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Verfahren zur Isolierung eines Saponins aus Roßkastanienextrakt Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Isolierung eines neuen Saponins aus
dem Extrakt von Teilen, insbesondere Samen, der Roßkastanie-und zwar eines Saponins,
das in einer seiner beiden Formen von einer hämolytischen Wirkung völlig frei und
in der anderen seiner Formen von bei der Injektion seiner Lösung in die Blutbahn
schädlichen hämolytischen Wirkungen frei ist.
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Die Erfinder haben diesem neuentdeckten wasserlöslichen Saponin die
Bezeichnung » Kryptoäscin « gegeben, wobei Kryptoäscin A die nicht hämolytische
und Kryptoäscin B, in das das Kryptoäscin A übergeht, die geringfügig hämolytische
Form ist.
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Während lange Zeit die Meinung herrschte, daß die therapeutische
Wirkung des per os eingenommenen Roßkastanienextraktes zurückzuführen sei auf den
Gehalt dieser Extrakte an Saponin, und in neuerer Zeit festgestellt wurde, daß beim
Entfernen des beim Einspritzen in die Blutbahn hämolytisch wirkenden, die Injizierung
des Extraktes also verhindernden Saponins, z. B. durch Behandeln mit Cholesterin
und Abtrennen des Feststoffes, ein Restextrakt erhalten wird, der nicht nur die
wertvollen therapeutischen Eigenschaften des ursprünglichen saponinhaltigen Extraktes
aufweist, sondern bei dem Injizieren zusätzliche wertvolle Wirkungen hervorruft,
haben die Erfinder festgestellt, daß in dem wässerig-alkoholischen oder wässerigen
Extrakt von Teilchen, insbesondere Samen, der Roßkastanie nach Befreien von den
durch Einwirkung von Cholesterin fällbaren Saponinen noch ein Saponinkörper vorliegt,
der durch das Behandeln mit Cholesterin nicht entfernt wurde und der sich, wie weiter
gefunden wurde, isolieren läßt durch Extrahieren eines auf an sich bekannte Weise
von solchen Saponinen, die durch Einwirkung von Cholesterin entfernbar sind, befreiten
wässerigen oder wässerig-alkoholischen, auf einen pH-Wert von 2 oder darunter angesäuerten
Restextrakts, insbesondere aus Roßkastaniensamen, mit Butylalkohol, Amylalkohol
oder anderen mit Wasser nicht mischbaren Alkoholen, oder mit Methyläthylketon, Abtrennen
der organischen Phase und Gewinnen des Kryptoäscins aus dieser.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird die organische Phase
mit Wasser gewaschen, mit Tierkohle oder mit Aluminiumoxyd behandelt, die Lösung
zur Trockne verdampft, in Wasser aufgenommen, diese wässerige Lösung mit einem Kationenaustauscher
behandelt, in Butanol übergeführt, die Butanollösung zur Trockne verdampft, in Methylalkohol
aufgenommen, diese Lösung mit Tierkohle behandelt und der Methylalkohol dann abgedampft.
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Die anderen Inhaltsstoffe des Roßkastanienextraktes, z. B. Flavone,
bleiben nach Abscheiden dieses Saponins nun frei von allen saponinartigen Körpern
zurück, während das Kryptoäscin für sich frei von anderen Saponinen gewonnen wird.
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Bei Injizieren einer Lösung dieses Kryptoäscins treten keine schädlichen
hämolytischen Wirkungen auf ; das Kryptoäscin wirkt in starkem Maße auf das Gefäßsystem
und weist Diuresewirkung und Antihistaminwirkung auf.
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Dieses Saponin liegt in einer unhämolytischen wasserlöslichen A-Form
vor und in einer eine leichte, jedoch unschädliche Hämolyse bewirkenden B-Form.
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Der Übergang von der A-Form in die-isomere-B-Form geht in wässeriger
Lösung vor sich ; er wird mit steigender Temperatur und sinkendem pH-Wert beschleunigt
; bei Raumtemperatur und pn 6 bis 7 bleibt die A-Form auch in wässeriger Lösung
über einen längeren Zeitraum stabil.
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Das Kryptoäscin A unterscheidet sich von dem bisher in dem Roßkastanienextrakt
aufgefundenen Saponin Äscin durch einen Mehrgehalt an l Mol Arabinose. Außerdem
fehlt ihm wahrscheinlich die im Aglukon des Äscin-Moleküls vorhandene Doppelbindung
zwischen Cl2 und Cl3.
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Der Schmelzpunkt von Kryptoäscin A liegt bei 218 bis 220°C. Das Molekulargewicht
beträgt 1253.
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Das ohne Änderung des Molekulargewichtes aus dem Kryptoäscin A durch
Isomerisierung in wässeriger Lösung beim Erwärmen entstehende Kryptoäscin B zeigt
einen Schmelzpunkt von 220 bis 221°C.
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Die Kryptoäscinlösung kann aIs solche für therapeutische Zwecke verwendet
werden, oder aber sie kann zur Anreicherung eines Roßkastanienextraktes, insbesondere
eines Roßkastanienextraktes, dessen mit Cholesterin fällbare Saponinanteile entfernt
sind, verwendet werden ; die nach Abtrennen des zu isolierenden Kryptoäscins von
allen Saponinanteilen befreite oder praktisch freie Roßkastanienextraktlösung kann
für therapeutische Zwecke mit Vorteil dann verwendet werden, wenn die therapeutische
Wirkung des Kryptoäscins nicht erwünscht ist, dagegen die therapeutische Wirkung
der übrigen Inhaltsstoffe des Extraktes, z. B. der Flavonstoffe.
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Nach Abscheiden des mit Cholesterin fällbaren Anteils des Extraktes
der Roßkastanie fällt beim Ansäuern auf einen pH-Wert von 2 oder darunter das Kryptoäscin
aus, das von der Flüssigkeit mechanisch, z. B. durch Zentrifugieren, abgetrennt
und durch Umlösen gereinigt werden kann ; nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung geschieht die Abtrennung durch Behandeln des Gemisches von Flüssigkeit
und ausgefälltem Stoff bzw. der Lösung bei Ansäuern auf einen weniger sauren pB
:-Wert, der nicht zu einem Ausfällen in sichtbarer Form führt, mit bestimmten organischen,
mit Wasser nicht oder teilweise mischbaren Lösungsmitteln und die Isolierung durch
Abdampfen der von dem übrigen Extrakt getrennten organischen Lösung.
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Gegebenenfalls wird von Extrakten ausgegangen, die von Begleitstoffen
wie Flavonolglycosiden durch Behandeln mit Aluminiumoxyd und vollständiges Entmineralisieren
durch Kationenaustauschersäulen befreit wurden.
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Die Erfindung schafft nicht nur die Möglichkeit, einen Roßkastanienextrakt
zu erzeugen, der von Saponinstoffen völlig oder im gewünschten Maße frei ist, sondern
schafft weiter die Möglichkeit, das therapeutisch wirksame, keine schädliche Hämolyse
bei dem Einspritzen in die Blutbahn bewirkende Kryptoäscin als solches zu verwenden,
was die Möglichkeit genauer Dosierung mit sich bringt, und die Möglichkeit, den
Gehalt eines Roßkastanienextraktes an diesem neu entdeckten therapeutisch wirkungsvollen
Kryptoäscin zu erhöhen und/oder zu dosieren.
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Als organische Lösungsmittel eignen sich Alkohole wie n-Butanol sowie
iso-Butanol, n-Amylalkohol, iso-Amylalkohol und Methyläthylketon.
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Die folgenden Ausführungen und des Beispiels veranschaulichen die
Erfindung.
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Wird aus einem ledigen wässerigen Roßkastanienextrakt durch Versetzen
mit Cholesterin (100 g auf 101 Extrakt) in ätherischer Lösung, nach Abdampfen des
Äthers und Zentrifugieren das beim Injizieren in die Blutbahn hämolytisch wirkende
Saponin abgetrennt, so verbleibt ein Restextrakt von bitterem Geschmack ohne hämolytische
Wirkung, der eine gewisse Schaumkraft besitzt. Beim Ansäuern dieses Restextraktes,
z. B. auf pH 2, entsteht ein Niederschlag von Kryptoäscin A, der abzentrifugiert
werden kann. Noch in Lösung verbleibendes Kryptoäscin kann mittels eines mit Wasser
nicht oder teilweise mischbaren Alkohols wie n-Butanol oder mit Methyläthylketon
ausgeschüttelt werden.
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Aus diesem Niederschlag und den Extrakten können begleitende Flavonolglycoside
durch Behandeln mit Aluminiumoxyd abgetrennt werden. Eine weitere Reinigung ist
möglich durch sorgfältiges Waschen des organischen Lösungsmittels mit Wasser. Die
noch in
sehr geringer Menge verbleibenden gefärbten Verunreinigungen lassen sich
mit Tierkohle in methanolischer Lösung entfernen. Bei Reinigung über Aluminiumoxyd
muß die wässerige Saponinlösung über einen Kationenaustauscher entmineralisiert
werden.
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Aus der sauer abfließenden wässerigen Lösung kann das reine Saponin
mit den schon genannten organischen Lösungsmitteln wiederum extrahiert werden.
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Die hämolytische Aktivität des Kryptoäscins ist sehr gering ; die
von Kryptoäscin A ist Null ; die Toxizität liegt niedriger als die des cholesterinfällbaren
Saponinanteils des Roßkastanienextraktes.
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Die folgende Tabelle zeigt im Vergleich die Werte für das Hämolysevermögen
und die Toxizität.
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Hämolyse und 24-Stunden-DLsO-Werte von Roßkastanien extrakten bzw.
Fraktionen
HI I DLso |
Roßkastanienextrakt (normal) l : 6000 |
Roßkastanienextrakt (chole- |
sterinbehandelt, nicht hitze- |
sterilisiert, enthält etwa 10% |
Kryptoäscin A) I : 0 1900 mg/kg |
Roßkastanienextrakt (chole- |
sterinbehandelt, hitzesterili- |
siert, enthält etwa 10°/o Kryp- |
toäscin 1 : 500 1400 mg/kg |
Kryptoäscin A.............. 1 : 0 195 mg/kg |
Kryptoäscin 1 : 6000 160 mg/kg |
Cholesterinfällbares Saponin, |
Äscin 1 : 30000 32 mg/kg |
Pharmakologische Untersuchungen von Kryptoäscin A und Kryptoäscin B brachten sehr
befriedigende Ergebnisse ; die Stoffe zeichneten sich durch starke Gefäßwirksamkeit,
diuretische Wirkung sowie Antihistaminwirkung aus.
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Beispiel Mit Cholesterin vorbehandelter Extrakt von RoB-kastaniensamen
(11, 10%ig) wurde auf pH 2 angesäuert; der entstehende Niederschlag wurde abzentrifugiert.
Der Uberstand wurde mehrmals mit n-Butanol (viermal 200 ml) extrahiert. In den vereinigten
Extrakten wurde der Niederschlag gelöst. Die Lösung wurde mit Wasser (viermal 100
ml) einige Male zur Befreiung von Mineralsäuren behandelt.
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Zur Abtrennung von Flavonolglycosiden wurde der Butanolextrakt mit
Aluminiumoxyd (Woelm, neutral) behandelt.
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Nach Abdestillieren des Butanols im Vakuum wurde der Rückstand in
400 ml Wasser gelöst und über einem Kationenaustauscher (40 ml, Dowex 50, x-4) entmineralisiert.
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Aus der abfließenden sauren Lösung wurde das Kryptoäscin mit n-Butanol
extrahiert ; es wurde nach Abtreiben des Extraktionsmittels im Vakuum in 200 ml
Methanol gelöst und mit Tierkohle entfärbt ; dann im Vakuum zur Trockne eingeengt.
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Ausbeute : 10, 5 g.
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Eigenschaften : Schmp. (Säure) = 218 bis 220°C, Schmp. (Na-Salz) =
255 bis 257°C.
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NID D27 = 7,9; Rf = 0, 5 ; HI = 1 : 0.
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Die Bestimmung der Rf-Werte erfolgte durch 14stündige, aufsteigende
Trennung der Substanzen auf Schleicher & Schüll 2043b mit Essigester-Ameisensäure-Wasser
(10 : 2 : 3). Die Verbindungen färbten sich, nach Behandlung mit SbCl3-gesättigtem
Chloroform und anschließendem kurzem Erhitzen auf 100°C, rötlichbraun.
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Weißes, amorphes und hygroskopisches Pulver von stark bitterem Geschmack
mit Reizwirkung auf die Schleimhaut.
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Leicht löslich in Methanol, mäßig in Wasser und Äthanol, schlecht
löslich in Aceton und unlöslich in Äther und Kohlenwasserstoffen.
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Entwickelt in wässeriger Lösung, noch 1 : 20000 verdünnt, beim Schütteln
kräftig Schaum. Die Verbindung fällt bei PH 2 aus mäßig verdünnten Lösungen aus,
nicht aber in Anwesenheit von cholesterinfällbarem Saponin.
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Zusammensetzung : Äscigenin, -Methyl--oxybuttersäure, Essigsäure,
Arabinose, Xylose, Glukose, Glukuronsäure und Wasser.
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C-H-Analyse : C59H94O27#H2O.
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Molekulargewicht 1253, 4.
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Berechnet... C 56, 55 °/o, H 7, 72 °/o ; gefunden ... C 56, 54 °/o,
H 7, 74 °/0 (aus wässeriger Lösung isoliert).
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Äquivalentgewichtsbestimmung : 1000 g verbrauchtenzur Verseifung 23,90n/10-NaOH.
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Aquivalentgewicht : Berechnet..... 417, 8 ; gefunden..... 418, 5.
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Molekulargewicht : Berechnet..... 1253, 4 ; gefunden..... 1255, 5.
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Durch Lösung von Kryptoäscin A in Wasser und Erhitzen kann Kryptoäscin
B gewonnen werden.
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Die an Aluminiumoxyd adsorbierten Flavonolglycoside wurden mit verdünnten
Mineralsäuren abgelöst und über ihre Bleisalze gereinigt. Die von Blei befreiten
Flavonolglycoside stellten ein gut wasserlösliches Produkt dar.
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Aus dem Kunstharzaustauscher ließen sich keine Roßkastanieninhaltsstoffe
isolieren, da dieser nur Kationen festhält.
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Umwandlung von Kryptoäscin A in Kryptoäcsin B 10 g eines nach dem
Beispiel erhaltenen Kryptoäscin A wurden in 250 ml Wasser gelöst und unter Rückfluß
1 Stunde im kochenden Wasserbad gehalten.
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Nach dem Abkühlen wurde die Lösung im Vakuum eingeengt und die Substanz
zur Trockne gebracht.
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Ausbeute : 10 g Eigenschaften : Schmp. (Säure) = 220 bis 221 ° C,
Schmp. (Na-Salze) = 255 bis 257CC.
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[a] D =-10, 7° ; Rf = 0, 5 ; HI = 1 : 6000.
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Die Substanz gleicht in allen sonstigen Eigenschaften dem Kryptoäscin
A.
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C-H-Analyse : C59H94O27#H2O.
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Molekulargewicht 1253, 4.
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Berechnet... C 56, 55 °/o, H 7, 72 °/o ; gefunden... C 56, 89 °/o,
H 7, 73 °/0 aus (wässeriger Lösung isoliert).
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Aquivalentgewichtsbestimmung : 1000 g verbrauchten zur Verseifung
23, 90 ml n/10-NaOH.
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Äquivalentgewicht : Berechnet..... 417, 8 ; gefunden.... 418, 5.
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Molekulargewicht : Berechnet..... 1253, 4 ; gefunden..... 1255, 5.
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Durch Verseifen läßt sich aus Kryptoäscin A und Kryptoäscin B ein
einheitliches Kryptoäscinol herstellen.
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10 g eines nach dem Beispiel erhaltenen Kryptoäscin A wurden in 250
ml Wasser gelöst und nach dem Versetzen mit 50 ml 4 °/oiger Natronlauge 1 Stunde
am Rückfluß gekocht. Die trübe Lösung wurde heiß filtriert und anschließend mit
Mineralsäure stark angesäuert. Der voluminöse Niederschlag wurde scharf abzentrifugiert
und so lange mit Wasser gewaschen, bis keine Mineralsäure mehr nachweisbar war.
Nach dem Trocknen wurde in 200 ml Methanol gelöst, mit Tierkohle gereinigt und der
Rückstand nach Entfernung des Methanols getrocknet.
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Ausbeute : 8, 6 g.
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Eigenschaften : Schmp. (Säure) = 230 bis 231°C, Schmp. (Na-Salz) =
257 bis 260°C.
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[a] o =-13, 5° ; Rf = 0, 32 ; HI = 1 : 0.
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Die Substanz entspricht in allen übrigen Eigenschaften dem Äscinol.
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Zusammensetzung : Äscigenin, Arabinose, Xylose, Glukose, Glukuronsäure
und Wasser.
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C-H-Analyse : C52H84O84#H2O.
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Molekulargewicht 1111, 3.
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Berechnet... C56, 22°/o, H7, 80°/o ; gefunden... C 55, 95%, H 7,89%
(aus wässeriger Lösung isoliert).
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Äquivalentgewichtsbestimmung : 1000 g verbrauchten 900 ml n/10-NaOH.
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Äquivalentgewicht : , Berechnet ..... 1111, 3 ; gefunden..... 1111,
1.
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Der Drehwert des Kryptoäscin A wurde zu-7, 9°, der von Kryptoäscin
B zu-10, 7° ermittelt.
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Zur Ermittlung der Drehwerte wurden je 1, 25 g Substanz in abs. Methanol
gelöst und auf 25 ml verdünnt. Die Drehwerte wurden aus zehn Einzelmessungen (Küvettenlänge
I = 2 dm) gemittelt und die spezifische Drehung nach der Formel : () 100 (--yberechnet
; a = abgelesener Drehwert ; 1 = Rohrlänge in dm ; c = Konzentration.
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Aus I I eines cholesterinbehandelten Roßkastanienextraktes, in dem
die Flavonolglycoside und Kryptoäscin in einem Mischungsverhältnis von etwa 1 :
4 vorliegen, wurden nach dem Verfahren des Beispiels etwa 10 g Kryptoäscin isoliert.
Der verbleibende Extrakt kann mit von Aluminiumoxyd abgelösten
Flavonolglycosiden
(Beispiel) versetzt und als therapeutisch wirksamer, nicht hömolytischer Roßkastanienextrakt
mit einem Gehalt von 2, 5 g Flavonolglycosiden je Liter verwendet werden.
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Die Verträglichkeit von Kryptoäscin zeigt folgender Versuch : Ein
durch Behandeln von Roßkastanienextrakt mit Cholesterin und Abtrennen der Ausfällung
gewonnener Extrakt, der je 50ml 150mg Kryptoäscin bei 3"/o Trockenrückstand enthielt
und der als Infusion ohne weiteres vom Menschen vertragen wurde, wurde in 5-ml-Ampullen-Portionen,
die 15 mg Kryptoäscin A bzw. B enthielten, unterteilt ; jeder dieser Portionen wurden
je 15 mg des nach der Erfindung isolierten Kryptoäscin A zugesetzt.
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Eine schädliche hämolytische oder toxische Wirkung war nicht zu beobachten.
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PATBNTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Gewinnung von Kryptoäscin aus
wässerigen oder wässerig-alkoholischen RoB-
kastanienextrakten, besonders aus Roßkastaniensamenextrakten,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Extrakte auf an sich bekannte Weise von solchen
Saponinen befreit, die durch Einwirkung von Cholesterin entfernbar sind, die Extrakte
dann auf einen pH-Wert von 2 oder darunter ansäuert, mit Butylalkohol, Amylalkohol
oder anderen mit Wasser nicht mischbaren Alkoholen oder mit Methyläthylketon extrahiert,
die organische Phase abtrennt und aus ihr das Kryptoäscin gewinnt.