DE1129780B

DE1129780B - Biegsame Zug- und Druck-UEbertragungsvorrichtung

Info

Publication number: DE1129780B
Application number: DEN16962A
Authority: DE
Inventors: Emil Neutsch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-07-10
Filing date: 1959-07-10
Publication date: 1962-05-17

Description

Biegsame Zug- und Druck-Übertragungsvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fernübertragung von Zug- und Druckkräften von einer Geber- zu einer Nehmerstelle. Derartige Vorrichtungen, die auch als Züge bezeichnet werden, bestehen aus einer biegsamen Hülle, einem gleichfalls biegsamen, zentrisch in der Hülle bewegten übertragungsorgan (Seil, Litze od. dgl.), das mit einer Drahtschraube mit geglätteter Oberfläche ummantelt sein kann, und dessen rollenden Abstützungen in der Hülle, in der Regel Kugeln.
Es ist bekannt, das Übertragungsorgan einer Zug-und Druck-Übertragungsvorrichtung mit Drahtschrauben von unterschiedlichem Durchmesser zu umwickeln. In die Drahtschrauben größeren Durchmessers greifen Zahnräder als Antriebsmittel ein. Die Übertragungsorgane sind in fest verlegten Rohren ohne Verwendung von Laufkugeln gleitend geführt. Bei dieser Ausführungsform entstehen hohe Reibungsverluste.
Es ist weiterhin bekannt, Stahldrähte als übertragungsorgane zu verwenden, die gegenüber der Schutzhülle mittels Laufkugeln abgestützt sind. Diese sind in Längsrillen des Stahldrahtes geführt. Stahldräte sind biegungssteif. Es ist daher nicht möglich,' diese Vorrichtungen mit kleinen Krümmungsradien zu verlegen.
Bei mittels Laufkugeln abgestützten Übertragungsorganen rollen bekanntlich die Laufkugeln bei der Bewegung zwischen dem Übertragungsorgan und der Außenhülle nur mit der halben Bewegungsgeschwindigkeit des Übertragungsorgans ab. Die Laufkugeln bleiben also gegenüber dem Übertragungsorgan zurück, so daß das Übertragungsorgan am jeweils in Bewegungsrichtung vorderen Ende nicht durch Laufkugeln abgestützt ist. Das nicht abgestützte Endstück des Übertragungsorgans wird um so länger, je länger der Hub der Übertragungsvorrichtung ist. Werden Druckkräfte übertragen, so biegt sich das nicht abgestützte Ende des Übertragungsorgans durch. Als Folge der Durchbiegung an dieser Stelle verkürzt sich das Übertragungsorgan um ein gewisses Maß, und dieses Maß stellt einen Fehlwert dar. Die übertragungsvorrichtung arbeitet nicht spielfrei. Diesen Nachteil zu beseitigen, ist Ziel der Erfindung.
Gemäß der Erfindung sind mindestens drei als Laufbahnen für die Laufkugeln dienende durchgehende Längsrillen in mehrgängige, auf das Seil eng aufgewickelte Drahtschrauben eingeschliffen. Die Gänge dieserDrahtschrauben weisen unterschiedliche Außendurchmesser derart auf, daß auf einen Gang, dessen Außendurchmesser etwa dem Innendurchmesser der Führungshülle entspricht, jeweils mindestens ein Gang mit einem wesentlich kleineren Außendurchmesser folgt. Die Längsrillen erstrecken sich hierbei in. Anschlußbolzen, deren Durchmesser dem Innendurchmesser der Führungshülle entspricht.
Beide Drahtschrauben werden gleichzeitig auf das Seil aufgebracht. Die Drahtschrauben kleineren Durchmessers ermöglichen es, die übertragungsvorrichtung mit kleineren Krümmungsradien zu verlegen. Beim Krümmen bilden sich nämlich an der Außenseite Spalte zwischen den einzelnen Windungen der Drahtschrauben, die um so kleiner sind, je kleiner der Drahtdurchmesser ist. Wenn die Spalte ein gewisses Maß überschreiten, so wird die rollende Bewegung der Laufkugeln gehemmt. Es tritt ein größerer Widerstand auf, und die Bewegung wird ungleichmäßig. Die Spalte bei Drahtschrauben kleineren Durchmessers sind so klein, daß sie auch bei kleinen Krümmungsradien den Lauf der Kugeln nicht merkbar hemmen, wie die praktische Erfahrung bewiesen hat.
Dadurch, daß sich die Längsrillen in die Anschlußbolzen erstrecken, ergibt sich ein besonderer Vorteil der Übertragungsvorrichtung gemäß der Erfindung: Bei der Bewegung des Seiles laufen die Laufkugeln in die Anschlußbolzen ein und stützen sich dabei gegen die Endhülsen ab. Es verbleiben also keine nicht abgestützten Seilabschnitte mehr. Das Seil ist auf seine ganze Länge durch Laufkugeln abgestützt, und die Vorrichtung ist als spielfrei anzusehen. Weitere Vorteile sind: Die Endhülse ist konstruktiv besonders einfach, die Fertigung wird verbilligt; die bisher gleitende Reibung des Anschlußbolzens wird in eine rollende umgewandelt, und die Gleichheit der Durchmesser von Anschlußbolzen und Führungshülle schließlich ermöglicht einen einfachen Zusammenbau; denn in die fertige Führungshülle kann das fertige Seil mit den Anschlußbolzen eingeschoben werden, wobei die Laufkugeln eingeführt werden.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung gestattet die Anwendung besonders einfacher Abstandshalter für die Laufkugeln. Durchlaufende gekröpfte Haltedrahte sind in die Längsrillen der Drahtschraube mit großem Außendurchmesser eingelegt.
Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung: Abb. 1 ist ein Längsschnitt durch einenAbschnitt, Abb: 2 der Querschnitt A-B nach Abb. 1, Abb. 3 der Längsschnitt durch ein Endstück der gleichen Vorrichtung in verkleinertem Maßstab, und Abb. 4 der Querschnitt C-D nach Abb. 3.
Das übertragungsorgan ist ein Seil. Aufgewickelt sind die Drahtschrauben 2 mit großem und die vier Drahtschrauben 3 mit kleinem Außendurchmesser. In sie sind die vier durchgehenden Längsrillen 4 eingeschliffen. Sie dienen als Laufbahnen für die Laufkugeln 5, die sich in der Führungshülle 6 abstützen. In die Längsrillen 4 der Drahtschraube 2 sind die durchlaufenden Haltedrähte 7 mit den Kröpfungen 8 lose eingelegt. Der Anschlußbolzen 9 ist gleichfalls mit Längsrillen 4 versehen. Er gleitet in der Endhülse 10.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Biegsame Zug- und Druck-übertragungsvorrichtung mit einem in der Führungshülle verschiebbaren, mit Anschlußbolzen versehenen Seil, das gegenüber der Führungshülle radial mittels Laufkugeln abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei an sich bekannte, als Laufbahnen für die Laufkugeln (5) dienende durchgehende Längsrillen (4) in mehrgängige, auf das Seil (1) eng aufgewickelte Drahtschrauben (2, 3) eingeschliffen sind, deren Gänge unterschiedliche Außendurchmesser derart aufweisen, däß auf einen Gang (2), dessen Außendurchmesser .etwa dem Innendurchmesser der Führungshülle (6) entspricht, jeweils mindestens ein Gang (3) mit einem wesentlich kleineren Außendurchmesser folgt und daß sich die Längsrillen in die Anschlußbolzen (9) erstrecken, deren Durchmesser dem Innendurchmesser der Führungshülle entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch durchlaufende gekröpfte Haltedrähte (7) als Abstandshalter für die Laufkugeln (5), die in die Längsrillen (4) der Drahtschraube (2) mit großem Außendurchmesser eingelegt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 610 080; französische Patentschrift Nr. 809 914.