DE1126374B - Verfahren zur Herstellung von Alkanolaminsalzen von Salicylaniliden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkanolaminsalzen von SalicylanilidenInfo
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Description
Es wurde gefunden, daß Alkanolaminsalze
Salicylaniliden der allgemeinen Formel
Salicylaniliden der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung
von von Alkanolaminsalzen von Salicylaniliden
von von Alkanolaminsalzen von Salicylaniliden
R4
OR1
-CO — NH-
R4
R2
R3 Anmelder:
ίο Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
in der R1 ein Wasserstoffatom oder einen niedermolekularen
aliphatischen Acylrest, R2 und R3 eine Nitrogruppe,
ein Chlor- oder ein Bromatom, wobei mindestens R2 oder R3 ein Chlor- oder Bromatom ist,
R4 ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom oder eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Nitrogruppe, wobei mindestens ein R4 eine Nitrogruppe ist, bedeuten, zur Bekämpfung
von Wasserschnecken geeignet sind.
Nach dem Verfahren der Erfindung werden diese Verbindungen in an sich bekannter Weise hergestellt,
indem man die Salicylanilide der allgemeinen Formel mit einem oder mehreren Alkanolamine^ ζ. Β.
mit Monoäthanolamin, N-Methyläthanolamin oder 1,2-DimethyläthanoIamin umsetzt.
Es ist bekannt, daß man substituierte 2-Oxybenzanilide
und deren O-Acylverbindungen als Schnecken-(Gastropoden)-Bekämpfungsmittel
verwenden kann, jedoch sind diese Verbindungen nur wenig wasserlöslich, und daher ist ihre Anwendung mit mancherlei
Nachteilen verbunden.
Weiterhin ist es auch schon bekannt, substituierte 2-Oxybenzanilide in Form ihrer Alkalisalze zu verwenden.
Diese Alkalisalze haben aber den Nachteil, daß sie in mineralsalzhaltigen Gewässern zumeist
schnell wieder ausgefällt werden und somit zur Bekämpfung von im Wasser lebenden Schnecken ebenfalls
nur wenig geeignet sind.
Es ist auch schon bekannt, Salze von Salicylsäureamiden mit organischen Basen herzustellen, um die
Löslichkeit der Salicylsäureamide zu verbessern. Es ist außerdem bekannt, Alkanolamine als Lösungsvermittler für schwerlösliche Salicylsäureamide zu
verwenden. Es handelt sich bei dem Verfahren der Erfindung aber nicht darum, besser wasserlösliche
Salze herzustellen, denn die bekannten Alkalisalze (Natriumsalze) sind besser wasserlöslich als die Verfahrensprodukte,
sondern darum, solche Salze herzustellen, die in mineralsalzhaltigen Gewässern nicht
ausgefällt werden und auch ohne Zusatz von Emulgatoren haltbar sind. Die Verfahrensprodukte sind
Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Reiner Strufe, Dr. Ernst Schraufstätter
und Dr. Rudolf Gönnert, Wuppertal-Elberfeld,
sind als Erfinder genannt worden
zwar besser löslich als die entsprechenden freien Anilide, aber immer noch schwer löslich und wesentlich
schlechter löslich als die Alkalisalze.
Der Vorteil der Verfahrensprodukte besteht darin, daß sie im Gegensatz zu den freien Aniliden und den
Alkalisalzen mit Erdalkali- bzw. Schwermetallionen, welche immer in natürlichen Gewässern vorkommen,
nicht ausgefällt werden, was sich aus den folgenden Vergleichsversuchen ergibt.
Durchgeführt wurde ein sogenannter Flockungstest, der zur Prüfung der Stabilität einer wäßrigen
Wirkstofflösung durch Feststellung der Wiederausfällung (Flockung) des Wirkstoffes in verschiedenen
Wasserproben dient. Verwendet werden Wirkstofflösungen in einer Verdünnung von 100 Teilen
Wirkstoff je Million Teile Lösung.
Zur Herstellung einer solchen Lösung werden 0,05 g der zu prüfenden Verbindung in 1 bis 2 ecm
eines organischen Lösungsvermittlers vorgelöst und auf 500 ecm mit der zur Anwendung gelangenden
Wasserprobe aufgefüllt. Nach 1 stündigem Stehen der Lösung bei Raumtemperatur wird die in der
Zwischenzeit aufgetretene Ausflockung festgestellt und die in der Wasserprobe noch vorhandene Wirkstoffmenge
nach bekannten Verfahren (z. B. auf gravimetrischem oder kolorimetrischem Wege) bestimmt.
Die beim Flockungstest erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
209 557/442
Löslichkeit in
destilliertem
Wasser
pH-Wert
einer
gesättigten
Lösung in
destilliertem
Wasser Flockungsintensität
Lösungsvermittler
destilliertes
Wasser
Wasser
Leitungswasser
(18° d. H.)
(18° d. H.)
Standard-Hart wasser
Natriumsalz des 5,2'-Dichlor-4'-nitrosalicylanilids
Äthanolaminsalz des 5,2'-Dichlor-4-nitrosalicylaBdlids
78 mg in 100 g Wasser
35 mg in 100 g Wasser
10,3
7,8
1 ecm Propylenglykol
2 ecm Isopropanol
1 ecm Propylenglykol
2 ecm Isopropanol
Es bedeutet: — Keine Wirkstoff ausflockung.
+ Geringe Ausflockung (Wirkstoffabnahme in der Lösung unterhalb 10 %).
++ Mittelstarke Ausflockung (Wirkstoffabnahme in der Lösung bis zu 50 %).
+++ Vollständige Ausflockung (Wirkstoffabnahme in der Lösung oberhalb 90%).
Standard-Hartwasser (19,1° deutsche Härte) enthält 0,304 g Calciumchlorid und 0,139 g Magnesiumchloridhexahydrat
im Liter, entsprechend der »Specification for Pedicides, World Health Organisation, Genf (1961),
S. 65«.
Die Umsetzung von flüssigen Alkanolaminen mit den Nitrosalicylaniliden wird besonders bei erhöhter
Temperatur und in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt. Die Umsetzung kann gegebenenfalls
beschleunigt werden, wenn sie unter Zusatz von Wasser oder in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels
vorgenommen wird. Als Lösungsmittel werden z. B. niedermolekulare aliphatische Alkohole oder
chlorierte niedermolekulare Kohlenwasserstoffe verwendet.
Die Verwendung eines wäßrigen oder organischen Lösungsmittels hat sich besonders für die Umsetzung
von Nitrosalicylaniliden mit solchen Alkanolaminen, die in fester Form vorliegen, wie 1,2-Dimethyläthanolamin,
als geeignet erwiesen.
Man kann jedoch die Umsetzung auch unter Verwendung eines solchen organischen Lösungsmittels
durchführen, in dem nach beendeter Umsetzung das gebildete Salz vollständig gelöst bleibt. Eine solche
Lösung, die unter Verwendung eines oder mehrerer Lösungsmittel, wie z. B. Dimethylformamid und bzw.
oder Dimethylsulfoxyd, hergestellt wurde, läßt sich, da sie mit Wasser leicht mischbar ist, unmittelbar zur
Bekämpfung von Wasserschnecken verwenden.
Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren der Erfindung:
25 g 5,2'-Dichlor-4'-nitrosah\ylanilid werden in
150 ecm Methanol aufgeschlämmt und bei 55° C unter Rühren mit einer Lösung von 10 g Diäthanolamin
in 50 ecm Methanol versetzt. Die erhaltene braungefärbte Lösung erstarrt beim Abkühlen zu
einer hellgelbgefärbten homogenen Masse, die abgesaugt, mit wenig kaltem Wasser gewaschen und im
Vakuum getrocknet wird. Die Ausbeute beträgt 28 g; Schmelzpunkt 186° C.
4,5 g 5,2',5'-Trichlor-4'-nitrosalicylanilid werden in 40 ecm Wasser aufgeschlämmt und unter Rühren
mit einer Lösung von 1,5 g 1,2-Dimethyläthanolamin
in 10 ecm Wasser versetzt. Die erhaltene Mischung wird bei Raumtemperatur weiter gerührt. Das abgeschiedene
gelbe Salz wird dann abgesaugt, mit wenig kaltem Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Die Ausbeute beträgt 5,2 g; Schmelzpunkt 201° C.
50 g 5,2'-DicUor-4'-mtrosah\;ylanilid werden in
einer Knetvorrichtung mit 11 g Monoäthanolamin vermischt. Unter Wärmeentwicklung entsteht ein
gelbbraungefärbtes, bei 204° G schmelzendes Salz. Die Ausbeute beträgt 57,3 g.
In eine Mischung aus 200 g Dimethylsulfoxyd und
40 g Monoäthanolamin werden unter Rühren 50 g feinpulverisiertes 5,2'-Dichlor-4'-mtrosalicylanilid eingetragen.
Diese erhaltene Lösung ist in Wasser unter Gelbfärbung löslich.
4,3 g 5-Brom-2',5'-dichlor-4'-mtrosah'cylanilid werden
in 40 ecm kaltem Wasser aufgeschrammt und bei Raumtemperatur unter Rühren mit einer Lösung von
1,2 g 3-Hydroxypropylamin-(l) in 10 ecm Wasser versetzt. Die zuerst schwach gelb gefärbte Aufschlämmung
färbt sich intensiv gelb und erstarrt zu einer breiartigen Masse, die abgesaugt, mit wenig
Wasser gewaschen und im Vakuum bei 40° C getrocknet wird. Die Ausbeute beträgt 5,2 g; Schmelzpunkt
209° C.
Aus 1,9 g 3-Methyl-5,3',5'-trichlor-4'-nitrosalicylanilid, aufgeschlämmt in 25 ecm Wasser, und 0,9 g
3-Hydroxypropylamin-(l), gelöst in 5 ecm Wasser, erhält man unter den im Beispiel 5 angegebenen Bedingungen
2,3 g eines bei 189° C schmelzenden Salzes.
Zu einer Aufschlämmung von 3,3 g 5,2',5'-Trichlor-4'-nitroacetylsalicylanilid
in 10 ecm Äthylendichlorid wird unter Rühren bei Raumtemperatur
eine Lösung von 0,8 g N-Methyläthanolamin in 2 ecm
Äthylendichlorid zugetropft und die erhaltene Mischung noch 10 Minuten gerührt. Die sich dabei abscheidende
breiartige Masse wird abgesaugt und nach dem Waschen mit wenig Äthylendichlorid im
Vakuum bei 50° C getrocknet. Die Ausbeute beträgt 3,7 g; Schmelzpunkt 149° C.
1,25 g 5,3',5'-Trichlor-2'-mtrosah"cylaiiilid, aufgeschlämmt
in 15 ecm Äthylendichlorid, wird unter den im Beispiel 7 angegebenen Bedingungen mit 0,6 g
N-Methyläthanolamin, gelöst in 5 ecm Äthylendichlorid,
behandelt. Die Ausbeute beträgt 1,6 g; Schmelzpunkt 178° C.
2,0 g 3-Methyl-5,2',5'-trichlor-4'-nitroacetylsalicylanilid werden in 40 ecm Tetrachlorkohlenstoff aufgeschlämmt,
und die Aufschlämmung wird bei 50° C unter Rühren mit einer Lösung von 1,8 g 3-Aminobutanol-(l)
in 10 ecm Tetrachlorkohlenstoff vermischt und danach 15 Minuten weitergerührt. Der
Niederschlag wird abgesaugt, mit wenig kaltem Tetrachlorkohlenstoff auf der Nutsche gewaschen
und im Vakuum bei 40° C getrocknet. Die Ausbeute beträgt 2,6 g; Schmelzpunkt 160° C.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Alkanolaminsalzen von Salicylaniliden, dadurch gekennzeich- net, daß man ein Salicylanilid der allgemeinen FormelOR1R4>—CO —NHίο in der R1 ein Wasserstoff atom oder einen niedermolekularen aliphatischen Acylrest, R2 und R3 eine Nitrogruppe, ein Chlor- oder ein Bromatom, wobei mindestens R2 oder R3 ein Chlor- oder Bromatom ist, R4 ein Wasserstoffatom oder einHalogenatom oder eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder eine Nitrogruppe, wobei mindestens ein R4 eine Nitrogruppe ist, bedeuten, mit einem Alkanolamin, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels in an sich bekannter Weise umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 024 745, 026 301, 1 028 381;Patentschrift Nr. 10 811 des Amtes für Erfindungsund Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.
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