DE112565C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

An Spinn- und Zwirnmaschinen, bei denen zum Spulen des Fadens wagerecht gehaltene, sich drehende Ringe angewendet werden, wird beispielsweise, wie in der Patentschrift 1720 dargestellt, die erforderliche und wechselnde Spannung des aufzuspulenden Fadens durch Gewichte bewirkt. Diese Vorrichtung zur Spannung des Fadens erfordert eine umständliche Einrichtung.

Wie in der Patentschrift 7680 erörtert, wird der Ring durch ein Band angetrieben. Diese Einrichtung erfordert grofsen Kraftverbrauch durch die Reibung des Ringes zwischen den Rollen.

Nach der in der Patentschrift 98243 dargestellten Vorrichtung wird der Ring zwar durch das Garn bewegt, die erforderliche Spannung des Fadens aber durch eine gröfsere Anzahl von Kugeln, welche auf die Bewegbarkeit des Ringes einwirken, erlangt. Der Reibungsverlust selbst bei beständiger Oelung ist bei dieser Einrichtung bedeutend.

Der Zweck vorliegender Erfindung besteht nun darin, dafs entgegen den bekannten Vorrichtungen der Faden durch seine Führung in einem wagerecht gehaltenen Ringe diesen veranlafst, entsprechend der Länge des zu spulenden Fadens und der dadurch bedingten schnelleren oder langsameren Drehung des Ringes den Faden in der jeweilig erforderlichen Spannung zu halten. Dies erfolgt bei vorliegender Erfindung ohne Zuhülfenahme von Treibvorrichtungen oder Gewichten oder durch auf den in horizontaler Lage befindlichen Ring ausgeübte gröfsere Reibung. Hier setzt der Faden den Ring um die Spule herum in Drehung; verlangt die Spule viel Garn, so dreht sich der Ring schnell, immer den Faden in der erforderlichen Spannung haltend; diese Drehung des Ringes geschieht aber auch, wenn weniger Garn von der Spule bei jeder Umdrehung derselben verlangt wird, nur die Drehung des Ringes vermindert sich, da derselbe allein durch den zu spulenden Faden beeinflufst wird, während- er in den Nuthen einer Anzahl wagerechter, in Lagern drehbarer Scheiben gehalten wird.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine derartige Vorrichtung in Fig. 1 in der Seitenansicht und in Fig. 2 im Grundrifs dargestellt.

Auf der bei Spinnmaschinen bekannten, sich hebenden und senkenden Bank a, durch welche die in geeigneter Weise in Drehung versetzte, die Spule c tragende Spulenspindel b hindurchragt, sind beispielsweise drei mit Nuthen versehene Scheiben d angeordnet, deren lothrecht stehende Achsen staubsicher gelagert sind. Die Nuthen umgreifen die Umfläche des wagerechten Ringes e, an dem die Fadenführung f befestigt ist. Der zu spulende Faden setzt den Ring e um die Spindelspule herum in drehende Bewegung, und dieser bewirkt wieder die Drehung der Rollen d. Hierdurch ist fast gar keine Reibung vorhanden. Aus dieser Anordnung ergiebt sich, dafs die Spannung des Fadens durch den von dem Faden in wechselnde Drehung gesetzten Ring bewirkt und geregelt wird.

Claims (1)

1. Paten τ-Anspruch:

   Eine Spinn- und Zwirnmaschine, bei welcher der Faden durch einen sich drehenden, mit Fadenführung versehenen, in Nuthenscheiben gelagerten Ring der Spule zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs dieser Ring (e) durch den infolge der Drehung der Spindel hervorgerufenen Fadenzug seine Drehung erhält, während die Nuthenscheiben (d) eine selbstständige Drehbewegung nicht erfahren, sondern durch den Ring in Umdrehung versetzt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.