Vermittels elektrischer Steuerkontakte wirkender Fliehkraftregler für elektromotorisch angetriebene Büromaschinen Bei elektromotorisch angetriebenen Büro- niaschinen und ganz besonders - bei Fern schreibmaschinen ist es erforderlich, dass zwecks richtigen Arbeitens dieser Geräte die Drehzahl des Motors konstant gehalten wird. Ausserdem ist es notwendig, dass bei Über- oder Unterschreitung von Grenzdrehzahlen bestimmte Funktionen am Gerät ausgelöst werden, um fehlerhafte BedienLuig auszu schliessen bzw. bei automatisch wirkenden Ein richtungen die richtige Funktion des Gerätes zu gewährleisten.
Für derartige Zwecke sind Fliehkraftregler bekannt, bei denen ein oder mehrere Fliehgewichte sich gegen Bremsflä chen legen, wenn die Grenzdrehzahl über schritten wird. Durch die Bremswirkung wird der Motor auf einer mittleren, einstellbaren Geschwindigkeit gehalten.
Es sind auch Einrichtungen dieser Art bekannt, bei denen nach aussen wirkende Fliehgewichte in axialer Richtung ein Brems glied verschieben, welches gegen einen festen Anschlag fährt und die Regelung zustande bringt. Die Regelgenauigkeit von Bremsglie dern ist u. a. abhängig von der Reibung zwi schen den Bremsflächen, die durch verschie-- dene Einflüsse nicht konstant ist. Dies wirkt sich auf die Regelgenauigkeit ungünstig aus, so dass Bremsregler, an die hinsichtlich der Regelgenauigkeit höhere Ansprüche gestellt werden, nicht verwendbar sind. Es sind auch Fliehkraftregler bekannt, die einen elektri schen Stromkreis öffnen und schliessen, wenn eine bestimmte Drehzahl über- oder unter schritten wird.
Bei derartigen Fliehkraft reglern wird durch die Fliehkraft ein Schalt arm entgegen einer Federspannung von einem ihm gegenüber fest angebrachten Kontakt ab gehoben. Hierdurch wird ein Stromkreis ge öffnet bzw. ein Widerstand in den Stromkreis eingeschaltet, so dass der Motor weniger Strom bekommt und in seiner Geschwindig keit so weit abfällt, bis die die Fliehkraft überwiegende Federkraft den Kontakt wieder schliesst.
Derartige Fliehkraftschalter sind entweder so aufgebaut, dass die zu steuernden Kontakte mit dem rotierenden Teil des Mo tors umlaufen und die Stromzuführung über Schleifringe erfolgt, öder dass der Kontakt feststehend ist und die Wirkung der Flieh kraft -eines oder mehrerer Gewichte durch mechanische Mittel in axialer Richttrog wirk sam wird. Bei letztgenannten Reglerarten ist es nachteilig, dass die Übertragung der Regel bewegung von den Fliehgewichten auf das Kontaktsteuerorgan an einer Stelle erfolgt, die praktisch in der Fortsetzung der Mittel linie der Motorachse liegt.
Durch die unver meidliche Abnutzung und Axialspiel, welches durch Wärmeeinflüsse sehr leicht verändert wird, entstehen Ungenauigkeiten im Regelvor gang, so dass auch diese Regler in ihrer Regel- genauigkeit begrenzt sind. Bei Fliehkraft schaltern, bei denen die zur Wirkung kom menden Kontakte mutumlaufen, entfällt die ser Nachteil. Dafür ergeben sieh jedoch Schwierigkeiten beim Einregulieren auf die Solldrehzahl.
In diesem Fall muss nämlich die Federspannung, welche der Fliehkraft ent gegenwirkt, am laufenden Motor verstellbar sein: Bekannte Einrichtungen dieser Art sind so aufgebaut, dass aus dem Reglemgehäuse eine Einstellscheibe an den Stirnseiten über das Profil des Gehäuses hinausragt und durch je einen an jeder Stirnseite angebrachten, feststehenden Hebel bei umlaufendem Motor gedreht werden kann.
Ausser dem vorbeschriebenen Motor-Regel- vorgang durch den Fliehkraftschalter ist es bei Fernschreibmaschinen und ähnlichen Büromaschinen oftmals erforderlich, weitere Sehaltvorgänge in Abhängigkeit von der 112o- tordrehzahl zur Wirkung kommen zu lassen.
So ist es beispielsweise bei Fernschreibmaschi- rien .erforderlich, das Aussenden von Telegra- phierzeichen zu verhindern, wenn die Motor geschwindigkeit um ein bestimmtes Mass von der Solldrehzahl abweicht. Einrichtungen die ser Art sollen verhindern, dass die Telegra- phierzeichen zu stark verzerrt werden, wo durch eine fehlerhafte Übei¯tragling zustande kommt.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der beiliegenden Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigt Fig.1 in axionometrischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel des Fliehkraft- reglers, wobei zur besseren Darstellung der Gehäusedeckel abgenommen ist, und Fig.2 in der gleichen Darstellungsweise ein zweites Ausführungsbeispiel.
Beim Fliehkraftregler nach Fig.1 ist im Reglergehäuse 1 am festen Lager 2 die Blatt feder 3 mit dem Schaltarm 4 angebracht. Der Schaltarm steht unter Wirkung der Zugfeder 5, die mit Hilfe der Teile 23 bis 26 während des Umlaufes des Reglers kontinuierlich ein stellbar ist, wie dies weiter unten beschrieben ist. Der am Schaltarm angebrachte Kontakt 6 drückt, wenn der Regler nicht läuft, auf den Kontakt 7 der Kontaktfeder B.
Die Kontakt feder 8 drückt über die Pimpel 9 und 10 eine Feder 11 gegen die Kontaktfeder 12, weiteren Federdruck fängt das Widerlager 20 auf. In dieser Lage sind die Kontakte 7.3 und 14 ge schlossen. Die Feder 8 ist mit dein Schleif ring 15, die Feder 11 mit. dem Schleifring 16, die Feder 12 mit dem Schleifring 17 und die Feder 3 mit dem Schleifring 18 leitend verbunden. Die Schleifringe sind gegenseitig isoliert. An den Schleifringen liegen nicht dargestellte Kohlen, die zu den entsprechen den Regeleinrichtungen Verbindung haben.
Die Wirkungsweise des Reglers ist folgende Beginnt der Fliehkraftregler sich zii dre hen, so wirkt am Schaltarm 4 eine Fliehkraft., die nach Erreichung einer Grenzgeschwindig- keit die Zugfeder 5 und die Blattfeder 3 überwindet. Dadurch bewegt. sich der Schalt arm 4 zur Aussenwand 19 des Reglergehäuses. Durch das Wegschwenken des Schaltarmes 4 können die Kontaktfedern 11. und 8 wirksam werden.
Zuerst werden die Kontakte 13 und 14 geöffnet. Steigt durch das Höherlaufen des Motors die Fliehkraft, so öffnen bei einer zweiten Grenzgeschwindigkeit die Kontakte 6 und 7, nachdem sich die Feder 11 gegen das Widerlager 21 gelegt hat Lind die Feder 8 vom Widerlager 22 abgefangen ist. Die Kon taktfeder 8 ist mit Hilfe des Widerlagers 22 so eingestellt, dass dieses Öffnen der Kontakte dicht an der Nenndrel7ahl stattfindet, z. B.
bei -f- 0,5 /o der Nenndrehzahl, Dieser letztgenannte Kontaktvorgang wird üblicherweise zum Regeln der Drehzahl des Motors verwendet. Der Regelvorgang des Mo tors geht dabei so vor sich, dass der Kontakt 6, 7 zwangläufig für eine gewisse Zeitdauer, wobei diese Zeitdauer auch von der absoluten Drehzahl abhängig ist, durch Einwirkung der Zentrifugalkraft geöffnet bleibt.
Fällt hierauf die Geschwindigkeit des Motors trotz wieder geschlossener Kontakte 6 und 7, so trifft nach Unterschreiten der eingestellten Grenzdreh- zahl der Pimpel 9 auf den Pimpel 10, wodurch die Feder 11 v=om Widerlager 21 abgehoben wird und die Kontakte 1.3 und 14 sich schlie ssen. Die Feder 12 kann sieh nicht weiter- bewegen, da das Widerlager 20 den Feder druck aufnimmt.
Beim vorangehend beschriebenen Ausfüls- l-Luigsbeispiel kann die Zugkraft der einer seits am Schaltarm 4 und anderseits am dreh bar gelagerten Hebel 25 (eingehängten Zug ieder 25 auch während des Betriebes konti nuierlich eingestellt werden.
Der Mechanismus zum Einstellen der Fe der 5 besteht aus zwei Scheiben 27 und 28, die auf einer mit der Beglerachse koaxialen Achse 29 sitzen, die aus der Stirnfläche des Reglers herausragt und mittels eines Stell knopfes 26 in axialer Richtung verschoben werden kann. Zwischen den beiden Scheiben 27 und 28 liegt ein Reibungsrad 30, das auf einer mit einem Innengewinde versehenen Hülse 24 befestigt ist, die durch eine im Nebel 25 vorgesehene öffnung hindurchgeht und auf einem mit einem Aussengewinde ver- sehenen Zapfen 23 aufgeschraubt ist, der am Reglergehäuse befestigt ist.
Durch die Feder 5 wird der Hebel 25 gegen die eine Stirnfläche des Reibungsrades 30 angedrückt. Die Ein stellung der Federzugkraft erfolgt in der Weise, dass, je nachdem die Federkraft erhöht oder herabgesetzt werden soll, durch Ver schieben der Achse 29 die eine oder die andere Scheibe mit dem Reibrad 30 in Eingriff ge bracht wird, das, da es vom umlaufenden Gehäuse mitgenommen wird, auf der betref fenden Scheibe abrollt, wobei sich die dieses Rad tragende und mit ihm fest verbundene Hülse 24 infolge der Gewinde in der einen oder andern Richtung axial verschiebt und dabei die Stellung des Hebels 25 und damit auch die. Zugkraft der Feder 5 im einen oder andern Sinne ändert.
Solange die Drehzahl des Motors und da mit des Fliehkraftschalters niedrig ist, ist die Umfangsgeschwindigkeit des Reibrades 28 beim Abrollen an der Scheibe auch verhältnis mässig gering. Die Verschiebung der Organe für das Verändern der Federkraft geht da bei noch genügend langsam vonstatten, so class das Regulieren der Motorgeschwindig keit ausreichend bequem durchgeführt werden kann.
Wird die Umfangsgeschwindigkeit des Reibrades 28 durch höhere Motordrehzahl oder seinen grösseren Durchmesser hoch, so erfolgt die Verstellung der Federkraft so schnell, dass der Bedienende die Regelung nicht genügend fein durchführen kann.
Um eine genügend feine Regelung durch führen zii können, wird gemäss Fig. 2 vor geschlagen, dass das mit dem Fliehkraftschal- ter umlaufende Reibrad 11 nicht über die ganze Stirnfläche der jeweils angedrückten Scheibe abrollen kann, sondern durch eine oder mehrere an der Scheibe befindliche., strahlenförmig verlaufende Erhöhungen schub weise gedreht. wird.
Dadurch wird die ent stehende Umfangsgeschwindigkeit des Reib rades 11 selbst auf einen Bruchteil erniedrigt und die Veränderung der Federkraft durch f Ziehen oder Drücken des Einstellknopfes 3 (Fig. 2) beim laufenden Motor genügend fein dosiert. Durch richtige -Zahl der strahlenför migen Erhöhungen. auf den Scheiben in Ver , bindung mit dem zweckmässigsten Gewinde in, der mit dem Reibrad 3 verbundenen Gewinde- Büchse <B>12.</B> kann somit erreicht werden, dass das Einregulieren des Motors bequem durch geführt wird.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Regler sitzen, die beiden Scheiben 9 und 10 auf einer den Einstellknopf 3 tragenden Hülse 1, die auf der Motorwelle 2 lose und axial verschiebbar gelagert ist. Die Scheiben 9 und 10 weisen gegen das Reibrad 11 gerichtete, radial ver-, laufende Rippen 8 bzw. 7 auf. Je nach der gewünschten Einstellung der Zugkraft der Feder 15 wird in gleicher Weise, wie dies für die Fig.1 beschrieben worden ist, die eine oder die andere der beiden Scheiben zum; Zusammenwirken mit dem Reibrad 11 ge bracht.
Bei jeder Umdrehung des Regler geh äuses wird das Reibrad 11 durch die radia len Rippen 7 bzw. 8 um seine Achse in Pfeil richtung gedreht, dadurch schraubt es sich mit seiner Gewindehülse 12 auf dem Gewinde stift 13 hinauf oder herunter und bewegt den Hebel 14, der die Federkraft der Zugfeder 15 nunmehr verändert.