DE19750410A1 - Gepäckrückhaltesystem - Google Patents
GepäckrückhaltesystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung beschreibt ein Gepäckrückhaltesystem aus zwei
Sicherheitsgurten, die miteinander verbunden werden können.
Zur Sicherung von Personen sind in Kraftfahrzeugen auch auf den Rücksitzen
Sicherheitsgurte vorgeschrieben. In den meisten Fällen handelt es sich dabei
um Automatik-Sicherheitsgurte, die sich durch einen Aufrollmechanismus
mittels Federspannung automatisch an die Größe der zu sichernden Person
anpassen bzw. ihr durch ihre Nachgiebigkeit eine relativ große
Bewegungsfreiheit bieten. Der für die Personensicherung verantwortliche
Stopmechanismus der Sicherheitsgurte reagiert erst ab einer gewissen
Beschleunigung des gesamten Systems mit einer Blockade des
Aufrollmechanismus.
Prinzipiell lassen sich mit den bekannten Sicherheitsgurten auch Gepäckstücke
sichern. Allerdings erweisen sich die Sicherheitsgurte für diese
Aufgabenstellung als wenig praktikabel. Darüber hinaus sind die
herkömmlichen Dreipunktsicherheitsgurte aufgrund der diagonalen Anordnung
des oberen Gurtteiles bei größeren Gepäckstücken nur eingeschränkt wirksam.
Denn mit dieser Gurtgeometrie ist eine Anordnung, bei der die Last am
Schwerpunkt gehalten wird, nur schwer zu verwirklichen. Dies kann dazu
führen, daß die zu sichernde Last unter dem Sicherheitsgurt hindurch oder über
den Sicherheitsgurt hinaus aus ihrer Halterung herausrutscht.
Die Sicherung von Gepäckstücken mit herkömmlichen Automatikgurten ist
auch insofern problematisch, als sich die gesicherten Lasten bei relativ
geringen Beschleunigungen, bei denen die Sicherheitsautomatik des Gurtes
noch nicht anspricht, mehr oder weniger frei bewegen können. Dies kann zu
einem Verrutschen der Lasten führen, was unangenehme Folgen haben kann,
z. B. wenn die so gesicherten Lasten an die Vordersitze drücken oder gar
zwischen den Vordersitzen in den vorderen Passagierraum rutschen.
Da die bekannten Sicherheitsgurte in ihrer Handhabung und Wirksamkeit für
die Gepäcksicherung nur eingeschränkt nutzbar sind, wird von diesen hierfür
im allgemeinen kein Gebrauch gemacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gepäckrückhaltesystem zur
Verfügung zu stellen, das einfach zu handhaben ist und auch die Sicherung
größerer Gepäckstücke erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Rückhaltesystem macht von zwei herkömmlichen
Sicherheitsgurten Gebrauch, die über ein Kombinationsschloß miteinander
verbunden werden können. Da größere Veränderungen an den bestehenden
Sicherheitsgurten nicht erforderlich sind, kann jedes Kraftfahrzeug mit einem
derartigen Rückhaltesystem ohne größeren Aufwand aus- oder nachgerüstet
werden.
Die miteinander verbundenen Sicherheitsgurte ermöglichen es, auch größere
Gepäckstücke auf den Rücksitzen des Fahrzeuges zu sichern. Die
Sicherheitsgurte werden hierzu einfach von beiden Seiten um die auf den
Fahrzeugrücksitzen abgestellen Gepäckstücke herumgeführt und anschließend
miteinander verbunden. Dabei halten die miteinander verbundenen
Sicherheitsgurte die Gepäckstücke in der Höhe ihres Schwerpunktes fest, so
daß diese optimal gesichert sind.
Das Kombinationsschloß kann den Sicherheitsgurten des Rückhaltesystems lose
beigelegt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das
Kombinationsschloß aber einstückiger Bestandteil des Gurtsteckers eines der
beiden Sicherheitsgurte. Dies hat den Vorteil, daß es jederzeit griffbereit ist.
Das Kombinationsschloß weist einen Steckeraufnehmer auf, in den die
Gurtzunge des Gurtsteckers des anderen Sicherheitsgurtes einsteckbar ist. In
seinem Aufbau und seiner Funktion entspricht das Kombinationsschloß den
bekannten Gurtschlössern, an denen die Gurtstecker der Sicherheitsgurte
befestigt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind den Sicherheitsgurten
Gurtaufrolleinrichtungen zugeordnet. Die Gurtaufrolleinrichtungen sind derart
ausgebildet, daß die Sicherheitsgurte entgegen der Spannung einer Feder
abrollbar sind. Derartige Systeme sind als Automatik-Sicherheitsgurte bekannt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform weisen die Aufrolleinrichtungen jeweils
eine Arretierungseinrichtung zum Feststellen der Sicherheitsgurte auf. Da sich
der Sicherheitsgurt in einer bestimmten Länge dauerhaft arretieren läßt, besteht
auch bei einer nur relativ geringen Beschleunigung des Fahrzeugs nicht die
Gefahr, daß der Sicherheitsgurt nachgibt und die Gepäckstücke verrutschen.
Die Funktion des Automatik-Sicherheitsgurtes wird insofern beibehalten, als
die Sicherheitsgurte zur Befestigung der Gepäckstücke vor deren Arretierung
auf die entsprechende Länge ausgezogen werden können und unter der
Federspannung eng an den Gepäckstücken anliegen, bevor diese festgestellt
werden.
Die Gurtaufrolleinrichtungen weisen vorzugsweise ein Gehäuse auf, in dem
eine in Aufrollrichtung federnd vorgespannte Gurttrommel gelagert ist. Zur
Arretierung der Gurttrommel ist ein Bolzen vorgesehen, der verschiebbar in
dem Gehäuse geführt ist. In der Arretierungsposition greift der Bolzen in eine
Ausnehmung der Gurttrommel. Um die Länge des ausgezogenen
Sicherheitsgurtes möglichst fein einstellen zu können, sind in der Gurttrommel
vorteilhafterweise mehrere umfangsmäßig verteilt angeordnete Ausnehmungen
zur Aufnahme des Arretierungsbolzens vorgesehen.
Der Arretierungsbolzen ist vorzugsweise in die Stellung federnd vorgespannt,
in der die Gurttrommel freigegeben ist. In dieser Position können die Gurte zur
Sicherung der Fahrzeuginsassen verwendet werden. Eine Feststellung erfolgt
erst dann, wenn der Arretierungsbolzen entgegen der Federspannung in die
Ausnehmung der Gurttrommel eingeschoben wird. In dieser Position ist der
Arretierungsbolzen feststellbar.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer der beiden Gurtaufrolleinrichtungen des
Rückhaltesystems in der Seitenansicht,
Fig. 2 die Gurtaufrolleinrichtung von Fig. 1 in der Vorderansicht,
Fig. 3 die beiden Enden der Sicherheitsgurte mit den Gurtsteckern und dem
Kombinationsschloß und
Fig. 4 die Enden der beiden miteinander verbundenen Sicherheitsgurte.
Das Rückhaltesystem umfaßt zwei Automatik-Sicherheitsgurte, die jeweils eine
Gurtaufrolleinrichtung sowie den eigentlichen Sicherheitsgurt aufweisen. Die
Gurtaufrolleinrichtungen sind an gegenüberliegenden Punkten des
Fahrzeugrahmens seitlich neben den Rücksitzen zu befestigen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine der beiden Gurtaufrolleinrichtungen 1 in
vereinfachter schematischer Darstellung. Die Gurtaufrolleinrichtung 1 weist ein
Gehäuse 2 auf, in dem eine Gurttrommel 3 zum Aufrollen des
Sicherheitsgurtes 4 drehbar gelagert ist. Der Sicherheitsgurt 4 kann entgegen
der Rückstellkraft einer innerhalb der Gurttrommel angeordneten Gurtfeder 5
aus einer Öffnung 6 an der Vorderseite des Gehäuses 2 herausgezogen werden.
Durch die Rückstellkraft der Feder 5 wird der Gurt 4 wieder automatisch in
das Gehäuse zurückgezogen.
In der linken Gehäusehälfte ist neben der Gurttrommel 3 eine auf ruckartigen
Zug an dem Sicherheitsgurt 4 reagierende Blockiereinrichtung angeordnet, die
in den Fig. 1 und 2 nicht näher dargestellt ist. Die Blockiereinrichtung hindert
den Sicherheitsgurt bei einer starken Verzögerung des Fahrzeugs daran, weiter
aus dem Gehäuse herausgezogen zu werden. Langsame Bewegungen der
Fahrzeuginsassen nach vorne läßt die Blockiereinrichtung hingegen zu.
Derartige Automatik-Sicherheitsgurte sind allgemein bekannt. Insofern erübrigt
sich eine weitere Beschreibung.
Die Aufrolleinrichtung 1 unterscheidet sich von dem bekannten System
dadurch, daß die Gurttrommel 3 mechanisch arretiert werden kann, so daß sich
der Sicherheitsgurt auch langsam nicht aus dem Gehäuse 2 herausziehen läßt.
Die Gurttrommel 3 erstreckt sich bis an die rechte Gehäusehälfte, wobei der
rechte Abschnitt der Gurttrommel mit in gleichbleibenden Abständen
umfangsmäßig verteilt angeordneten Ausnehmungen 7 versehen ist. Die
Ausnehmungen 7 weisen einen kreisförmigen Ausschnitt 7a auf, an den sich
ein schmaler Steg 7b anschließt. Der sich in die rechte Gehäusehälfte
erstreckende Abschnitt der Gurttrommel 3 wird von einem ringförmigen
Element 8 konzentrisch umschlossen, in dem ein Arretierungsbolzen 9 in
radialer Richtung längsverschiebbar geführt ist, dessen Durchmesser dem
Durchmesser des kreisförmigen Ausschnitts 7a der Ausnehmung 7 entspricht.
Der Arretierungsbolzen 9 weist an seinem einen Ende ein Griffstück 10 auf.
An seinem anderen Ende ist der Arretierungsbolzen 9 mit einem schmalen Steg
11 versehen, der in seinen Abmessungen dem schmalen Schlitz 7a der
Ausnehmung 7 entspricht. Der Arretierungsbolzen 9 ist mit einer
Schraubenfeder 12, die sich einerseits an dem ringförmigen Element 8 und
andererseits an einem umlaufenden Vorsprung 13 des Bolzens abstützt, federnd
vorgespannt.
Zur dauerhaften Arretierung der Gurttrommel 3 wird der Arretierungsbolzen 9
entgegen der Rückstellkraft der Schraubenfeder 12 durch die Ausnehmung 7 in
die Trommel 3 eingeschoben, wobei der Steg 11 zunächst mit dem Schlitz 7a
zur Deckung gebracht wird. Durch Verdrehen des Arretierungsbolzens 9 um
90° kann dieser dann in seiner Arretierungsposition gesichert werden.
Fig. 3 zeigt die Enden der beiden Sicherheitsgurte 4, 4' des Rückhaltesystems.
An dem Ende des einen Sicherheitsgurtes 4 ist ein Gurtstecker 14 befestigt, der
eine Gurtzunge 15 aufweist. Derartige Gurtstecker sind allgemein bekannt, so
daß sich eine weitere Beschreibung erübrigt. An dem Ende des anderen
Sicherheitsgurtes 4' ist ebenfalls ein Gurtstecker 16 mit einer Gurtzunge 20
befestigt, der aber mit einem Kombinationsschloß 17 versehen ist. Das
Kombinationsschloß 17 ist an der Außenseite des Gurtsteckers 16, d. h. an der
Seite des Steckers, die den Fahrzeuginsassen beim Anlegen des Gurtes
abgewandt ist, befestigt. Das Kombinationsschloß 17, das einstückiger
Bestandteil des Gurtsteckers 16 ist, entspricht in seiner Funktion und seinem
Aufbau den bekannten Gurtschlössern, an denen die Gurtstecker der
Sicherheitsgurte befestigt werden. Es weist eine Steckeraufnahme 18 zum
Einführen der Gurtzunge und eine Auslösetaste 19 auf. Wird die Gurtzunge
des Gurtsteckers in die Steckeraufnahme eingeführt, so wird dieser einrastend
arretiert und erst nach Betätigung der Auslösetaste 19 wieder freigegeben.
Zur Sicherung von Gepäckstücken auf den Rücksitzen eines Fahrzeugs wird
die Gurtzunge 15 des Gurtsteckers 14 des einen Sicherheitsgurtes 4 in die
Steckeraufnahme 18 des Kombinationsschlosses 17 des anderen
Sicherheitsgurtes 4' eingeschoben, so daß die beiden Gurte fest miteinander
verbunden sind (Fig. 4). Anschließend werden die Sicherheitsgurte auf die
notwendige Länge aus den Aufrolleinrichtungen herausgezogen und um die
Gepäckstücke gelegt. In dieser Stellung werden die Sicherheitsgurte 4, 4' dann
durch Betätigung der Arretierungsbolzen 9 der beiden Aufrolleinrichtungen 1
arretiert, so daß das Gepäck nicht mehr verrutschen kann.
Claims (6)
1. Rückhaltesystem für Gepäckstücke mit zwei Sicherheitsgurten (4, 4'), an
deren Enden jeweils ein Gurtstecker (14, 16) vorgesehen ist, der eine
Gurtzunge (15; 20) aufweist, gekennzeichnet durch ein
Kombinationsschloß (17) zur lösbaren Verbindung des Gurtsteckers (14)
des einen Sicherheitsgurtes (4) mit dem Gurtstecker (16) des anderen
Sicherheitsgurtes.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kombinationsschloß (17) an einem der beiden Gurtstecker (14, 16)
vorgesehen ist und eine Steckeraufnahme (18) aufweist, in den die
Gurtzunge (15) des anderen Gurtsteckers (14) einrastend einsteckbar ist.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
den Sicherheitsgurten (4, 4') zugeordnete Gurtaufrolleinrichtungen (1)
zum Aufrollen der Sicherheitsgurte vorgesehen sind, die derart
ausgebildet sind, daß die Sicherheitsgurte entgegen der Spannung einer
Gurtfeder (5) abrollbar und bei ruckartigem Zug arretierbar sind und
daß die Aufrolleinrichtungen jeweils eine Arretierungseinrichtung zum
dauerhaften Feststellen der Sicherheitsgurte aufweisen.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gurtaufrolleinrichtungen (1) ein Gehäuse (2) aufweisen, in dem eine in
Aufrollrichtung federnd vorgespannte Gurttrommel (3) drehbar gelagert
ist, wobei in dem Gehäuse (2) ein Arretierungsbolzen (9) verschiebbar
geführt ist, der in eine an der Gurttrommel vorgesehene Ausnehmung
(7) einschiebbar ist.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arretierungsbolzen (9) in die Stellung federnd vorgespannt ist, in der
die Gurttrommel (3) freigegeben ist.
6. Rückhaltesystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arretierungsbolzen (9) in der die Gurttrommel (3) arretierenden
Position feststellbar ist.
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