DE1122939B - Verfahren zur Herstellung von ª, ª-Alkensaeureamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ª, ª-AlkensaeureamidenInfo
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Description
Es wurde bereits vorgeschlagen, als narkotisch wirksame Verbindungen araliphatisch substituierte Amide
von /S-Hydroxy- bzw. /S-Acyloxy-carbonsäuren herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man therapeutisch wertvolle, narkotisch wirksame α,/3-Alkensäureamide
der allgemeinen Formel
= C-CO-NH-CH2-C
R2 R4
in der R einen geradkettigen oder verzweigtkettigen Alkylrest mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen, R1 und
R2 Wasserstoff, einen Methyl- oder Äthylrest, R3 und
R4 geradkettige oder verzweigtkettige Alkylreste mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen und R5 Wasserstoff
oder einen Alkoxyrest mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, dadurch erhält, indem man Amine
der allgemeinen Formel
Ra
Verfahren zur Herstellung
von α,/3-Alkensäureamiden
von α,/3-Alkensäureamiden
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Karl Schmitt, Frankfurt/M.-Unterliederbach, Dr. Ingeborg Hennig, Kelkheim (Taunus),
Dr. Ernst Lindner, Frankfurt/M.-Höchst,
und Heinrich Ott, Eppstein (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
H2N-CH2-C—<
mit 2-Alkensäuren der allgemeinen Formel
= C-COOH
in denen die Reste R, R1, R2, R3, R4 und R5 die vorstehend
angegebene Bedeutung haben, oder deren Säurechloriden, Anhydriden, Estern oder Aziden in
üblicher Weise umsetzt oder indem man aus den entsprechenden x- oder ß-Hydroxysäureamiden bzw.
deren Estern von anorganischen oder organischen Säuren Wasser bzw. die den Estern zugrunde liegenden
Säuren in an sich bekannter Weise abspaltet oder indem man aus den entsprechenden α,/3-Dihalogensäureamiden
die Halogenatome in an sich bekannter Weise entfernt oder indem man /?,y-Alkensäureamide zu den
α,/3-Alkensäureamiden in an sich bekannter Weise
isomerisiert.
Als Amine oder Amide können verwendet werden:
2-Phenyl-2-methylbutyl-l-amin,2-o-, -m-oder-p-Meth- oxy- bzw. -Äthoxyphenyl-2-methylbutyl-l-amin, 2-Phenyl-2-äthylbutyl-1
-amin, 2-o-,-m-oder-p-Methoxy- bzw. -Propoxyphenyl-2-äthylbutyl-l-amin, 2-Phenyl-2-propylbutyl-1-amin,
2-o-, -m- oder -p-Methoxy- bzw. -Butoxyphenyl-2-propylbutyl-l-amin, 2-Phenyl-2-iso-
propylimtyl-1-amin, i-Phenyl-2-butyl-butyl-l-amin,
2-0-, -m- oder p-Methoxy- bzw. Äthoxyphenyl-2-butylbutyl-1-amin,
2-Phenyl-2-isobutyl-butyl-l-amin, 2-o-, -m- oder -p-Methoxy- bzw. -Isobutoxyphenyl-2-isobutyl-butyl-1-amin,
2-Phenyl-2-sekundär-butyJ-butyl-
1-amin, 2-o-, -m- oder -p-Methoxy- bzw. -Äthoxyphenyl-2-sekundärbutyl-butyl-l-amin;
an Stelle von -butyl-1-amin kann auch -propyl-1-amin, -amyl-1-amin
oder -hexyl-1-amin stehen. Besonders wirksame Verbindungen
erhält man bei der Verwendung von Aminen, in denen wenigstens einer der beiden Reste R3
und R4 einen Äthylrest bedeutet. Die genannten Amine werden nach bekannten Verfahren, beispielsweise
durch Hydrierung der betreffenden Nitrile, erhalten.
Als Λ,/S-Alkensäuren, die vorteilhaft in Form ihrer
Chloride, Anhydride, Ester oder Azide mit den vorstehend genannten Aminen umgesetzt werden, können
verwendet werden: Crotonsäure, a-Methylcrotonsäure, /S-Methylcrotonsäure, Λ,/J-Dimethylcrotonsäure,«- bzw.
ß- Äthylcro ton säure, oc- Methyl -/J-äthylcrotonsäure,
|3-Äthyl-«,j5-pentensäure,«-Methyl-«,/i?-isoheptensäure-/9-Propylcrotonsäure,
ß-Sekundärbutylcrotonsäure und ß-Neopentylcrotonsäure; vorteilhaft ist die Verwendung
von ß-substituierten Crotonsäuren bzw. deren vorstehend genannten Derivaten.
Als Hydroxysäureamide, die ebenfalls zur Herstellung der Alkensäureamide als Ausgangsstoffe ver-
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wendet werden können, eignen sich die Amide der den vorstehend genannten Säuren entsprechenden «- bzw.
/S-Hydroxyalkansäuren sowie deren Ester organischer sowie anorganischer Säuren, z. B. <x- bzw. /3-Acryloxy-
bzw. -Halogenalkansäuren. Die als Ausgangsstoffe verwendeten x- bzw. /S-Hydroxyamide können beispielsweise
durch Umsetzung von x- oder ^-Hydroxysäureestern mit den betreffenden Aminen hergestellt
werden.
Den Λ,/3-Dihalogensäureamiden, die nach einer
weiteren Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung durch Halogenwasserstoffentzug in die gewünschten
ungesättigten Amide übergeführt werden können, liegen wiederum die vorstehend genannten
Säuren zugrunde, wobei jedoch die Doppelbindung durch 2 Halogenatome, vorzugsweise Chlor oder Brom,
abgesättigt ist. Die «,/Ϊ-Dihalogensäureamide können
beispielsweise durch Umsetzung der Λ,/2-Dihalogensäurehalogenide
mit den vorstehend genannten Aminen in bekannter Weise hergestellt werden.
Als ^,y-Alkensäureamide, die durch Verschiebung
der Doppelbindung in an sich bekannter Weise in Λ./3-Alkensäureamide übergeführt werden können,
eignen sich die Amide solcher Alkensäuren, die sich von den vorstehend genannten durch die jS,y-Stellung
der Doppelbindung unterscheiden.
Die Umsetzung der Alkensäuren oder deren Säurechloride, Anhydride, Ester oder Azide mit den betreffenden
Aminen wird in an sich bekannter Weise durchgeführt. Vorteilhaft läßt man die aus den Säuren,
z. B. mit Thionylchlorid, leicht herstellbaren Säurechloride bei niedriger oder mäßig erhöhter Temperatur
auf das Amin einwirken. Die Reaktion verläuft meist ohne äußere Wärmezufuhr; in den meisten Fällen wird
sogar zweckmäßig mit Eiskühlung bei Temperaturen zwischen 0 und 1O0C gearbeitet; doch ist die Umsetzung
auch bei höheren Temperaturen durchführbar.
Die Reaktion kann in An- oder Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt werden. Als solche eignen
sich besonders Äther, wie Diäthyl-, Diisopropyl- oder Dibutyläther, Tetrahydrofuran und Dioxan; ferner
flüssige Ketone, wie Aceton und Methyläthylketon; oder Kohlenwasserstoffe, wie Petroläther, Benzol,
Toluol, sowie Dimethylformamid. Zur Bindung des bei der Reaktion frei werdenden Chlorwasserstoffs
kann ein Überschuß an Amin oder zusätzlich ein tertiäres Amin, wie Trimethylamin, Triäthylamin, Dimethylanilin,
Pyridin, das auch gleichzeitig als Lösungsmittel dienen kann, oder ein Alkali- oder Erdalkalihydroxyd
oder -carbonat verwendet werden. Schließlich kann man die Umsetzung auch in wäßriger Aufschlämmung
in Gegenwart von Alkali- oder Erdalkalihydroxyden durchführen. Die Reaktionsprodukte
werden in üblicher Weise abgetrennt und entweder durch Kristallisieren oder Destillieren gereinigt.
Nach einer anderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung werden Amide der entsprechenden
Hydroxyalkansäuren oder deren Ester durch Wasser- bzw. Säureabspaltung in an sich bekannter
Weise in die gewünschten Alkensäureamide übergeführt. Man kann die Umsetzung durch Erhitzen in
An- oder Abwesenheit eines Lösungsmittels sowie eines sauren bzw. basischen Mittels durchführen. In
manchen Fällen tritt diese Reaktion bei der Destillation ein, so daß als Destillat unmittelbar das gewünschte
\,/J-Alkensäureamid erhalten wird. Besonders vorteilhaft
ist bei *-Halogensäureamiden ein mehrstündiges Kochen in Diäthylanilin oder ähnlichen organischen
Basen. Bei der Verwendung einiger /S-Bromalkansäureamide
läßt sich die Doppelbindung bereits beim längeren Stehen in Anwesenheit einer organischen Base,
wie Diäthylamin, unter Bromwasserstoffabspaltung einführen.
Die Einführung der Doppelbindung in <x,ß-Diha\ogenalkansäureamide
durch Entfernen des Halogens ist ebenfalls grundsätzlich bekannt. Man setzt zu diesem
Zweck vorteilhaft die Halogenverbindung mit Zink in
ίο Form von Pulver oder Spänen in Äthern oder Alkoholen
als Lösungsmittel gewöhnlich in der Siedehitze um. In einigen Fällen, namentlich bei Dibromsäureamiden,
kann die Halogenabspaltung auch durch Kochen mit Natriumiodid in Alkohol oder Aceton
erreicht werden.
Die Umwandlung von /3,y-Alkensäureamiden in die
gewünschten «,/S-Alkensäureamide wird in an sich bekannter
Weise durch Erwärmen mit Alkalihydroxyd erreicht und führt besonders dann zum Ziel, wenn das
Λ,/S-Alkensäureamid in kristalliner Form aus dem
Reaktionsgemisch gewonnen werden kann.
Die herstellbaren Verbindungen sind je nach der verabreichten Menge wertvolle Beruhigungsmittel, Schlafmittel
und Betäubungsmittel, die nur wenig giftig sind.
Zur Prüfung auf narkotische Wirkung wurden die herstellbaren Verbindungen Mäusen in einer Menge
von 3 mg je Kilogramm Maus als 0,1 °/oige Lösung in lOO°/oigem Propylenglykol intravenös eingespritzt. Bei
der Verwendung von /?-Methylcrotonsäure-(2-äthyl-2-phenyl-l-butyl)-amid
wurden die behandelten Mäuse betäubt. Sie blieben ruhig in Rückenlage liegen. Bei
der Verabreichung der vorstehend erwähnten Menge hielt die Betäubung etwa 15 Minuten an. Wurden
10 mg je Kilogramm Maus eingespritzt, so dauerte die Betäubung etwa 30 Minuten. Bei der Verwendung
von Ratten als Versuchstiere führte ebenfalls eine intravenöse Verabreichung von 3 mg je Kilogramm Ratte
der genannten Verbindung zu einer etwa 10 Minuten anhaltenden Betäubung, in der sich die Tiere in Rückenlage
drehen ließen und so liegenblieben. 10 mg je Kilogramm Ratte wirkten auch bei Ratten länger, die
Dauer der Betäubung betrug etwa 30 Minuten. Auch beim Hund trat 1 Minute nach dem intravenösen Einspritzen
von 3 mg je Kilogramm Hund einer 2,5°/oigen Lösung in 100°/0igem Propylenglykol tiefe, ruhige Betäubung
ein. Dabei waren die »Stell reflexe« (Reflexe, die der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung
normaler Kopfhaltung und Körperhaltung dienen) erloschen, während der »Comealreflex« (Schluß der
Augenlidspalte bei Berührung der Hornhaut mit spitzgedrehtem Wattebausch) auslösbar war; die Rückenlage
wurde von den Tieren beibehalten. Die größte Tiefe der Betäubung hielt etwa 15 bis 20 Minuten an.
1 Stunde nach der Einspritzung liefen die Hunde wieder umher. Von besonderer Bedeutung ist das
erregungsfreie Einschlafen und Aufwachen der Hunde.
2 mg je Kilogramm Hund, intravenös verabreicht, reichten nicht bei allen Hunden und führten auch bei
den übrigen nur zu flacher Betäubung.
Ein besonderer Vorteil für die Verwendung als Heilmittel ist die ziemlich geringe Giftigkeit der herstellbaren
Alkensäureamide. Die intravenös verabreichte tödliche Menge beträgt bei der Ratte bei der vorstehend
genannten Verbindung 30 mg je Kilogramm Tier. Auch bei der Maus lag die tödliche Menge nach intravenöser
Einspritzung einer l°/oigen Lösung bei 30 mg je Kilogramm
Tier. Die starke narkotische Wirkung der Alkensäureamide ist insofern überraschend, als bei-
spielsweise das bekannte Crotonsäurediäthylamid, herstellbar
nach Beilsteins Handbuch der organischen Chemie, Bd. 4, 2. Ergänzungswerk, 1942, S. 605, in
einer Menge von 250 mg je Kilogramm Tier subcutan weder schmerzstillend noch narkotisch wirkt.
Zum Nachweis der narkotischen Wirkung und der guten Verträglichkeit der nach den Verfahren der
Erfindung herstellbaren neuen Alkensäureamide (Nr. 1 bis 6) werden in der nachstehenden Tabelle die Wirkungsergebnisse
mit den Wirkungswerten bekannter Verbindungen (Nr. a bis d) verglichen. Folgende bekannte
Verbindungen wurden zum Vergleich herangezogen :
a) die unter der wortgeschützten Bezeichnung »EVIPAN« bekannte S-C/l^-CyclohexenylVS-methyl-N-methyl-barbitursäure
(vgl. May's Chemistry of synthetic Drugs, 5. Auflage, 1959, S. 96, Tabelle IV);
b) die unter der wortgeschützten Bezeichnung »THIOPENTAL« bekannte 5-Äthyl-5-(l'-methylbutyl)-2-thiobarbitursäure
(vgl. May's Chemistry of synthetic Drugs, 5. Auflage, 1959, S. 96, Tabelle IV);
c) das in der deutschen Patentschrift 957 941 beschriebene /S-Methylcrotonsäure-N-/?-[(2',4',6'-trimethyl)-phenoxypropyl]-amid
und
d) das in der österreichischen Patentschrift 157 240
beschriebene Trially!acetamid.
Die in der Tabelle enthaltenen Zahlenwerte zeigen, daß die neuen Alkensäureamide den genannten
bekannten Verbindungen (a bis d) hinsichtlich ihrer narkotischen Wirkung erheblich überlegen sind. Da
auch die Giftigkeit der neuen Verbindungen im Vergleich zu der narkotisch wirksamen Menge gering
ist, ergibt sich für die neuen Alkensäureamide eine wesentlich größere »therapeutische Breite«.
Verbindung | Giftigkeit | Ratte | i I I |
20 | 20 |
I
I |
80 | 75 | Kleinste | 5 | |
(LD50) in | narkotisch | ||||||||||
Milligramm | 30 | 50 | 30 | wirksame | |||||||
je Kilo | 70 | 60 | Menge in | 3 | |||||||
gramm | 70 | 80 | Milligramm | ||||||||
Nr | Tier, | 30 | 30 | 15 | je Kilo | ||||||
Crotonsäure-(2-phenyl- | intravenös | gramm | 4 | ||||||||
2-äthyl-l-butyl)-amid ... | verabreicht | Tier, | |||||||||
/5-Methylcrotonsäure- | 70 | 140 | 195 | intravenös | |||||||
(2-phenyl-2-äthyl- | Maus | verabreicht | 4 | ||||||||
l-butyl)-amid | Mausj Ratte | ||||||||||
1 | /J-Methylcrotonsäure- | 30 | 2 | ||||||||
[2-(p-methoxyphenyi)- | 4 | ||||||||||
2 | 2-äthyl-l-butyl]-ami | ||||||||||
/S-Methylcrotonsäure- | 30 | 2 | |||||||||
[2-(m-methoxyphenyl)- | 2 | ||||||||||
3 | 2-äthyl-l-butyl]-amid... | ||||||||||
2-Hexen-1 -säure-(2-phenyl- | 75 | 40 | |||||||||
2-äthyl-l-butyl)-amid... | 5 | ||||||||||
4 | 2-Hexen- 1-säure- | 30 | |||||||||
[2-(m-methoxyphenyl)- | |||||||||||
2-äthyl-l-butyl]-amid... | 4 | ||||||||||
5 | 5-(zli,2_Cyclohexenyl)- | 40 | |||||||||
5-methyl-N-methyl- | 3 | 40 | |||||||||
6 | barbitursäure... | ||||||||||
5-Äthyl-5-( 1 '-methylbutyl)- | |||||||||||
2-thiobarbitursäure | 3 | ||||||||||
a | /J-Methylcrotonsäure- | ||||||||||
N-/S-[(2',4',6'-trimethyl)- | |||||||||||
phenoxypropyl]-amid... | 75 | ||||||||||
b | Triallylacetamid | ||||||||||
50 | |||||||||||
C | |||||||||||
60 | |||||||||||
d | 50 | ||||||||||
Zu einer Lösung von 12 g ß-Methylcrotonsäurechlorid
in 100 ecm Äther tropft man unter Rühren und Eiskühlung eine Lösung von 17,7 g 2-Äthyl-2-phenylbutyl-l-amin
und 16 ecm Triäthylamin in 100 ecm Äther. Anschließend wird die Mischung noch
30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, das ausgeschiedene Triäthylaminhydrochlorid wird abgesaugt
und dieses gründlich mit Äther gewaschen. Man dampft das Filtrat ein und erhält 22,5 g /J-Methylcrotonsäure-(2-äthyl-2-phenyl-1
-butyl)-amid zunächst als Öl, das nach dem Animpfen kristallisiert. Nach dem Umkristallisieren des Amids aus wäßrigem Methanol
liegt der Schmelzpunkt bei 88 bis 90° C.
Die gleiche Verbindung erhält man aus 2-Äthyl-2-phenylbutyl-l-amin
in Gegenwart überschüssiger verdünnter wäßriger Natronlauge unter kräftigem Rühren und Kühlen mit Eis und Eintropfen von
/J-Methylcrotonsäurechlorid.
In gleicher Weise erhält man aus /5-Methylcrotonsäurechlorid
oder -äthylester und 2-Äthyl-2-(m-methoxyphenyl)-butyl-l-amin das /S-Methylcrotonsäure-[2-äthyl-2-(m-methoxyphenyl)-l-butyl]-amid
mit dem Schmelzpunkt 68 bis 7O0C; ferner aus Crotonsäurechlorid
und 2-Äthyl-2-phenylbutyl-l-amin das Crotonsäure-(2-äthyl-2-phenyl-l-butyl)-amid,
das nach dem Umkristallisieren aus Petroläther bei 65 bis 67°C schmilzt, und aus cis-^-Neopentylcrotonsäurechlorid
und 2-Äthyl-2-phenylbutyl-l-amin das bei 66 bis 680C schmelzende cis-/3-Neopentylcrotonsäure-(2-äthyl-2-phenyl-l-butyl)-amid
sowie aus /3-Methylcrotonsäurechlorid und 2-Isopropyl-2-(m-methoxyphenyl)-hexyl-1
-amin das bei 76 bis 78 ° C schmelzende /5-Methylcrotonsäure
- [2 - isopropyl - 2 - (m - methoxyphenyl)-l-hexyl]-amid und aus ß-Methylcrotonsäurechlorid
und 2-Äthyl-2-(p-methoxyphenyl)-butyl-l-amin das β - Methylcrotonsäure - [2 - äthyl - 2 - (p - methoxyphenyl)-l-butyl]-amid,
das nach dem Umkristallisieren aus Dibutyläther bei 75 bis 760C schmilzt.
Erhitzt man /3-Methylcrotonsäureäthylester mit
2-Äthyl-2-phenylbutyl-l-amin etwa 10 Stunden im Heizbad von 150 bis 1700C unter Rückflußkühlung
und destilliert anschließend die unveränderten Ausgangsstoffe im Vakuum ab, so erhält man einen öligen
Rückstand, aus dem nach dem Animpfen das /3-Methylcrotonsäure-(2-äthyl-2-phenyl-l-butyl)-amid
auskristallisiert, das nach dem Umkristallisieren aus wäßrigem Alkohol bei 88 bis 9O0C schmilzt.
Eine Lösung von 17,5 g trans-/?-Neopentylcrotonsäurechlorid
in Äther wird unter Rühren und Eiskühlung tropfenweise mit einer ätherischen Lösung
von 17,7 g 2-Äthyl-2-phenylbutyl-l-amin versetzt; die Mischung wird bis zum Verschwinden des Säurechloridgeruches
nachgerührt. Man saugt den kristallinen Niederschlag ab und behandelt diesen mit Wasser,
wodurch 28 g trans-/S-Neopentylcrotonsäure-(2-äthyl-2-phenyl-l-butyl)-amid
ungelöst bleiben. Nach dem Umkristallisieren des Amids aus Essigsäureäthylester liegt der Schmelzpunkt bei 117 bis 118°C.
Zu 62 g 2-(m-Methoxyphenyl)-2-äthylbutyl-l-amin in 50 ecm Äther tropft man unter Rühren und Eiskühlung
15,5 g Crotonsäurechlorid in 250 ecm Äther. Nach kurzem Nachrühren wird der Äther unter vermindertem
Druck weitgehend abdestilliert, wobei ein weißer Kristallbrei zurückbleibt. Nach dem Zusetzen
von Wasser zum kristallinen Niederschlag erhält man zwei klare Schichten, die getrennt werden. Nach dem
Waschen der Ätherlösung mit Natriumbicarbonat und Wasser wird der Äther getrocknet und abdestilliert.
Es werden 33 g Crotonsäure-[2-äthyl-2-(m-methoxyphenyl)-l-butyl]-amid
vom Kp.0,07 = 155 bis 1600C
erhalten. Nach dem Animpfen des Öls kristallisiert »5
die Verbindung und schmilzt bei 65 bis 67° C.
In gleicher Weise erhält man aus 2-Phenyl-2-äthylbutyl-1-amin
und Tiglinsäurechlorid das Tiglinsäure-(2-äthyl-2-phenyl-l-butyl)-amid vom Kp.0,i5 =134 bis
1360C und aus 2-Äthyl-2-hexensäurechlorid und 2-Äthyl-2-(m-methoxyphenyl)-1 -butylamin das 2-Äthyl-2-hexensäure-[2-äthyl-2-(m-methoxyphenyl)-1
-butyl]-amid vom Kp.0,05 = 155 bis 1600C. Da die 2-Äthyl-2-hexensäure
aus 2-Brom-2-äthylhexansäure durch Bromwasserstoffabspaltung hergestellt wird, ist es
nicht ausgeschlossen, daß ein Teil des 2-Äthyl-2-hexensäurechlorids als isomeres 2-Butyl-crotonsäurechlorid
vorliegt.
40
Zu einer Lösung von 12 g Crotonsäureazid in 300 ecm Äther gibt man unter Eiskühlung 42 g
2-(m-Methoxyphenyl)-2-äthylbutyl-l-amin und läßt die Mischung 24 Stunden im Kühlschrank stehen. Die
Reaktionslösung wird zunächst mit überschüssiger 2 η-Salzsäure und anschließend gründlich mit Natriumcarbonatlösung
gewaschen; dann trocknet man sie mit wasserfreiem Kaliumcarbonat und dampft die Ätherlösung
ein. Es werden 14,8 g Crotonsäure-[2-äthyl-2-(m-methoxyphenyl)-l-butyl]-amid
in Form eines Öls erhalten, das nach dem Animpfen langsam zu Kristallen vom Schmelzpunkt 64 bis 670C erstarrt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von α,β-Alkensäureamiden der allgemeinen Formel:C = C CO NH-CH, CRiR2 R4in der R einen geradkettigen oder verzweigtkettigen Alkylrest mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen, R1 und R2 Wasserstoff, einen Methyl- oder Äthylrest, R3 und R4 geradkettige oder verzweigtkettige Alkylreste mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen und R5 Wasserstoff oder einen Alkoxyrest mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, dadurch gekenn zeichnet, daß man Amine der allgemeinen FormelH2N-CH2-Cmit 2-Alkensäuren der allgemeinen FormelC = C-COOHR1in denen die Reste R und R1 bis R5 die vorstehend angegebene Bedeutung haben, oder deren Säurechloriden, Anhydriden, Estern oder Aziden in üblicher Weise umsetzt oder indem man aus den entsprechenden «- oder /S-Hydroxysäureamiden bzw. deren Estern von anorganischen oder organischen Säuren Wasser bzw. die den Estern zugrunde liegenden Säuren in an sich bekannter Weise abspaltet oder indem man aus den entsprechenden α, jS-Dihalogensäureamiden die Halogenatome in an sich bekannter Weise entfernt oder indem man /S,y-Alkensäureamide zu den Λ,β-Alkensäureamiden in an sich bekannter Weise isomerisiert.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 957 941; österreichische Patentschrift Nr. 157 240; britische Patentschrift Nr. 743 164; USA.-Patentschrift Nr. 2 719 176;Helvetica Chimica Acta, Bd. 36, 1953, S. 1698 bis 1705; Bd. 38, 1955, S. 1085 bis 1095;Journal of the American Chemical Society. Bd. 61, 1939, S. 3386 bis 3388.G 209 507/331 1.62
Priority Applications (6)
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