DE1120443B - Verfahren zur Herstellung von Cyanformamid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanformamid

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DE1120443B
DE1120443B DEA26451A DEA0026451A DE1120443B DE 1120443 B DE1120443 B DE 1120443B DE A26451 A DEA26451 A DE A26451A DE A0026451 A DEA0026451 A DE A0026451A DE 1120443 B DE1120443 B DE 1120443B
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Germany
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water
dicyan
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Pending
Application number
DEA26451A
Other languages
English (en)
Inventor
Richard Parke Welcher
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wyeth Holdings LLC
Original Assignee
American Cyanamid Co
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Cyanformamid Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Cyanformamid.
  • Cyanformamid ist eine bekannte Verbindung mit guten nematociden und rodenticiden Eigenschaften. Sie ist normalerweise kristallin, löslich in den gewöhnlichen Lösungsmitteln wie Wasser und Alkohol. In geschmolzenem Zustand ist es ein gutes Lösungsmittel für Polyacrylnitril.
  • Trotzdem ist Cyanformamid eine Laboratoriumsverbindung geblieben, da seine Synthese praktisch nicht durchführbar war. So wurde es z. B. durch Reaktion von Dicyan mit Eisessig in Gegenwart von 0,50/, Wasser, wobei die Mischung in einem geschlossenen Rohr erhitzt wurde, gewonnen. Die Kontrolle dieser minimalen Anteile an Wasser war eine der Hauptbedingungen des Verfahrens, da sonst Oxamid als Hauptreaktionsprodukt gebildet würde. Außerdem dauerte die Vervollständigung der Reaktion mehrere Monate. Das Bedürfnis nach einem verbesserten Herstellungsverfahren besteht nach wie vor.
  • Gegenstand der neuen Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Cyanformamid, wobei man Dicyan mit einer Mischung aus Wasser und einer aliphatischen Carbonsäure unter dem eigenen Dampfdruck reagieren läßt und das Cyanformamid mit guter Ausbeute und Reinheit erhält, wobei die Reaktion in einer praktisch tragbaren Zeit abläuft. Dies wird dadurch erreicht, daß die Reaktionsmischung dem Dicyan wenigstens äquivalente Mengen an Wasser und an aliphatischer Carbonsäure enthält und die Reaktion bei einer Temperatur von etwa 50 bis 90°C durchgeführt wird. Bei der Isolierung des Cyanformamids wird wenig oder kein Oxamid gefunden. Auf diese Weise läuft die Reaktion in weniger als 3 Tagen bei den niederen Temperaturen und in weniger als 5 Stunden bei den höheren Temperaturen ab. Wenn bei einer niedrigeren Temperatur, beispielsweise 40'C, gearbeitet wird, verläuft die Reaktion sanfter, aber die Reaktionsdauer ist länger.
  • Die Reaktion verläuft auch sanfter in Gegenwart eines inerten polaren Lösungsmittels für Dicyan, z. B. Wasser, einer aliphatischen Monocarbonsäure, Acetonitril, Tetrahydrofuran und Mischungen derselben. Um günstige Ausbeuten in einer maximalen Zeit von einigen Tagen zu erzielen, ist wenigstens 1 Äquivalent Wasser pro Äquivalent Dicyan erforderlich. Bei einer kleineren Menge Wasser sinkt die Ausbeute an Cyanformamid wesentlich. Vorzugsweise verwendet man mehr als 1 Äquivalent Wasser pro Äquivalent Dicyan. Obwohl man unter diesen Bedingungen Oxamid als Hauptprodukt der Reaktion erwarten würde, wird überraschenderweise wenig oder kein Oxamid gebildet. Es wurde gefunden, daß sogar 16 und mehr Äquivalente Wasser ohne Oxamidbildung anwesend sein können.
  • Es ist erfindungsgemäß möglich, eine große Anzahl von aliphatischen Carbonsäuren zu verwenden, wie aliphatische Mono-, Di- und Tricarbonsäuren, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Chloressigsäure, Ricinussäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure. Es wurde gefunden, daß die Anwesenheit von wenigstens 1 Äquivalent Säure, vorzugsweise von 1 bis 2 Äquivalenten gute Ausbeuten an Cyanformamid ergibt. Geringere Mengen setzen die Ausbeute herab.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung seien die folgenden Beispiele angeführt. Wenn nicht anders angegeben, bedeuten die Teile Gewichtsteile. Beispiel 1 15,5 Teile Dicyan, 21,6 Teile Wasser, 30Teile 91°/oige Ameisensäure und 60 Teile Acetonitril werden in ein Druckgefäß gefüllt. Die Mischung wird auf 74'C 7 Stunden erhitzt. Der Überschuß an Wasser, Ameisensäure und Acetonitril wird durch Destillation entfernt. Der kristalline Cyanformamidrückstand ist wasser-und alkohollöslich und schmilzt bei 47 bis 55°C. Die Ausbeute beträgt 970/0, und es wurde kein Oxamid in dem Produkt gefunden.
  • Beispiel 2 Man verfährt nach Beispiel l unter Verwendung 5 von nur 15 Teilen 91 °/aiger Ameisensäure, wobei sich eine 5011/aige Ausbeute an Cyanformamid ergibt. Beispiel 3 In einen Autoklav werden 12 Teile Dicyan, 57,6 Teile Wasser, 20 Teile Ameisensäure und 40 Teile Acetonitril gefällt. Die Mischung wird zunächst auf 74'C 31/2 Stunden erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird danach einer Vakuumdestillation zur Entfernung des Wassers der Ameisensäure und des Acetonitrils unterworfen. Die Ausbeute an kristallinem Cyanformamid (Schmelzpunkt 47 bis 55'C) ist gut. Es ist wasser-und alkohollöslich und enthält kein Oxamid. Es wird ein Reinprodukt mit einem Schmelzpunkt von 60 bis 61- C in 6611/oiger Ausbeute erhalten. Beispiel 4 16,5 Teile Dicyan, 21,6 Teile Wasser, 36 Teile Essigsäure, 60 Teile Acetonitril werden in einem Druckgefäß gemischt und auf 74'C 15 Stunden lang erhitzt. Der Überschuß an Wasser, Essigsäure und Acetonitril wird durch Vakuumdestillation entfernt. Kristallines Cyanformamid wird, wenn man es nach Beispiel 2 isoliert, in 5411/aiger Ausbeute mit einem Schmelzpunkt von 55 bis 56'C erhalten. Eine Umkristallisation aus Äthylendichlorid ergibt Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 60 bis 61 ' C in 5011/aiger Ausbeute. Beispiel 5 In ein Druckgefäß werden 15 Teile Dicyan, 21,6 Teile Wasser, 57 Teile Chloressigsäure und 60 Teile Acetonitril gefüllt. Der Inhalt wird 15 Stunden auf 75-C erhitzt. Der Überschuß an Wasser, Chloressigsäure und Acetonitril wird durch Destillation im Vakuum entfernt. Ein kristallines Produkt (Cyanformamid) wird in 2011/aiger Ausbeute mit einem Schmelzpunkt von 57 bis 60-'C erhalten. Oxamid wurde nicht gefunden. Eine Umkristallisation aus Äthylendichlorid ergibt eine 1811/oige Gesamtausbeute des Produktes mit einem Schmelzpunkt von 60 bis 61'C. Beispiel 6 Ein Autoklav wird mit einer Mischung von 17,5 Teilei Dicyan, 21,6 Teilen Wasser, 30 Teilen Ameisensäure und 67 Teilen Tetrahydrofuran beschickt. Die Mischung wird dann auf 74-C 31/2 Stunden erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird dann unter verniinderteni. Druck destilliert, wobei nach Kühlung auf Rauintei@:pe:atur ein Rückstand kristallisiert. Die Ausbeute an Cyanfori-ianiid beträgt 67°/a und es wurde kein Oxamid gebildet. Das Produkt schmilzt bei 58 bis 61- C. Eire Umkristallisation ergab in 6211.iaicer Gesamtausbeute ein Produkt mit einem Schmelzpunkt von 611 bis 61-C. Beispiel 7 16,5 Teile Dicyan, 5,4 Teile Wasser, 17,4 Teile 9111/oige Ameisensäure wurden in einen Autoklav gefüllt und 50 Stunden auf 75'C erhitzt. Das entstehende flüssige Produkt wird unter vermindertem Druck destilliert, wobei eine Flüssigkeit entsteht, die nach Kühlung kristallisiert. Dieses Kristallisat ist Cyanformamid, welches aus Äther umkristallisiert, einen Schmelzpunkt von 60 bis 62'C aufweist. Die Ausbeute beträgt 38 °/o.
  • Beispiel 8 15 Teile Dicyan, 21,6 Teile Wasser, 67 Teile Tetrahydrofuran und 120 Teile Laurinsäure werden in einen Autoklav gefüllt und auf 74'C 15 Stunden lang erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird dann gekühlt und in Petroläther gelöst. Das Cyanformamid wird aus dieser Lösung mit Wasser extrahiert und dieses durch Vakuumdestillation entfernt. Ausbeute 4511/11, F. 60 bis 61'C. Beispiel 9 In einen Autoklav werden 16 Teile Dicyan, 21,6 Teile Wasser, 35 Teile Bernsteinsäure und 67 Teile Tetrahydrofuran gefüllt und 15 Stunden auf 74°C erhitzt. Dann wird das Reaktionsprodukt unter vermindertem Druck destilliert und das Cyanformamid aus dem gebildeten festen Rückstand mit Äther ausgezogen und durch Urnkristallisieren gereinigt. Ausbeute 43 °/o, F. 60 bis 61'C. Beispiel 10 Es wird der negative Effekt bei Anwendung von weniger als 1 Äquivalent Wasser gezeigt.
  • 16,5 Teile Dicyan, 5,4 Teile Wasser, 60 Teile Acetonitril und 14 Teile Ameisensäure werden in einen Autoklav eingefüllt und auf 65'C 15 Stunden lang erhitzt. Der nach Kühlung zurückbleibende Rückstand ist Cyanformamid. Es wird kein Oxamid in dem mit 511/11 Ausbeute erhaltenen Produkt gefunden. Das Produkt schmilzt bei 57 bis 61'C. Beispiel 11 Um den negativen Effekt bei Verwendung von weniger als l Äquivalent Ameisensäure zu zeigen, werden 15,5 Teile Dicyan, 21,6 Teile Wasser, 60 Teile Acetonitril, aber nur 3 Teile Ameisensäure in ein Druckgefäß gefüllt und 3,5 Stunden auf 74` C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird dann im Vakuum abdestilliert, wobei kristallines Cyanformamid in einer Ausbeute von 411/o erhalten wird. Kein Oxamid wurde in dem Produkt gefunden. Das Produkt schmilzt bei 58 bis 60-C.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Cyanformainid. wobei inan Dicyan mit einer Mischung aus Wasser und einer aliphatischen Carbonsäure unter dcr_i eigenen Dampfdruck reagieren läßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung dein Diwan wenigstens äquivalente Mengen 11ü Wasser urdy an ahphatischer Carbonsäure enthält und die Reaktion bei einer Teiaperatur von etwa 50 bis 90-C durchaef ührt wird. ~ 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion i11 Ge-enwart eines inerten polaren Lösungsmittels durchgeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Beilsteins Handbuch der Organischen Chemie, 4. Auflage, 1920, Bd.
  2. 2, S. 549.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2460779A1 (de) * 1974-12-21 1976-07-01 Hoechst Ag Verfahren zur herstellung von cyanformamid

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DE2460779A1 (de) * 1974-12-21 1976-07-01 Hoechst Ag Verfahren zur herstellung von cyanformamid

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