DE1125940B - Verfahren zur Extraktion der Alkaloide aus dem Mycel und den Sklerotien alkaliodhaltiger Clavicipiteen - Google Patents

Verfahren zur Extraktion der Alkaloide aus dem Mycel und den Sklerotien alkaliodhaltiger Clavicipiteen

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DE1125940B
DE1125940B DEE17211A DEE0017211A DE1125940B DE 1125940 B DE1125940 B DE 1125940B DE E17211 A DEE17211 A DE E17211A DE E0017211 A DEE0017211 A DE E0017211A DE 1125940 B DE1125940 B DE 1125940B
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alkaloids
mycelium
extraction
sclerotia
clavicipites
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Dr Hans Rochelmeyer
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EXCORNA PHARMAZEUTISCHE PRAEPA
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EXCORNA PHARMAZEUTISCHE PRAEPA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P17/00Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms
    • C12P17/18Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms containing at least two hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system, e.g. rifamycin
    • C12P17/182Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring heteroatoms in the condensed system
    • C12P17/183Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring heteroatoms in the condensed system containing an indolo[4,3-F,G]quinoleine nucleus, e.g. compound containing the lysergic acid nucleus as well as the dimeric ergot nucleus
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G5/00Alkaloids

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Description

  • Verfahren zur Extraktion der Alkaloide aus dem Mycel und den Sklerotien alkaliodhaltiger Clavicipiteen Bei den bekannten Verfahren zur Gewinnung von Alkaloiden aus pflanzlichem Material werden die Alkaloide zunächst als solche oder in Form ihrer Salze aus den Zellen extrahiert. Die Extrakte enthalten außer den Alkaloiden noch eine relativ hohe Menge an Begleitstoffen, deren Abtrennung Aufgabe von Reinigungsoperationen ist, die sich vielfach an den Extraktionsvorgang anschließen, gegebenenfalls ihm auch ganz oder teilweise vorangehen können.
  • Das Extraktionsverfahren selbst läßt zwei unterschiedliche Arbeitsweisen zu. Nach der einen führt man die Alkaloide im pflanzlichen Material durch Zugabe von Alkali in die freien Basen über und extrahiert sie dann mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel (vgl. zum Beispiel deutsche Patentschrift 830195). Nach der anderen Arbeitsweise entzieht man dem pflanzlichen Material die Alkaloide in Form ihrer Salze mit Wasser oder einer Mischung von Wasser mit einem organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser mischbar ist, unter Zusatz einer geeigneten Säure. In beiden Fällen können gegebenenfalls auch als Basen bzw. Säuren basische oder saure pflanzliche Inhaltsstoffe genutzt werden.
  • Diese mögliche Variation der Extraktionsmethodik beruht auf der in der Alkaloidchemie bekannten Tatsache, daß Alkaloide in Form der freien Basen in Wasser meist schlecht, in organischen Lösungsmitteln aber gut löslich sind. Dagegen sind die Alkaloidsalze in Wasser oder wasserhaltigen Lösungsmitteln meist gut, in organischen Lösungsmitteln schlecht löslich.
  • Auch im Bereich der Mutterkornalkaloide gilt diese Gesetzmäßigkeit, ganz besonders für die wasserunlöslichen Alkaloide der Ergotamin- bzw. Ergotoxingruppe. Etwas leichter lösen sich einzelne Basen aus der Ergometrin- bzw. Clavinreihe in Wasser, die deshalb in der Literatur oft als wasserlösliche Alkaloide den ersteren gegenübergestellt werden. Der weit überwiegende Teil der vorkommenden Clavicipiteen, welche Mutterkomalkaloide produzieren, bildet in der Hauptsache Alkaloide aus der Ergotamin- bzw.
  • Ergotoxingruppe und nur einen geringen Anteil an leichter wasserlöslichen Alkaloiden. Es ist deshalb verständlich, daß die in der Literatur beschriebenen Extraktionsverfahren zur Gewinnung von Mutterkomalkaloiden den oben angegebenen Arbeitsweisen, wie sie seit langem in der Alkaloidchemie bekannt und üblich sind, weitgehend entsprechen.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich die Alkaloide aus dem Mycel und den Sklerotien alkaloidhaltiger Clavicipiteen, insbesondere von Claviceps purpurea, extrahieren lassen, wenn als Extrak- tionsflüssigkeit eine wäßrige Alkalihydroxydlösung oder eine Mischung aus einer wäßrigen Alkalihydroxydlösung und einem mit Wasser unbegrenzt mischbaren organischen Lösungsmittel verwendet wird.
  • Als Ausgangsmaterial können Mycel oder Sklerotien von saprophytisch oder parasitisch gewachsenen, Mutterkornalkaloide erzeugenden Pilzen verwendet werden, die wasserhaltig oder getrocknet, fetthaltig oder entfettet extrahiert werden können.
  • Mit Wasser unbegrenzt mischbare Lösungsmittel, die im Gemisch mit einer wäßrigen Alkalihydroxydlösung als Extraktionsflüssigkeit verwendet werden können, sind z. B. Alkohole, Ketone und Dioxan.
  • Am einfachsten verwendet man zur Extraktion eine etwa 0,20/oige wäßrige Lösung eines Alkalihydroxyds, z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxyd. Eine höhere Konzentration an Alkalihydroxyd ist möglich, bringt jedoch keine wesentlichen Vorteile. Die erhaltenen wäßrig-alkalischen Lösungen enthalten praktisch alle im Mycel bzw. den Sklerotien vorhanden gewesenen Mutterkomalkaloide und können zu deren Isolierung nach den in der Alkaloidchemie und insbesondere in der Chemie der Mutterkornalkaloide bekannten und gebräuchlichen Verfahren weiterverarbeitet werden.
  • Das erfindungsgemäße Extraktionsverfahren zeigt gegenüber den bekannten Verfahren, z. B. dem Verfahren der deutschen Patentschrift 830195, wesentliche Vorteile. So gewinnt man infolge der kurzen Extraktionszeit und des Arbeitens in der Kälte die therapeutisch wichtigen Alkaloide ohne Zersetzung.
  • Die Ausbeute, insbesondere an Alkaloiden vom Typus des Ergometrins bzw. der Clavine, liegt dabei wesentlich höher als bei den bekannten Verfahren.
  • Auch eine Entfettung der Droge bzw. des Extraktes, die bekanntlich immer aufwendig und verlustreich ist, erübrigt sich, so daß ein wesentlicher Fortschritt erreicht wird.
  • Beispiel 1 Parasitisch oder saprophytisch gewachsenes Mutterkorn oder entsprechendes Pilzmycel wird fein gemahlen. 1 kg dieses Materials wird mit 301 etwa 0,20/obiger wäßriger Natronlauge 30 Minuten lang gerührt. Man filtriert oder zentrifugiert dann die dunkelrote Lösung vom Pilzmaterial ab und rührt letzteres nochmals mit 121 0,20/oiger wäßriger Natronlauge 15 Minuten aus. Wiederum filtriert oder zentrifugiert man das Pilzmaterial von der Lösung ab. Beide Lösungen werden hierauf vereinigt und ergeben etwa 401 einer dunkefrotgefärbten Lösung, welche praktisch alle Alkaloide aus dem Pilzmycel enthält. Aus dieser Lösung können die Alkaloide in bekannter Weise gewonnen werden.
  • Beispiel 2 Parasitisch oder saprophytisch gewachsenes Mutterkorn oder entsprechendes Pilzmycel wird fein ge- mahlen. Auf 1 kg Pilzhyphen gibt man 301 einer Mischung aus 101 Methanol, 201Wasser und 60 g Natriumhydroxyd und rührt das Ganze 1/2 Stunde.
  • Man filtriert oder zentrifugiert dann das Pilzmaterial ab und rührt es nochmals mit 121 der obigen Mischung 15 Minuten lang aus. Die Lösung wird durch Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt und mit der ersten Lösung vereinigt. Man erhält so rund 401 einer wäßrig-methanolischen, alkalisch reagierenden Lösung, welche praktisch die gesamten Alkaloide aus dem Pilzmycel enthält und in bekannter Weise weiterverarbeitet werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Extraktion der Alkaloide aus dem Mycel und den Sklerotien alkaloidhaltiger Clavicipiteen in alkalischem Medium, dadurch gekennzeichnet, daß als Extraktionsflüssigkeit eine wäßrige Lösung eines Alkalihydroxyds oder eine Mischung aus einer wäßrigenAlkalihydroxydlösung und einem mit Wasser unbegrenzt mischbaren organischen Lösungsmittel verwendet wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 830195.
DEE17211A 1959-02-25 1959-02-25 Verfahren zur Extraktion der Alkaloide aus dem Mycel und den Sklerotien alkaliodhaltiger Clavicipiteen Pending DE1125940B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1240871B (de) * 1962-07-20 1967-05-24 Dresden Arzneimittel Verfahren zur Gewinnung der Gesamtalkaloide aus Mutterkorn-Drogen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE830195C (de) * 1949-10-02 1952-02-04 Dr Felix Grandel Verfahren zur Herstellung von hochwirksamen Mutterkornalkaloid-Extrakten

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