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Fliehkraftschalter für elektrische Kontaktregelung von insbesondere
kinematographischen Aufnahmegeräten Die Erfindung betrifft einen als Flachregler
ausgebildeten Fliehkraftschalter für die elektrische Kontaktregelung von insbesondere
kinematographischen Aufnahmegeräten.
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Es ist bereits bekannt, die Drehzahl der Antriebswelle für das Kameralaufwerk
von kinematographisehen Aufnahmegeräten über Fliehkraftregler konstant zu halten.
Diese Fliehkraftregler sind entweder als Bremsregler mit über entsprechende Einrichtungen
einstellbarer Friktion oder als elektrische Kontaktregler ausgebildet. Da mit Hilfe
von Bremsreglem eine Drehzahlregelung nur mit annähernder Genauigkeit und unter
verhältnismäßig hohem Energieverlust möglich ist, sind derartige Regeleinrichtungen
als Drehzahlregler für kinematographische Präzisionsgeräte nicht geeignet.
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Bei mit den bisher bekannten elektrischen Kontaktreglern ausgestatteten
Kameras ist es dagegen möglich, die Drehzahl bzw. Bildfrequenz annähernd ohne Energieverluste
und mit größerer Genauigkeit zu steuern. Bei diesen Fliehkraftschaltern werden die
Fliehgewichte gegen Wirkung von Rückstellfedern bei Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit
nach außen gedrückt und unterbrechen einen im Motorstromkreis gelegenen Kontakt.
Soll die gleichbleibende Geschwindigkeit bei jeweils verschiedenen einstellbaren
Drehzahlen der Antriebswelle geregelt werden, dann ist es möglich, die Ruhelage
der Fliehgewichte so zu verstellen, daß die Rückstellfedern eine größere Vorspannung
erhalten und die Flichkraft erst bei Erreichen einer höheren Drehzahl zur Wirkung
kommt. Da die Federkraft mit steigenderVorspannung nur annähernd linear ansteigt,
die Flichkraft jedoch in quadratischer Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der
Antriebswelle steht, ist der Bereich der so einzustellenden Drehzahlen gering.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen als Flachregler
ausgebildeten Fliehkraftschalter zu schaffen, bei dem der mit steigender Drehzahl
quadratisch anwachsenden Fliehkraft eine so anwachsende Federkraft entgegensteht,
daß die Ansprechdrehzahl des Schalters linear mit dem Stellweg eines Verstellgliedes
ansteigt.
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Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß an den Fliehgewichten außer
den Rückstellfedern erfindungsgemäß Zusatzfedern derart angebracht sind, daß sie
auf die Fliehgewichte im Sinne der Rückstellfedern wirken, und daß bei Stillstand
die Richtung dieser Federzugkraft durch den Drehpunkt der Fliehgewichte geht. Dadurch
ist in der Ruhelage die Federkraft der Zusatzfedern gleich Null.
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Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens an
Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch
ein Reglergehäuse, Fig. 2 einen Schnitt A-B durch den Regler.
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Auf einer in nicht dargestellter Weise mit dem Laufwerk eines kinematographischen
Aufnahmegerätes (nicht dargestellt) gekuppelten Motorwelle 1 ist eine Reglerscheibe
2 befestigt. Diese Reglerscheibe 2 trägt Lagerbolzen 3, auf welchen Fliehgewichte
4 drehbar gelagert sind. Die Fliehgewichte 4 sind als doppelarmige Hebel mit den
Hebelarmen 5 und 6
ausgebildet. Die Lagerbolzen 3 dienen außerdem
als Führungen für Biegefedern 7, deren eines Ende 8 sich jeweils an
in der Reglerscheibe 2 vorgesehenen Anschlagschrauben 9 und deren anderes
Ende 10 sich an in den Hebelarmen 5 angebrachten Anschlagstiften
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abstützt. An den Hebelarmen 6 ist jeweils eine Zugfeder 12 mit Hilfe
der auf diesen vorgesehenen Einhängestifte 13 einseitig befestigt. Die Zugfedern
12 sind über Befestigungsschrauben 14 in der Reglerscheibe 2 verankert. Eines der
Fliehgewichte 4 trägt ein Kontaktstück 15, das mit einem weiteren Kontaktstück
16 zusammenarbeitet, welches an dem freien Ende einer einseitig mittels einerBefestigungsschraube
17 an einem Schleifring 18 befestigten Blattfeder 19
angebracht
ist. Die Reglerscheibe 2 weist eine zum Durchtritt der Blattfeder 19 dienende
Ausnehmung 20 auf und ist gegenüber dem mit ihr fest verbundenen Schleifring
18 durch eine Isolierbuchse 21 isoliert. Der Schleifring 18 arbeitet
mit einem Schlenontakt 22 zusammen, welcher ebenso wie der Schaltkontakt
15,
16 in den Stromkreis des nicht dargestellten Antriebsmotors des
kinematographischen Aufnahmegerätes
geschaltet ist. Der Schaltkontakt
15116 steht mit einem Einstellkegel 23 in Berührung, welcher mittels
eines Kugellagers 24 frei drehbar auf dem zylindrischen Ansatz 25 einer Einstellschraube
26 gelagert ist. Die Einstellschraube 26 weist eine Handhabe
27 auf und ist über ein Gewinde 28 axial einstellbar am Motor-oder
Kameragebäuse 29 geführt.
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Die der Fliehkraft entgegenwirkenden Biegefedern 7
sind bestrebt,
die Fliehgewichte 4 auch in der Ruhelage der Motorwelle 1 in entgegen dem
Uhrzeigersinn verlaufender Drehrichtung zu schwenken, so daß eine sichere Anlage
und Kontaktgabe der Schaltkontakte 15 und 16 gewährleistet ist. Dagegen
besitzen die Zugfedern 12 in der Ruhelage der Fliehgewichte 4 die Federkraft Null,
da ihre Wirkungslinien in dieser Stellung die Lagerbolzen 3 schneiden. Erst
beim Laufen der Motorwelle 1 und dem damit verbundenen Schwenken der Fliehgewichte
4 um die Lagerbolzen 3
unter überwindung der Federkräfte der Torsionsfedern
7 beginnen die Zugtedem 12 ebenfalls der Fliefikraft der Fliehgewichte 4
entgegenzuwirken. Da die Federkräfte der Zugfedem 12 nichtlinear mit dem Verdrehwinkel
der Fliehgewichte 4 anwachsen, wird die quadratische Anhängigkeit der Fliehkraft
der Fliehgewichte 4 von der Drehzahl der Motorwelle 1
mittels der Zugfedern
12 angenähert linear.
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Das mit dem einen Fliehgewicht 4 verbundene Kontaktstück
15 bildet zusammen mit dem Kontaktstück 16 und dem diesen mit dem
Motorstromkreis über den Schleifkontakt 22 verbindenden Schleifring 18
einen
im Stromkreis des nicht näher dargestellten Antriebsmotors liegenden Schalter. Bei
einer bestimmten Drehzahl der Motorwelle 1 wird durch das durch auftretende
Fliebkräfte hervorgerufene Schwenken der Fliehgewichte 4 die Kontaktgabe zwischen
den Kontaktstücken 15 und 16 unterbrochen und der Motorstromkreis
geöffnet. Die Drehzahl des infolge seiner Massenträgheit weiterlaufenden Motors
verringert sich und damit auch die Fliehkraft an den Fliehgewichten 4, bis die Fliehgewichte
4 ihre Ausgangsstellung erreicht haben und der Schaltkontakt 15 den Schaltkontakt
16 berührt. Damit ist der Motorstromkreis geschlossen, und der Motor läuft
wieder an. Durch axiale Verstellung des Einstellkegels 23 mittels der Einstellschraube
26 bzw. deren Handhabe 27 wird der Schaltkontakt 16 verstellt,
die Hubhöhe des Schaltkontaktes 15 verändert und damit die gewünschte Drehzahl
voreingestellt, da die Drehzahl bzw. die Fliehkraft hierdurch je nach Einstellung
entweder größer oder kleiner werden muß, um den Schalter öffnen zu können. Hierbei
bewirken die Federn 12 eine angenäherte Linearität zwischen Ansprechdrehzahl und
Verstellweg des Einstellkegels 23.