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Verfahren zur Herstellung neuer Strophanthidolglykoside
Das von Nagata, Tamm und Reichstein (Helv. chim. acta 40,41/1957) aus den Samen verschiedener Erysimum-Arten isolierte ("Helveticosid"benannte) Strophanthidin-monodigitoxosid, welches nach neueren Befunden auch aus Strophanthus kombé gewonnen werden kann (deutsche Patentschrift Nr. 1082007), ist ein sehr interessantes herzwirksames Glykosid. Seiner therapeutischen Anwendung, insbesondere der Herstellung von Injektionspräparaten, steht jedoch die relativ geringe Haltbarkeit entgegen.
So konnte festgestellt werden, dass Strophanthidin-digitoxosid und dessen genuine Vorstufe, Strophanthidin-digi- toxosido-glucosid, sehr leicht Autoxydation erleiden, wenn sie längere Zeit in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln gelöst sind ; dabei wird die Aldehydgruppe Cu zur Carboxylgruppe oxydiert und es entstehen herzunwirksame Substanzen.
Es wurde nun gefunden ; dass man stabile Derivate des Strophanthidin-digitoxosids bzw. des entsprechenden Digitoxosido-glucosids erhält, wenn man die genannten Glykoside reduziert, wobei die Cl -Al-
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wobei X den Rest der Digitoxose oder der Glucoside-digitoxose bedeuten, besitzen, abgesehen von ihrer Stabilität, den Vorteil, dass sie eine grössere Wirksamkeit als die natürlichen Glykoside aufweisen.
Wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht, wird durch die Reduktion der Aldehydgruppe eine zirka 2-bis Sfache Wirkungssteigerung erzielt.
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Tabelle Tödliche Dosen nach Dauerinfusion am Meerschweinchen (Knaffl-Lenz) ; Mittelwerte
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<tb> Glykosid <SEP> mittl. <SEP> Infusionszeit <SEP> tödl. <SEP> Dosis <SEP> Tierzahl
<tb> (mg/kg)
<tb> Strophanthidin-digitoxosid <SEP> 43 <SEP> min <SEP> 0, <SEP> 69 <SEP> 6
<tb> Strophanthidol-digitoxosid <SEP> 53 <SEP> min <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> 6
<tb> Strophanthidin-digitoxosido-
<tb> - <SEP> glucosid <SEP> 105 <SEP> min <SEP> 0, <SEP> 42 <SEP> 6
<tb> Strophanthidol-digitoxosido-
<tb> - <SEP> glucosid <SEP> 102 <SEP> min <SEP> 0. <SEP> 23 <SEP> 5
<tb>
Infolge dieser hervorragenden Eigenschaften eignen sich die neuen Glykoside insbesondere zur Herstellung von herzwirksamen Injektionspräparaten.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird nach an sich bekannten Methoden durchgeführt. Zur Anwendung gelangen Reduktionsmittel, welche die Aldehydgruppe des Strophanthidins bzw. Bovosids oder Bovogenins unter Erhaltung des ungesättigten Lactonringes in eine primäre Alkoholgruppe umzuwandeln vermögen, z. B. Alkali-borhydride oder Aluminiumalkoholate (vgl. deutsche Patentschrift Nr. 723224 bzw. deutsche Auslegeschrift 1026 747).
Beispiel l : Man löst 5 g Strophanthidin-digitoxosid in 200 ml 80%igem Dioxan, gibt eine Lösung von 0, 8 g Natriumborhydrid in 50 ml SOoigem Dioxan hinzu und lässt das Gemisch 5 Stunden bei
200C stehen. Nach Verdünnen mit 500 ml Wasser und Ansäuern auf PH 3 wird die Lösung erschöpfend mit Chloroform-Äthanol (2 : 1) extrahiert. Aus den mit Wasser gewaschenen und mit Natriumsulfat getrockneten Chloroform-Auszügen erhält man nach Verdampfen des Lösungsmittels reines Strophanthidol-di- gitoxosid ; Ausbeute 851o d. Th.
Das amorphe Glykosid bildet bei der Behandlung mit Acetanhydrid in Pyridin ein kristallisierbares Triacetat :
EMI2.2
EMI2.3
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-0 - Acetyl-snophanthidol-mono-digitoxosidBeispiel 2 : Man löst 0,25 g Strophanthidin-digitoxosido-glucosid in 5 ml abs. Isopropanol, gibt 20 ml einer zirka 1-molaren Lösung von Aluminium-isopropylat in Isopropanol hinzu und erhitzt zum Sieden, wobei das Lösungsmittel langsam abdestilliert. Man setzt das Erhitzen so lange fort (zirka 5 Stunden), bis sich im Destillat kein Aceton mehr nachweisen lässt. Dann versetzt man die Reaktionslösung mit Wasser, extrahiert das ausgefällte Aluminlumhydroxyd mehrmals mit heissem 50% igem Äthanol und dampft die wässerig-alkoholischen Auszüge im Vakuum zur Trockne ein.
Der Rückstand besteht aus reinem Strophanthidol-digitoxosido-glucosid; Ausbeute 78% d. Th.
Das amorphe Glykosid bildet, mit Acetanhydrid in Pyridin behandelt, ein kristallisierbares Hexaacetat :
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EMI2.6
EMI2.7
: 146-149kein Maximum bei zirka 300 mu C47H56O20 (951, 0) ber. 27, 161a CH3CO gef. 26,50% CH3CO