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Feuchtwerk für Rotationsflachdruckmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf Feuchtwerke für Rotationsflachdruckmaschinen.
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Bei derartigen Feuchtwerken ist es bekannt, an der Feuchtwalze eine
Anzahl von Gliedern nebeneinander anzuordnen, die die Flüssigkeit auf der Feuchtwalze
in der gewünschten Weise abstreifen und so die den Flachdruckformen zugeführte Feuchtflüssigkeit
regeln. Diese Glieder werden durch Federn gleichmäßig gegen die Feuchtwalze angepreßt,
und die Anpressung kann mittels umlaufender Kurven periodisch geändert werden. Durch
Verwendung von verschiedenartigen Kurven können der Druck und damit die Abstreifwirkung
eingestellt werden. Mit Hilfe des Druckes derartiger Glieder auf die Feuchtwalze
ist es jedoch nicht möglich, die Feuchtigkeitsmenge auf der Oberfläche auf längere
Zeit genau einzustellen, da ja 'diese Druckglieder und/oder die Feuchtwalzenoberfläche
nachgiebig sein müssen, um den Zweck zu erfüllen, jedoch diese Nachgiebigkeit über
einen längeren Zeitraum nicht gleichbleibt. Außerdem ist es sehr schwierig, die
Abstreifwirkung allein durch den Druck in der gewünschten Weise festzulegen, da
diese keine einfache Funktion des Druckes ist.
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Bei einer ähnlichen bekannten Einrichtung kann der Druck mit Hilfe
von Stellschrauben verändert werden. Hier ist zwar die Einstellung einfacher, und
es ist auch ohne weiteres möglich, diesen Druck entlang der Feuchtigkeitswalze unterschiedlich
einzustellen; doch auch hier sind die vorerwähnten grundsätzlichenNachteile vorhanden,
die mit der Veränderung der Abatreifwirkung durch Druck verbunden sind.
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Bei einem anderen bekannten Feuchtwerk wird die Abstreifwirkung durch
Abquetschwalzen erreicht, die federnd, gegen die Feuchtwalzen angepreßt werden;
auch hier ist die Veränderung der Feuchtigkeitsmenge auf der Feuchtwalze durch den
Anpreßdruck mit all den damit zusammenhängenden Nachteilen verbunden.
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Bei einem weiteren bekannten Feuchtwerk sind saugfähige Stoffstreifen
von unterschiedlicher Saugfähigkeit nebeneinander angeordnet, so daß den einzelnen
Breiten der Feuchtwalzen verschieden große Feuchtigkeitsmengen zugeleitet werden.
Bei dieser Einrichtung wird also versucht, der Feuchtwalze lediglich die gewünschte
Feuchtigkeitsmenge zuzuführen, doch kann diese Zufuhr über die Ansaugwirkung von
Stoffstreifen niemals genau eingestellt werden, ganz abgesehen davon, daß sich die
Saugfähigkeit derartiger Stoffstreifen in kurzer Zeit, besonders bei einer Verschmutzung,
ändert. Ferner erfordert eine Änderung der zugeführten Feuchtigkeitsmenge die Verwendung
andersartiger Saugstreifen, was sehr umständlich und dadurch schwierig ist, daß
die Saugfähigkeit derartiger Streifen im voraus nur schwer festgestellt werden kann.
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Diese Nachteile werden bei Feuchtwerken für Rotationsflachdruckmaschinen
mit einer Feuchtwalze, deren Flüssigkeitsfilm über eine Anzahl nebeneinander angeordneter,
die Feuchtwalze berührender Glieder auf den Gliedern entsprechenden Umfangsteilen
der Feuchtwalze einstellbar ist, gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die
Glieder auf dem Umfang der Feuchtwalze gleitende, flache, federnde Abstreifer sind,
die ihrem Vorderende zu keilförmig abnehmen und einzeln derart verstellbar sind;
daß verschieden breite Teilstücke der keilförmigen Enden auf der Feuchtwalze aufliegen.
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Diese Abstreifer gemäß der Erfindung streifen an den Berührungsstellen
die Feuchtigkeit vollständig ab; dieser Vorgang ist von dem eingestellten Druck
ganz unabhängig, der auch zur Verstellung der Feuchtigkeitsmenge gar nicht verändert
zu werden braucht. Um nun die auf der Feuchtwalze vorhandene Feuchtigkeitsmenge
anders einzustellen, ist es lediglich notwendig, die Auflage der Abstreifer in ihrer
Breite zu verändern, was durch eine einfache Verstellung dieser Abstreifer in Längsrichtung
geschehen kann. Bei dieser Verstellung kann ferner die Änderung der Feuchtigkeitsmenge
genau vorausgesehen werden, da diese unmittelbar der Breite der stehenbleibenden
Feuchtigkeitsringe proportional ist. Es ist daher für die Bedienungsperson ohne
weiteres möglich, die Feuchtigkeitsmenge um bestimmte Beträge oder Prozentsätze
ohne langes Probieren zu verändern. Von Bedeutung ist ferner, daß bei dem Feuchtwerk
gemäß der Erfindung
sich die jeweilige Einstellung während des
Betriebs nicht verändert, da - wie erwähnt = lediglieh die Breite der Abstreifer
die Feuchtigkeitsmenge bestimmt und die mechanische Abnützung dieser Abstreifer
vernachlässigbar klein ist.
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Im Zusammenhang mit der Form der Abstreifer' gemäß der Erfindung ist
darauf hinzuweisen, daß keilförmig an ihrem Vorderende abnehmende Abstreifer aus
Blech bei Feuchtwerken,an :sich-bekannt sind, doch dienen hier die abgeschrägten:
oder keilförmigen Enden dieser Abstreifeg.,gar.nicht zur Verstellung der Feuchtigkeitsmenge,
sonder ragen .vielmehr über die Feuchtwalze hinaus, Eine Verstellbarkeit dieser
bekannten Abstreifer zur Einstellung der Feuchtigkeitsmenge ist bei der bekannten
Einrichtung nicht vorgesehen. -In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines
Feuchtwerks gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Teilansicht
eines Querschnittes durch ein Feuchtwerk für Rotationsflachdruckmaschinen, Fig.
2 eine Teildraufsicht auf das Feuchtwerk gemäß Fig. a. in größerem Maßstab, Fig.
3 einen Teilschnitt nach Linie 3-3 der Fig: 2, Fig. 4 einen Teilschnitt nach Linie
4-4 der Fig. 3, Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Abstreifer: Mit 10 ist ein Druckformzylinder
bezeichnet, auf dem eine Flachdruckplatte befestigt ist. Die für das Flachdruckverfahren
erforderliche Feuchtigkeitsmenge wird auf die Oberfläche der auf dem Druckformzylinder
10 befestigten Flachdruckplatte mit Hilfe von Auftragwalzen 12 aufgebracht, die
die Flachdruckplatte berühren und eine einstellbare und regulierbare Feuchtigkeitsmenge
auf die Oberfläche der Flachdruckplatte übertragen. Die Auftragwalzen 12 werden
mit Feuchtigkeit durch eine hin- und hergehende Reibwalze 14 versorgt, die das Wasser
ihrerseits durch Berührung mit einer Übertragungswalze 16 erhält; welche auf den
Armen 18 hin- und herschwingt und ihrerseits durch Berührung mit der Oberfläche
der Feuchtwalze 20 mit Wasser versorgt wird, die das Wasser durch Eintauchen in
ein Wasservorratsgefäß 22 erhält.
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Um die auf der Oberfläche der Feuchtwalze 20 vor ihrer Berührung mit
der Übertragungswalze 16 haftende Feuchtigkeits- oder Wassermenge zu regulieren,
sind auf der Oberfläche der Feuchtwalze 20 aufliegende Abstreifer 30 vorgesehen.
Wie in dem Ausführungsbeispiel dargestellt, ist parallel zur Feuchtwalze 20 eine
von Trägern 26 gehaltene Welle 24 angeordnet, die an einer Rückwand 28 des Wasservorratsgefäßes
22 abnehmbar befestigt sind, wobei sich die Welle 24 im wesentlichen von einem Ende
der Feucht walze 20 bis zum anderen erstreckt.
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Auf der Welle 24 ist eine Vielzahl von im wesentlichen aneinander
anstoßenden Abstreifern 30 angeordnet, die mit der Oberfläche der Feuchtwalze 20
in Berührung gebracht und die nach Wahl einzeln so gebogen werden können, däß ein
breiterer Teil der Abstreifer 30 in Wischberührung mit der Oberfläche der Feuchtwalze
20 kommt und so ein breiterer Ring des Feuchtigkeitsfilmes von der Oberfläche der
Feuchtwalze 20 entfernt wird, der dann nicht an die Übertragungswalze 16 weitergegeben
wird, sondern in das Wasservorratsgefäß 22 zurückfließt. Die Abstreifer 30 können
auch in eine Stellung angehoben- werden, in der sie außer Berührung mit der Oberfläche
der Feuchtwalze 20 sind,- so daß dann eine maximale Feuchtigkeitsmenge vom Wasservorratsgefäß
22 zur Flachdruckplatte weitergegeben wird.
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Die Abstreifer 30 bestehen vorzugsweise aus einer verhältnismäßig
steifen, jedoch elastischen und federnden, durchsichtigen oder durchscheinenden
Kunststoffplatte, wie aus Vinyht, Zelluloseazetat oder Methylmethacrylat, von einer
Stärke, die ungefähr zwischen 0;25 und 0,64 mm liegt. Sämtliche Abstreifer 30 sind
vorzugsweise mit einer verhältnismäßig spitz zulaufenden Spitze 32 versehen und
haben eine solche Länge und Lage, daß die: Spitzen 32 der einzelnen Abstreifer 30
in Berührung mit der Oberfläche der Feuchtwalze 20 gebracht werden können. Durch
Biegen der Abstreifer 30 können dann breitere Teile derselben in Berührung mit der
Oberfläche der Feuchtwalze 20 gebracht werden (s. Fig. 1, 2 und 3), wobei die Berührungslinien
in Fig. 2 durch strichpunktierte Linien 34 angedeutet sind. Vorzugsweise ist die
Unterseite der Abstreifer 30 aufgerauht, wenn sie aus durchscheinendem Material
hergestellt sind; die Berührungslinie 34 zeigt sich dann, als Linie -infolge der
Durchsichtigkeit, die der aufgerauhten Oberfläche des Materials durch das Wasser
verliehen wird, das zwischen den Abstreifern 30 und der Oberfläche der Feuchtwalze
20 vorhanden ist.
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Die Abstreifer 30 können einzeln auf der Welle 24 mit Hilfe von Armen
geschwenkt werden, die einzeln von Hand eingestellt und durch Reibung in der jeweiligen
Stellung gehalten werden. In dem Ausführungsbeispiel weisen diese Arme jeweils einen
U-förmigen Teil 36 auf, der vorzugsweise satt auf der Walze sitzt, wobei ein Schenkel
38 umgebogen ist. Das umgebogene Ende ist mit 40 bezeichnet und liegt oberhalb
des anderen Schenkels des U-förmigen Teiles. Alle Bügel 36 sind mit einem kurzen
Schaft 44 versehen, dessen Kopf gegen die Welle 24 mit Hilfe einer Druckfeder 46
angepreßt wird, die den Schaft 44 umgibt und sich gegen den Kopf des jeweiligen
Schaftes 44 und die innere Oberfläche des umgebogenen Endes 40 abstützt. Das äußere
Ende des Schaftes 44 dient als Hebel oder Handgriff, mit dessen Hilfe der jeweilige
Bügel 36 und der zugehörige Abstreifer 30 um die Welle 24 geschwenkt werden können.
Die Abstreifer 30 sind an ihren Bügeln 36 abnehmbar mit Hilfe einer Platte 48 gehalten,
die zwischen dem äußeren Ende der Druckfeder 46 und der Innenfläche des umgebogenen
Endes 40 angeordnet ist. Die vordere Kante der Plätte 48 ist dabei so gebogen, daß
eine Einführungsöffnung zum leichten Einstecken des geschlitzten Endes 50 des Abstreifers
30 entsteht. Der Abstreifer 30 wird dann in der dargestellten Stellung zwischen
der Platte 48 und dem umgebogenen Teil 40 durch Reibung gehalten.
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Die Abstreifer 30 sind in Fig. 2 in verschiedenen Einstellagen dargestellt,
wobei der oberste Abstreifer 30 außer Berührung mit der Feuchtwalze 20; der nächste
nur in Punktberührung und der nächste in Berührung entlang einer kurzen Linie zum
Entfernen der Feuchtfiüssigkeit in Form eines schmalen Ringes von der Oberfläche
der Feuchtwalze 20 gezeigt ist, während die nächsten beiden Abstreifer 30 voll in
Berührung mit der Oberfläche der Feuchtwalze 20 sind, wodurch die Zufuhr von Feuchtflüssigkeit
zur Oberfläche der Flachdruckplatte an den entsprechenden Flächen vollständig aufhört.
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Infolge des durchsichtigen oder durchscheinenden Materials, aus dem
die Abstreifer 30 bestehen, kann die Bedienungsperson durch Beobachten die richtige
Breite
des abgewischten Umfangteiles der Feuchtwalze 20 leicht beurteilen und die Feuchtftüssigkeitsmenge
genau einstellen und regulieren, die den verschiedenen Umfangsteilen der Feuchtwalze
20 und damit der Flachdruckplatte zugeführt wird. Außerdem kann die Feuchtmittelzufuhr
entsprechend dem Bedarf während des Arbeitens der Druckmaschine verändert und eingestellt
werden.