschalter 70
zusammen, der mit der einen Eingangsklemme eines UND-Gliedes 72 verbunden ist. Der
zweite Eingang des UND-Gliedes 72 ist von einem weiteren Endschalter 74 her beaufschlagt,
der an der Außenseite der Wanne 12 befestigt ist und dann anspricht, wenn die Wanne
12 auf dem Pressentisch 10 aufsitzt. Das Vorliegen eines Ausgangssignales am UND-Gliedes
72 zeigt somit an, daß das offene Ende der Wanne 12 durch die Schließplatte 62 verschlossen
ist, und unter diesen Bedingungen kann die Formenmasse 20 gefahrlos aufgeschmolzen
werden. Das entsprechende Freigabesignal für die Leistungssteuerstufen 48 wird über
die Leitung 52 an die Eingabeeinheit 50 weitergegeben.
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Nach Herstellen der Oberflächenkontur der Formenmasse 20, wie oben
beschrieben, wird die Schließplatte 62 vom Pressentisch 10 abgebaut, und an ihre
Stelle tritt eine Halteplatte für Werkstücke, die unter größerem Spiel in die Wanne
12 eingreift und im Bereich des Endschalters 74 eine Ausnehmung aufweist, falls
sie sich bis in diese Gegend erstreckt.
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Damit kann die Formenmasse 20 nicht unbeabsichtigt auf Schmelztemperatur
aufgeheizt werden, solange die Unterseite der Wanne 12 offen ist.
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Wie weiter oben schon dargelegt, zeichnen sich thermoplastische Kunststoffe,
die bevorzugt als Formenmasse verwendet werden, durch eine gewisse elastische Verformbarkeit
aus. Um die Nachgiebigkeit der Formenmasse 20 noch weiter zu verbessern und so noch
größere Abmessungsschwankungen der Werkstücke 30 aufnehmen zu können, kann man in
die Formenmasse 20 in der Nachbarschaft ihrer freien Oberfläche noch zusätzlich
elastisch komprimierbare Körper einbauen, wie sie in Fig. 6 bei 76 wiedergegeben
sind. Die Körper 76
bestehen aus hochtemperaturfestem Gummimaterial,
und ir sind stabförmige Distanzkörper 78 eingebettet, welche c Körper 76 unter vorgegebenem
Mindestabstand von der Obe che der Fornenmasse 20 halten. Auf diese Weise ist gewO
leistet, daß in der Oberfläche der Formenmasse 20 keine Löcher entstehen und die
Nachgiebigkeit der Formenma.s#se nicht mit großen lokalen Variationen der Festigkeit
bez werden muß. Vielmehr hat man in der Formenmasse 20 eine durchgehende Deckplatte,
welche über die Körper 76 und dazwischenliegenden, säulenförmigen Formenmassenstege
v Volumen der Formenmasse getragen ist.
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Durch die Körper 76 erstrecken sich dünne Glasfaserseil# welche die
verschiedenen Körper 76 zu einem Netz verbin Die Körper 76 sind in der Netzebene
entweder in hexagon Packung oder in quadratisch flächenzentrierter Packung ordnet,
wobei man über das Verhältnis zwischen Maschenw des Netzes und Durchmesser der Körper
76 die Nachgiebig der Formenmassenoberfläche ebenso variieren kann wie b die Härte
der eingebetteten Körper 76, In Fig. 6 ist ferner bei 82 noch die zwischen der Dekor
schicht 32 und der Oberfläche des Werkstückes 30 liegen Klebstoffschicht wiedergegeben.
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Wiewohl oben nicht näher beschrieben, versteht es sich, zur Ausrichtung
der Werkstücke auf die Formfläche 36 1 lösbare und herstellbare Formschlußverbindungen,
z.B. E mittel oder positionierzapfen verwendet werden, um eine sehen Werkstückwechsel
zu ermöglichen.
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las vcrsteht sich ferner, daß man die Menge der Formenma: die Maße
der Wanne 12 so aufeinander abstimmt, daß die masse bci üblichen Konturvariationen
zwischen verschied Werkstücken nicht über die Wanne verdrängt wird, andere
aber
auch ausreicht, um der Werkstückkontur vollständig zu folgen.
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Aus der obigen Beschreibung ergibt sich, daß die Formenmasse durch
Eindrücken eines Positivmodelles und anschließendes Wiedererstarren mit der gewünschten
Negativkontur versehen wird. Hierzu ist es nicht notwendig, die Formenmasse in flüssigen
Zustand zu überführen; es reicht, wenn die Formenmasse plastisch verformbar ist,
also knetähnlich oder zähflüssig ist. Derartige plastische verformbare Zustände
lassen sich insbesondere mit thermoplastischen Kunststoffen gut einstellen. Man
drückt dann das Positivmodell durch Schließen der Presse fest in die Formenmasse
und erhält so einen sehr sauberen Abdruck des Postivmodelles.