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HINTERGRUND
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Die vorliegende Anmeldung betrifft allgemein das Gebiet der Insassenrückhaltesysteme zur Verwendung in Fahrzeugen, um Fahrzeuginsassen Schutz zu bieten. Insbesondere betrifft diese Anmeldung ein Insassenrückhaltesystem (z.B. Sicherheitsgurtbaugruppe) mit einer Zungenbaugruppe, die einen Nocken aufweist und dazu ausgelegt ist, das Sicherheitsgurtband wahlweise festzuklemmen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Der angemeldeten Lösung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lösung für Insassenrückhaltesysteme bereitzustellen. Diese Aufgabe ist sowohl mit einer Zungenbaugruppe des Anspruchs 1 als auch mit einer Zungenbaugruppe des Anspruchs 9, mit einem Nocken des Anspruchs 14 und einem Insassenrückhaltesystem des Anspruchs 15 gelöst. Gemäß einer offenbarten Ausführungsform wird eine Zungenbaugruppe zur Verwendung in einem Insasssenrückhaltesystem eines Fahrzeugs bereitgestellt, wobei das Insassenrückhaltesystem außerdem einen Schnallenmechanismus und ein Gurtband aufweist. Die Zungenbaugruppe umfasst ein Zungenelement mit einer Öffnung, das dazu ausgelegt ist, wahlweise an dem Schnallenmechanismus des Insassenrückhaltesystems anzugreifen; einen über einem Abschnitt des Zungenelements gebildeten Körper, wobei der Körper eine Kontaktfläche, eine erste Wand und eine der ersten Wand gegenüberliegende zweite Wand aufweist; einen zwischen der ersten und der zweiten Wand des Körpers vorgesehenen Nocken, der dazu ausgelegt ist, sich um eine Drehachse zwischen einer ersten Verriegelungsstellung und einer zweiten freien Stellung zu drehen, wobei der Nocken eine Nockenfläche aufweist; und ein Vorspannelement, das dazu ausgelegt ist, den Nocken drehend vorzuspannen. Wenn der Nocken in der zweiten freien Stellung positioniert ist, kann die Zungenbaugruppe ungehindert an dem Gurtband des Insassenrückhaltesystems entlanggleiten, und wenn der Nocken in der ersten Verriegelungsstellung positioniert ist, wird ein Abschnitt des Gurtbands zwischen der Nockenfläche des Nockens und der Kontaktfläche des Körpers festgeklemmt, wodurch verhindert wird, dass die Zungenbaugruppe an dem Gurtband entlanggleitet. Die Nockenfläche des Nockens kann als archimedische Spirale ausgeführt sein.
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Gemäß einer ersten Alternative weist die erste Wand eine Bohrung auf und die zweite Wand weist eine der Bohrung in der ersten Wand gegenüberliegende Bohrung auf. Die Zungenbaugruppe weist außerdem einen feststehenden Bolzen mit einem ersten Ende auf, das dazu ausgelegt ist, in die Bohrung in der ersten Wand einzugreifen, so dass der feststehende Bolzen daran gehindert wird, sich relativ zu dem Körper zu drehen, und mit einem zweiten Ende, das dazu ausgelegt ist, einen Abschnitt des Vorspannelements aufzunehmen. Die Zungenbaugruppe kann außerdem einen Drehbolzen mit einem ersten Ende aufweisen, das dazu ausgelegt ist, einen Abschnitt des Vorspannelements aufzunehmen, und mit einem zweiten Ende, das dazu ausgelegt ist, an der Bohrung in der zweiten Wand anzugreifen, so dass sich der Drehbolzen ungehindert relativ zu dem Körper drehen kann. Das Vorspannelement kann dazu ausgelegt sein, an dem ersten Ende des Drehbolzens und an dem zweiten Ende des feststehenden Bolzens anzugreifen, um dadurch Torsionsenergie zwischen dem feststehenden Bolzen und dem Drehbolzen aufzubringen. Der Nocken kann eine Öffnung aufweisen, die dazu ausgelegt ist, wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens, des Drehbolzens und des Vorspannelements aufzunehmen.
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Der Drehbolzen kann eine Verdrehsicherung aufweisen, die eine relative Drehung zwischen dem Nocken und dem Drehbolzen verhindert, wodurch sich der Nocken und der Drehbolzen zusammen um die Drehachse drehen können. Das erste Ende des feststehenden Bolzens kann eine Verdrehsicherung aufweisen, um zu verhindern, dass sich der feststehende Bolzen relativ zu dem Körper dreht. Der Körper kann einen Anschlag aufweisen, der dazu ausgelegt ist, den Drehweg des Nockens zu begrenzen. Der Körper kann außerdem eine Rückwand aufweisen, die sich zwischen den beiden gegenüberliegenden Wänden erstreckt, wodurch ein Spalt zwischen der Rückwand und dem Körper gebildet wird, damit ein Abschnitt des Gurtbands darin gleiten kann.
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Gemäß einer zweiten Alternative weist die erste Wand eine Bohrung auf und die zweite Wand weist eine der Bohrung in der ersten Wand gegenüberliegende Öffnung auf. Die Öffnung in der zweiten Wand des Körpers kann so ausgelegt sein, dass der feststehende Bolzen, das Vorspannelement und/oder der Drehbolzen durch sie hindurch gelangen können. Die Zungenbaugruppe kann ferner eine Kappe aufweisen, die dazu ausgelegt ist, zu verhindern, dass der feststehende Bolzen, das Vorspannelement und/oder der Drehbolzen durch die Öffnung in der zweiten Wand zurückgelangen können.
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Gemäß einer weiteren offenbarten Ausführungsform wird ein Nocken zur Verwendung in einer Zungenbaugruppe eines Insassenrückhaltesystems für ein Fahrzeug bereitgestellt. Das Insassenrückhaltesystem umfasst außerdem einen Schnallenmechanismus und ein Gurtband, wobei die Zungenbaugruppe dazu ausgelegt ist, wahlweise an dem Schnallenmechanismus anzugreifen, und wobei die Zungenbaugruppe außerdem dazu ausgelegt ist, das Gurtband wahlweise festzuklemmen, um dadurch zu verhindern, dass die Zungenbaugruppe an dem Gurtband entlanggleitet. Der Nocken umfasst eine Nockenfläche zum Kontaktieren des Gurtbands, um das Gurtband wahlweise an der Zungenbaugruppe festzuklemmen, um zu verhindern, dass die Zungenbaugruppe an dem Gurtband entlanggleitet; und eine Drehachse, um die sich der Nocken relativ zu der Zungenbaugruppe dreht, um das Gurtband wahlweise festzuklemmen. Die Nockenfläche des Nockens ist als archimedische Spirale ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren offenbarten Ausführungsform wird ein Insassenrückhaltesystem bereitgestellt, das dazu ausgelegt ist, einen sitzenden Insassen eines Fahrzeugs wahlweise festzuhalten. Das Insassenrückhaltesystem umfasst ein Gurtband mit einem mit einem Anker verbundenen ersten Ende und einem zweiten Ende; einen Schnallenmechanismus mit einer Öffnung und einer Entriegelung; und eine Zungenbaugruppe, die dazu ausgelegt ist, wahlweise zwischen dem ersten und dem zweiten Ende des Gurtbands an dem Gurtband entlangzugleiten. Die Zungenbaugruppe umfasst eine Schlosszunge, die dazu ausgelegt ist, durch die Öffnung des Schnallenmechanismus zu gelangen, um wahlweise an dem Schnallenmechanismus anzugreifen, wodurch die Zungenbaugruppe an dem Schnallenmechanismus arretiert wird, woraufhin durch Aktivierung der Entriegelung des Schnallenmechanismus die Schlosszunge gelöst wird, um dadurch die Zungenbaugruppe aus dem Schnallenmechanismus auszurücken. Die Zungenbaugruppe umfasst außerdem einen Nocken, der dazu ausgelegt ist, sich um eine Drehachse zu drehen, um wahlweise einen Abschnitt des Gurtbands zwischen dem Nocken und der Zungenbaugruppe festzuklemmen, wodurch verhindert wird, dass die Zungenbaugruppe an dem Gurtband entlanggleitet.
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Das zweite Ende des Gurtbands kann einziehbar mit einem Einziehmechanismus verbunden sein, der dazu ausgelegt ist, das Gurtband vorzuspannen. Die Zungenbaugruppe umfasst außerdem einen Drehbolzen, der dazu ausgelegt ist, an dem Nocken anzugreifen, wodurch sich der Nocken und der Drehbolzen zusammen relativ zu der Zungenbaugruppe drehen. Die Zungenbaugruppe kann außerdem ein Vorspannelement umfassen, um eine Torsionsenergie zum Drehen des Nockens und des Drehbolzens bereitzustellen. Die Zungenbaugruppe umfasst außerdem einen über einem Abschnitt der Schlosszunge gebildeten Körper, wobei der Körper eine erste Wand mit einer Bohrung und eine zweite, gegenüberliegende Wand mit einer Bohrung aufweist, wodurch ein Abschnitt des Drehbolzens an der Bohrung in der zweiten Wand angreift. Die Zungenbaugruppe umfasst außerdem einen feststehenden Bolzen, der dazu ausgelegt ist, an der Bohrung in der ersten Wand des Körpers anzugreifen, wobei sich der Nocken relativ zu dem feststehenden Bolzen dreht. Der Nocken kann eine Öffnung aufweisen, die dazu ausgelegt ist, wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens, des Drehbolzens und des Vorspannelements aufzunehmen.
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Figurenliste
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- 1 ist eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs.
- 2 ist eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines Insassenrückhaltesystems zum Festhalten eines Insassen eines in dem Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs, wie zum Beispiel dem Kraftfahrzeug von 1, bereitgestellten Sitzsystems.
- 3 ist eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Zungenbaugruppe zur Verwendung in einem Insassenrückhaltesystem, wie zum Beispiel dem Insassenrückhaltesystem von 2.
- 4 ist eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht der Zungenbaugruppe von 3.
- 5 ist eine Querschnittsansicht der Zungenbaugruppe von 3 mit dem Nocken, der das Gurtband sichert oder festklemmt, wodurch verhindert wird, das die Zungenbaugruppe an dem Gurtband entlanggleitet.
- 6 ist eine Querschnittsansicht der Zungenbaugruppe von 3 mit dem durch den Nocken nicht gesicherten Gurtband, wodurch die Zungenbaugruppe ungehindert an dem Gurtband entlanggleiten kann.
- 7 ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer Zungenbaugruppe zur Verwendung in einem Insassenrückhaltesystem, wie zum Beispiel dem Insassenrückhaltesystem von 2.
- 8 ist eine Vorderansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Kappe zur Verwendung in einer Zungenbaugruppe, wie zum Beispiel der Zungenbaugruppe von 7.
- 9 ist eine Seitenansicht der Kappe von 8.
- 10 ist eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines Nockens zur Verwendung in einer Zungenbaugruppe, wie zum Beispiel der Zungenbaugruppe von 7.
- 11 ist eine Seitenansicht des Nockens von 10.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Wie in 1 und 2 gezeigt, ist eine beispielhafte Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 10 dargestellt, das einen Fahrgastraum 11 mit einem Sitzsystem 15 umfasst, das dazu ausgelegt ist, eine Sitzgelegenheit für einen Insassen (nicht dargestellt) bereitzustellen, und mit einem aktiven Insassenrückhaltesystem (oder Sicherheitsgurtsystem) 20, das den sitzenden Insassen aktiv festhält. Das Sitzsystem 15 kann eine Sitzlehne 16 und eine Sitzfläche 17 umfassen. Das Insassenrückhaltesystem 20 kann zur Ankopplung an das Fahrzeug, wie zum Beispiel an die B-Säule 13 oder an den Boden (nicht dargestellt) ausgelegt sein; zur Ankopplung an das Sitzsystem 15, wie zum Beispiel an die Sitzfläche 17; oder an eine Kombination aus dem Fahrzeug und dem Sitzsystem. Die Insassenrückhaltesysteme wie sie hierin offenbart sind können zur Verwendung mit jedem beliebigen Sitzsystem (z.B. fahrerseitig, beifahrerseitig, zweite Reihe, dritte Reihe, etc.) ausgeführt sein, um jeden beliebigen Fahrzeuginsassen festzuhalten. Außerdem können die hierin offenbarten Insassenrückhaltesysteme in jedem beliebigen Fahrzeug verwendet werden, zum Beispiel in einem Lastkraftwagen, einem SUV, einem Boot und/oder einem Nutzfahrzeug.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist das aktive Insassenrückhaltesystem in das Sitzsystem integriert, d.h. das Insassenrückhaltesystem ist direkt an die Sitzbaugruppe gekoppelt. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform arbeitet das Insassenrückhaltesystem unabhängig von dem Sitzsystem, d.h. das Insassenrückhaltesystem ist direkt an andere Fahrzeugkomponenten als das Sitzsystem gekoppelt. Gemäß noch einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Insassenrückhaltesystem teilweise integriert und teilweise unabhängig von dem Sitzsystem, d.h. das Insassenrückhaltesystem ist direkt sowohl an das Sitzsystem als auch an andere Fahrzeugkomponenten als das Sitzsystem gekoppelt. Die hierin offenbarten Insassensicherheitssysteme können unter Verwendung einer geeigneten Ausgestaltung zur Verwendung in jedem beliebigen Kraftfahrzeug ausgeführt sein, und die hierin enthaltenen Darstellungen sollten nicht als Einschränkung verstanden werden.
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2 veranschaulicht eine beispielhafte Ausführungsform eines aktiven Insassenrückhaltesystems 20, das teilweise in das Sitzsystem 15 integriert und teilweise unabhängig davon ist. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst das Insassenrückhaltesystem 20 ein Sicherheitsgurtband 21, einen Schnallenmechanismus 23 und eine Zungenbaugruppe 30, die wahlweise an dem Schnallenmechanismus 23 angreifen kann. Das Insassenrückhaltesystem 20 kann ferner einen herkömmlichen Einziehmechanismus (nicht dargestellt) zum Einziehen und/oder Vorspannen des Gurtbands 21, einen D-Ring 24 zum Führen des Gurtbands 21 und/oder ein Ankerelement 22 zum Verankern oder Fixieren des Gurtbands 21 umfassen. Eine beispielhafte Ausführungsform eines Einziehmechanismus ist in dem
US-Patent Nr. 6,499,554 von Yano et al. offenbart, jedoch kann der Einziehmechanismus nach jedem bekannten Verfahren oder nach jedem zukünftigen, hiernach entwickelten Verfahren ausgeführt sein. Der D-Ring und das Ankerelement können ebenfalls nach jedem bekannten Verfahren oder nach jedem zukünftigen, hiernach entwickelten Verfahren ausgeführt sein.
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Das Sicherheitsgurtband 21 kann aus jedem geeigneten Material (z.B. flexiblem gewebtem Nylon-Mesh) mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende hergestellt sein. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist das erste Ende des Gurtbands 21 an den Einziehmechanismus (nicht dargestellt) gekoppelt. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann das erste Ende des Gurtbands an das Fahrzeug, an das Sitzsystem, an eine Vorspannvorrichtung oder an eine andere geeignete Komponente gekoppelt sein. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist das zweite Ende des Gurtbands 21 an das Ankerelement 22 gekoppelt. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann das zweite Ende des Gurtbands an das Fahrzeug, an das Sitzsystem, an eine Vorspannvorrichtung oder an eine andere geeignete Komponente gekoppelt sein. Zwischen dem ersten und dem zweiten Ende kann das Gurtband 21 durch den D-Ring 24 und die Zungenbaugruppe 30 laufen, so dass die Zungenbaugruppe 30 wahlweise an dem Gurtband 21 entlanggleiten kann.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst das Gurtband 21 einen ersten (bzw. Schulter-) Abschnitt 21a und einen zweiten (bzw. Becken-) Abschnitt 21b. Der Schulterabschnitt 21 a kann so ausgeführt sein, dass er sich zwischen dem D-Ring 24 und der Zungenbaugruppe 30 erstreckt, wodurch der Schulterabschnitt 21a über die Schulter des Insassen läuft, um den Insassen aktiv festzuhalten, indem er Brust oder Thorax des Insassen während eines dynamischen Fahrzeugereignisses (z.B. Frontalaufprall) zurückhält. Der Beckenabschnitt 21b kann so ausgeführt sein, dass er sich zwischen der Zungenbaugruppe 30 und dem Ankerelement 22 erstreckt, wodurch der Beckenabschnitt 21b über den Schoß des Insassen läuft, um den Insassen festzuhalten, indem er Bauch und Hüfte des Insassen während eines dynamischen Fahrzeugereignisses zurückhält.
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Der Schnallenmechanismus 23 kann so ausgeführt sein, dass er die Zungenbaugruppe 30 wahlweise aufnehmen und sich damit verbinden kann. Der Schnallenmechanismus 23 kann eine Öffnung 23a aufweisen, die einen Abschnitt (z.B. Schlosszunge) der Zungenbaugruppe 30 aufnehmen kann, einen Verriegelungsmechanismus, der den Abschnitt der Zungenbaugruppe 30 an dem Schnallenmechanismus 23 arretieren kann, und einen Knopf (bzw. eine Entriegelung) 23b, der/die die Zungenbaugruppe 30 von dem Schnallenmechanismus 23 lösen kann, wenn er gedrückt bzw. aktiviert wird. Der Schnallenmechanismus 23 kann nach jedem bekannten Verfahren oder nach jedem zukünftigen, hiernach entwickelten Verfahren ausgeführt sein.
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3-6 veranschaulichen eine beispielhafte Ausführungsform einer Zungenbaugruppe 30 zur Verwendung in dem Insassenrückhaltesystem 20. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst die Zungenbaugruppe 30 ein Zungenelement 31, das wahlweise an dem Schnallenmechanismus 23 angreifen kann, einen Körper 34, der wenigstens um einen Abschnitt des Zungenelements 31 herum vorgesehen ist, einen Nocken 41 mit einer Nockenfläche 42, einen feststehenden Bolzen 50, einen Drehbolzen 60 und ein Vorspannelement (bzw. eine Feder) 70. Der Nocken 41 kann eine Öffnung 43 aufweisen, die wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens 50, die Feder 70 und wenigstens einen Abschnitt des Drehbolzens 60 aufnehmen kann. Wenigstens ein Abschnitt sowohl des feststehenden Bolzens 50 als auch des Drehbolzens 60 kann so ausgeführt sein, dass er an dem Körper 34 der Zungenbaugruppe 30 angreifen kann. Der Nocken 41 und der Drehbolzen 60 können sich um eine Drehachse 44 zwischen einer ersten freien Stellung (offene Stellung des Nockens), die dazu ausgelegt ist, die Zungenbaugruppe 30 ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten zu lassen, und einer zweiten geschlossenen Stellung (Verriegelungsstellung des Nockens) drehen, die dazu ausgelegt ist, die Zungenbaugruppe 30 an einem festgeklemmten Abschnitt des Gurtbands 21 zu arretieren (d.h. die Zungenbaugruppe kann nicht ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten).
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Das Zungenelement 31 kann eine Schlosszunge 32 sein (oder aufweisen), die aus Stahl oder einem geeigneten Material besteht, das stark genug ist, um den durch die Schlosszunge 32 beim Zurückhalten eines Insassen durch das Insassenrückhaltesystem 20 während eines Ereignisses, wie zum Beispiel einem schnellen Abbremsen des Fahrzeugs, ausgeübten Kräften standzuhalten. Die Schlosszunge 32 kann ein rechteckig geformtes erstes Ende mit einer Öffnung 33 aufweisen, das wahlweise an dem Schnallenmechanismus 23 angreifen kann. Die Schlosszunge 32 kann ein relativ größeres rechteckig geformtes zweites Ende aufweisen, das (wenigstens teilweise) von dem Körper 34 der Zungenbaugruppe 30 umschlossen werden kann, wie in 5 gezeigt.
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Der Körper 34 kann aus einem polymeren Material, aus Verbundmaterial, oder aus jedem geeigneten Material bestehen, das stark genug ist, um den Kräften beim Zurückhalten eines Insassen standzuhalten, und kann durch Formen des polymeren Materials um wenigstens einen Abschnitt des Zungenelements 31 herum hergestellt sein. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst der Körper 34 eine Basis 35, die um das Zungenelement 31 herum vorgesehen ist, und zwei gegenüberliegende Seitenwände 36, die sich von der Basis 35 erstrecken. Die Basis 35 kann eine Kontaktfläche 37 aufweisen, die mit einer Form ausgeführt sein kann, die dem Profil der Nockenfläche 42 an dem Nocken 41 ähnlich (oder deutlich davon verschieden) ist, wodurch die Nockenfläche 42 des Nockens 41 einen Abschnitt des Gurtbands 21 an der Kontaktfläche 37 des Körpers 34 der Zungenbaugruppe 30 festklemmen (oder festhalten oder sichern oder binden) kann.
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Die Wand 36 des Körpers 34 kann eine Bohrung 38 aufweisen, die einen Bolzen aufnehmen kann. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform weist die erste Wand 36 eine erste Bohrung 38 auf, die sich von der Innenfläche der Wand 36 über einen Abstand erstreckt, der kleiner (oder gleich) der Tiefe der Wand 36 ist, und den feststehenden Bolzen 50 aufnehmen kann, und die zweite Wand 36 weist eine zweite Bohrung (nicht dargestellt) auf, die den Drehbolzen 60 aufnehmen kann. Die erste Bohrung 38 kann so ausgeführt sein, dass sie ein ähnlich geformtes Ende des feststehenden Bolzens 50 aufnehmen kann. Zum Beispiel kann die erste Bohrung 38 im Wesentlichen rund sein mit einer rechteckig geformten Verdrehsicherung 38a, wodurch der feststehende Bolzen 50 wenigstens ein Ende besitzt, das ähnlich geformt ist, um dadurch eine relative Drehung zwischen dem Körper 34 und dem feststehenden Bolzen 50 um die Drehachse 44 zu verhindern. Die zweite Bohrung kann so ausgeführt sein, dass sie ein ähnlich geformtes Ende des Drehbolzens 60 aufnehmen kann. Zum Beispiel kann die zweite Bohrung 38 rund sein, wodurch der Drehbolzen 60 wenigstens ein Ende besitzt, das ähnlich geformt ist, um die Drehung des Drehbolzens 60 um die Drehachse relativ zu dem Körper 34 zu erlauben.
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Der Körper 34 kann auch eine Rückwand 39 aufweisen, die so ausgeführt ist, dass sie die Strecke zwischen den Wänden 36 überspannt (bzw. sich dazwischen erstreckt). Die Rückwand 39 kann ein Stück von der Basis 35 des Körpers 34 versetzt ein, wodurch ein Spalt 80 zwischen der Rückwand 39 und der Basis 35 entsteht. Der Spalt 80 kann so ausgeführt sein, dass ein Abschnitt des Gurtbands 21, wie zum Beispiel der Schulterabschnitt 21a, darin laufen kann. Der Körper 34 kann ferner einen Anschlag 40 aufweisen, der die Winkelbewegung des Nockens 41 um die Drehachse 44 begrenzen soll. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist der Anschlag 40 als bogenförmiges Extrusionsteil ausgeführt, das sich von der Innenfläche der Wand 36 erstreckt, wodurch der bogenförmige Anschlag 40 in einer Lage vorgesehen ist, die die Winkelbewegung des Nockens 41 begrenzt, wie in 6 dargestellt.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist der Nocken 41 so ausgeführt, dass er um die Drehachse 44 zwischen einer ersten freien Stellung (bzw. offene Stellung des Nockens), in der die Zungenbaugruppe 30 ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten kann, und einer zweiten geschlossenen Stellung (Verriegelungsstellung des Nockens) schwenkbar ist, in der die Zungenbaugruppe 30 an einem Abschnitt des Gurtbands 21 festgeklemmt (oder daran befestigt) werden kann, so dass die Zungenbaugruppe 30 nicht ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten kann. Der Nocken 41 kann aus Stahl oder einem geeigneten Material bestehen, das stark genug ist, um den Kräften standzuhalten, die zum Festklemmen des Gurtbands 21 beim Zurückhalten eines Insassen notwendig sind. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform weist der Nocken 41 eine Nockenfläche 42 auf, die so ausgeführt ist, dass sie das Gurtband 21 festklemmt oder sichert, und eine Öffnung 43, die so ausgeführt ist, dass sie zu der Drehachse 44 im Wesentlichen konzentrisch ist. Die Nockenfläche 42 kann als Exzenter ausgeführt sein, der ein Stück von der Drehachse 44 versetzt ist. Die Nockenfläche 42 kann auch als archimedische Spirale ausgeführt sein. Der Nocken 41 kann auch eine Anschlagfläche 46 aufweisen, die mit dem Anschlag 40 des Körpers 34 in Kontakt kommen kann, wodurch der Drehweg des Nockens 41 begrenzt wird, wie in 6 dargestellt. Der Nocken kann auch mit einer Kontaktlinie ausgeführt sein, die einer Kontaktfläche zu einem Anschlag gegenüberliegt, um den Drehweg des Nockens zu begrenzen.
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Die Öffnung 43 des Nockens 41 kann so ausgeführt sein, dass sie wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens 50, die Feder 70 und wenigstens einen Abschnitt des Drehbolzens 60 aufnehmen kann. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform weist die Öffnung 43 einen halbrunden Abschnitt mit einer Keilnut (z.B. einem quadratischen Abschnitt) auf, die sich von dem halbrunden Abschnitt erstreckt, wodurch die Öffnung 43 dazu ausgeführt ist, den feststehenden Bolzen 50, die Feder 70 und den Drehbolzen 60 von einem Ende aus in die Öffnung 43 eintreten zu lassen und durch mindestens einen Abschnitt des Nockens 41 laufen zu lassen, wodurch sich ein Abschnitt des feststehenden Bolzens 50 und ein Abschnitt des Drehbolzens 60 über die beiden Flächen der jeweiligen Seiten des Nockens 41 hinaus erstrecken können.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform besitzt der feststehende Bolzen 50 einen im Wesentlichen zylindrischen Körper mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt und ist so ausgeführt, dass er zu der Drehachse 44 konzentrisch ist. Der feststehende Bolzen 50 kann so ausgeführt sein, dass er relativ zu dem Körper 34 der Zungenbaugruppe 30 drehfest bleibt, so dass sich der Nocken 41 relativ zu dem feststehenden Bolzen 50 um die Drehachse 44 dreht. Der feststehende Bolzen 50 kann ein erstes Ende 51 mit einer Verdrehsicherung 53 aufweisen, das an der Bohrung 38 der ersten Wand 36 des Körpers 34 der Zungenbaugruppe 30 angreifen kann, und ein zweites Ende 52, das an der Feder 70 angreifen kann. Die Bohrung 38 in der ersten Wand 36 des Körpers 34 kann ähnlich geformt sein, um eine relative Drehung zwischen dem Körper 34 und dem feststehenden Bolzen 50 zu verhindern. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist die Verdrehsicherung 53 des ersten Endes 51 als rechteckig geformter Vorsprung ausgeführt, der sich von dem zylindrischen Abschnitt erstreckt, wodurch die rechteckige Verdrehsicherung 53 so ausgeführt ist, dass sie in der Öffnung 43 des Nockens 41 verläuft, damit der feststehende Bolzen 50 durch die Öffnung 43 gelangen kann. Die Verdrehsicherung 53 kann so ausgeführt sein, dass sie eine Drehung des feststehenden Bolzens 50 relativ zu dem Körper 34 verhindert. Die Verdrehsicherung 53 kann so ausgeführt sein, dass sie eine in der Bohrung 38 des Körpers 34 enthaltene Länge besitzt, so dass der kreisrunde Abschnitt des feststehenden Bolzens 50 an der Öffnung 43 des Nockens 41 angreift, damit sich der Nocken 41 relativ zu dem feststehenden Bolzen 50 drehen kann. Das zweite Ende 52 des feststehenden Bolzens 50 kann eine Halterung 54 aufweisen, die ein erstes Ende 71 der Feder 70 aufnehmen und festhalten kann. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist die Halterung 54 als Schlitz ausgeführt, der sich über die Breite des feststehenden Bolzens 50 erstreckt, wodurch die Höhe und Tiefe des Schlitzes auf die Größe des ersten Endes 71 der Feder 70 zugeschnitten ist.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform besitzt der Drehbolzen 60 einen im Wesentlichen zylindrischen Körper mit einem im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt und ist so ausgeführt, dass er zu der Drehachse 44 im Wesentlichen konzentrisch ist. Der Drehbolzen 60 kann mit dem Nocken 41 drehbar verbunden sein, so dass sich der Nocken 41 und der Drehbolzen 60 zusammen relativ zu dem Körper 34 und dem feststehenden Bolzen 50 um die Drehachse 44 drehen. Der Drehbolzen 60 kann ein erstes Ende 61 aufweisen, wobei ein zweites Ende 62 so ausgeführt ist, dass es an der Bohrung in der zweiten Wand 36 des Körpers 34 angreift, und wobei eine Verdrehsicherung 63 auf der Länge des Drehbolzens 60 zwischen dem ersten und dem zweiten Ende 61, 62 vorgesehen ist. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist die Verdrehsicherung 63 als rechteckig geformter Vorsprung ausgeführt, der sich von dem zylindrischen Abschnitt des Drehbolzens 60 erstreckt, wodurch die rechteckige Verdrehsicherung 63 so ausgeführt ist, dass sie in der Öffnung 43 des Nockens 41 verläuft, damit der Drehbolzen 60 durch die Öffnung 43 gelangen kann. Die Verdrehsicherung 63 kann so ausgeführt sein, dass sie eine Drehung des Drehbolzens 60 um die Drehachse 44 relativ zu dem Nocken 41 verhindert. Der Drehbolzen 60 kann also so ausgeführt sein, dass er sich mit dem Nocken 41 dreht. Die Verdrehsicherung 63 kann so ausgeführt sein, dass sie eine in dem Nocken 41 enthaltene Länge besitzt, wodurch sie einen kreisrunden Querschnitt besitzt, der an der kreisrunden Bohrung 38 (entgegengesetzt zu der Bohrung 38 in der ersten Wand 36, an welcher der feststehende Bolzen 50 angreift) in der zweiten Wand 36 des Körpers 34 angreift, so dass sich der Drehbolzen 60 relativ zu dem Körper 34 drehen kann. Das erste Ende 61 des Drehbolzens 60 kann eine Halterung 64 aufweisen, die ein zweites Ende 72 der Feder 70 aufnehmen und festhalten kann. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist die Halterung 64 als Schlitz ausgeführt, der sich über die Breite des Drehbolzens 60 erstreckt, wodurch die Höhe und Tiefe des Schlitzes auf die Größe des zweiten Endes 72 der Feder 70 zugeschnitten ist.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist das Vorspannelement (bzw. die Feder) 70 als Schraubenfeder mit einem ersten Ende 71 und einem zweiten Ende 72 ausgeführt. Die Schraubenfeder 70 kann so ausgeführt sein, dass sie sich zusammendrückt (d.h. entlang der Drehachse 44 kürzer wird), wenn eine Kompressionskraft in der axialen Richtung von einem Ende oder von beiden Enden aus aufgebracht wird. Die Schraubenfeder 70 kann auch so ausgeführt sein, dass sie eine bei der Drehung gespeicherte Energie (z.B. Torsionsenergie) bereitstellt, um für die Drehung des Nockens 41 und des Drehbolzens 60 zu sorgen. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform kann das erste Ende 71 der Feder 70 an der Halterung 54 des feststehenden Bolzens 50 angreifen, und das zweite Ende 72 der Feder 70 kann an der Halterung 64 des Drehbolzens 60 angreifen, wodurch eine Torsionsenergie bereitgestellt wird, die den Drehbolzen 60 (und demzufolge den Nocken 41) relativ zu dem feststehenden Bolzen 50 und dem Körper 34 dreht.
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Bei der Montage der Zungenbaugruppe 30 können der feststehende Bolzen 50, die Feder 70 und der Drehbolzen 60 in die Öffnung 43 des Nockens 41 eingesetzt werden, wodurch die Gesamtbreite der Bolzen 50, 60 mit der Feder 70 im freien (d.h. nicht komprimierten) Zustand breiter ist als die Breite des Nockens 41 sowie die Breite zwischen den Innenflächen der Wände 36 des Körpers 34. Dann kann eine Kraft auf das erste Ende 51 des feststehenden Bolzens 50 und/oder auf das zweite Ende 62 des Drehbolzens 60 aufgebracht werden, wodurch die Feder 70 in Richtung entlang der Drehachse 44 zusammengedrückt wird, wobei die Kompressionsenergie darin gespeichert wird und die Breite der Feder 70 sowie die Gesamtbreite von der Kantenfläche des ersten Endes 51 des feststehenden Bolzens 50 bis zur Kantenfläche des zweiten Endes 62 des Drehbolzens 60 verringert wird, so dass die Breite kleiner ist als die Gesamtbreite zwischen den Innenflächen der Wände 36 des Körpers 34. Dann kann der feststehende Bolzen 50 im Wesentlichen konzentrisch zu der Bohrung 38 in der ersten Wand 36 des Körpers 34 positioniert werden und der Drehbolzen 60 kann im Wesentlichen konzentrisch zu der Bohrung 38 in der zweiten Wand 36 des Körpers 34 positioniert werden. Wenn die Kompressionskräfte entfallen, wird die Breite der Feder 70 durch die gespeicherte Kompressionsenergie in der Feder 70 vergrößert, wodurch das erste Ende 51 des feststehenden Bolzens 50 in Eingriff mit der Bohrung 38 der ersten Wand 36 des Körpers 34 getrieben wird (vorausgesetzt die Verdrehsicherungen sind ausgerichtet) und das zweite Ende 62 des Drehbolzens 60 in Eingriff mit der Bohrung 38 der zweiten Wand 36 des Körpers 34 getrieben wird. Der Körper 34 hält somit den Nocken 41, den feststehenden Bolzen 50, den Drehbolzen 60 und die Feder 70 fest.
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Die Zungenbaugruppe 30 ist in 5 in der zweiten geschlossenen Stellung (bzw. der Verriegelungsstellung des Nockens) dargestellt, wodurch ein Abschnitt des Gurtbands 21 zwischen der Nockenfläche 42 des Nockens 41 und der Kontaktfläche 37 des Körpers 34 festgeklemmt bzw. gesichert wird, wodurch verhindert wird, dass die Zungenbaugruppe 30 ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleitet. Die Zungenbaugruppe 30 ist in 6 in der ersten freien Stellung (offene Stellung des Nockens) dargestellt, wodurch die Zungenbaugruppe 30 ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten kann.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform kann die Feder 70 Torsionsenergie (bzw. Drehkraft oder Drehmoment) für den Nocken 41 bereitstellen, wodurch der Nocken 41 in die offene Nockenstellung (gemäß 6) gedreht wird. Während des normalen Gebrauchs des Fahrzeugs wird das Gurtband 21 nicht durch den Nocken 41 festgeklemmt oder gesichert, wodurch die Zungenbaugruppe 30 ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten kann. Wenn sie in dieser Ausführung bereitgestellt wird, kann die Zungenbaugruppe 30 entlang des Gurtbands 21 frei verstellt werden, um beispielsweise den Komfort zu verbessern. Wenn das Fahrzeug plötzlich abgebremst wird, kann der Nocken 41 dann so ausgeführt sein, dass er sich in die geschlossene bzw. Verriegelungsstellung dreht (wie in 5 dargestellt). Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform kann der Nocken 41 mit einer Trägheit ausgeführt sein, wodurch die durch das abbremsende Fahrzeug erzeugte Kraft bewirkt, dass sich der Nocken in die geschlossene Stellung dreht und einen Abschnitt des Gurtbands 21 an einem Ort zwischen dem Nocken 41 und der Kontaktfläche 37 des Nockens 41 festklemmt bzw. bindet. Die Zungenbaugruppe 30 kann so ausgeführt sein, dass sie das Gurtband 21 festklemmt bzw. sichert, bis die Kraft weggenommen ist, was darauf zurückzuführen sein kann, dass das Fahrzeug zur Ruhe kommt oder relativ wenig abgebremst wird.
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7-9 veranschaulichen eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Zungenbaugruppe 130 zur Verwendung in einem Insassenrückhaltesystem, wie zum Beispiel dem Insassenrückhaltesystem 20. Die Zungenbaugruppe 130 umfasst ein Zungenelement 131, das wahlweise an dem Schnallenmechanismus 23 angreifen kann, einen Körper 134, der wenigstens um einen Abschnitt des Zungenelements 131 herum vorgesehen ist, einen Nocken (der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt), einen feststehenden Bolzen 150, einen Drehbolzen 160 und ein Vorspannelement (bzw. eine Feder) 170. Der Nocken kann so ausgeführt sein, dass er wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens 150, die Feder 170 und wenigstens einen Abschnitt des Drehbolzens 160 aufnehmen kann. Wenigstens ein Abschnitt sowohl des feststehenden Bolzens 150 als auch des Drehbolzens 160 kann so ausgeführt sein, dass er an dem Körper 134 (z.B. an den Wänden 136) der Zungenbaugruppe 130 angreifen kann. Der Nocken und der Drehbolzen 160 können sich um eine Drehachse zwischen einer ersten freien Stellung (offene Stellung des Nockens), die so gestaltet ist, dass die Zungenbaugruppe 130 ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten kann, und einer zweiten geschlossenen Stellung (Verriegelungsstellung des Nockens) drehen, die so gestaltet ist, dass die Zungenbaugruppe 130 an einem festgeklemmten Abschnitt des Gurtbands 21 arretiert wird (d.h. die Zungenbaugruppe 130 kann nicht ungehindert an dem Gurtband 21 entlanggleiten).
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Das Zungenelement 131 kann eine Schlosszunge 132 mit einer Öffnung 133 sein (oder aufweisen), die wahlweise an dem Schnallenmechanismus 23 angreifen kann. Die Schlosszunge 132 kann ein relativ größeres rechteckig geformtes zweites Ende aufweisen, das (wenigstens teilweise) von dem Körper 134 der Zungenbaugruppe 130 umschlossen werden kann. Der Körper 134 kann eine Basis 135 aufweisen, die um einen Abschnitt des Zungenelements 131 herum vorgesehen ist, und zwei gegenüberliegende Seitenwände 136, die sich von der Basis 135 erstrecken. Die Basis 135 kann eine Kontaktfläche 137 aufweisen, die mit einer Form ausgeführt sein kann, die dem Profil der Nockenfläche an dem Nocken ähnlich (oder deutlich davon verschieden) ist, wodurch der Nocken das Gurtband 21 an der Kontaktfläche des Körpers 134 der Zungenbaugruppe 130 festklemmen (oder festhalten oder binden oder sichern) kann. Die erste Wand 136 des Körpers 134 kann eine Bohrung 38 aufweisen, die wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens 150 aufnehmen kann. Die zweite Wand 136 weist eine Öffnung 138 auf, die sich durch die Wand 136 erstreckt, wodurch die Öffnung 138 so ausgeführt ist, dass der feststehende Bolzen 150, die Feder 170 und der Drehbolzen 160 hindurchgelangen können. Die erste Bohrung 38 kann so ausgeführt sein, dass sie ein ähnlich geformtes Ende des feststehenden Bolzens 150 aufnimmt. Die Öffnung 138 kann einen im Wesentlichen runden Abschnitt und einen rechteckigen Abschnitt 138a aufweisen. Der Körper 134 kann ferner einen Anschlag 140 aufweisen, der die Winkelbewegung des Nockens um die Drehachse begrenzen soll. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist der Anschlag 140 als bogenförmiges Extrusionsteil ausgeführt, das sich von der Innenfläche der ersten Wand 136 erstreckt, wodurch der bogenförmige Anschlag 140 in einer Lage vorgesehen ist, die die Winkelbewegung des Nockens begrenzt.
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Bei der Montage der Zungenbaugruppe 130 können der feststehende Bolzen 150, die Feder 170 und der Drehbolzen 160 von außerhalb der Wand 136 in die Öffnung 138 der zweiten Wand 136 des Körpers 134 eingeführt werden, wodurch der feststehende Bolzen 150 und die Feder 170 durch die Öffnung 138 gelangen und wodurch wenigstens ein Abschnitt des Drehbolzens 160 durch die Öffnung 138 gelangen kann und ein Abschnitt darin verbleiben kann. Der feststehende Bolzen 150 kann im Wesentlichen konzentrisch zu der Bohrung in der ersten Wand 136 des Körpers 134 positioniert werden und der Drehbolzen 160 kann im Wesentlichen konzentrisch zu der Öffnung 138 in der zweiten Wand 136 positioniert werden. Die Feder 170 kann zwischen dem feststehenden Bolzen 150 und dem Drehbolzen 160 vorgesehen sein, wobei ein Ende der Feder 170 an dem feststehenden Bolzen 150 angreift und das andere Ende an dem Drehbolzen 160 angreift, um eine Torsion zwischen den Bolzen zu erzeugen.
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Die Zungenbaugruppe 130 kann eine Kappe 190 aufweisen, die an wenigstens einem Abschnitt der Öffnung 138 in der zweiten Wand 136 angreifen kann, um zu verhindern, dass der Drehbolzen 160 wieder durch die Öffnung 138 herausgelangt, wodurch die Bolzen 150, 160 und die Feder 170 in Position gehalten werden. Die Ausführung der Kappe 190 kann variieren und kann vorzugsweise auf die Öffnung 138 zugeschnitten sein. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst die Kappe 190 eine Basis 191, einen zylindrischen vorspringenden Abschnitt 192 und einen rechteckigen vorspringenden Abschnitt 193. Die Basis 191 kann zylindrisch sein und größer als die Öffnung 138 ausgeführt sein, wodurch sie mit der Wand 136 in Kontakt kommt. Die vorspringenden Abschnitte 192, 193 können so ausgeführt sein, dass sie an der Öffnung 138 angreifen. Die Länge der vorspringenden Abschnitte 192, 193 kann die Länge des Drehbolzens 160 bestimmen, der an dem verbleibenden Abschnitt der Öffnung 138 angreift. Die Kappe 190 kann unter Verwendung eines geeigneten Verfahrens mit der Zungenbaugruppe 130 verbunden sein (z.B. heißvernietet, ultraschallverschweißt, festgeschraubt, verklebt, etc.)
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10 und 11 veranschaulichen eine weitere beispielhafte Ausführungsform eines Nockens 141, der zur Verwendung in einer Zungenbaugruppe, wie zum Beispiel der Zungenbaugruppe 130, ausgeführt ist. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist der Nocken 141 um eine Drehachse 144 schwenkbar ausgeführt, um ein Festklemmen durch eine Nockenfläche 142 bereitzustellen. Der Nocken 141 kann sich drehen, um eine Klemmkraft von der Nockenfläche 142 auf das Gurtband des Insassenrückhaltesystems bereitzustellen, um eine Relativbewegung der Zungenbaugruppe 130 entlang der Länge des Gurtbands zu verhindern. Der Nocken 141 kann sich auch außer Eingriff mit dem Gurtband drehen, um eine Relativbewegung der Zungenbaugruppe 130 entlang der Länge des Gurtbands zu erlauben. Der Nocken 141 kann aus Stahl oder einem geeigneten Material bestehen, das stark genug ist, um den Kräften standzuhalten, die zum Festklemmen des Gurtbands beim Zurückhalten eines Insassen notwendig sind. Der Nocken 141 kann ferner eine Öffnung 143 aufweisen, die im Wesentlichen konzentrisch zur Drehachse 144 ausgeführt ist, und eine Anschlagfläche 146, die mit dem Anschlag 140 des Körpers 134 in Kontakt kommen kann, um den Drehweg des Nockens 141 zu begrenzen.
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Die Öffnung 143 kann so ausgeführt sein, dass sie wenigstens einen Abschnitt des feststehenden Bolzens 150, die Feder 170 und wenigstens einen Abschnitt des Drehbolzens 160 aufnehmen kann. Die Öffnung 143 kann eine halbrunde Form mit einem extrudierten Abschnitt 145 besitzen, der sich von dem halbrunden Abschnitt erstreckt, damit der feststehende Bolzen 150, die Feder 170 und der Drehbolzen 160 von einem Ende aus in die Öffnung 143 eintreten und durch den Nocken 141 gelangen können. Der extrudierte Abschnitt 145 kann eine rechteckige Form besitzen oder kann mit einer geeigneten Form ausgeführt sein und ist vorzugsweise ähnlich der Verdrehsicherung der Bolzen ausgeführt. Die Öffnung 143 kann so ausgeführt sein, dass sie sich über die gesamte Länge des Nockens erstreckt.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist die Nockenfläche 142 so ausgeführt, dass sie wenigstens einen Abschnitt einer archimedischen Spirale 147 darstellt, die sich von der Drehachse 144 erstreckt, wie in 11 dargestellt. Durch die Verwendung der archimedischen Spirale 147 als Form (oder Profil) der Nockenfläche 142, die das Gurtband des Insassenrückhaltesystems festklemmt, kann der Spalt zwischen dem Nocken und der Kontaktfläche 137 des Körpers 134 mit einer konstanten Geschwindigkeit und gleichmäßig über eine relativ größere Oberfläche geschlossen werden. Der Nocken 141 mit der Nockenfläche 142 in Form einer archimedischen Spirale 147 erlaubt einen flächigen Kontakt anstelle eines linienförmigen Kontakts, zu dem es bei anderen Nockenformen kommen kann. Die größere Kontaktfläche erlaubt einen geringeren Druck auf dem Gurtband, selbst wenn große Klemmkräfte aufgebracht werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung des Gurtbands verringert wird.
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Die hierin offenbarten Zungenbaugruppen ermöglichen ein selektives Festklemmen des Gurtbands, das durch die Zungenbaugruppe läuft, und erlauben es, dass die Federkraft problemlos auf die verschiedenen Kundenanforderungen zugeschnitten wird. Die hierin offenbarten Zungenbaugruppen bieten eine relativ geringere Baugröße und leichtere Verriegelungszungen als andere Zungenbaugruppen, die ein selektives Festklemmen des Gurtbands ermöglichen. Die hierin offenbarten Zungenbaugruppen enthalten weniger Bauteile, ermöglichen eine kürzere Montagezeit und bieten eine relativ manipulationssichere Ausführung verglichen mit anderen Zungenbaugruppen. Die Zungenbaugruppen sind auch relativ widerstandsfähig gegen unsachgemäße Behandlung, wenn sie zum Beispiel gegen die Tür des Autos geschlagen werden, weil die Bauteile formschlüssig ineinandergreifen.
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Die hierin verwendeten Begriffe „ungefähr“, „etwa“, „im Wesentlichen“ und ähnliche Begriffe sollen eine breite Bedeutung haben im Einklang mit der üblichen und allgemein anerkannten Verwendung durch den Fachmann auf dem Gebiet des Gegenstands dieser Erfindung. Für den Fachmann, der diese Offenbarung liest, sollte es klar sein, dass diese Begriffe eine Beschreibung bestimmter hierin beschriebener und beanspruchter Merkmale erlauben sollen, ohne den Umfang dieser Merkmale auf die genau angegebenen Zahlenbereiche zu beschränken. Demzufolge sollten diese Begriffe dahingehend verstanden werden, dass unwesentliche oder unerhebliche Modifikationen oder Änderungen des hierin beschriebenen und beanspruchten Gegenstands im Rahmen der in den beigefügten Ansprüchen wiedergegebenen Erfindung liegen sollen.
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Es sei angemerkt, dass der hierin zur Beschreibung verschiedener Ausführungsformen verwendete Begriff „beispielhaft“ angeben soll, dass solche Ausführungsformen mögliche Beispiele, Darstellungen und/oder Veranschaulichungen möglicher Ausführungsformen sind (und dieser Begriff nicht konnotieren soll, dass solche Ausführungsformen zwangsläufig außergewöhnliche oder überragende Beispiele sind).
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Die hierin verwendeten Begriffe „gekoppelt“, „verbunden“ und dergleichen bedeuten, dass zwei Elemente direkt oder indirekt aneinandergefügt sind. Diese Verbindung kann fest (z.B. dauerhaft) oder beweglich (z.B. abnehmbar oder lösbar) sein. Eine solche Verbindung kann erreicht werden, wenn die zwei Teile oder die zwei Teile und zusätzliche Zwischenteile als ein einziger einstückiger Körper einstückig miteinander verbunden sind oder wenn die zwei Teile oder die zwei Teile und zusätzliche Zwischenteile aneinander befestigt sind.
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Hierin enthaltene Verweise auf die Positionen von Elementen (z.B. „oben“, „unten“, „darüber“, „darunter“, etc.) dienen lediglich der Beschreibung der Ausrichtung verschiedener Elemente in den Figuren. Es sei angemerkt, dass die Ausrichtung verschiedener Elemente bei anderen beispielhaften Ausführungsformen differieren kann und dass solche Variationen in der vorliegenden Erfindung mit enthalten sein sollen.