DE2411197A1 - Imidazolderivat - Google Patents

Imidazolderivat

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DE2411197A1
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DE
Germany
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sec
butyl
methyl
nitroimidazole
metronidazole
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Application number
DE2411197A
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English (en)
Inventor
David John Sheffield
Kenneth Robert Hard Wooldridge
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
May and Baker Ltd
Original Assignee
May and Baker Ltd
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D233/00Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
    • C07D233/54Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D233/66Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D233/91Nitro radicals
    • C07D233/92Nitro radicals attached in position 4 or 5

Description

  • Imidazolderivat Die Erfindung betrifft therapeutisch verwendbare Imidazolderivate.
  • Es ist bekannt, dass verschiedene nitrosubstituierte Derivate des Imidazols interessante therapeutische Eigenschaften bei der Behandlung oder der Verhinderung von Infektionen durch pathogene Protozoen besitzen, unter denen man verschiedene Amöbenarten (beispielsweise Entamoeba histolytica), Trichomonas (beispielsweise Trichomonas vaginalis und Trichomonas foetus) und Histomonas (beispielsweise Histomonas meleagridis, die die Truthahn-Histomonose erzeugen) genannt werden können.
  • Es ist auch bekannte, dass gewisse nitrosubstituierte Imidazole zur Behandlung oder Verhinderung der Schweinedysenterie geelgnet sind, eine Krankheit, deren Ätiologie unklar ist, von der man jedoch annimmt, dass die pathogenen Mikroorganismen Borrelia species, Vibrio coli, Treponema species beteiligt sind.
  • Man weiss, dass eine grosse Anzahl von nitrosubstituierten Tmidazolderivaten von verschiedenen Forschern vorgeschlagen oder untersucht wurden, dass jedoch eine relativ kleine Anzahl von ihnen sich als in der Human- oder Veterinärmedizin anwendbar erwiesen haben. Man hat auch festgestellt, dass-offenbar geringe Modifikationen ihrer chemischen Struktur die Natur und das Ausmass ihrer nützlichen Wirkungen stark ändern kann.
  • Unter dieser relativ geringen Anzahl von Nitroderivaten des Imidazols, die sich als in der Human- oder Veterinärmedizin anwendbar erwiesen haben, ist das 1- (2-Hydroy-äthyl ) -2-i-nethl-5-nitro-imidazol (im folgenden Metronidazol genannt) weit verbreitet als ausgezeichnetes Produkt zur Behandlung einer gelfissen Anzahl von Infektionen erwiesen, die durch pathogene Protozoen verursacht werden, insbesondere bei den Trichomoniasen (zum Beispiel den durch Trichoinonas vaginalis verursachten Infektionen) und den Amöbenerkrankungen (zum Beispiel die durch Entamoeba histolitica bewirkten Infektionen), bei denen das Metronidazol bei Verabreichung auf oralem Wege wirksam ist.
  • Obwohl das Metronidazol weit verbreitet mit Erfolg Anwendung findet, sind doch zwei seiner Eigenschaften verbesserungsbediirftig: a) Es besitzt einen unangenehmen Geschmack, den die Patienten als bitte und "metallisch" beschreiben. Obwohl es möglich ist, diesen Geschmack durch Verwendung von mit Zucker oder Lack umhüllten Tabletten oder von Gelatinekapseln oder Analogen zu verschleiern, sind diese Nassnahmen unwirksam, da nach seiner oralen Verabreichung und seinem Eintritt in den Blutkreislauf das Metronidazol durch die Speicheldrüsensekretion in den Mund gelangt und so seinen unangenehmen Geschmack, im allgemeinen etwa 15 Minuten nach seiner Einnahme, ergibt. Bei bestimmten Patienten reicht dieser unangenehme Geschmack dazu aus, ein Erbrechen zu bewirken oder den Patienten abgeneigt zu machen, die Behandlung wei-erzuführen.
  • b) Die durch den Befall durch Entamoeba histolitica hervorgerufenen Erkrankungen befinden sich im allgemeinen an zwei Punkten des menschlichen Körpers: i) in der Leber (hepatische Amöbenerkrankung) und ii) im Dickdarm (intestinale Amöbenerkrankung).
  • Die hepatische Amöbenerkrankung kann Leberabszesse mit starken Schädigungen der hepatischen Gewebe, eine ernste Erkrankung, die sogar zum Tod führen kann, hervorrufen.
  • Bei der intestinalen Amöbenerkrankungen befallen die Amöben die muköse Auskleidung des Dickdarms und rufen Geschwürbildungen mit Blutungen und Diarrhoe (Amöbendysenterie) hervor. Das oral verabreichte Metronidazol gelangt rasch in den Blutkreislauf und ist bei geringen Dosierungen gegen die hepatische Amöbenerkrankung sehr wirksam. Das Metronidazol gelangt auch vom 3lutkreislauf in die Wandungen des Dickdarms und ist in analogen Weise hoch wirksam gegen die Amöben, die sich in der Schleiuiliautauskleidung des DickFarms befinden und führt so zu einer raschen Heilung der Geschwürbildung und zum Aufhören der Diarrhoe und des Blutens. Jedoch existiert bei der intestinalen Amöbenerkrankung eine grosse Anzahl von Amöben in dem Darminhalt, die, wenn sie nicht direkt an der Erzeugung von Infektionssymptomen beteiligt sind, eine potentielle Krankheits-und Infektionsquelle für die Anderen darstellen, wenn sie nicht völlig ausgeschaltet werden Diese Amöben des Darminhalts werden praktisch nicht vom Metronidazol angegriffen, das über den Blutkreislauf in die Darmwand gelangt und es ist zu ihrer Entfernung notwendig, einen aktiven Netronidazolgehalt zu ehalt in dem Darminhalt selbst zu erzeugen, beispielsweise durch Hindurchleiten durch die oberen Teile des Verdauungsapparates. Um zu dieser wirksamen Dosis in dem Darminhalt zu gelangen, ist es daher notxrendig, relativ starke Dosierungen zu verabreichen. Man nimmt an, dass diese Notwendigkeit starker Dosierungen zu einem Matabolismus von Bakterien im Dickdarm führt, die die Nitrogruppe des Metronidazols eliminieren und inaktive ietabolite bildet, Es wurden nun gewisse Nitroderivate des Imidazols gefunden, die ebenso wirksam wie das Metronidazol gegen richomoniasen und die hepatische Amöbenerkrankung sind und die überraschenderweise bei der intestinalen Amöbenerkrankung wirksamer sind als das Metronidazol und dazu nicht den unangenehmen Geschmack des Metronidazols aufweisen.
  • Die neuen erfindungsgemässen Derivate sind das 2-sec.-Butyl-i methyl-5-nitroimidazol der Formel: und seine Additionssalze.
  • Da das 2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol ein chirales Zentrum besitzt, fallen alle seine Isomeren, deren Mischungen und die entsprechenden Additionssalze selbstverständlich in den Bereich der Erfindung.
  • Das 2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol kann ausgehend von 2-sec.Butyl-4-(oder 5)-nitroimidazol der Formel hergestellt werden, wobei man die für die 4-(oder 5)-Nitroimidazole bekannte N-Methylierungsmethode in Abwesenheit eines basischen Kondensationsmittels anwendet, beispielsweise durch Umsetzung mit einer Verbindung der Formel ZO worin Z den Säurerest eines reaktiven Esters darstellt, beispielsweise ein Halogenatom oder insbesondere den Rest einer Schwefelsäure, beispielsweise de Kthyloxysulfonyloxygruppe oder einen Rest einer Sulfonsäure beispielsweise d1'Nethansulfonyloxy- oder Benzolsulfonyloxygruppe. Die Umsetzung wird vorzugsweise in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt, beispielsweise einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie Xylol, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 200 und 1300 C.
  • Das 2-sec.Butyl-4-(oder 5)-nitroimidazol, das eine neue Verbindung ist, kann durch Nitrieren unter Anwendung der Nitrierungsmethoden für Imidazole, des 2-sec.Butyl-imidazols der Formel: hergestellt werden, beispielsweise durch Behandlung dieser Verbindung mit einer Mischung von Salpetersäure und Schwefelsäure in der Wärme, beispielsweise bei 100 - 130°C oder auch mit einer Mischung von rauchender Salpetersäure und von Oleum bei einer Temperatur zwischen 25 und 300C.
  • Wird die Nitrierung mit einer Mischung von rauchender Salpetersäure und von Oleum durchgeführt, so ist vorzugsweise während der gesamten Reaktion freies SchweSelssWureanhydridSvorzugsweise in einem Anteil, der mindestens 10 GewX der Reaktionsmenge entspricht, vorhanden.
  • tder Herstellung vor, Das 2-sec. Butyl-imidazol selbst kann durch fi renden von-EeS 2-Alkyl-imidazolen bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise durch Behandlung einer Mischung von 2-Methyl-butyraldehyd und Glyoxal mit Ammoniak bei einer Temperatur von - 10 bis - 20°C.
  • Das 2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol kann auch durch Nitrieren des 2-sec.Butyl-1-methyl-imidazols der Formel: hergestellt werden.
  • Man kann die allgemeinen Methoden anwenden, beispielsweise Nitrieren mit Salpetersäure in Anwesenheit von Phosphorsäureanhydrid, vorzugsweise bei einer Temperatur unter 1000. Bei der Nitrierung bilden sich 4-Nitre- und 5-Nitro-Derivate des Imidazolderivats der Formel IV und man trennt diese Isomeren mit Hilfe von chemischen oder physikalisch-chemischen Methoden, die für die Trennung von Nitroimidazol-Stellungsisomeren üblicherweise verwendet werden. Beispielsweise kann man die fraktionierte Kristallisation oder die Säulenchromatographie anwenden.
  • Das 2-sec. Butyl-1-methyl-imidazol kaiiii durch BT-Methylierung des 2-sec. Butylimidazols durch Anwendung der Methoden zur N-Methylierung von Imidazolen in Anwesenheit eines basischen Kondensationsmittels hergestellt werden, beispielsweise durch Umsetzung von Methyl-p-toluolsulfonat in einem inerten organischen lösungsmittel, wie dem Dimethylformamid, in Anwesenheit von Kaliumcarbonat.
  • Die Enantiomorphen der erfindungsgemäßen Imidazolderivate und von 2-sec. Butylimidazol können durch Aufspalten der Racemate der Formel I, II oder III, nach üblichen Methoden, beispielsweise durch fraktionierte Kristallisation der sauren, optisch aktiven Salze erhalten werden. Alternativ kann man das 2-sec.-Butylimidazol ausgehend von optisch aktiven 2-Methyl-butyraldehyd herstellen.
  • Das nach dem aufgezeigten Verfahren hergestellte 2-sec-Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol kann nach physikalischen Methoden gereinigt werden, wie Destillation oder Chromatographie oder nach chemischen Methoden, die die Bildung von Salzen, Kristallisatibn dieser Salze und ihre Zersetzung in alkalischem Milieu einschliessen. Zur Durchführung dieser chemischen Methoden ist die Natur des Anions des Salzes bedeutungslos, die einzige Bedingung besteht darin, aass die Salze gut definiert sein müssen und unter guten Bedingungen kristallisierbar sein müssen.
  • Das 2-sec-Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol kann auf bekannte Weise in Säureadditionssalze umgewandelt werden. Diese Salze können durch Einwirken von Säuren auf das Imidazolderivat in geeigneten Lösungsmitteln erhalten werden. Als organische Lösungsmittel kann man Alkohole, Ester, Ketone oder Chlorkohlenwasserstoffe verwenden. Das gebildete Salz wird ausgefällt, gegebenenfalls nach Konzentrieren der Lösung und es wird durch Filtrieren oder Dekantieren isoliert.
  • Mit dem Ausdruck übliche Methoden oder bekannte Methoden werden hierin solche gemeint, die an sich bekannt sind oder in der Literatur beschrieben sind.
  • Das 2-sec-Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol und seine Säureadditionssalze besitzen wie vorstehend. erwähnt interessante chemotherapeutische Eigenschaften. Sie sind insbesondere nützlich durch ihre Wirksamkeit gegen pathogene Protozoen, beispielsweise gegen bestimmte Amöbenarten wie Entamoeba histolytica, gegen die Trichomonen wie Trichomonas vaginalis und Trichomonas foetus und können aus diesem Grunde zur Behandlung von Infektionen durch diese Organismen dienen. Insbesondere werden sie zur Bekämpfung von durch Entamoeba histolytica hervorgeruf enden intestinalen bzw. Darminfektionen verwendet.
  • Die interessanten chemotherapeutischen Eigenschaften des 2-sec.-o)utgrlP-i -metil-5-nitroimidazols sind beispielsweise aus den folgenden Untersuchungen ersichtlich, worin das Metronidazol als Bezugsprodukt verwendet wird.
  • Untersuchung 1 - Antiamöbenwirksamkeit in vitro Verdünnungsreihen von 1 in 2 der zu untersuchenden Verbindung in einem LMS-Milieuwerden in Proberöhrchen angeordnet. Man fügt zu jedem dieser Röhrchen 0,1 ml einer Kultur von Entamoeba histolytica, die etwa 250 000 Amöben pro ml enthält. Nach dem Inkubieren bei 37°C während 48 Stunden homogenisiert man den Inhalt der Röhrchen und bestätigt die Anwesenheit von Amöben durch mikroskopische Untersuchung eines Tropfens von 0,05 ml (200fache Vergrösserung. Kontrollröhrchen, die auf gleiche Weise mit Entamoeba histolytica beimpft wurden, die jedoch keine zu untersuchende Verbindung erhielten, zeigten im allgemeinen einen Gehalt von etwa 60 Amöben in 50 mikroskopischen Feldern. Die minimale amöbostatische Konzentration des zu untersuchenden Produkts wurde als diejenige bestimmt, die im Mikroskop 10 Amöben oder weniger pro 50 mikroskopische Felder ergibt.
  • Es wurden folgende Ergebnisse erhalten: Untersuchte Verbindung Minimale amöbostatische Konzentration (g/ml) Hydrochlorid von 2-sec Butyl-1 -methyl-5-nitroimidazol 3 Metronidazol 3 Das verwendete LMS-Milieu wurde wie folgt hergestellt: Salzpuffer (pH 7,2) 1800 ml Leberextrakt 600 ml Hefeextrakt (Difco) 3,2 ml Man vermischt, filtriert und sterilisiert im Autoklaven während 20 Minuten bei 12000.
  • Unmittelbar vor dem Einbringen in die Kulturröhrchen fügt man 25 Vol% inaktiviertes Pferdeserum und 6 g sterilisierte Reisstärke zu.
  • Der Salzpuffer vom pH-Wert 7,2 hat folgende Zusammensetzung: Wasserfreies KH2P04 0,8 g Na2HPO4 3,0 g NaCl 14,0 g Destillietes Wasser q.s. 2000 ml Der verwendete Leberextrakt wurde hergestellt durch Vermischen von: Leberinfusion (Oxoid) 9,0 g Pepton (Difoo) 3,0 g NaCl 3,0 g Destilliertes Wasser q.s. 600 ml wobei der pH-Wert auf 7,4 eingestellt wurde.
  • Untersuchung 2 - Wirksamkeit gegen die intestinale Amöbenerkrankung der Ratte Ratten beiderlei Geschlechts mit einem Gewicht von 45 bis 50 g werden mit Diäthyläther anästhetisiert; man führt eine Laparotomie durch und injiziert direkt in das Coecum 0,5ml eines Inoculats von Entamoeba histolytica, das etwa 600 000 Amöben pro ml enthält, Sechs Tage später zeigen die nicht behandelten Ratten eine Geschwürbildung am Coecum und man findet Amöben-in dem Coecum-Inhalt, der mehr Mucus als normalerweise enthält.
  • Man verabreicht die zu untersuchende Verbindung oral durch Stopfen einmal am Tag während vier aufeinanderfolgenden Tagen, beginnend 24 Stunden nach der Infektion.
  • Man verabreicht eine Serie von Dosierungen von jeder zu untersuchenden Verbindung an jeweils 5 bis 10 Ratten pro Dosis.
  • Sechs Tage nach der Infektion führt man an den Ratten eine Autopsie durch. Man untersucht das Coecum und stellt jede Geachwurbildung fest. Man schabt die Coecum wand mit einer Schlaufe aus Platinfaden und untersucht die Gewebsabkratzungen im Mikroskop (200fache Vergrösserung) auf die Anwesenheit von Amöben.
  • Die DC50 (Heildosis bei 50%) wird als die Dosis der zu untersuchenden Verbindung bestimmt, die die Infektion bei der Hälfte der täglich während vier Tagen behandelten Ratten heilt, wobei das Heilkriterium die Ahwesenheit von Coecumgeschwüren und die Abwesenheit von Amöben in den Gewebsabkratzungen der Coecumwand darstellt. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt: Zu untersuchende Verbindung DCso (mg/kg Körpergewicht/Tag p.o.) Hydrochlorid von 2-sec, Butyl-1 -methyi-5-nitroimidazol 55 Metronidazol 200 Die bei dem Versuch verwendete Inoculation von Entamoeba histolytica wurde durch Verdünnen einer drei Tage in dem LMS-Milieu mit Reisstärke gealterten Kultur mit dem LMS-Milieu so hergestellt, dass pro ml etwa 600 000 Amöben vorhanden waren.
  • Untersuchung 3 - Wirksamkeit gegen die hepatische Amöbiasis des Hamsters Die angewendete Methode leitet sich von der von Jarumilinta (Ann.trop.Med.Parasit. 60, 139 (1966)) beschriebenen ab.
  • Man anästhesiert Hamster beiderlei Geschlechts mit einem Geweicht von 40 bis 60 g mit Diäthyläther und führt eine Laparotomie durch. Zwischen die linken und zentralen Lappen der Leber jedes Hamsters bringtfman einen kleinen absorbierbarn Gelatineschwamm (6 x 4,2 x 2,5 mm), auf den man etwa 40 000 Amöben (Entamoeba histolytica) in 0,07-0508 ml des LMS44ilieus aufgebracht hat. Man näht die abdominale Wand und die Haut.
  • Bei den so infizierten und nicht behandelten Hamstern entwickelt sich am Ende von fün£Tagen eine nekrotische Zone in der Leber mit Amöben an der Peripherie.
  • Man verabreicht die zu untersuchenden Verbindungen oral durch einmal tägliches Stopfen während vier aufeinanderfolgenden Tagen, wobei die erste Dosis zwei bis vier Stunden nach der Infektion verabreicht wird. Man verabreicht eine Serie von Dosierungen jeder zu untersuchenden Verbindung unter Verwendung von 5 bis 10 Hamstern pro Dosis.
  • Man führt an den Hamstern fünf Tage nach der Infektion eine Autopsie durch und untersucht die Leber. Findet man eine nekroman tische Zone, so schab8lhre Peripherie mittels eines P1atinfadens ab und untersucht die Abschabungen unter dem Mikroskop (200fache Vergrösserung), wobei man nach der Anwesenheit von Amöben sucht.
  • Man bestimmt die DC50 (Heildosis bei 5090) als die Dosis der untersuchten Verbindung, die die Infektion bei der Hälfte der Hamster heilt, wenn man sie oral während vier Tagen-verabreicht.
  • Als Kriterium für die Heilung dient die Abwesenheit einer hepatischen Nekrose und die Abwesenheit von Amöben in den Abschabungen des Gewebes, wenn man eine nekrotische Zone findet.
  • Es wurden folgende Ergebnisse erzielt: Untersuchte Verbindung zu DC50 (mg/kg Körpergewicht p.o. täglich Hydrochlorid von 2-sec-Butyl-1 -methyl-5-nitroimidazol 18 Metronidazol 16 Das Entamoeba histolytica-Präparat in dem LMS-Milieu' das in dem vorstehenden Versuch verwendet wurde, wurde auf die gleiche Weise wie für die Untersuchung 2 hergestellt.
  • Untersuchung 4 - Wirksamkeit gegen Trichomonas vaginalis in vitro Man stellt ein Kulturmilieu her, zusammengesetzt aus inaktiviertem Pferdeserum (20 Vol,Ó) und einem Bushby-Milieu (80 Vol) (hergestellt gemäss Bushby und Copp.,J.Pharm.Pharmacol.7, 112, 1955). Man stellt eine 0,1%ige Lösung des Hydrochlorid von 2-sec. Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol in Wasser her und fügt einen ml dieser Lösung in 9 ml des Kulturmilieus, so dass eine Konzentration von 100 pg des zu untersuchenden Produkts pro ml erzielt wird. Man stellt eine Verdünnungsreihe bis zu 0,25 pg/ml der zu untersuchenden Verbindung durch Zusatz weiterer Mengen des Kulturmilieus als Verdünnungsmittel her.
  • Man präpariert auf gleiche Weise Röhrchen, die Verdünnungsrei hen von Metronidazol von 64jug/ml bis 0,25/ug/ml Metronidazol enthalten. Man präpariert ein Kontrollröhrchen, das lediglich das Kulturmilieu enthält. Man fügt in jedes Röhrchen einige Tropfen des Trichomonas vaginalis enthaltenden Kulturmilieus.
  • Man inkubiert die Röhrchen bei 37°C während 24 Stunden und untersucht sie auf die Anwesenheit von lebenden Trichomonas. Man bestimmt die CIM (minimale Hemmkonzentration), die die geringste Konzentration desHydrochlorids von 2-sec. Butyl-1 -methyl-5-nitroimidazol oder von Metronidazol ist, bei der man keine lebenden Tri chomonas findet.
  • Es wurden folgende Ergebnisse erzielt: Untersuchtes Produkt CIM (lug/ml) Hydrochlorid von 2-sec. Butyl-1 -methyl-5-nitroimidazol 2,0 Metronidazol 2,0 Untersuchung 5 - Wirksamkeit gegen Trichomonas bei der Maus Die verwendete Methode leitet sich von der von Lynch, Holley und Margison (Antibiotics and Chemotherapy 5, 508 (1955)) ab.
  • Man stellt 24 Stunden alte Kulturen von Trichomonas vaginalis oder Trichomonas foetus in einem modifizierten Kupferberg-Milieu her. Man verdünnt darauf die Trichomonas vaginalis-Kultur so, dass man etwa 106 Trichomonas pro ml erhält und verdünnt die Kultur von Trichomonas foetus so, dass man etwa 2 x 106 Trichomonas pro ml erhält.
  • Man injiziert 0,5 ml der einen oder der anderen der verdünnten Kulturen auf subkutanem Wege unter die dorsale Haut der Maus.
  • Nach sieben Tagen zeigen die infizierten, jedoch nicht behandelten Tiere an der Stelle der Injektion einen eiternden Abszess, der viele Trichomonas enthält.
  • Man verabreicht die zu untersuchende Verbindung oral durch e h al tägliches Stopfen während 5 aufeinanderfolgenden Tagen, wobei man etwa drei Stunden nach der Infektion beginnt. Man verabreicht eine Serie von Dosierungen jeder der zu untersuchenden Verbindungen, wobei man fünf bis zehn Mäuse pro Dosis verwendet.
  • Sieben Tage nach der Infektion führt man an den Mäusen eine Autopsie durch. Man untersucht die Injektionsstelle mit dem blossen Auge auf das Vorhandensein eines Abszesses. Man schabt die Injektionsstelle mit einer Schleife aus Platindraht ab und untersucht die Gewebsabschabungen unter dem Mikroskop (200fache Vergrösserung), um die Anwesenheit von lebenden Trichomonas festzustellen.
  • Man bestimmt so die DC50 (Heildosis bei 50) der zu untersuchenden Verbindung, das heisst die- Dosis, die die Entwicklung eines Abszesses und von lebenden Trichomonas bei der Hälfte der Mäuse verhindert. Man erhielt folgende Ergebnisse: Untersuchte Verbindung DC50 (mg/kg Körpergewicht deX Tiere p.o.) Trichomonas Trichomonas vaginalis foetus Hydrochlorid von 2-sec Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol 10 8,5 Metronidazol 9 30 Das im vorstehenden Versuch verwendete modifizierte Kupferberg-Milieu wurde wie folgt hergestellt: Soja (tripticase) - Bouillon (BBL) 30 g B-Cystein -hydrochlorid 1,5 g Pulverförmige Gelose(Difoo) 1,0 g O,Sige Methylenblaulösung 0,6 ml Destilliertes Wasser q.s.1000 ml Man stellt den pH-Wert auf 6,2 ein und sterilisiert das Milieu im Autoklaven während 20 Minuten bei 1200C. Unmittelbar vor dem Verbrauch fügt man 10g Pferdeserum (durch Zugabe von 10 mg Streptomycinsulfat und 5 mg Penicillin G-Natrium pro ml Serum, sterilisiert) zu.
  • Das 2-sec. Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol und seine Salze haben sich ausserdem als wirksam gegen Clostridia, insbesondere Clostrldium welchii, Ciostridium tetani, G1ostridiumoedematiens, Clostridium histolyticum, Clostridium putrificum, Clostridium sporogenes gezeigt.
  • Die folgenden Untersuchungen zeigen diese Wirksamkeit in vitro.
  • Man stellt Verdulungsreihen des zu untersuchenden Produkts und der Bezugsverbindung in einem Thioglycolatmilieu so her, dass man Proben von jeweils 10 ml mit einer Konzentration des Produkts von 8,0 bis 0,0075 pzg/ml erhält. Zu jeder dieser Proben fügt man 0,1 ml einer Verdünnung von 1/20 einer Clostridium Kultur, die mehrere Jahre bei 50C konserviert worden war, um die vegetativen Formen zu vermindern und sie zur Sporenbildung zu veranlassen. Die verwendeten Stämme sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
  • Nach einer Inkubation während 72 Stunden bei 37 0C bestimmt man die minimale Hemmkonzentration (CIM), die die minimale Konzentration des Produkts ist, für die man mit dem blossen Auge kein Wachstum der Organismen beobachtet.
  • Es wurden folgende Ergebnisse erzielt: Minimale Hemmkonzentration (g/ml) 2-sec. Butyl-1 -methyl-5-nitroimida- Metronidazol zol NCTC Nr.
  • Cl.welchii 8237 2,0 0,5 Cl.tetani 5404 1,0 0,5 Cl.oedematiens 538 0,5 1,0 (+ 0,5) Cl.histolyticum 503 0,5 8,0 Cl.putrificum 4718 4,0 0,5 Cl.sporogenes 8594 >8,0 0,03 Das verwendete Thioglycolatmilieu wurde wie folgt hergestellt: Thioglycolatmilieu (U.S.P.) 29,5 g Destilliertes Wasser 1000 ml Man bringt das Thioglycolatmilieu (U.S.P.) während 15 Minuten in destilliertes Wasser ein und erwärmt zum Sieden, um eine Auflösung zu erzielen. Man filtriert und sterilisiert im Autoklaven während fünf Minuten bei einem Druck von 0,7 kg/cm². Das verwendete Thioglycolatmilieu (U.S.P.) weist folgende Formulierung auf: Hefeextrakt (Oxoid L 20) 5,0 g Trypton (Oxoid L 42) 15,0 g Dextrose 5,5 g Natriumthioglycolat 0,5 g Natriumchlorid 2,5 g L-Cystein 0,5 g Resazurin 0,001 g "Ionagar Nr. 2' 0,5 g Sein pH-Wert beträgt 7,1.
  • Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass bei einer mit der von Metronidazol vergleichbaren Wirksamkeit des 2-sec. Butyl-I-methyl-5-nitroimidazols gleichzeitig in vitro und in vivo gegen Trichomonas vaginalis, letzteres in vivo wirksamer als das Metronidazol gegen Trichomonas foetus ist, dass es eine mit dem Metronidazol vergleichbare Wirksamkeit beim Versuch in vitro gegen Entamoeba histolytica sowie gegen die durch Entamoeba histolytica hervorgerufenen hepathischen Affektionen besitzt und dass es in überraschender Weise gegen die intestinalen Infektionen durch Entamoeba histolytica etwa viermal wirksamer ist als das Metronidazol, was einen wesentlichen Fortschritt gegenüber diesem Produkt darstellt, das weit verbreitet mit Erfolg für diese klinisch bedeutsame Indikation angewendet wird. Darüberhinaus besitzt es nicht den schlechten Geschmack, der mit der Anwendung von Metronidazol einhergeht, insbesondere den unangenehmen, durch die Speichelabsonderung hervorgerufenen Geschmack. Bei den untersuchten Heildosierungen zeigte die Verbindung keine schädliche Nebenwirkung.
  • Zur therapeutischen Anwendung kann man das 2-sec.Butyl-1-methyi-5-nitroimidazol als solches oder in Form seiner Additionssalze mit pharmazeutisch verträglichen Säuren verwenden. Unter Additionssalzen mit pharmazeutisch verträglichen Säuren sind Salze zu verstehen, deren Anionen ausreichend unschädlich gegen den tierischen Organismus sind, wenn man sie in therapeutischen Dosierungen anwendet, so dass den Heilwirkungen der Basisverbindungen keine Sekundäreffekte entgegenstehen, die diesen Anionen zuzuschreiben sind.
  • Als pharmazeutiseh verträgliche Salze kann man die Hydrochloride (oder anderen Hydrohalogenide), Sulfate, Nitrate und Phosphate nennen.
  • Das 2-sec-Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol ist eine schwache Base, folglich dissoziieren die pharmazeutisch verträglichen Salze leicht im Mund, wenn man sie auf oralem Wege verabreicht, was zu einem starken" oder sauren Geschmack des Anions führt.
  • Dieser zuerst auftretende Geschmack kann durch eine geeignete Formulierung maskiert werden, beispielsweise durch Verwendung von mit Zucker oder Lack umhullten Tabletten oder auch durch Verwendung von Kapseln vom Typ der üblichen Gelatinekapseln.
  • Die nachfolgende Speichelsekretion bewirkt keinen unangenehmen Geschmack.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung: Beispiel 1 Man löst 15,5 g (0,09 Mol) DL-2-sec Butyl-4-(oder 5) -nitroimidazol in 31 ml wasserfreiem Xylol. Man erwärmt die Lösung zum Rückfluss und fügt tropfenweise 2 ml konzentrierte Schwefelsäure und anschliessend 11,34 g (0,09 Mol) Dimethylsulfat während einer Stunde zu. Man häl f ei Stunden unter Rückfluss, kühlt die Mischung auf 800C ab und fügt auf einmal 14 ml Wasser zu.
  • Man kühlt die Reaktionsmischung auf 30°C ab, trennt die wässrige Schicht ab und macht mit Ammoniak (d - 0,88) alkalisch und extrahiert mit Diäthyläther (dreimal 1/4 des Volumens der basischen wässrigen Schicht). Man trocknet den ätherischen Extrakt über Magnesiumsulfat, behandelt mit Aktivkohle und verdampft.
  • Man erhält eine blassgelbe gummiartige Substanz, die bei 105-110°C unter 0,2 mmHg siedet. Man löst diese gummiartige Substanz in trockenem Diäthyläther und behandelt mit einem Ohlorwasserstoffgasstrom.
  • Man sammelt den festen Niederschlag, trocknet ihn und kristallisiert ihn aus Isopropanol. Man erhält 5,8 g des Hydrochlorids von DL-2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol vom F = 172-1730C.
  • Das als Ausgangsprodukt verwendete DL-2-sec.-Butyl-4-(oder 5)-nitroimidazol wird wie folgt hergestellt: Man löst 24,8 g (0,2 Mol) '2-sec.Butyl-imidazol in 22 ml Schwefelsäure, die einige Tropfen Oleum (2556) enthält. Man fügt bei 25-300C diese Mischung zu einer Mischung von 64 ml Oleum (25) und 9,6 mi rauchender Salpetersäure. Man rührt zwei Stunden und giesst die Mischung in eine Eis-Wasser-Mischung, erwärmt 30 Minuten auf dem Dampfbad, kühlt auf 50°C ab und stellt sodann den pH-Wert durch Zusatz von Ammoniak (d = 0,88) auf 4-5 ein.
  • Man sammelt den ausgefällten Feststoff durch Filtration und lässt ihn aus Athylacetat kristallisieren. Man erhält 19 g DL-2-sec.Butyl-4- (oder 5)-nitroimidazol vom F = l52-1550C.
  • Das 2-sec. Butyl-imidazol wird wie folgt hergestellt: Man löst 29,02 g (0,5 Mol) Glyoxal (in Form des pulverförmigen Dihydrats des Trimeren) und 43,06 g (0,5 Mol) 2 Methyl-butyraldehyd in 150 ml wasserfreiem Äthanol. Man leitet im Verlauf von einer Stunde trockenen Ammoniak blasenförmig durch die bei - 10 bis - 200C geruhste Lösung und friert die Mischung über Nacht bei Raumtemperatur.
  • Man dekantiert die hellgelbe Lösung zur Abscheidung der gebildeten geringen Menge einer braunen gummiartigen Substanz ab und konzentriert die Lösung in einem Rotationsverdampfer. Man löst den Rückstand in 100 ml Wasser und extrahiert mit dreimal 25 ml Diäthyläther. Man trocknet den ätherischen Extrakt über Magnesiumsulfat und verdampft ihn.
  • Man erhält 50 g 2-sec. Butyl-imidazol in Form einer dichten, beweglichen Flüssigkeit, die bei 125-1300C unter0,4 mmHg siedet und die beim Abkühlen fest wird (Schmelzpunkt 74-750C).
  • Beispiel 2 Man behandelt eine Lösung des Hydrochlorids von DL-2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol (hergestellt wie in Beispiel 1) in Wasser mit einem Überschuss von Natriumhydroxidlösung. Es scheidet sich ein Öl ab, das man mit Diäthyläther extrahiert. Man trocknet den ätherischen Extrakt über wasserfreiem Magnesiumsulfat und verdampft ihn im Vakuum zur Trockne. Man erhält das DL-2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol in Form einer blassgelben Flüssigkeit, die bei 110-12O0C unter 0,3 mmHg siedet.
  • Beispiel 3 Man fügt zwischen - 30C und + 30C 2,76 g (0,02 Mol) DL-2-sec.
  • Butyl-1-methyl-imidazol während acht Minuten unter Rühren zu 5,0 ml rauchender Salpetersäure (d - 1 52) und fügt zu der unter Rühren resultierenden Lösung vorsichtig 4,0 g Phosphorsäureanhydrid während 15 Minuten bei - 500 bis + 50C. Man lässt 3 1/2 Stunden zwischen 0 und 1000 stehen, wobei man hin und wieder rührt und giesst die Mischung in ein Eis-Wasser-Gemisch.
  • Man macht die Lösung mit Ammoniak (d = 0,88) alkalisch, sättigt mit Natriumchlorid wld extrahiert mit Diäthyläther (viermal 25 ml). Man vereint die ätherischen Extrakte, trocknet sie über wasserfreiem Magnesiumsulfat und verdampft sie im Vakuum zur Trockne. Man erhält eine Mischung von 3,24 g DL-2-sec.Butyl-1-methyl-4-(und 5)-nitroimidazol in Form eines gelben Öls. Man löst dieses Öl in 20 ml Toluol und chromatographiert an Aluminiumoxyd (97 g in einer Kolonne von 4,0 cm Durchmesser; man eluiert mit 700 ml Toluol und anschliessend mit 200 ml einer Mischung von Toluol und Chloroform von 95-5 Volumenteilen).
  • Durch Verdampfen der vereinten Eluate im Vakuum zur Trockne erhält man 1,02 g DL-2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol in Form einer gelben Flüssigkeit, die man in das Hydrochlorid (F = 171-173°C) durch Behandeln seiner Lösung in Aceton und Diäthyläther mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure über führt.
  • Das erhaltene Hydrochlorid ist mit dem in Beispiel 1 erhaltenen identisch.
  • Das als Ausgangsprodukt verwendete DL-2-sec.-Butyl-1-methyl-imidazol wurde wie folgt hergestellt: Man fügt 21,77 g (0,16 Mol) wasserfreies Kaliumcarbonat zu einer gerührten und gekühlten Lösung von 18,63 g (0,15 Mol) DL-2-sec.Butyl-imidazol in 90 ml wasserfreiem Dimethylformamid und behandelt die Suspension während fünf Minuten mit 29,34 g (0,16 Mol) Methyl-p-toluolsulfonat. Man erwärmt die Mischung unter Rühren sanft bis eine heftige Kohlendioxidgasentwicklung auftritt und gleichzeitig ein gelätineartiger Feststoff ausfällt. Wenn die Reaktion beendet ist, rührt man die Mischung und erwärmt sie 16 Stunden auf 1000C. Man kühlt die Lösung ab, verdünnt mit dem Vierfachen ihres Volumens an Diäthyläther und filtriert. Man verdampft das Filtrat unter vermindertem Druck (15 mmHg) zur Trockne bei einer Temperatur, die 900C nicht übersteigt undtrituriertden Rückstand mit 100 ml Diäthyläther.
  • Man verdampft den ätherischen Extrakt unter vermindertem Druck (15 mmHg) bei einer Temperatur, die 90°C nicht übersteigt, zur Trockne und destilliert den Rückstand im Vakuum. Man erhält 4,82 g DL-2-sec.Butyl-1-methyl-imidazol in Form einer farblosen Flüssigkeit, die bei 100-1040C unter 12 mmHg siedet.
  • Das 2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol und seine Additionssalze mit nichttoxischen Säuren werden im allgemeinen in Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendet, in denen sie sich als wirksame Produkte befinden.
  • Die Zusammensetzungen umfassen das 2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol und seine Additionssalze mit nicht toxischen Säuren, zusammen mit einem Verdünnungsmittel oder einer pharmazeutischen Umhüllung.
  • Die Zusammensetzungen können zur Verabreichung auf parenteralem oder-rectalem Wege oder insbesondere auf oralem Wege hergestellt werden.
  • Als feste Zusammensetzungen, die zur Verabreichung auf oralem Wege geeignet sind, kann man Tabletten, mit Zucker oder Lack umhüllte Tabletten, Pillen, Pulver, Granulate nennen.
  • In diesen Zusammensetzungen wird das wirksame Produkt mit mindestens einem inerten Verdünnungsmittel wie Saccharose, Lactose, Stärke vermischt. Die Zusammensetzungen können auch Je nach Anwendung andere Produkte wie Verdunnurigsmittel, beispielsweise Gleitmittel wie Magnesiumstearat enthalten.
  • Die flüssigen Zusammensetzungen zur Verabreichung auf oralem Wege umfassen Emulsionen, Lösungen, Suspensionen, Sirups und Elixire, die pharmazeutisch verträglich sind und inerte übliche Verdünnungsmittel enthalten, wie Wasser oder Paraffinöl. Neben diesen inerten Verdünnungsmitteln können die Zusammensetzungen auch Adjuvantien bzw. Zusatzstoffe wie Befeuchtungsmittel, Emulgier- oder Suspendiermittel, Süßstoffe, aromagebende oder den Geschmack verbessernde Produkte enthalten.
  • Die Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung können auch in Form von Kapseln aus absorbierbem Material wie Gelatine vorliegen, die das wirksame Produkt mit oder ohne Zusatz von Verdünnungsmitteln oder Excipienten enthalten.
  • Die Präparate zur Verabreichung auf parenteralem Wege umfassen sterile wässrige oder nicht wässrige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen. Als Beispiel für das nichtwässrige Lösungsmittel oder Vehikel kann man Propylenglykol, Polyäthylenglykol, Pflanzenöle, wie Olivenöl, injizierbare organische Ester wie Äthyloleat nennen.
  • Die Zusammensetzungen können auch Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, befeuchtende Mittel, Emulgier- oder Dispergiermittel enthalten.
  • Man kann sie beispielsweise durch Filtration über ein bakterienzurückhaltendes Filter, durch Einbringen von sterilisierenden Mitteln in die Lösungen, durch Bestrahlen oder Erhitzen sterilisieren. Man kann sie auch in Form von sterilen festen Zusammensetzungen präsentieren, die man unmittelbar vor der Anwendung in sterilem Wasser oder in jedem anderen injizierbaren sterilen Milieu löst.
  • Als Zusammensetzungen zur Anwendung auf rektalem Wege kann man die Suppositorien nennen, die neben der aktiven Substanz Excipienten wie Kakaobutter oder eine geeignete wachsartige Basis enthalten.
  • Der Prozentanteil des aktiven Produkts in der Zusammensetzung kann variieren; es ist lediglich notwendig, dass der Anteil so liegt, dass man eine ausreichende Dosis erhalten kann. Diese Dosis variiert selbstverständlich nach dem gewünschten therapeutischen Effekt, der Verabreichungsmethode oder der Behandlungsdauer.
  • In der Humantherapie liegen die an den Erwachsenen oral zu verabreichenden Dosierungen im allgemeinen zwischen 0,5 und 2,5 g des aktiven Produkts pro Tag. In der Praxis wird der Mediziner die geeignete Posologie im Hinblick auf das Alter, das Gewicht und verschiedene dem zu behandelnden Patienten eigenen Faktoren wählen.
  • Das folgel1de Beispiel dient zur Veranschaulichung der pharmazeutischen Zusammensetzungen: Beispiel 4 - Tabletten Hydrochlorid von 2-sec. Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol 500 mg Lactose 215 mg Stärke 140 mg Dextrin 140 mg Magnesiumstearat 5 mg Man vermischt die gewünschten Mengen des Imidazolderivats der Lactose, Stärke und des Dextrins innig und siebt mit einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,251 mm (60 mesh British Standard). Nach dem Zusatz der gewünschten Menge von Magnesiumstearat granuliert man auf eine gewünschte Grösse und presst zur Bildung der der vorstehenden Formulierung entsprechenden Tabletten.

Claims (4)

  1. Patentansprüche
    t1J 2-sec.Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol der Formel in racemischer oder optisch aktiver Form und seine Säureadditionssalze.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von 2-sec. Butyl-1-methyl-5-nitroimidazol gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das 2-sec.Butyl-4-(oder 5)-nitroimidazol mit einem Mittel zur N-Methylierung behandeltoder-das 2-sec.Butyl-1-methylimidazol nitriert.
  3. 3. 2-sec. Butyl-4-(oder 5)-nitroimidazol zur Durchführung des Verfahrens gemäss Anspruch 2.
  4. 4. Pharmazeutische Zusammensetzungen in allen üblichen Formen, die als wirksames Produkt mindestens eine Verbindung gemäss Anspruch 1 enthalten.
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