DE1121253B - Verfahren zum Reformieren von Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zum Reformieren von KohlenwasserstoffenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G35/00—Reforming naphtha
- C10G35/04—Catalytic reforming
- C10G35/06—Catalytic reforming characterised by the catalyst used
- C10G35/085—Catalytic reforming characterised by the catalyst used containing platinum group metals or compounds thereof
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- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
S 70121 IVc/23 b
ANMELDETAG: 29. AUGUST 1960
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 4. J A N U A R 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 4. J A N U A R 1962
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum katalytischen Reformieren von Kohlenwasserstoffen,
deren Siedepunkt im Siedebereich von Benzin liegt, zwecks Bildung von Benzinzusätzen mit hoher Octanzahl,
und sie betrifft insbesondere ein Verfahren zum Reformieren von Mischungen mit geringem Gehalt an
Naphthenverbindungen.
Die üblichen Verfahren zum katalytischen Reformieren von »Straight-run«-Benzinfraktionen erfolgen
im allgemeinen entweder zur Herstellung einer Fraktion mit hoher Octanzahl zur Verwendung als Benzinzusatz
oder zur Herstellung von petrochemischen Verbindungen, wie Benzol, Toluol und Xylol. Wird
Benzin mit einer hohen Octanzahl gewünscht, so kann das Ausgangsmaterial des Verfahrens ein
Straight-run-Benzin mit einem Siedepunkt innerhalb des gesamten Siedebereiches sein, jedoch wird eine
höhersiedende Fraktion des Benzins, z. B. eine Fraktion zwischen 125 und 190° C, bevorzugt. Werden
petrochemische Verbindungen gewünscht, so werden eng begrenzte Fraktionen als Beschickung verwendet,
wie z. B. eine Fraktion von 65 bis 90° C für die Benzolherstellung, eine Fraktion von 101 bis 115°C
zur Toluolherstellung und eine Fraktion von 115 bis 130° C zur Xylolherstellung. Ob das Verfahren nun
zur Herstellung von Benzin oder petrochemischen Verbindungen durchgeführt wird, die erfolgenden
Reaktionen sind im wesentlichen die gleichen, nämlich die Dehydrierung von Naphthenen zu den entsprechenden
aromatischen Verbindungen, die Dehydrocyclisierung der Paraffine, Isomerisierung und
Hydrocrackung. Von diesen Reaktionen sind die Dehydrierung und Dehydrocyclisierung stark endotherm,
während die anderen Reaktionen entweder exotherm oder praktisch thermisch neutral verlaufen.
Die Geschwindigkeit der Dehydrierung ist schneller als die der anderen Reaktionen, so daß bei Reformierungsverfahren
unter Verwendung eines festen Katalysatorbettes ein anfängliches schnelles Absinken
der Temperatur erfolgt, wenn die Beschickung durch den Katalysator läuft. Um diesen Temperaturabstieg
auszugleichen, ist es üblich, den Katalysator in mehrere Teile zu teilen und die Beschickung durch eine
Reihe von Katalysatorbehältern zu führen, wobei die Beschickung zwischen den Katalysatorbehältern erneut
auf die Reaktionstemperatur erhitzt wird. So wird bei der Behandlung von Straight-run-Benzin mit
einem Siedebereich von 125 bis 190° C in einem üblichen Reaktionsgefäß aus drei Behältern die auf
510° C vorerhitzte Beschickung durch den ersten Behälter geführt, in dem als Hauptreaktion die Dehydrierung
von Naphthenen mit einem damit einher-Verfahren zum Reformieren
von Kohlenwasserstoffen
von Kohlenwasserstoffen
Anmelder:
y Sun Oil Company,
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Philadelphia, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Richard Fleming, Broomall, Pa.,
und Robert Condit Jagel, Swarthmore, Pa. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
gehenden Temperaturabfall von etwa 35 bis 55° C, was vom Naphthengehalt der Beschickung abhängt,
erfolgt. Die aus diesem ersten Behälter austretenden Produkte werden dann erneut auf 510° C erhitzt und
durch einen zweiten Katalysatorbehälter geführt, in dem die weitere Dehydrierung der Naphthene zusammen
mit einer Dehydrocyclisierung, Hydrocrackung und Isomerisation erfolgt. Da der Hauptteil der
Naphthene im ersten Katalysatorbehälter dehydriert worden ist, ist der Temperaturabfall im zweiten Behälter
geringer als im ersten, also etwa 10 bis 20° C. Die aus dem zweiten Behälter austretenden Produkte
werden dann erneut erhitzt und in den letzten Katalysatorbehälter geführt, in dem als hauptsächliche
Reaktionen die Hydrocrackung und Dehydrocyclisierung der geradkettigen Paraffine mit niedriger
Octanzahl erfolgt, die dadurch in aromatische Verbindüngen und Paraffine mit höherer Octanzahl umgewandelt
werden. Da die Beschickung zum letzten Katalysatorbehälter praktisch frei von Naphthenen
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ist, erfolgt nur ein geringer oder gar kein Temperaturabfall.
Ein typisches, aus einem derartigen Verfahren gewonnenes Reformat siedet zwischen 80 (5% überdestilliert)
und 190° C (95% überdestffliert) und besitzt eine Octanzahl von 89 (F-I klar). Es besteht aus
etwa 52% aromatischen Verbindungen, 2% Olefinen, 2% Naphthenen und 44°/o Paraffinen, welch
letztere eine Octanzahl von nur etwa 58 besitzen. Wenn daher etwas zur Verbesserung der Octanzahl
dieser Paraffine getan werden kann, so könnte, selbstverständlich bei der gleichen Ausbeute an Reformat,
die Octanzahl des gesamten Benzins erhöht werden oder, falls ein Benzin der gleichen Octanzahl erzielt
werden soll, könnte das Verfahren unter milderen Bedingungen bei geringerer Bildung von aromatischem
Benzin mit gleichzeitiger Erhöhung der Ausbeute an flüssigem Produkt erfolgen. Ein Benzin mit einem
niedrigeren Gehalt an aromatischen Stoffen hat außerdem den Vorteil einer höheren Verbesserungsfähigkeit
durch Bleiverbindungen, da durch die Zugabe von Bleitetraäthyl nur die paraffinischen Bestandteile
eines Benzins in ihrer Octanzahl erhöht werden. So kann z. B. ein rein paraffinisches Benzin durch
Zugabe von 1,5 ecm Bleitetraäthyl pro etwa 3,81 in seiner Octanzahl um 14 Einheiten erhöht werden,
während ein Benzin mit 40% aromatischer^ Verbindungen durch Zugabe der gleichen Bleimenge nur um
8 Einheiten erhöht wird; und ein Benzin mit 60% aromatischen Verbindungen wird nur um 5 Einheiten
verbessert.
Falls das Reformierungsverfahren so betrieben wird, daß reine aromatische Kohlenwasserstoffe hergestellt
werden sollen, so werden die Bedingungen so eingestellt, daß der letzte Rest der Naphthene im
letzten Katalysatorbehälter dehydriert worden ist. Das Reformat wird dann mit Lösungsmitteln extrahiert,
um reine aromatische Kohlenwasserstoffe und ein Paraffinraffinat mit niedriger Octanzahl zu gewinnen.
Ein typisches Raffinat aus einem Reformierungsverfahren, das so betrieben wurde, daß Benzol und
Toluol erhalten werden, besitzt einen Siedebereich von 75 (5% überdestilliert) bis 100° C (95% überdestilliert)
und eine Zusammensetzung von 3% Olefinen, 5% Aromaten, 3% Naphthenen und 89%
Paraffinen und eine Octanzahl von etwa 60, die zu niedrig ist, um sie als Mischzusatz für Benzine zu
verwenden. Das Raffinat kann verbessert werden, indem man es unter scharfen Bedingungen erneut
reformiert. Dabei sind jedoch Verluste an normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffen hoch, und die
flüssige Ausbeute beträgt, wenn auf eine Octanzahl von 85 reformiert wird, nur etwa 68 % der Beschikkung.
Wie im Falle der Reformate, die im gesamten Benzinsiedebereich sieden, enthält das Produkt eine
beträchtliche Menge an Kohlenwasserstoffen mit niederer Octanzahl, hauptsächlich η-Hexan und
n-Heptan, und jede Umwandlung dieser Paraffine in höherwertige Octanprodukte, als sie durch das übliche
Reformieren erhalten werden können, wäre vom wirtschaftlichen Standpunkt aus außerordentlich
interessant.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Reformieren von Kohlenwasserstoffen im
Benzinsiedebereich, welches bei gegebener Ausbeute Produkte mit höherer Octanzahl liefert als die bekannten
Reformierungsverfahren und das bei einer gegebenen Octanzahl ein weniger aromatisches Produkt
liefert, als es durch übliche Reformierungsverfahren erhältlich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Reformierung von Kohlenwasserstofffraktionen zwecks Verbesserung
ihrer Octanzahl, nach dem eine im Siedebereich von Benzin siedende Kohlenwasserstofffraktion mit einem
Reformierungskatalysator aus Platin unter für die Reformierung geeigneten Druck- und Temperaturbedingungen
in Anwesenheit von zugefügtem Wasserstoff und in Anwesenheit von Ammoniak umgesetzt
wird, ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffe in einer oder mehreren Stufen zu
einem praktisch naphthenfreien Produkt reformiert werden und das praktisch naphthenfreie Produkt
über dem Katalysator in Anwesenheit von 0,0002 bis 0,01% Ammoniak in Berührung gebracht wird.
Das Verfahren kann durchgeführt werden, indem Ammoniak oder eine unter den Reformierungsbedingungen
Ammoniak liefernde Verbindung einge-
ao führt wird. Unter dem Ausdruck »praktisch frei von Naphthenen« wird nicht verstanden, daß überhaupt
keine Naphthene anwesend sind. Die Bezeichnung wird für eine Fraktion verwendet, die nur einen geringen
Prozentsatz, 10 Volumprozent oder weniger, an Naphthenen enthält. Wird das Ammoniak zu einer
Erdölfraktion mit mehr als etwa 10% Naphthenen zugegeben und die Fraktion dann reformiert, so wird
das Verhältnis von Ausbeute zu Octanzahl ungünstig beeinflußt, während das Gegenteil der Fall ist, wenn
die Fraktion weniger als etwa 10% Naphthene enthält. Die günstige Wirkung geringer Ammoniakmengen
bei der Reformierung von Beschickungen mit geringem Naphthengehalt ist überraschend, da bisher
bekannt war, daß größere Mengen Ammoniak die Fähigkeit des Platinkatalysators, die Hydrocrackung,
Isomerisation und Dehydrocyclisierung zu beschleunigen, vergiften. Im Gegensatz zum Stand der Technik
wurde nun gefunden, daß Ammoniak in Mengen von weniger als 0,01% die Isomerisation beschleunigt, da
nur durch extensive Isomerisation von Paraffinen zu höher verzweigten Strukturen ein Benzin hergestellt
werden kann, das bei einer gegebenen Octanzahl weniger aromatische Kohlenwasserstoffe enthält als
ein in Abwesenheit von Ammoniak reformiertes Benzin.
Soll das erfindungsgemäße Verfahren für eine Reformierung zur Herstellung von Benzin mit einer
hohen Octanzahl aus einer Straight-run-Benzinfraktion in einer Reformiervorrichtung mit mehreren Behältern
angewendet werden, so sollte das Ammoniak unmittelbar vor dem letzten Katalysatorbehälter zugegeben
werden, da die aus dem vorletzten in den letzten Behälter austretenden Produkte praktisch frei von
Naphthenen sind. Wird es zu einem früheren Zeitpunkt des Verfahren zugegeben, wenn ein großer
Teil der Naphthene in der Beschickung noch nicht umgewandelt ist, so übt das Ammoniak eine ungünstige
Wirkung auf das Verhältnis von Ausbeute zu Octanzahl aus. Wird das erfindungsgemäße Verfahren zur
Verbesserung einer Paraffinfraktion verwendet, die als Nebenprodukt bei einem Verfahren zur Herstellung
aromatischer Kohlenwasserstoffe aus Erdölfraktionen erhalten wurde, so kann das Ammoniak der
Beschickung vor seiner Einführung in die Reformiervorrichtung zugegeben werden, da derartige Paraffinfraktionen
praktisch frei von Naphthenen sind.
Es wurde eine Anzahl von Versuchen unter Verwendung eines Paraffinraffinates mit niedrigem
Naphthengehalt als Beschickung, das aus einer Lösungsmittelextraktion
zur Abtrennung von Benzol und Toluol aus einem leichten Reformat erhalten
worden war, durchgeführt. Diese Beschickung besaß einen Siedebereich von etwa 65 bis 105° C, eine
Octanzahl von 57,5 und enthielt etwa 3°/o Naphthene,
wobei der Rest hauptsächlich C6- und C7-Paraffine
waren. Das molare Verhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff war in allen Fällen 5:1, die
stündliche Raumgeschwindigkeit der Flüssigkeit be- ίο trug 2,4. Die Temperatur wurde jedoch von 490 bis
505° C und der Druck von 21 bis 28 kg/cm variiert, um festzustellen, welche Ausbeuten bei den verschiedenen
Octanzahlen erhalten werden konnten. Eine Reihe von Versuchen wurde mit 0,001 °/o Ammoniak
in der Beschickung durchgeführt; bei einer anderen Versuchsreihe betrug der Ammoniakgehalt der Beschickung
nur 0,0002%. Die Daten dieser Versuche sind in Fig. 1 und 2 der Zeichnung angegeben, zusammen
mit den Daten aus anderen Versuchen, bei denen die gleiche Beschickung, jedoch kein Ammoniak verwendet
wurde. Der in diesen Versuchen verwendete Katalysator enthielt O,6°/o Platin auf Tonerde.
In Fig. 1 kann festgestellt werden, daß das Verhältnis von Ausbeute zu Octanzahl in den Versuchen
mit Ammoniak in der Beschickung stets besser ist als bei den Versuchen ohne Ammoniak. Dies ist besonders
deutlich bei Punkt 2 und 4. Der Versuch, von dem die Daten von Punkt 2 stammen, wurde bei
499°C und 28 kg/cm2 mit 0,001 »/0 Ammoniak durchgeführt. Die 72,5°/oige Ausbeute bei einer
Octanzahl von 85,2 ist 4°/o höher als die bei der gleichen Octanzahl ohne Ammoniak erhältliche Ausbeute.
Ein Versuch unter ähnlichen Bedingungen ohne Ammoniak lieferte ein Produkt mit einer Octanzahl
von 89 bei einer 6O°/oigen Ausbeute (Punkt 10 in Fig. 1). Obgleich daher die Zugabe von Ammoniak
ein Absinken der Octanzahl um 3,8 Einheiten verursachte, wurde die Ausbeute um 12,5 %>, bezogen
auf die Beschickung, oder um 21°/o, bezogen auf das
bei 499° C ohne Ammoniak hergestellte Reformat, erhöht. Selbst 0,0002 %>
Ammoniak verbessern das Verhältnis von Ausbeute zu Octanzahl des Reformates erheblich, wie an den Punkten 6, 7, 8 und 9 in Fig. 1
festgestellt werden kann, die alle über der ohne Ammoniak erhältlichen Ausbeute-Octanzahl-Kurve
liegen.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß bei Zugabe von Ammoniak zur Beschickung bei einer gegebenen Octanzahl
das Reformat weniger aromatische Kohlen-Wasserstoffe enthält als ein ohne Ammoniak hergestelltes
Produkt, was anzeigt, daß das Ammoniak die Isomerisation der Paraffine zu höher verzweigten
Paraffinen mit höherer Octanzahl beschleunigt. Die in Fig. 2 angegebenen Daten wurden unter Verwendung
des oben beschriebenen Paraffinraffinates als Beschikkung erzielt. Derartige niedrig aromatische Produkte
besitzen eine größere Verbesserungsfähigkeit durch Bleiverbindungen als Produkte mit einem höheren
Gehalt an aromatischen Kohlenwasserstoffen und er- 6c fordern daher weniger Bleitetraäthyl pro Liter zur
Erhöhung ihrer Octanzahl auf einen gegebenen Wert. Weiterhin brennen sie in einem Verbrennungsmotor
sauberer und verursachen daher weniger Motorablagerungen.
Obgleich die Erhöhung der Ausbeute eines Reformates bei einer gegebenen Octanzahl, die durch
Zugabe von Ammoniak zu einer Beschickung mit geringem Naphthengehalt erzielt werden kann, hinsichtlich
des Prozentsatzes gering erscheint, stellt sie doch einen echten wirtschaftlichen Fortschritt dar. Wenn
daher die Ammoniakzugabe vor dem letzten Katalysatorbehälter einer Reformiervorrichtung von einer
täglichen Kapazität von 5000 m3 Straight-run-Benzin die Gewinnung von C5 +-Kohlenwasserstoffen um
l°/o erhöht, so produziert diese Vorrichtung etwa 47 000 Liter mehr als dies ohne Ammoniak der Fall
wäre. Bei dem derzeitigen Preis für Benzin mit einer Octanzahl von 92 wird der Wert der Produkte ganz
erheblich erhöht.
Es ist bereits ein Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen bekannt, bei dem eine insbesondere
aliphatische oder naphthenische Kohlenwasserstoffe enthaltende Beschickung in Gegenwart von
Ammoniak über Katalysatoren geleitet wird. Bei diesem Verfahren, bei dem bevorzugt eine Aromatisierung
der Kohlenwasserstoffe erfolgen soll, wird jedoch eine Menge an Ammoniak verwendet, die ein
Vielfaches der erfindungsgemäß zu verwendenden Menge an Ammoniak ist. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren soll jedoch ein Reformat hergestellt werden, das weniger aromatische Produkte enthält
als eine durch übliche Reformierungsverfahren erhaltene Kohlenwasserstoffmischung. Es war nicht
vorauszusehen, daß dieses Ziel durch die Mitverwendung von geringeren Mengen an Ammoniak bei der
Reformation als beim bekannten Verfahren erreicht werden kann.
Es ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Kohlenwasserstoffgemisches mit einem höheren aromatischen
Gehalt aus einem naphthenhaltigen Material bekannt, bei dem geringe Mengen Ammoniak
mitverwendet werden. Das Ammoniak soll dabei die Isomerisation der Naphthene in Kohlenwasserstoffe,
die leichter zu aromatischen Stoffen dehydriert werden, fördern und eine Rückisomerisation zu Cyclohexan
verhindern. Vermutlich soll das Ammoniak dabei den sauren Eigenschaften des Katalysators entgegenwirken
und eine teilweise Neutralisation der sauren Eigenschaften bewirken. Dabei tritt jedoch
eine gewisse Verminderung der katalytischen Wirksamkeit des Katalysators, die gerade durch diese sauren
Eigenschaften hervorgerufen wird, ein. Erfindungsgemäß tritt jedoch eine geringe Bildung von
aromatischen Stoffen ein. Außerdem erhöht das erfindungsgemäße Verfahren die katalytische Wirksamkeit,
was durch das verbesserte Verhältnis der Octanausbeute gegenüber dem ohne Ammoniak arbeitenden
Verfahren ersehen werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reformierung von Kohlenwasserstofffraktionen zwecks Verbesserung ihrer
Octanzahl, nach dem eine im Siedebereich von Benzin siedende Kohlenwasserstofffraktion mit
einem Reformierungskatalysator aus Platin unter für die Reformierung geeigneten Druck- und
Temperaturbedingungen in Anwesenheit von zugefügtem Wasserstoff und in Anwesenheit von
Ammoniak in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffe in
einer oder mehreren Stufen zu einem praktisch naphthenfreien Produkt reformiert werden und das
praktisch napbthenfreie Produkt über dem Katalysator in Anwesenheit von 0,0002 bis 0,01 °/o
Ammoniak in Berührung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniak für diese Behandlung
durch Einführung von Ammoniak oder einer unter den Reformierungsbedingungen zu
Ammoniak zersetzbaren Verbindung in die praktisch von Naphthenen freie Fraktion vorgesehen
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 843 402;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 002 102.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES70121A DE1121253B (de) | 1960-08-26 | 1960-08-29 | Verfahren zum Reformieren von Kohlenwasserstoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2952560A GB888832A (en) | 1960-08-26 | 1960-08-26 | Reforming gasoline range hydrocarbons in the presence of ammonia |
DES70121A DE1121253B (de) | 1960-08-26 | 1960-08-29 | Verfahren zum Reformieren von Kohlenwasserstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1121253B true DE1121253B (de) | 1962-01-04 |
Family
ID=25996197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES70121A Pending DE1121253B (de) | 1960-08-26 | 1960-08-29 | Verfahren zum Reformieren von Kohlenwasserstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1121253B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE843402C (de) * | 1944-06-28 | 1952-07-07 | Basf Ag | Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen ohne wesentliche Spaltung, insbesondere zur Dehydrierung oder Aromatisierung |
DE1002102B (de) * | 1953-04-16 | 1957-02-07 | Atlantic Refining Co | Verfahren zur Regulierung der katalytischen Reformierung |
-
1960
- 1960-08-29 DE DES70121A patent/DE1121253B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE843402C (de) * | 1944-06-28 | 1952-07-07 | Basf Ag | Verfahren zur Umwandlung von Kohlenwasserstoffen ohne wesentliche Spaltung, insbesondere zur Dehydrierung oder Aromatisierung |
DE1002102B (de) * | 1953-04-16 | 1957-02-07 | Atlantic Refining Co | Verfahren zur Regulierung der katalytischen Reformierung |
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