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Weckuhrwerk mit nur einer Triebfeder für Gehwerk und Wecker Es sind
Weckuhrwerke mit nur einer Triebfeder für Gehwerk und Weckwerk bekannt, bei denen
der Antrieb des Gehwerkes von dem einen und der Antrieb des Weckwerkes von dem anderen
Ende der Zugfeder abgenommen wird und ein Schaltwerk mit Sperrung den Ablauf des
Weckwerkes begrenzt.
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Das Hauptpatent 1023 416 sieht vor, daß das zur Begrenzung des Ablaufes
des Weckwerkes dienende Schaltwerk zugleich zur Steuerung einer Leise-Laut-Vorrichtung
der Alarmwiedergabe herangezogen wird.
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Das Hauptpatent sieht in seiner Ausführungsform vor, daß auf der Federkernwelle
reibungsschlüssig ein Steuerfinger angeordnet ist und am Werkgestell schwingbar
zwischen Anschlägen und mit einer Rastfeder zusammenwirkend eine Wippe gelagert
ist, an der in den Bereich des Steuerfingers ragende Schaltarme befestigt sind.
Weiter ist an der Wippe ein Sperrarm befestigt, der in den Bereich eines am Weckhammer
vorgesehenen Körpers reicht und je nach der Wippenstellung das Schwingen des Weckhammers
auf unterschiedliche Schwingungsamplituden begrenzt. Beim Aufziehen des Weckwerkes
führt der Steuerfinger die Wippe in eine Stellung, in welcher sie an einem Anschlag
anliegt und in dieser Stellung durch die vorgesehene Rastfeder gesichert wird, wobei
der Sperrarm derart im Wege des am Weckhammer befestigten Körpers steht, daß eine
Berührung von Weckhammer und Schallorgan gehindert ist; bei der ersten Umdrehung
der Federkernwelle schaltet der Steuerfinger die Wippe in eine zweite Rastschaltung
um, in welcher der Sperrarm der Wippe den Weckhammer frei ausschwingen läßt, und
bei der zweiten Umdrehung der Federkernwelle führt der Steuerfinger die Wippe gegen
einen Anschlaghammer über, so daß in dieser Stellung der Sperrarm der Wippe im Wege
des am Weckankerarm befestigten Körpers steht und den weiteren Ablauf der Zugfeder
unter Abgabe des Wecksignals verhindert.
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Die erstgenannte Stellung der Wippe läßt daher nur ein Wecksignal
gedämpfter Lautstärke zu, in der zweiten Stellung der Wippe erfolgt die Abgabe des
Wecksignals mit voller Lautstärke, während in der letzten Stellung der Wippe keine
Abgabe des Wecksignals erfolgt und dadurch der weitere Ablauf der gemeinsamen Triebfeder
begrenzt wird.
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Bei Weckuhren, welche getrennte Zugfedern für das Gehwerk und das
Weckwerk vorsehen, ist es bekannt, eine Steuerscheibe reibungsschlüssig auf der
Federkernwelle vorzusehen, die unmittelbar den Hammerausschlag begrenzt und mit
einem Anschlag für die Festlegung der Anfangsstellung und der Endstellung versehen
ist. Bei solchen Anordnungen läuft jedoch die Zugfeder des Weckwerkes vollständig
aus, wenn die Steuerscheibe ihre Endstellung erreicht hat.
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Die Erfindung sieht die Anwendung einer solchen an sich bekannten,
auf der Federkernwelle reibungsschlüssig angeordneten Steuerscheibe vor und kennzeichnet
sich zu dem Zweck, die Steuerung der Leise-Laut-Alarmwiedergabe mit einer Begrenzung
des Ablaufes des Weckwerkes zu verbinden, dadurch, daß das gemäß Hauptpatent zu
diesem Zweck zur Anwendung gelangende Schaltwerk aus einer an sich bekannten, auf
der Federkernwelle reibungsschlüssig angeordneten Steuerscheibe mit abgestuften
Umfangsabschnitten besteht, die von einem ebenfalls bekannten, die Schwingungsweite
des Weckhammers bestimmenden Glied abgefühlt werden, und daß die Steuerscheibe mit
einer weiteren Stufe versehen ist, die in der Endstellung der Steuerscheibe über
das Abfühlglied den Weckablauf sperrt.
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Zweckmäßigerweise ist die Steuerscheibe als Malteserrad ausgebildet,
das von einem auf der Federkernwelle reibungsschlüssig befestigten Einzahn angetrieben
wird.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele aus der Zeichnung und den Ansprüchen. Es
zeigt
Fig. 1 einen abgewickelten Längsschnitt durch die Achsen des
Uhrwerkes, Fig. 2 einen Schnitt nach III-III durch Fig. 3, Fig. 3 das Uhrwerk ohne
Zifferblatt von vorn gesehen, Fig. 4 teilweise geschnitten die Draufsicht zu Fig.
3, Fig.5 und 6 in. Ansicht und im Schnitt die zweite Ausführungsform für die Leise-Laut-Steuerung.
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Das Weckuhrwerk besteht aus der Vorderplatte 10, der Hinterplatte
11 und zwischen diesen gelagert der Federkernwelle 13, Federhaus 14, Triebfeder
15, Sperrad 16, Sperrkegel 17, Federrad 18, der Gehwerkgetriebekette 19, 20, 21,
22, 23 zur Unruh 24 und der Weckwerkgetriebekette 25, 26 zum Weckanker 27. Mit 28,
29, 30 ist das Zeigergetriebe bezeichnet; 31 ist die Minutenwelle. Die Weckeinstellwelle
ist mit 33 bezeichnet, mit 34 das Weckrad mit Schnecke 34a, zusammenwirkend mit
dem Stift 35 in der Welle 33; 36 ist die Wecksperrfeder.
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Bei dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
sitzt auf dem Schaft 13a der Federkernwelle 13 reibungsschlüssig die Scheibe 37;
ihre Nabe 37a ist zu diesem Zweck geschlitzt, und die die Nabe bildenden Federlappen
werden von dem Federring 38 gegen den Wellenschaft 13 a gedruckt. An die Scheibe
37 ist ein Randflansch 37b gezogen, der jedoch nicht vollständig umläuft, sondern
(Fig. 3) nur über den Bogen 37 c, während er längs des Bogens 37d weggeschnitten
ist. Anderseits ragt am Scheibenkörper über den Randflansch 37b hinaus die Anschlagnase
37e mit dr Steuerfläche 37f. Für die Anschlagnase ist an der Hinterplatte 11 ein
fester Anschlag 11a angeordnet.
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Mit der Steuerscheibe 37 wirkt als Übertragungsglied der Hebel 39
zusammen, der an der Weckankerwelle 40 befestigt ist und an seinem freien Ende 39
a eine V-förmige Abkröpfung aufweist, deren Spitze mit dem Randflansch der Scheibe
37 zusammenzuwirken bestimmt ist.
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Die Steuerscheibe 37 erfüllt zwei Aufgaben, und zwar dient sie einerseits
als Leise-Laut-Steuervorrichtung, und andererseits begrenzt sie den Ablauf der Triebfeder
beim Wecken. Im einzelnen ist die Wirkungsweise die folgende: Die Triebfeder 15
wird mittels des (nicht gezeichneten) Aufziehschlüssels über die Federkernwelle
13 aufgezogen, und zwar (vgl. Fig. 3) gegen den Uhrzeiger. Dabei kann das Federhaus,
das mit dem Minutentrieb 19 in ständigem Eingriff steht, nur die ihm vom Gangordner
24 zugelassene Bewegung ausführen, und das Federrad 18 steht still (unter der Annahme,
die Weckvorrichtung sei abgestellt), so daß das Sperrad 16 unter dem Sperrkegel
17 durchläuft. Gibt nun die Wecksperrfeder 36 zum eingestellten Weckzeitpunkt nach
erfolgtem Abfallen des Stiftes an der Weckerschnecke 34a den am Weckanker 27 angebrachten
Abstellarm 27a frei, so setzt die Triebfeder 15 über die Teile 13, 16, 17, 18, 25,
26, 27, 40 den Hebel 39 in. Schwenkbewegung, wobei sein V-förmiges Ende jeweils
mit dem Randflansch 37c der Steuerscheibe 37 in Berührung gerät, und zwar derart,
daß der Anker 27 am Steigrad 26 wohl abfallen, der mit der Ankerwelle 40 über den
Schaft 41 verbundene Hammer 42 den (nicht gezeichneten) Schallkörper der Weckuhr
jedoch noch nicht berühren kann. Erst bei weiterem Ablauf der Federkernwelle (Fig.
3, in Pfeilrichtung) gelangt der Kurvenabschnitt 37d der Steuerscheibe 37 in den
Bereich der Spitze des Hebels 39. Dieser kann jetzt voll ausschwingen und daher
der Hammer 42 sein Schallorgan erreichen. Bei weiterem Ablauf, am Ende von wesentlich
einer vollen Umdrehung der Federkernwelle, läuft die Anschlagnase 37e an dem an
der Werkplatte 11 vorgesehenen Anschlag 11 a an. Gleichzeitig gelangt die Steuerfläche
37f an der Anschlagnase 37 e unter die Spitze der V-förmigen Abkröpfung 39a am Hebel
39 und hebt diesen so weit an, daß der Anker 27 am Steigrad 26 nicht mehr abfallen
kann. Damit ist das Weckgetriebe gesperrt, und die restliche Kraft der Triebfeder
15 fließt ausschließlich in das Uhrwerkgetriebe 19 bis 24.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel (Fig.5 und 6) sitzt auf der Federkernwelle
13 reibungsschlüssig der Einzahn 101 eines Malteserkreuzgetriebes, dessen
Sternrad 102 bei 103 auf der Hinterplatte 11 gelagert ist. Außer den Zahnlücken
102a, die am Sternrad für den Einzahn 101 angebracht sind, weist das Sternrad noch
die aus seiner Ebene abgeknöpfte Steuerfläche 102b, den Ausschnitt 102c und die
zweite Steuerfläche 102d auf zu folgendem Zweck: Die Steuerfläche 102b hat die Aufgabe,
mit dem V-förmigen Ende 39a des Hebelarmes 39 in der Weise zusammenzuwirken, daß
zwar der Weckanker 27 am Steigrad 26 noch abfallen, der Weckhammer 42 sein Schallorgan
aber nicht erreichen kann. Aufgabe des Ausschnittes 102c ist, den Hebelarm 39, 39a
unbehindert ausschwingen zu lassen, so daß der Hammer 42 das Schallorgan erreicht;
der Steuerfläche 102d endlich ist die Aufgabe zugewiesen, das V-Ende 39a des Hebels
39 derart anzuheben und festzustellen, daß der Weckanker 27 am Steigrad 26 nicht
mehr abfallen kann, d. h. das Wecktriebwerk gesperrt ist. In bekannter Weise schaltet
der Einzahn 101 unter Eingriff in die Zahnlücken 102a das Sternrad 102 fort, wobei
nacheinander die Steuerteile 102 b,102 c und 102 d zur Wirkung gelangen.
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Während beim beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel die Steuerscheibe
37 reibungsschlüssig auf der Federkernwelle 13 befestigt ist, wäre eine feste Anordnung
ebenfalls möglich, wobei der Anschlag 11a wegfallen könnte und Sorge dafür getragen
sein müßte, daß beim Aufziehen die Anschlagnase 371
den Hebel 39, 39a anhebt,
während sie sich beim Ablauf mit diesem verklinken müßte.