DE1128661B - Verfahren zur Herstellung von Polyaethylen unter Vermeidung von Folienbildung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyaethylen unter Vermeidung von FolienbildungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F10/00—Homopolymers and copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond
- C08F10/04—Monomers containing three or four carbon atoms
- C08F10/06—Propene
Description
Es ist bekannt, die Polymerisation von Olefinen, insbesondere die Polymerisation von Äthylen, bei
Drücken unter etwa 100 atü und Temperaturen unterhalb etwa 100° C unter Verwendung von
Katalysatoren durchzuführen, die aus einem Gemisch metallorganischer Verbindungen, insbesondere AIuminiumalkylverbindungen,
mit Metallverbindungen der Nebengruppen IV bis VI des Periodischen Systems, insbesondere mit Titanverbindungen, bestehen
(vgl. Angewandte Chemie, 67 [1955], S. 541 bis 547). Im allgemeinen wird die Polymerisation in
Gegenwart einer aus Kohlenwasserstoff-Fraktionen im Benzin- oder Dieselölsiedebereich bestehenden
Hilfsflüssigkeit durchgeführt. Die gleiche Hilfsflüssigkeit wird auch zur Verdünnung der beiden
Katalysatorkomponenten verwendet.
Das Molekulargewicht des auf diese Weise hergestellten Polyäthylens kann man durch eine Veränderung
des Molverhältnisses von metallorganischer Verbindung, z. B. der Aluminiumalkylverbindung,
zur Schwermetallverbindung, z. B. Titantetrachlorid, einstellen. Nach einem anderen Vorschlag kann man
auch durch Umsetzung der metallorganischen Verbindung mit Titantetrachlorid zunächst Titantrichlorid
herstellen und dieses mit der metallorganischen Verbindung und mit Titantetrachlorid in bestimmten
Verhältnissen mischen. Niedrigmolekulare Polyäthylene erhält man, wenn das Verhältnis von
metallorganischer Verbindung zu Titantetrachlorid zur Seite des Titantetrachlorids verschoben wird oder
wenn zu Titantrichlorid und zu der metallorganischen Verbindung genügend große Anteile an Titantetrachlorid
zugesetzt werden.
Nun geben aber Kontakte, zu deren Herstellung größere Mengen Titantetrachlorid verwendet werden
und die beim Einsatz in den Polymerisationsreaktor noch freies Titantetrachlorid enthalten, im Gegensatz
zu Kontakten, die beim Einsatz in die Polymerisation praktisch kein freies Titantetrachlorid mehr besitzen,
wie sie zur Herstellung sehr hoch molekularer Polyäthylene mit Molekulargewichten über etwa 750 000
benutzt werden, außerordentlich leicht Anlaß zur Folienbildung im Reaktionsgefäß.
Diese Folienbildung an der Wand des Polymerisationsreaktors führt zu erheblichen technischen
Störungen des Polymerisationsverlaufes, da sich die Folien zum Teil ablösen, die Austrittsleitungen verstopfen,
sich an dem Rührer des Reaktionsgefäßes aufwickeln und dabei Polyäthylene einschließen und
versintern lassen.
Es wurde nun gefunden, daß. die Herstellung von Polyäthylen durch Polymerisation von Äthylen bei
Verfahren zur Herstellung
von Polyäthylen unter Vermeidung
von Folienbildung
Anmelder:
Ruhrchemie Aktiengesellschaft,
Oberhausen (RhId. )-Holten
Oberhausen (RhId. )-Holten
Dr. Friedrich Rappen, Oberhausen (Rhld.)-Sterkrade,
und Theodor Lattenkamp,
Oberhausen (Rhld.)-Holten,
sind als Erfinder genannt worden
Drücken unterhalb etwa 100 atü und Temperaturen bis etwa 100° C unter Verwendung von Katalysatoren,
die aus Gemischen von metallorganischen Verbindungen mit Metallverbindungen der IV. bis
VI. Nebengruppe des Periodischen Systems bestehen, in Gegenwart einer aus Kohlenwasserstofffraktionen
im Benzin- oder Dieselölsiedebereich bestehenden Hilfsflüssigkeit unter vollständiger Vermeidung der
Folienbildung durchgeführt werden kann, wenn als Polymerisationskatalysator ein Gemisch verwendet
wird, das beim Einsatz in den Reaktionsraum und während der Dauer der Polymerisation sowohl freies
Titantetrachlorid als auch Dialkylaluminiummonochlorid enthält, wobei der Gehalt an Dialkylaluminiummonochlorid
in 1 cbm der Reaktionsmischung den Wert von 200 g während der Polymerisation nicht überschreiten darf.
Überraschenderweise ist die Folienbildung nur abhängig von der absoluten Menge dieser bestimmten
Aluminiumalkylverbindung. Überschreitet man diese Höchstmenge im Reaktionsgemisch des Polymerisationsreaktors
nicht, so ist es völlig belanglos, wie groß die Menge der anderen Katalysatorbestandteile,
z. B. die Menge an Titantrichlorid oder Titantetrachlorid, ist. Es ist auch unerheblich, ob man Kontakte
aus Aluminiumtrialkyl und Titantetrachlorid oder aus Aluminiumdialkylmonochlorid und Titantetrachlorid
verwendet oder ob man die Kontakte aus Titantrichlorid, Titantetrachlorid und AIuminiumalkylverbindungen
zusammensetzt. In jedem Falle ist für die Vermeidung der Folienbildung nur
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die Einhaltung der Höchstgrenze an Dialkylaluminiummonochlorid
von 200 g/m3 Reaktionsmischung notwendig.
Zur Einhaltung der Höchstgrenze wird der Gehalt der Reaktionsflüssigkeit an Dialkylaluminiummonochlorid
fortlaufend überprüft. Die Bestimmung des Dialkylaluminiummonochloridgehaltes erfolgt so, daß zu
500 cm3 Reaktorflüssigkeit 5 g Titantetrachlorid zugegeben werden, die Mischung bei einer Temperatur
schnecke in Feststoff und Flüssigkeit getrennt. Man erhält so etwa 500 kg eines Polyäthylenkuchens, der
kg Polyäthylen und 250 kg Benzin enthält und der in geeigneter Weise aufgearbeitet wird, wobei
als Endprodukte trockenes, katalysatorfreies Polyäthylen und vom Katalysator gereinigtes Benzin
anfallen. Von den in der Filterschnecke anfallenden kg Benzin werden 550 kg direkt in den Reaktor
zurückgeführt, die restlichen 600 kg durch eine
von etwa 50° C 2 Stunden lang gerührt wird und das i0 geeignete Waschung vollständig vom Katalysator
hierbei gebildete Titantrichlorid nach der in »Die befreit und nach sorgfältiger Trocknung wieder in
Cerimetrie« yon Walter Petzold, Verlag Chemie [1955] auf S. 156 angegebenen Methode ermittelt
wird. Die aus der Menge des so ermittelten Titantrichlorids errechneten Mengen an Dialkylaluminium- i5
monochlorid sollen jeweils unter 200 g/m3 Reaktionsmischung liegen. Für diese Bestimmungsmethode
wird kein Schutz begehrt. Die Polymerisation wurde über einen Zeitraum
Bei kontinuierlicher Durchführung der Poly- von mehreren Monaten durchgeführt, wobei keine
merisation kann eine Anreicherung der Reaktions- zu Schwierigkeiten durch Ausbildung von Folien im
mischung an Dialkylaluminiummonochlorid dann Pblymerisationsgefäß beobachtet wurden,
erfolgen, wenn nach Beendigung der Äthylen
den Reaktor zurückgegeben. Als Katalysator werden stündlich zugesetzt:
150 g Diäthylaluminiummonochlorid,
300 g Titantrichlorid und 300 g Titantetrachlorid.
wenn
umsetzung überschüssiges Dialkylaluminiummonochlorid in der Reaktionsmischung zurückbleibt, so
daß im Laufe der Zeit der Gehalt der Reaktionsmischung an Dialkylaluminiummonochlorid die erfindungsgemäß
zulässige Höchstgrenze überschreiten würde. Zur Vermeidung dieser Anreicherung genügt
es, wenn man aus dem Reaktionsbehälter eine ausreichende Menge an Hilfsflüssigkeit abzieht und
durch frische Hilfsflüssigkeit ersetzt.
Eine andere Möglichkeit, die Anreicherung an Dialkylaluminiummonochlorid zu verhindern, besteht
schließlich darin, daß man eine ausreichende Menge an Hilfsflüssigkeit abzieht und den in ihr
enthaltenen Überschuß an Dialkylaluminiummonochlorid durch genau dosierte Zugaben von Titantetrachlorid
umsetzt, wobei vorzugsweise Temperaturen von 40 bis 70° C angewendet werden und die
Hilfsflüssigkeit dann wieder in den Polymerisationsreaktor zurückgeführt wird.
Bei Einhaltung der erfindungsgemäß zulässigen Höchstgrenze an Dialkylaluminiummonochlorid in
der Reaktionsmischung können bei Katalysatoren, die noch freies Titantetrachlorid enthalten, alle
technischen Schwierigkeiten, die durch Folienbildung im Reaktionsgefäß entstehen, vermieden werden, so
daß die Polymerisation nicht nur chargenmäßig, sondern auch über eine lange Zeit ohne Störung
kontinuierlich durchgeführt werden kann.
In ein emailliertes Rührgefäß von 14 m3 Inhalt,
das mit einem Kühlmantel versehen ist und das mit einem Gemisch aus etwa 15% Polyäthylenpulver,
etwa 85% einer sorgfältig gereinigten Benzinfraktion vom Siedepunkt 130 bis 180° C sowie einem weiter
unten näher beschriebenen Katalysatorgemisch gefüllt ist, wird stündlich bei einer Temperatur von
etwa 75° C eine Menge von 200 m3 hochgereinigtem Äthylen eingeleitet. Aus dem Rührgefäß werden
stündlich etwa 250 kg Polyäthylen zusammen mit etwa 1400 kg Benzin abgezogen und in einer Filter-
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen unter Vermeidung von Folienbildung durch Polymerisation
von Äthylen bei Drücken unterhalb etwa 100 atü und Temperaturen bis etwa 100° C
unter Verwendung von Katalysatoren, die aus Gemischen von metallorganischen Verbindungen
mit Metallverbindungen der IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems bestehen, in
Gegenwart einer aus Kohlenwasserstofffraktionen im Benzin- oder Dieselölsiedebereich bestehenden
Hilfsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß als Polymerisationskatalysator ein Gemisch verwendet
wird, das beim Einsatz in den Reaktionsraum und während der Dauer der Polymerisation sowohl
freies Titantetrachlorid als auch Dialkylaluminiummonochlorid enthält, wobei der Gehalt
an Dialkylaluminiummonochlorid in 1 cbm der Reaktionsmischung den Wert von 200 g während
der Polymerisation nicht überschreiten darf.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei kontinuierlicher Durchführung
der Polymerisation zur Vermeidung der Anreicherung von Dialkylaluminiummonochlorid
fortlaufend eine ausreichende Menge an Hilfsflüssigkeit aus dem Polymerisationsreaktor abgezogen
und durch frische Hilfsflüssigkeit ersetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch geiennzeichnet,
daß fortlaufend eine ausreichende Menge an Hilfsflüssigkeit aus dem Polymerisationsreaktor
abgezogen und nach vollständigem Umsatz des in ihr enthaltenen überschüssigen
Dialkylaluminiummonochlorids mit zugegebenen, genau dosierten Mengen an Titantetrachlorid
wieder in den Polymerisationsreaktor zurückgeleitet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: Ausgelegte Unterlagen der belgischen Patente
Nr. 540 459, 543 082, 543 941.
© 209 577/444 4.62
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Citations (3)
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BE543941A (de) * | 1954-12-24 | |||
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1956
- 1956-08-08 DE DER19415A patent/DE1128661B/de active Pending
-
1957
- 1957-07-26 FR FR1180143D patent/FR1180143A/fr not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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BE540459A (de) * | 1954-08-16 | 1956-02-09 | ||
BE543082A (de) * | 1954-11-27 | |||
BE543941A (de) * | 1954-12-24 |
Also Published As
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