DE1518141C3 - Verfahren zur Herstellung eines Kon densationsproduktes aus einem Rohextrakt aus Podophyllum Rhizomen mit Benzaldehyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Kon densationsproduktes aus einem Rohextrakt aus Podophyllum Rhizomen mit BenzaldehydInfo
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Description
einen vergleichsweise viel breiteren therapeutischen Index und sind daher zur Behandlung maligner Tumoren
auch wesentlich geeigneter.
Diese größere Wirksamkeit ist unerwartet und war nicht. voraussehbar, da im allgemeinen die reineren
Produkte bzw. aus reineren Ausgangsmaterialien hergestellte Produkte die besseren pharmakologischen
Eigenschaften zeigen. Aus der folgenden Tabelle ist die cytostatische Wirkung des nach Beispiel 3 hergestellten
Kondensationsproduktes eines Rohextraktes von Podophyllum emodi mit Benzaldehyd (genannt
»SPG 827«) gegenüber der des reinen bekannten Podophyllotoxin-benzyliden-/?-D-glucosids ersichtlich.
A) Cytostatische Wirkung in vitro · ' ■-. sationsproduktes von Podphyllum peltatum mit
Benzaldehyd (genannt SPG 901) gegenüber der des reinen Podophyllotoxin-benzyliden-ß-n-glucosids ersichtlich.
Geprüftes Präparat
SPG 827 (Kondensationsprodukt des Beispiels 3)
Podophyllotoxin-benzyliden-/3-D-glucosid
DE-50
0,5 μβ/ΐη1
3,5 μg/ml
DE-50 = diejenige Dosis, welche die Vermehrung von P-815-Mastocytomzellen in vitro um 50% hemmt.
In der Kultur von embryonalen Hühnerfibroblasten benötigt man vonPodophyllotoxin-benzyliden-zJ-D-glucosid
ebenfalls rund 7- mehr als von SPG 827, um einen totalen Mitosestop zu erzielen.
B) Toxizität (Maus, akut)
Geprüftes Präparat
SPG 827
Podophyllotoxin-benzyliden-/8-D-glucosid
DL-50
C) Hemmung des Wachstums des'Ehrlichschen Ascitestumors bei Mäusen
Behandlung: 2 · täglich Lp., total 16 Injektionen.
. Anschließend Bestimmung der Gesamtzahl der Tumorzellen in der Bauchhöhle und Vergleich mit den unbehahdelten
Kontrollmäusen.
Hemmung des Tumorwachstums | 0/ /0 |
Podophyllotoxin- | |
Dosis | benzyliden-/3-D-glucosid | ||
SPG 827 | 0 | ||
(mg/kg) | 0 | ||
2 | 92 | 0 | |
5 | 100 | " 7 ' | |
10 | 100 | 47 | |
20 | 100 | ||
40 | 100 |
Ferner wurden die folgenden Versuche durchgeführt:
a) Cytostatische Wirkung in vitro
Aus der folgenden Tabelle ist die cytostatische Wirkung des nach Beispiel 4 hergestellten Konden-
Geprüftes Präparat | DE-50 |
SPG 901 (Kondensationsprodukt des Beispiels 4) Podophyllotoxin-benzyliden /9-D-glucosid |
3,5 μg/ml |
DE-50 = diejenige Dosis, welche die Vermehrung von P-815-Mastozytomzellen in vitro um 50% hemmt.
Die antimitotische Wirkung des nach Beispiel 4 hergestellten Kondensationsproduktes SPG 901 und
des nach Beispiel 1 hergestellten Kondensationsproduktes (genannt PE) wurde in der Fibroblastenkultur
mit dem bekannten Podophyllotoxin-benzyliden-/?-D-glucosid
verglichen. ·
Hierbei zeigt es sich, daß die in der Fibroblastenkultur . nachweisbare antimitotische Wjrkung von
SPG 901 und PE um eine Zehnerpotenz stärker ist als diejenige von Podophyllotoxin-benzyliden-ß-D-glucosid.
220 mg/kg i. v, 680 mg/kg p. o.
250 mg/kg i. v. 760 mg/kg p. o.
Geprüftes Präparat | Minimale Konzentration für die totale Hemmung in Metaphase |
SPG 901 PE Kondensätionsprodukt 35 (des Beispiels 1) Podophyllotoxin-benzy- : liden-^-D-glucosid |
ίο-8-3 10-6.6 ίο-5 |
b) Toxizität (Maus, akut)
Geprüftes Präparat
SPG 901
PE
Podophyllotoxin-benzyliden-/?-D-glucosid
...
DL-50
220 bis 270 mg/kg i. v. > 400 mg/kg i. v.
250 mg/kg i. y.
c) Antimitotische Wirkung am Ehrlichschen
Mäuse-Ascitestumor
Mäuse-Ascitestumor
Mäuse wurden intraperitoneal mit Zellen des Ehrlichschen Mäuse-Ascitestumor beimpft. 'Acht Tage
nach der Überimpfung fand sich bei allen Tieren ein Ascites von durchschnittlich 5 ecm mit etwa
150 000 Zellen/ccm. In diesem Stadium wurden die
zu untersuchenden Substanzen i. p. dem Ascites zugegeben. In gewissen Zeitabständen wurden dem
Tier 1 bis 2 Tropfen Ascites entnommen. Die Substanzwirkung wurde bewertet, indem die Beeinflussung
der mitotischen Wirkung der Tumorzelleri untersucht wurde. Totale Hemmung lag dann vor, wenn nur
6g Prophasen und frühe Metaphasen gefunden wurden. Festgehalten wurde die Anzahl Stunden nach der
Injektion, während welcher dieser totale Mitosestop in frühen Metaphasen nachzuweisen war.
Dosis | mg | Totale | |
Hemmung | |||
Geprüftes Präparat | in früher | ||
mg | Metaphase | ||
während Stunden | |||
SPG 827 (Konden- | i. p. 2,0 | ||
■ sationsprodukt des | mg | ||
Beispiels 3) ........ | 20 bis 30 | ||
SPG 901 (Konden | i. p. 2,0 | mg | |
sationsprodukt des | |||
Beispiels 4) | 20 bis 30 | ||
PE (Kondensations | i. p. 2,0 | ||
produkt des | |||
Beispiels 1) | i. p. 2,0 | 19 | |
Podophyllotoxin - benzy- | |||
liden-/?-D-glucosid .. | ■ 15 | ||
(bekannt) | |||
Hieraus ist ersichtlich, daß Podophyllotoxin-benzyliden-/?-D-glucosid
die Zellteilung während einer ■kürzeren Zeitspanne hemmt als die erfindungsgemäßen
Kondensationsprodukte.
Die erfindungsgemäß hergestellten Kondensationsprodukte sind daher zur Behandlung maligner Tumore,
wie Carcinome, Sarkome, Condyloma acuminatum geeignet. Sie können sowohl äußerlich wie auch peroral,
allein oder in entsprechenden üblichen Arzneiformen für enterale oder äußerliche Verabreichung
verwendet werden.
' Beispielsweise hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
das Kondensationsprodukt des Beispiels 3 (SPG 827) für die orale Therapie in Kapseln von 10 bis 50 mg
zu verwenden, wobei die Tagesdosis 150 bis 500 mg SPG 827 betragen soll. Für Patienten, welche Kapseln
nicht schlucken können oder zur lokalen Applikation bei Tumoren, die von außen zugänglich sind, kann
vorteilhafterweise eine Tropfenlösung verwendet werden, die 100 mg SPG 827 pro Milliliter enthält.
B e i s ρ i e 1 1
Getrocknete Rhizome von Podophyllum emodi mit einem Glucosidgehalt von 2% werden fein gemahlen
und bei gewöhnlicher Temperatur mit Methanol erschöpfend extrahiert. Die vereinigten Extrakte
werden auf etwa ein Drittel des Volumens konzentriert, mit der halben Menge Wasser versetzt
und mit Dichloräthan ausgeschüttelt. Diese Dichloräthanlösung, die zweckmäßigerweise noch einmal
mit Wasser nachgewaschen wird, enthält die Aglucone, Harze, Fett- und Begleitstoffe und ist praktisch frei
von Podophyllumglucosiden. Die wäßrig-methanolische Lösung wird mit dem Waschwasser der Dichloräthanfraktion
vereinigt und ihrerseits mit einem Chloroform-Butanolgemisch vom Verhältnis 4 : 1
dreimal ausgeschüttelt. Die vereinigten Chloroform-Butanolauszüge werden dann eingedampft, der Rückstand
wird in 3 Teilen Benzaldehyd gelöst und die Lösung mit zwei Teilen Zinkchlorid 2 Stunden bei
Zimmertemperatur gerührt. Hierauf verdünnt man das Gemisch mit der gleichen Menge Wasser und
schüttelt das Kondensationsprodukt mit Chloroform ;his. Dann wird die konzentrierte Chloroformlösung
in licn/.in eingespritzt und die erhaltene Fällung mit
lien/in ausgewaschen, wodurch das KondcnsalinnspMxliikl
frei von Hcn/aldchyd und Benzoesäure crlialu-ii
wird. Diese lälliing kann zwecks Hrreicliimg
eines besonders niedrigen Aglucongehaltes auch mehrmals wiederholt werden.
Das erhaltene Kondensationsprodukt besitzt die folgende Zusammensetzung:
Aglucon-Fraktion 0,5%
Harz-Fraktion 3,5%
Podophyllotoxin-benzyliden-"
£-D-glucosid 57%
4'-Demethyl-podophyllotoxin-
benzyliden-ß-D-glucosid 2%
Nicht umgesetzte Glucoside 3%
Unbekannte Begleitstoffe 34%
Eigenschaften:
Schmelzpunkt: Vorgeheizt auf 1300C: über 1500C.
Opt. Drehung [«]? = -64°±5 (c = 1 in Chloroform
mit 0,5% Methanol).
Trocknungsverlust: Weniger als 5%-
Schwermetalle: Weniger als 60 ppm.
Farbreaktion: Keller-Kiliani-Weinrot, FeCl3: Grün.
Ausbeute: Aus 1000 kg getrockneten Rhizomen von Podophyllum emodi wurden 30 kg des Produktes
der obigen Zusammensetzung erhalten.
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Methode erhält man aus getrockneten Rhizomen von Podophyllum
peltatum von einem Glucosid-Gehalt von 0,5 % ein Kondensationsprodukt folgender Zusammensetzung
:
Aglucon-Fraktion 0,5 %
Harz-Fraktion 6,5%
Podophyllotoxin-benzyliden-
/?-D-glucosid 18 %
/S-Peltatin-benzyliden-jff-D-glucosid .. 13%
α-Pel ta tin-benzyliden-jft-D-glucosid 8%
4'-Demethyl-podophyllotoxin-
4'-Demethyl-podophyllotoxin-
benzyliden-/?-D-glucosid · 10%
Nicht umgesetzte Glucoside 5%
Unbekannte Begleitstoffe 39%
Eigenschaften:
Schmelzpunkt: vorgeheizt auf 130°C: über 150°C. Opt. Drehung [«]? = etwa —74°±5 (c = 1 in
Chloroform mit 5% Methanol).
Trocknungsverlust: Weniger als 50I0.
Schwermetalle: Weniger als 60 ppm.
Farbreaktion: Keller-Kiliani-Weinrot, FeCl3:Grün. Ausbeute: Aus 1000 kg getrockneten Rhizomen von Podophyllum peltatum wurden 7 kg des Produktes obiger Zusammensetzung erhalten.
Trocknungsverlust: Weniger als 50I0.
Schwermetalle: Weniger als 60 ppm.
Farbreaktion: Keller-Kiliani-Weinrot, FeCl3:Grün. Ausbeute: Aus 1000 kg getrockneten Rhizomen von Podophyllum peltatum wurden 7 kg des Produktes obiger Zusammensetzung erhalten.
Die Extraktion der getrockneten Rhizome von Podophyllum emodi mit einem Glucosid-Gehalt von
2% und die Kondensation mit Benzaldehyd mit anschließender
Aufarbeitung wird analog Beispiel 1 vorgenommen, jedoch mit dem Unterschied, daß der
wäßrige Mcthanolextrakt vor dem Waschen mil Dichlorälhan
mit einer konzentrierten wäßrigen Blciacelatlösung behandelt wird, wodurch unerwünschte
BcgleitslolTc entfernt werden. Man erhält dann ein
Kondensationsprodukt folgender Zusammensetzung:
Aglucon-Fraktion 0,5 %
Harz-Fraktion.. 3,5 °/0
Podophyllotoxin-benzyliden-
/8-D-glucosid 75%
'T-Demethyl-podophyllotoxin-
benzyliden-/?-D-glucosid 7%
Nicht umgesetzte Glucoside ....... 3°/0
Unbekannte Stoffe 11%
Eigenschaften:
Schmelzpunkt: Vorgeheitzt auf 1000G: über 1500C.
Opt. Drehung [oi\f = -77° ±5 (c = 1 in Chloroform
mit 5°/0 Methanol). '
Trocknzngsverlust: Weniger als 5%.
Schwermetalle: Weniger als 60 ppm.
Farbreaktionen: Keller-Kiliani-Braunrot bis Braunviolett FeCl3: Gelbgrün.
Ausbeute: Aus 1000 kg getrockneten Rhizomen von Podophyllum emodi wurden 22,5 kg des Produktes
obiger Zusammensetzung gewonnen.
B e i s ρ i e 1 4 ·
Gemäß Beispiel 3 erhält man aus getrockneten Rhizomsn von Podophyllum peltatum mit einem
Glucosid-Gehalt von 0,5 °/0 ein Kondensationsprodukt
folgender Zusammensetzung: '
Aglucon-Fraktion ....... ..... 0,5 ö/0
Harz-Fraktion 6,5 %
Podophyllotoxin-benzyliden-
lö-D-glucosid ■:· 50%
/S-Peltatin-benzyliden-jS-D-glucosid .. 15%
^-Demethyl-podophyllotoxin-benzy-
liden-/9-D-glucosid , ... 15% ..
a-Peltatin-benzyliden-^-D-glucosid 6%
Nicht umgesetzte Glucoside .·. 3%
Umbekannte Begleitstoffe 7%
Eigenschaften: ;
Schmelzpunkt: Vorgeheitzt auf 1300C: über 1500C.
Opt. Drehung {<x\f = —84°±5 (c = 1 in Chloroform
mit 0,5% Methanol). ■ Trocknungsverlust: Weniger als 5%. Schwermetalle: Weniger als 60ppm.
Farbreaktionen: Keller-Kiliani-Braun, FeCl3: Olivgrün.
Ausbeute: Aus 1000 k"g getrockneten Rhizomen von Podophyllum peltatum wurden 5 kg des Produktes
obiger Zusammensetzung erhalten, as Die in den obenerwähnten Beispielen angegel eaen
Prozentgehalte können je nach Herkunft der Droge in ziemlich weiten Grenzen variieren.
309 639/160
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kondensa- 5 Weiterhin ist aus der deutschen Auslegeschrift
tionsproduktes aus einem Rohextrakt aus Podo- 1020 639 und der schweizerischen Patentschrift
phyllum-Rhizomen mit Benzaldehyd, dadurch 351 261 die Herstellung von Kondensationsprodukten
gekennzeichnet, daß man einen Extrakt, aus bestimmten Podophyllotoxinderivaten und Aldeder
von Podophyllum-Rhizomen aus Podophyllum hyden bekannt. Beispielsweise wird hiernach aus den
peltatum oder Podophyllum emodi mit einem mit io gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 020 155 aus
Wasser mischbaren Alkohol erhalten worden ist, 1000 kg Droge erhaltenen 5 bis 10 kg Podophyllomit
Wasser verdünnt, gegebenenfalls nach Behänd- toxinglucosid durch Umsetzung mit Benzaldehyd
lung mit Bleiacetat als Gerbstoff-Fällungsmittel, 5 bis 10 kg eines Kondensationsproduktes erhalten.
mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff zur Ent- Die Erfindung betrifft nun ein einfaches und wirtfernung
nicht glucosidischer Bestandteile aus- 15 schaftliches Verfahren zur Herstellung eines Kondenschüttelt,
hierauf die das Rohglucosidgemisch sationsproduktes aus einem Rohextrakt aus Podoenthaltende
wäßrig-alkoholische Lösung mit einem phyllum-Rhizomen mit Benzaldehyd, das dadurch
Chloroform-Butanolgemisch extrahiert, den Ex- gekennzeichnet ist, daß man einen Extrakt, der von
trakt eindampft und diesen direkt der Konden- Podophyllum-Rhizomen aus Podophyllum peltatum
sation mit Benzaldehyd unterwirft. 20 oder Podophyllum emodi _ mit einem mit Wasser
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- mischbaren Alkohol erhalten worden ist, mit Wasser
zeichnet, daß man als chlorierten Kohlenwasser- verdünnt, gegebenenfalls nach Behandlung mit Bleistoff
Dichloräthan verwendet. " acetat als Gerbstoffällungsmittel, mit einem chlorierten
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Kohlenwasserstoff zur Entfernung nicht glucosidischer
zeichnet, daß man zur Extraktion des Rohglucosid- 25 Bestandteile ausschüttelt, hierauf die das Rohglucosidgemisches
ein Chloroform-Butanolgemisch im gemisch enthaltende wäßrig-alkoholische Lösung mit
Verhältnis 4 : 1 verwendet. einem Chloroform-Butanolgemisch extrahiert, den
Extrakt eindampft und diesen direkt der Kondensation mit Benzaldehyd unterwirft.
30 Dieses Verfahren ist wesentlich einfacher als die
bekannten Verfahren, da sowohl die Vorextraktion der Droge mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff
als auch die mühevolle Gewinnung und Isolierung
Es ist bekannt, daß ζ. B. Podophyllotoxin, 4'-De- der einzelnen Reinglucoside wegfällt. Außerdem
methyl-Podophyllotoxin, «-Peltatin und /S-Peltatin, 35 ist auch die Ausbeute wesentlich größer. Zum BeiVerbindungen,
die in den wasserunlöslichen Harz- spiel werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
fraktionen von Podophyllum-Rhizomen enthalten aus 1000 kg Droge 45 kg Rohglucoside und 22,5 kg
sind, antimitotische Wirkung entfalten, jedoch machte Kondensationsprodukt erhalten, d. h. also ein Vieldie
hohe Toxizität dieser Verbindungen ihre therapeu- faches mehr als nach den bekannten Verfahren.
tische Anwendung unmöglich. Glucoside der oben 4° Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren genügt es, genannten Verbindungen zeichnen sich zwar durch den aus der getrockneten gemahlenen Droge mit geringere Toxizität und höhere Wasserlöslichkeit bei einem mit Wasser mischbaren Alkohol erhaltenen gleichbleibender cytostatischer Wirkung aus, doch Extrakt mit Wasser zu verdünnen und durch Waschen werden diese Glucoside sehr leicht wieder in Glucose mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff von uner- und das entsprechende hochtoxische Aglucon ge- 45 wünschten Begleitsubstanzen, unter anderem den spalten. Für die Verwendung als orale Therapeutica Agluconen, Harzen und Fettstoffen, zu befreien. Die stellten daher die Glucoside gegenüber den Agluconen in der wäßrig-alkoholischen Lösung enthaltenen Inkeinen Fortschritt dar, da die Aglucone aus ihnen haltsstoffe können nun ohne weitere Reinigung durch durch die Verdauungsfermente wieder in Freiheit Extraktion mit einem Chloroform;ButanoIgemisch gesetzt werden. Später wurde dann gefunden, daß man 50 in die organische Phase überführt und direkt mit durch Blockierung eines Teils der freien Hydroxyl- Benzaldehyd kondensiert werden. Zum Auswaschen gruppen des Zuckerrestes mit Carbonyl-Verbindungen der unerwünschten Begleitsubstanzen kann vorteildie fermentative Spaltung der Glucoside im Körper hafterweise Dichloräthan verwendet werden. Als verhindern und damit ihre Toxizität stark herab- Lösungsmittel zur Überführung der Podophyllumsetzen kann, ohne daß die wertvollen antimitotischen 55 Glucoside in die organische Phase ist besonders ein Eigenschaften des Ausgangsmaterials verloren gehen. Chloroform-Butanolgemisch im Verhältnis von 4 : 1 Dieses Verfahren besitzt jedoch den großen Nach- geeignet. Der für die Kondensation verwendete teil, daß die reinen Podophyllum-Glucoside nur durch Rohextrakt kann von Podophyllum-Rhizomen beschwierige und kostspielige Reinigungs- und Trenn- liebiger Art, z.B. aus Podophyllum peitatum oder verfahren zu gewinnen sind, und daher auch die 6o Podophyllum emodi, gewonnen werden.
Kondensationsprodukte dieser Glucoside mit Carbo- Weiterhin ist es auch überraschend, daß die nach nyl-Verbindungen nur in geringen Mengen und zu dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenenKondenrelativ sehr hohem Preis zur Verfügung stehen. sationsprodukte eine wesentlich stärkere cytostatische So wird in der deutschen Auslegeschrift 1 020 155 Wirkung aufweisen als die bekannten Kondensadie Isolierung von damals unbekannten Glucosiden 65 tionsprodukte der reinen Glucoside mit Carbonylaus Rhizomen von Podophyllumarten beschrieben. Verbindungen. Da die Toxizität der neuen Produkte Das Verfahren ist aber recht kompliziert und kost- praktisch gleich groß ist wie die der reinen Kondenspielig und liefert aus etwa 1000 kg Droge nur 5 bis sationsprodukte, besitzen die neuen Produkte auch
tische Anwendung unmöglich. Glucoside der oben 4° Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren genügt es, genannten Verbindungen zeichnen sich zwar durch den aus der getrockneten gemahlenen Droge mit geringere Toxizität und höhere Wasserlöslichkeit bei einem mit Wasser mischbaren Alkohol erhaltenen gleichbleibender cytostatischer Wirkung aus, doch Extrakt mit Wasser zu verdünnen und durch Waschen werden diese Glucoside sehr leicht wieder in Glucose mit einem chlorierten Kohlenwasserstoff von uner- und das entsprechende hochtoxische Aglucon ge- 45 wünschten Begleitsubstanzen, unter anderem den spalten. Für die Verwendung als orale Therapeutica Agluconen, Harzen und Fettstoffen, zu befreien. Die stellten daher die Glucoside gegenüber den Agluconen in der wäßrig-alkoholischen Lösung enthaltenen Inkeinen Fortschritt dar, da die Aglucone aus ihnen haltsstoffe können nun ohne weitere Reinigung durch durch die Verdauungsfermente wieder in Freiheit Extraktion mit einem Chloroform;ButanoIgemisch gesetzt werden. Später wurde dann gefunden, daß man 50 in die organische Phase überführt und direkt mit durch Blockierung eines Teils der freien Hydroxyl- Benzaldehyd kondensiert werden. Zum Auswaschen gruppen des Zuckerrestes mit Carbonyl-Verbindungen der unerwünschten Begleitsubstanzen kann vorteildie fermentative Spaltung der Glucoside im Körper hafterweise Dichloräthan verwendet werden. Als verhindern und damit ihre Toxizität stark herab- Lösungsmittel zur Überführung der Podophyllumsetzen kann, ohne daß die wertvollen antimitotischen 55 Glucoside in die organische Phase ist besonders ein Eigenschaften des Ausgangsmaterials verloren gehen. Chloroform-Butanolgemisch im Verhältnis von 4 : 1 Dieses Verfahren besitzt jedoch den großen Nach- geeignet. Der für die Kondensation verwendete teil, daß die reinen Podophyllum-Glucoside nur durch Rohextrakt kann von Podophyllum-Rhizomen beschwierige und kostspielige Reinigungs- und Trenn- liebiger Art, z.B. aus Podophyllum peitatum oder verfahren zu gewinnen sind, und daher auch die 6o Podophyllum emodi, gewonnen werden.
Kondensationsprodukte dieser Glucoside mit Carbo- Weiterhin ist es auch überraschend, daß die nach nyl-Verbindungen nur in geringen Mengen und zu dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenenKondenrelativ sehr hohem Preis zur Verfügung stehen. sationsprodukte eine wesentlich stärkere cytostatische So wird in der deutschen Auslegeschrift 1 020 155 Wirkung aufweisen als die bekannten Kondensadie Isolierung von damals unbekannten Glucosiden 65 tionsprodukte der reinen Glucoside mit Carbonylaus Rhizomen von Podophyllumarten beschrieben. Verbindungen. Da die Toxizität der neuen Produkte Das Verfahren ist aber recht kompliziert und kost- praktisch gleich groß ist wie die der reinen Kondenspielig und liefert aus etwa 1000 kg Droge nur 5 bis sationsprodukte, besitzen die neuen Produkte auch
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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CH629562A CH420197A (de) | 1962-05-24 | 1962-05-24 | Verfahren zur Herstellung eines neuen mitosehemmenden Präparates |
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---|---|
DE1518141A1 DE1518141A1 (de) | 1969-07-24 |
DE1518141B2 DE1518141B2 (de) | 1973-03-08 |
DE1518141C3 true DE1518141C3 (de) | 1973-09-27 |
Family
ID=4307300
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1518141A Expired DE1518141C3 (de) | 1962-05-24 | 1963-05-22 | Verfahren zur Herstellung eines Kon densationsproduktes aus einem Rohextrakt aus Podophyllum Rhizomen mit Benzaldehyd |
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- 1963-05-22 ES ES288250A patent/ES288250A1/es not_active Expired
- 1963-05-22 SE SE5742/63A patent/SE318973B/xx unknown
- 1963-05-24 BR BR149355/63A patent/BR6349355D0/pt unknown
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- 1964-12-08 OA OA50788A patent/OA00708A/xx unknown
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