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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß der Präambel des Anspruchs 1 zur Herstellung mechanischen
Zellstoffs, der zur Herstellung von Papier oder Pappe geeignet ist.
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In
einem solchen Verfahren wird der Zellstoff mit Hilfe von Verfahren,
die an sich bekannt sind, fibrilliert (Freilegen der Cellulosefasern)
und der erzeugte Zellstoff wird unter alkalischen Bedingungen gebleicht.
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Der
Einsatz von mechanischem Zellstoff (Holzschliff), der aus Holzblöcken hergestellt
wird, genauer Steinschliffzellstoff, war der erste Weg, um Papier
aus Holz herzustellen. Steinschliffzellstoff wurde in einer Steinschliffanlage
mit Hilfe von Schleifsteinen hergestellt. Die industrielle Produktion
dieser Art von Zellstoff begann in Deutschland, möglicherweise
bereits 1844. Später
wurden jedoch zwei rotierende Sätze
an Messerscheiben eingesetzt, um das Holz zu Schnitzeln zu zerkleinern.
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Beide
Verfahren werden noch heute eingesetzt. Das traditionelle Verfahren
zur Herstellung mechanischen, d.h. mittels mechanischen Aufschlusses
gewonnenen, Zellstoffs wurde jedoch dahingehend verändert, dass
in den Ablauf Bedingungen von erhöhtem Druck aufgenommen wurden,
um zumindest einen Teil der Energie zurückzugewinnen, die bei der Veredlung
des Zellstoffs eingesetzt wird oder durch Schleifen bei einer günstigen
hohen Temperatur. Gleichzeitig hat der Einsatz von erhöhtem Druck
den Verbrauch an mechanischer Energie vermindert, da sich die Faser
bei einer hohen Temperatur besser vom Holz löst.
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Mechanische
Zellstoffe, die zur Papierherstellung eingesetzt werden, werden
gebleicht. Ursprünglich wurde
die Bleiche mit Hilfe von Chlorverbindungen und Schwefelverbindungen
durchge führt.
Später
wurden neue Formen von Bleichverbindungen eingesetzt, unter anderem
Wasserstoffperoxid und organische Peroxysäuren, wie Peroxyameisensäure und
Peroxyessigsäure,
wie zum Beispiel im
US-Patent
4,793,898 beschrieben.
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Gemäß der
finnischen Patentoffenlegungsschrift
68685 ist es möglich,
mechanischen Zellstoff durch Verwenden von 0,2 % bis 3,0% Wasserstoffperoxid
in der ersten Stufe und 0,1 % bis 5,0 % organische Persäure in der
zweiten Stufe zu bleichen. Die Prozentangaben sind aus dem Trockengewicht
des zu verarbeitenden Holzes berechnet.
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US Patent 4,793,898 schlägt vor,
dass es möglich
ist, Zellstoff durch Verwenden von Peroxid zusammen mit Essigsäure oder
Ameisensäure
zu bleichen, in welchem Fall das verwendete Peroxid 20 % des Trockengewichts
des geschnitzelten Holzes (der Hackschnitzel) ausmacht. Beim Bleichen
von Birkenzellstoff ist es in diesem Fall möglich, einen Kappa-Wert von
20 zu erreichen. Es ist wohl bekannt, dass ein Beimengen einer kleinen
Menge von, typischerweise, Magnesiumsalzen oder DTPA (Diethylentriaminpentaacetat)
zur Bleichlösung
die Selbstzersetzung von Peroxid verhindert.
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US Patent 5,039,377 beschreibt
ein Verfahren, das auf der Peroxidbleiche basiert und in dem Natriumsilikat
zusammen mit einem Alkalimetall-Karbonat oder -Bikarbonat eingesetzt
wird. Natriumsilikat wird in der unlöslichen Form eingesetzt und
kann durch andere Siliziumverbindungen mit Ionenaustauschvermögen wie
synthetische Zeolite ersetzt werden. Auch im vorliegenden Fall ist
es der Zweck des Silikatmaterials, einen vorzeitigen Zerfall des
Peroxids – durch
Schwermetalle verursacht – zu
verhindern.
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US Patent 6,743,332 beschreibt,
wie in einem mehrstufigen TMP-Vorgang
Zellstoff mit einer Lösung von
Wasserstoffperoxid und Mg(OH)
2 und Na
2CO
3 gebleicht wird
und die Fasersuspension in dieser Lösung nach einem zweiten Verarbeitungsschritt
bei einer Temperatur von 185°C
bis 160°C
für 2 min
bis 180 min gehalten wird. Es wird empfohlen, dass 5 g bis 100 g
Peroxid pro Tonne Trockenzellstoff eingesetzt werden.
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In
US Patent 4,731,160 wird
ferner empfohlen, dass Zellstoff mit Peroxid auf die folgende Weise
gebleicht wird: nach Defibrilleren wird der Zellstoff in zwei Fraktionen
fraktioniert, nämlich
die Fraktion der Feinanteile und, dementsprechend, die Hauptfraktion.
Die Fraktion der Feinanteile wird separat gebleicht, da beim gleichzeitigen
Bleichen der beiden Fraktionen die Hauptfraktion nur schlecht gespült werden
kann und es aufgrund der schlechten Spülbarkeit nicht möglich ist,
diese Fraktion mit Hilfe einer normalen Filtrationsbleiche (Austauschbleiche)
zu bleichen. Die Fraktion der Feinanteile wird mit Hilfe des Verfahrens
gemäß
1 in
der betreffenden Patentschrift gebleicht, wobei im entsprechenden
Verfahren die Peroxidlösung
in das Filtratwasser nach der letzten Stufe eingeleitet wird. Dieses
Wasser wird nach dem Pressen im ersten Schritt dem Zellstoff wieder
zugeführt.
Die Bleichreaktionen finden hauptsächlich in einem herkömmlichen
Bleichturm statt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile, die
mit der bekannten Technik verbunden sind, zu beseitigen und ein
neues Verfahren, das für
den industriellen Maßstab
geeignet ist, zum Behandeln und Bleichen mechanischen Zellstoffs
bereitzustellen, der zur Herstellung von fibrillären Gewebe, wie Karton und
vor allem Papier eingesetzt wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde die gesamte Planung und die Umsetzung des gesamten Verfahrens
im industriellen Maßstab
auf einem gänzlich
neuen Weg durchgeführt.
Im vorliegenden Verfahren ist das Bleichen besonders auf die Ausschussfraktion
gerichtet, die beim Durchmustern des Zellstoffs abgetrennt wird.
Die Fasern dieser Zellstofffraktion sind typischerweise grob, d.h.
sie sind von geringer Biegsamkeit und nur schwach fibrilliert. Ein
im Labor aus einer Zellstofffraktion dieser Art hergestelltes Blatt
hat eine geringe Dichte. Des Weiteren ist seine Stärke typischerweise
gering und durch die geringe Zahl an Feinbestandteilen ist es nur
wenig lichtdurchlässig,
d.h. von relative niedriger Opazität. Seine Oberfläche ist
andererseits sehr rau.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird der Zellstoff, der nach dem Fibrillieren erhalten
wird, durchmustert, um Ausschuss vom akzeptablen Material zu trennen,
wobei der Anteil des Ausschusses, der abgetrennt wird, maximal etwa
60 % der gesamten Zellstoffmenge ausmacht. Der Ausschuss wird danach
getrennt vom ausgewählten
Material gebleicht und der gebleichte Ausschuss wird in das akzeptable
Material wieder hineingemischt.
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Das
Verfahren ist zur Herstellung von mechanischem Zellstoff (auch Holzstoff
genannt) oder chemomechanischem, d.h. mittels chemomechanischen
Aufschlusses gewonnenem, Zellstoff geeignet, insbesondere zur Herstellung
von CTMP-Zellstoff und besonders für Hartholzzellstoff, der Fasern
von sommergrünen
Bäumen
enthält.
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Die
Lösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere hauptsächlich dadurch gekennzeichnet,
was im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegeben ist.
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Gemäß dem Verfahren
werden Vorteile bei der Bleiche von Zellstoff und insbesondere in
der Stärke-Zunahme
erreicht. Gleichzeitig wird ein erheblicher Betrag der Energie gespart,
die beim Veredeln eingesetzt wird. Die Stärkezunahme und die Abnahme
an Energie, die zur Veredelung eingesetzt wird, sind sowohl beim
Veredeln des Ausschusses als auch beim nachträglichen Veredeln des fertig
bearbeiteten mechanischen Zellstoffs zu beobachten. Besonders überraschend
ist die vorteilhafte Stärkezunahme,
die in der Stufe des nachträglichen
Veredelns erreicht wird.
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In
der Literatur wurde gezeigt, dass der Einsatz von Alkali die Stärkezunahme
sowie den Energieverbrauch beim Bleichen des Ausschusses beeinflusst.
Es wird in dieser Hinsicht auf die Artikel von Strunk, W. et al.
verwiesen: High-Alkalinity Peroxide Treatment of Groundwood
Screen Rejects, ABTCP Congr. Annual Celulose Papel 22nd (Sao Paulo),
511-533, Treating Groundwood Screen Rejects with
Alkaline Peroxide Ups Pulp Value, Pulp Paper 63, no. 11: 99-105,
1989 und High Strength Softwood Rejects by Bleaching
with Peroxide before Refining, Tappi Ann. Mtg. (Atlanta) Proc.:
49-61, 1988.
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In
den bekannten Lösungen
wurden jedoch hohen Dosen an Alkali eingesetzt. Im Rahmen der vorliegende
Erfindung wurde dagegen in unerwarteter Weise entdeckt, dass selbst
mit geringen Dosen an Alkali Energie eingespart wird und somit,
in besonders interessanter Weise, der oben genannte Vorteil beim
nachträglichen
Veredeln erreicht wird. In der Praxis wird im Verfahren der vorliegenden
Erfindung nicht notwendigerweise der Alkaliverbrauch des Verfahrens
erhöht,
da die Menge an Alkali, die zum Bleichen des Ausschusses verwendet
wird, jene Menge an Alkali vermindert, die anderswo gebraucht wird,
insbesondere beim Hochkonsistenzbleichen.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung im größeren Detail unter Zuhilfenahme
einer detaillierten Erklärung,
zusammen mit der beiliegenden Abbildung, untersucht. Die Figur zeigt
ein vereinfachtes Flussbild des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
(d.h. des Behandelns des Ausschusses).
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Im
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Holz-Rohmaterial
mit Hilfe von mechanischen oder chemomechanischen Verfahren, die
an sich bekannt sind, defibrilliert (aufgeschlossen), um ein Rohmaterial
zur Papier- oder Kartonherstellung zu ergeben. In Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Holz-Rohmaterial mit Hilfe von mechanischen oder
chemomechani schen Verfahren, die an sich bekannt sind, defibrilliert,
um es für
eine Verwendung als Rohmaterial zur Papier- oder Pappeherstellung
geeignet zu machen. Geschnitzeltes Holz (Holzschnitzel) oder Holz
(Blöcke)
können
als Holz-Rohmaterial eingesetzt werden. Der erzeugte fibrillierte
Zellstoff wird unter alkalischen Bedingungen gebleicht. Der Zellstoff,
der aus der Fibrillierung stammt, wird jedoch zuerst der Durchmusterungsstufe
zugeführt,
wo er in mindestens zwei Teile geteilt wird, nämlich das akzeptierte Material,
das dem Bleichstadium zugeführt
wird und dem Ausschuss, der eine Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung
durchläuft.
Der Anteil an Ausschuss, der abgetrennt wird, beträgt maximal
etwa 60 %, bevorzugterweise maximal etwa 40 %, der gesamten Zellstoffmenge.
Der Anteil des entfernten Ausschusses beträgt jedoch typischerweise mindestens
5 %, insbesondere mindestens etwa 10 %. Der Ausschuss wird vom akzeptierten
Material getrennt gebleicht und danach wird der gebleichte Ausschuss
in das akzeptierte Material hinein gemischt.
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In
der folgenden Erklärung
wird an mehreren Textstellen beispielhaft nur Espe als das Ausgangsmaterial
des chemomechanischen Zellstoffs erwähnt. Es sollte jedoch hervorgehoben
werden, dass die vorliegende Erfindung auf andere Holzarten der
Gattung Populus ebenfalls angewandt werden kann. Im Allgemeinen sind
unter anderem die folgenden Holzarten für den Einsatz in der vorliegenden
Erfindung gut geeignet: P. tremula, P. tremuloides, P. balsamea,
P. balsamifera, P. trichocarpa, P. heterophylla, P. deltoides ja
P. grandidentata. Espe (die europäische Espe, P. tremula; die
amerikanische Zitterpappel P. tremuloides), Espenkreuzungen aus
verschiedenen Espenbeständen,
so genannte Espenhybride (zum Beispiel P. tremula × tremuloides, P.
tremula × tremula,
P. deltoides × trichocarpa,
P. trichocarpa × deltoides,
P. de1toides × nigra,
P. maximowiczii × trichocarpa)
und andere Arten, die durch Gentechnik erhalten werden, sowie Silberpappeln
werden als besonders bevorzugt für
die Herstellung von chemomechanischem Zellstoff angesehen, dessen Fasereigenschaften
und optische Eigenschaften gut genug für den Einsatz in der vorliegenden
Erfindung sind.
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Es
wird bevorzugt, chemomechanischen Zellstoff einzusetzen, der eine
geeignete Verteilung an Fasern hat und von solchem Zellstoff mindestens
30 %, am geeignetsten mindestens 50 % und bevorzugterweise mindestens
70 % von Espe, Espenhybrid oder Pappel stammen. Gemäß einer
bevorzugteren Ausführungsform
wird ein Zellstoff von Espen-CTMP in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt. Mindestens 20 Gewichtsprozent der Fasern dieses Zellstoffs
befinden sich in der Fraktion mit einer Fasergröße bei einer Maschenweite < 200. Am geeignetsten
wird ein Zellstoff von Espen-CTMP eingesetzt, wenn etwa 20 Gewichtsprozent
bis etwa 40 Gewichtsprozent, bevorzugterweise etwa 25 Gewichtsprozent
bis etwa 35 Gewichtsprozent der Fasern dieses Zellstoffs sich in
der Fraktion mit einer Fasergröße mit einer
Maschenweite von 28/48 und etwa 20 bis etwa 40 Gewichtsprozent,
bevorzugterweise etwa 25 Gewichtsprozent bis etwa 35 Gewichtsprozent
in der Fraktion mit einer Fasergröße bei einer Maschenweite von < 200.
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Die
Zahl 28/48 bedeutet hier die Faserfraktion, die durch ein Sieb hindurch
tritt, dessen Maschenweite 28 Maschen/Zoll beträgt (Maschenweite) und welche
Fraktion von einer Maschenweite von 48 zurückgehalten wird. Eine solche
Fraktion weist Fasern auf, die der Papierschicht eine geeignete
Masse und Steifheit gibt. Die Fraktion, die die Fasern von einer
Größe enthält, die
durch das allerfeinste Sieb hindurch treten (Maschenweite < 200), ergibt wiederum
eine gute Oberflächenglattheit.
Der fragliche Zellstoff kann durch ein chemomechanisches Verfahren
hergestellt werden, das an sich bekannt ist und mehrere Veredelungsstufen
hat, zum Beispiel 2 Stufen, gefolgt von einer Ausschussselektion
und Veredelung des Ausschusses. Die gewünschte Fasergrößenverteilung
wird durch die Wechselwirkung dieser Stufen abgeglichen.
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Die
vorangegangene Beschreibung der Fasergrößenverteilung betrifft typischerweise
Zellstoff, der in der Papierherstellung eingesetzt wird, wenn das
Flächengewicht
unter 150g/m2 und bevorzugterweise unter 100g/m2 liegt (beispielsweise etwa 30 bis etwa
90 g/m2). Die Fasergrößenverteilungen sind bevorzugterweise zwischen
Papieren und Pappen von größerem Flächengewicht
verschieden.
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In
der vorliegenden Erfindung bedeutet chemomechanische Zellstoffherstellung
ein Verfahren, das zwei Stufen aufweist, und zwar eine chemische
und eine mechanische Holzaufschlußstufe. Chemomechanische Verfahren
sind die CMP-(chemo-mechanischer Holzschliff) und CTMP-(Chemothermomechanischer Schliff)
Verfahren. Im CMP-Verfahren wird das Holz-Rohmaterial bei normalem
Druck veredelt, während
beim CTMP-Verfahren ein druckveredelter mechanischer Zellstoff erzeugt
wird. Die Ausbeute des CMP-Verfahrens ist im Allgemeinen geringer
als die des CTMP-Verfahrens (weniger als 90 %). Der Grund liegt
darin, dass beim CMP-Verfahren eine größere Dosierung an Chemikalien
verwendet wird. In beiden Fallen wird die chemische Holzbehandlung
traditionell mit Natriumsulfit durchgeführt (Sulfonierungsbehandlung),
in welchem Fall Laubbaumholz auch mit Natriumhydroxid behandelt
werden kann. In diesem Fall liegt eine typische chemische Dosierung
im CTMP-Verfahren bei etwa 0-4 an Natriumsulfit und 0,1 %-7,0 %
an Natriumhydroxid, bei einer Temperatur von etwa 60 °C-120 °C. Im CMP-Verfahren
ist die chemische Dosierung 10 %-15 % des Natriumsulfits und/oder
4 % bis 8 % des Natriumhydroxids (die Dosierungen sind auf der Basis
von Trockenholz oder Trockenzellstoff berechnet) und die Temperatur
beträgt
130 °C-160 °C bzw. dementsprechend
50 °C-100 °C.
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In
einem chemomechanischen Verfahren können die Holzschnitzel auch
mit einer alkalischen Peroxidlösung
imprägniert
werden (APMP-Verfahren, Alkali-Peroxid-mechanischer Aufschluss).
Die Dosierung an Peroxid beträgt
im Allgemeinen etwa 0,1 %-10 % (des trockenen Zellstoffs, kg/adt),
typischerweise etwa 0,5 % -5,0 %. Es wird die gleiche Menge an Alkali
wie Natriumhydroxid zugesetzt, d. h. etwa 0,1 Gewichtsprozent bis
etwa 10 Gewichtsprozent.
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Das
Rohmaterial für
das CTMP-Verfahren kann nur Espe oder ein anderes Holz der Pappelgattung aufweisen.
Es kann jedoch auch andere Holzarten aufweisen, wie Laubbaumholz,
zum Beispiel Birke, Eukalyptus und gemischtes tropisches Hartholz
oder Nadelbaumholz wie Fichte oder Kiefer. Gemäß einer Anwendung wird ein
chemomechanischer Zellstoff eingesetzt, der mindestens 5 % an Holzfasern
aus Nadelbaumholz aufweist. In der vorliegenden Erfindung ist es
möglich,
zum Beispiel chemomechanischen Zellstoff einzusetzen, der etwa 70
%-100 % Espenfasern und etwa 0-30% Nadelbaumholzfasern aufweist.
Letztere können
aus einem oder mehreren Nadelbaumholzarten stammen.
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Die
Masse, die Stärkeeigenschaften
und die Steifheit des Zellstoffs können durch den Zusatz von Nadelbaumholzfasern
erhöht
werden, insbesondere durch Fichtenfasern. Es ist jedoch auch möglich, die
Masse und Steifheit von Zellstoff zu beeinflussen, der z.B. nur
Espe oder ein ähnliches
Ausgangsmaterial aufweist, indem die Verfahrensparameter des CTMP-Verfahrens justiert
werden.
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Mechanische
Defibrations-Verfahren, d.h. Fibrillationsverfahren, sind das traditionelle
mechanische Aufschlussverfahren sowie das veredelte mechanische
Aufschlussverfahren (GW und TMP) und veränderte Versionen davon.
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Bei
der, unabhängig
von der Behandlung des akzeptierten Materials durchgeführten, Behandlung
des Ausschusses ist es möglich,
auf zweierlei Weise zu verfahren: entweder durch anfängliches
Bleichen und anschließendes
Veredeln des Ausschusses, bevor dieser mit dem akzeptierten Material
vermischt wird, das den Hauptteil des Zellstoffs darstellt – oder alternativ,
indem es vor dem Bleichen veredelt wird. Bevorzugterweise wird das
Veredeln nach dem Bleichen durchgeführt, in welchem Fall viel Energie
gespart wird, die für
die Veredelung eingesetzt wird. In beiden Fällen werden etwa 20 %-60 %,
bevorzugterweise etwa 20 %-40 % des Zellstoffs als Ausschuss nach
dem Fibrillieren und dem Durchmustern abgetrennt.
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Peroxid
oder Persäureverbindungen
werden als Bleichchemikalien sowohl beim Bleichen des Ausschusses
als auch beim Bleichen von akzeptiertem Material plus Ausschuss
eingesetzt. Als Beispiele an Persäureverbindungen sollten niedrigere
Peroxyalkansäuren,
insbesondere Perameisensäure,
Peressigsäure und
Perpropionsäure,
zusammen mit Permonoschwefelsäure
(Karosäure)
und Gemische davon erwähnt
werden.
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Peressigsäure, die
eine besonders geeignete Peroxyalkansäure ist, wird hergestellt,
indem Essigsäure
mit Wasserstoffperoxid bei einem Molverhältnis von etwa 1:1-1:2 zur
Reaktion gebracht wird, wobei eine kleine Menge von Schwefelsäure als
Katalysator eingesetzt wird. Peressigsäure wird entweder als solche
eingesetzt oder als Ausgleichsprodukt oder in destillierter Form.
Typische Bedingungen, die auf der Stufe der Behandlung mit Peressigsäure nötig sind,
sind: Dosis etwa 2 bis 40kg/BDt, pH-Wert etwa 3-8, Temperatur etwa 50 °C-90 °C und Reaktionszeit
etwa 30 min-6 h. Wenn nötig
können
bei der Persäurestufe
Zusätze
beigesetzt werden, beispielsweise Magnesiumsulfat und/oder ein (Chelat-)Komplexbildnder,
wie EDTA oder DTPA, dessen Menge näherungsweise 0,5-3,0 kg/BDt
beträgt.
Bevorzugterweise sind die Bedingungen, die bei der Stufe der Peressigsäurebehandlung
nötig sind:
pH-Wert etwa 4,5-7, Reaktionszeit etwa 30 min-180 min und Temperatur
etwa 50 °C-80 °C.
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Die
Peroxidbleiche wird wiederum mit Wasserstoffperoxid oder Natriumperoxid
durchgeführt.
Im Allgemeinen werden Natriumsilikat und Magnesiumsulfat der Bleichlösung zugesetzt,
um das Peroxid zu stabilisieren. Das Bleichen wird unter alkalischen
Bedingungen durchgeführt
und der pH-Wert ist während
des Anfangsstadiums des Bleichens im Allgemeinen näherungsweise
9-12. Die Dosis an Peroxid ist typischerweise näherungsweise 0,5%-10% und selbst
eine Dosis von 1 %-3 % ergibt gute Bleichergebnisse. Die Konsistenz des
Zellstoffs liegt näherungsweise
bei 5 %-40 % und die Retentionszeit der Bleiche ist, je nach Temperatur und
Konsistenz, näherungsweise
0,1 h-20,0 h typischerweise näherungsweise
0,5 h-4,0 h bei einer Konsistenz von etwa 5 %-40%. Es ist möglich, durch
Einsatz der Peroxidbleiche die ISO-Helligkeit des Zellstoffs um näherungsweise
15-20 Prozenteinheiten zu verbessern.
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Alkali,
insbesondere Alkalimetallhydroxid wie Natriumhydroxid wird zum Bleichen
des Ausschusses in den gleichen Volumina dosiert wie Peroxid, typischerweise
ist der prozentualer Anteil des Alkalis näherungsweise 0,5-1-fach, insbesondere
etwa 0,6 -0,8-fach des prozentualen Anteils an Peroxid. Die Alkalidosierung, die
dem Bleichen zugeführt
wird, beträgt
näherungsweise
0,2-3,0 % des Trockengewichts des Zellstoffs. Die Dosierung ist
am geeignetsten maximal näherungsweise
2,0%, insbesondere näherungsweise
0,1-1,5 %. Der Gesamtverbrauch an Alkali bleibt in der vorliegenden
Erfindung im Vergleich zum herkömmlichen
Verfahren im Wesentlichen konstant. Daher werden bei der Bleiche
des Ausschusses typischerweise mindestens etwa 10 %, maximal jedoch
näherungsweise
die Hälfte
des Alkalis eingesetzt, das im gesamten Bleichvorgang eingesetzt
wird, insbesondere näherungsweise
20-45 Gewichtsprozent der gesamten Bleichmenge bzw. zu bleichenden
Menge des Zellstoffs.
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Der
Ausschuss, der getrennt gebleicht wird, wird anschließend gebleicht,
bevor er mit dem akzeptierten Material gemischt wird. Als spezifischer
Energieverbrauch ausgedrückt,
werden etwa 15-30 % der zur Veredelung eingesetzten Energie der
Hauptleitung zur Veredelung des Ausschusses eingesetzt.
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Der
Hauptteil des Zellstoffs, also das akzeptierte Material, und der
Ausschuss werden, nachdem sie voneinander getrennt behandelt worden
sind, wieder vereinigt. Sie werden typischerweise zusammen gebleicht
und gewaschen. Der wieder vereinigte Zellstoff wird zu einer gewünschten
endgültigen
Helligkeit wie oben beschrieben mit Peroxid oder Peroxysäure gebleicht.
Das CTMP-Verfahren erlaubt es insbesondere, dass der Zellstoff noch
getrocknet wird und wiederum zu Ballen komprimiert wird, bevor er
zur Papier- oder Kartonmühle
geliefert wird. Um in einer bevorzugteren Weise die unerwarteten
Veränderungen
zu erhalten, die beim Bleichen des Ausschusses erzielt werden, wird
mit dem vereinigten Zellstoff (akzeptiertes Material + Ausschuss)
nach dem Veredeln ein Verfahrensschritt durchgeführt, bei dem etwa 10-1000 kWh/Tonne,
bevorzugterweise etwa 10-400 kWh/Tonne Energie zum Veredeln eingesetzt
werden. Dieses nachträgliche,
also nach der Bleiche und dem Wiedervereinigen erfolgende, Veredeln
kann im Prinzip auf jeder Stufe nach dem Vereinigen von akzeptiertem
Material und Ausschuss durchgeführt
werden. Es kann sowohl mit der Hochkonsistenz- als auch mit der
Niedrigkonsistenztechnik durchgeführt werden, obwohl die typischste
Anwendungsform heute die Niedrigkonsistenzveredelung ist. Der geeignetste
Augenblick, bei dem das nachträgliche
Veredeln, wie das zuvor erwähnte
Niedrigkonsistenzveredeln, durchgeführt wird, ist bevor der Zellstoff
für die
Papier- oder Kartonmaschine dosiert wird.
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Der
vereinigte Zellstoff wird wie oben beschrieben bis zu einer gewünschten
endgültigen
Helligkeit mit Peroxid oder Peressigsäure in einem alkalischen Zwischenreagenz
gebleicht. Beim Hochkonsistenzbleichen kann gemäß der vorliegenden Erfindung
die Dosierung an Alkali niedriger als die herkömmliche Dosie rung sein. Sie
beträgt
typischerweise näherungsweise
0,5-1,5 %. Die Dosierung an Peroxid kann ebenfalls vermindert werden,
in welchem Fall näherungsweise
3,0% (typischerweise etwa 1,0-3,0 %) als die Obergrenze festgelegt
werden kann.
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Insgesamt
ist der Alkaliverbrauch des Verfahrens (Imprägnieren + Mittelkonsistenzbleiche
+ Behandeln/Bleiche des Ausschusses) näherungsweise 2-4 % des Zellstoffs
(kg/adt), insbesondere maximal näherungsweise
3,5 %.
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Auf
der Grundlage des im vorangehenden vorgestellten wird das Verfahren
im folgenden Beispiel zusammen mit einem Verfahrensablaufdiagramm
beschrieben. Die wesentlichen Verfahrenstufen sind die Behandlung
der Holzschnitzel, Absorption, Veredeln, Durchmustern, Behandlung
des Ausschusses, Bleichen und Waschen.
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Im
Verfahrensflussdiagramm beziehen sich die Referenzzeichen 1 bis 12 auf
die folgenden Verfahrensstufen und Behältnisse:
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- 1
- Veredeln
- 2
- Behältnisse
zum Entfernen der Latenz
- 3
- Durchmustern
der ersten Stufe
- 4
- Durchmustern
der zweiten Stufe
- 5
- Behältnisse
für den
Ausschuss
- 6
- Konzentrieren
des Ausschusses
- 7
- Komprimieren
des Ausschusses
- 8
- Bleichen
des Ausschusses
- 9
- Veredeln
des Ausschusses
- 10
- Behältnis für den veredelten
Ausschuss
- 11
- Durchmustern
des Ausschusses
- 12
- Reinigen
durch Zentrifugation
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A. Behandeln der Holzschnitzel
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Als
Rohmaterial für
das chemomechanische Zellstoffverfahren (BCTMP) wird Espe und für einige
Zellstofftypen Fichte eingesetzt. Die Fichtenholzschnitzel werden
in Form von vorbereiteten Holzschnitzeln zur Mühle geliefert. Die Espe wird
bei der Entrindungsanlage mittels des Trockenentrindungsverfahrens
von Rinde befreit. Die entrindeten Blöcke werden geschnitzelt und
die Holzschnitzel werden durchmustert. Die Holzschnitzel werden
in vier bedeckten Holzschnitzel-speichersilos gelagert.
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Die
Holzschnitzel werden zuerst im Holzschnitzelsilo erhitzt, worauf
Steine, Sand und andere Verunreinigungen durch Zirkulierendes Wasser
ausgewaschen werden. Das Waschwasser wird in einer Wasserabtrennschraube
von den Spänen
getrennt.
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B. Imprägnieren
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Die
gewaschenen Holzschnitzel werden mit Dampf in einer unter Druck
stehenden Beschickungsschraube erhitzt. Danach werden die Holzschnitzel
stark komprimiert. Dann werden sie aufgequollen, um die Absorption
der Chemikalien zu erhöhen.
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C. Veredeln
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Die
imprägnierten
Holzschnitzel werden einem Ein- oder Zweistufendruckveredelungsverfahren
zugeführt.
Von der Veredelung wird der Zellstoff in Latenz-Entfernungsbehältnisse überführt.
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D. Durchmustern
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Nach
dem mechanischen Defibrieren enthält der Zellstoff noch unvollständig defibrierte
Bruchstücke und
Splitter. Diese werden in einem mehrstufigen Durchmusterungsverfahren
vom Zellstoff abgetrennt. Danach werden sie dem Ausschussbehandlungsstadium
zugeführt.
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E. Behandlung des Ausschusses
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Die
Behandlung des Ausschusses ist in 1 beschrieben.
Die imprägnierten
Holzschnitzel werden der Veredelungsstufe 1 zugeführt, worauf
der Zellstoff der Latenzentfernungsstufe 2 zugepumpt wird.
Anschließend
wird der Zellstoff bei einer Konsistenz von 1,4 % bis 1,8 % dem
Durchmustern 3 der Primärstufe (P-Stufe)
zugepumpt, von wo der Fluss an akzeptiertem Material zum Scheibenfilter
gepumpt wird. Der Ausschuss bei der P-Stufe 3 wird, je
nach verarbeiteter Holzart, immer entweder zum Durchmustern 4 der
zweiten Stufe (S-Stufe) zugepumpt oder zu den Ausschussbehältnissen 5.
Das Volumenverhältnis
des Ausschusses bei der P-Stufe wird entsprechend der verarbeiteten
Holzart und dem Verfahrenzustand bestimmt. Es liegt zwischen 25
% und 40 %. Das akzeptierte Material des Durchmusterns bei der S-Stufe
wird den Fluss des Zellstoffs, der den Scheibenfilter zugeht, zugeführt. Der
Ausschuss des Durchmusterns 4 der S-Stufe wird in die Ausschussbehältnisse 5 gepumpt.
Je nach Verfahrenszustand schwankt bei der S-Stufe das Volumenverhältnis des
Ausschusses zwischen 47 % und 57 %.
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Vom
Ausschussbehältnis
wird der Zellstoff zur Ausschusskonzentrierungsstufe 6 gepumpt,
die beispielsweise mit gebogenen Schirmen durchgeführt werden
kann, um den Zellstoff zu konzentrieren. Vor dem Bleichen des Ausschusses
wird der Zellstoff gewaschen und Wasser wird daraus durch die Ausschusspressen 7 entfernt.
Von den Ausschusspressen wird der Zellstoff mit einer HC-Konsistenz
von 28 % bis 38 % durch den chemischen Mischer den Ausschussbleichtürmen 8 zugeführt. Im
Chemikalien-Mischer werden die Bleichchemikalien, das Alkali und
das Peroxid und/oder die Perverbindungen zugegeben.
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Nach
dem Bleichen wird der Zellstoff in der Ausschussveredelungsstufe 9 veredelt.
Von der Ausschussveredelungsstufe 9 wird der Zellstoff
dem Behälter 10 für veredelten
Ausschuss zugeführt,
von wo der Zellstoff zur Ausschussdurchmusterung 11 gepumpt
wird. Das akzeptierte Material der Ausschussdurch musterung wird
zusammen mit dem akzeptierten Material der Durchmusterung 3 der
P-Stufe dem gleichen Fluss zugeführt.
Mit dem Ausschuss wird die Zentrifugenreinigung 12 beschickt.
Bei den Ausschussdurchmusterungen beträgt das Volumenverhältnis des
Ausschusses etwa 20-35 %, je nach verarbeiteter Holzart. Das akzeptierte
Material des Zentrifugenreinigens 12 wird in die Ausschussbehältnisse 5 gepumpt,
von wo es noch einmal die gesamte Ausschussbehandlung durchläuft. Der
Ausschuss der Zentrifugenreinigung 12 wird aus dem Verfahren
heraus geführt.
Der Ausschuss des Ausschussdurchmusterns (etwa 30-60 % des Zellstoffflusses) wird
zu den Ausschussbehältnissen 5 zurückzirkuliert,
von wo es noch einmal die gesamte Ausschussbehandlung durchläuft.
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F. Bleichen und Waschungen
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Der
Zellstoff wird bei der ersten Waschstufe dadurch gewaschen, dass
er mit dem zirkulierenden Wasser verdünnt wird, das sauberer ist,
und indem er mit Schraubpressen komprimiert wird. In einem zweistufigen Bleichverfahren
wird neben dem Bleichen des Ausschusses der Zellstoff mit Peroxid
gebleicht. Das erste Bleichen wird bei einer Konsistenz von näherungsweise
12 % durchgeführt
(MC-Bleiche) und die zweite Bleiche bei einer Konsistenz von näherungsweise
30 % (HC-Bleiche). Zwischen den Bleichstufen befindet sich eine zweite
Waschstufe, die mit den doppelt gedrehten Pressen durchgeführt wird.
Die Verwendung der Chemikalien ist optimiert, da im Allgemeinen
bei der MC-Bleiche nicht Wasserstoffperoxid zugesetzt wird. Stattdessen wird
ihr Waschwasser zugeführt,
das Restperoxid aus der zweiten Waschstufe enthält.
-
Auf
die Bleiche folgt ein dreistufiger Waschvorgang. Dieses Waschen
basiert auf Gegenflusswaschen, d.h. auf der Zirkulation von Verdünnungswasser,
das von den nachfolgenden Waschungen stammt. Nach der vierten Waschstufe
wird der Zellstoff mit Hilfe des sauberen Kondensats der Verdampfung
auf MC-Konsistenz verdünnt
und dem Speicherturm zugeführt.
-
G. Trocknen des Zellstoffs und Formen
von Ballen
-
Der
komprimierte Zellstoff wird aus dem Speicherturm zu zwei Schnelltrocknungslinien überführt, die zwei
Stufen haben. Der Zellstoff wird ausgeflockt und dann in einen Strom
heißer
Luft geführt.
Danach wird der Zellstoff durch ein Gebläse zu einer Kühlwirbelkammer
geführt,
von wo der getrocknete Zellstoff wiederum den Ballen formenden Vorrichtungen
zugeführt
wird.
-
Die
im nächsten
Beispiel gezeigten Ergebnisse wurden erhalten, indem den zuvor beschriebenen
Verfahren gefolgt wurde. Es wird darauf hingewiesen, dass die Eigenschaften
des Holzes je nach Jahreszeit und geographischem Gebiet aus dem
die Bäume
kamen und je nach Breitengrad unterschiedlich sind. Dieser Umstand
ist für
den Fachmann selbstverständlich.
Er muss dementsprechend beim Betrachten der Zahlen der nachfolgenden
Tabelle berücksichtigt
werden – auch
wenn die zwei Versuchsläufe
in großen
Maßstab
durchgeführt
und so ausgelegt wurden, dass Bäume
zum Einsatz kamen, die an Stellen gefällt worden waren, die so nahe
beieinander lagen wie möglich
und sich einander so stark wie möglich ähnelten.
| Zeit
26.9.2004 | 19.10.2004 |
Zellstoffherstellung: | | |
Imprägnierung
NaOH
kg/adt |
2 |
6 |
Oxidierte
Grün-Flüssigkeit
kg/adt | 6 | 6 |
DTPA
kg/adt | 0,6 | 0,8 |
Veredeln/
Linie 1 SRE MWH/adt | 1,59 | 1,66 |
Linie2 | 1,77 | 1,64 |
Durchmustern:
DTPA
zum Latenzturm kg/adt |
0,6 |
0,8 |
Ausschuss
volumetrisch, % | 35 | 38 |
(mit einem
Volumenverhältnis
von 35 % beträgt
das Verhältnis
Ausschuss zu Zellstoff 40-45 %, je nach Eingangs-Konsistenz und dem Fluss der Beschickung) |
Bleiche
durchschnittlicher Konsistenz
NaOH kg/adt |
1 |
1 |
Bleiche
hoher Konsistenz |
H2O2 kg/adt | 37 | 28 |
NaOH | 19 | 12 |
MgSO4 | 2,5 | 1 |
Ausschuss-Behandlung: |
H2O2 kg/adt | 0 | 12 |
NaOH | 0 | 12 |
MgSO4 | 0 | 0,03 |
Separate
Veredlung des Ausschusses |
Aussch.
1 MWh/adt | 0,64 | 0,29 |
Aussch.
2 MWh/adt | 0,68 | 0,39 |
Volumenbetrag
des Ausschusses beim Ausschuss-Durchmustern | 35
% | 28
% |
Gesamtmenge
an NaOH kg/adt | 27 | 32 |
Eigenschaften,
bestimmt mit einem Blatt, das nach der Zellstoffherstellung untersucht
wurde: |
*CSF
ml | 10 | 100 |
Papierdicke
cm3/g | 2,00 | 1,86 |
Benzol
ml/min | 435 | 254 |
Zugfestigkeitsindex
Nm/g | 31,2 | 38,3 |
Zug-Steifheit
kNm/g | 4,17 | 5,08 |
Zugenergieindex
(TEA) J/g | 0,31 | 0,43 |
Ablösungsenergie
= Scott Bond J/m2 |
177 |
188 |
ISO
Helligkeit, % | 83,2 | 81,5 |
Opazität, % | 81,7 | 80,8 |
Eigenschaften
nachdem der Zellstoff in einem Niedrig-
Konsistenz-Veredler 60 kWh/adt
nachveredelt wurde (der Veredler
ist ein konischer Voith-Sulzer-Veredler
im Labor-Maßstab) |
CSF
ml | 84 | 70 |
Papierdicke
cm3/g | 1,84 | 1,72 |
Benzol
ml/min | 246 | 106 |
Zugfestigkeitsindex
Nm/g | 37,0 | 46,2 |
Zugenergieindex
(TEA) J/g | 0,41 | 0,56 |
Ablösungsenergie
J/m2 | 215 | 252 |
ISO
Helligkeit, % | 82,9 | 81,4 |
Opazität, % | 81,7 | 80,4 |
-
- (*) gibt an, dass die anderen typischen Eigenschaften so
nahe beieinander lagen, dass es nicht Wert ist, sie im Rahmen dieses
Vergleichs zu erwähnen
-
Der
Vergleich zeigt, dass die Bentsen-Glätte der Testblätter aus
sowohl der Zellstoffherstellung und, insbesondere, aus der nachträglichen
Veredelung zusammen mit dem Zugkraftindex und der Ablösungsenergie
erheblich verbessert waren. Insgesamt lässt sich ersehen, wie die Eigenschaften
des Zellstoffs, der mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
verarbeitet wurde, sich in einer positiven Richtung und beim nachträglichen
Veredeln in einer sehr unerwarteten Weise entwickelt haben, wenn
ein Vergleich auf der Basis des Energieverbrauchs beim nachträglichen
Veredeln erfolgt. Gleichzeitig sank die Energie, die beim Veredeln
des Ausschusses bei der tatsächlichen
Zellstoffherstellung aufgewendet wurde, auf etwa die Hälfte.
-
Das
folgende Merkmal kann bei diesem Vergleich nicht dargestellt werden,
ist jedoch für
den Fachmann offensichtlich: Die Menge an Ausschuss kann inhärent variieren.
Wenn folglich die Eigenschaften des Zellstoffs in der oben beschriebenen
Weise beeinflusst werden, wird die Qualität des Zellstoffs und somit
wiederum die Qualität
des schließlich
erhaltenen Papiers umliegend verbessert und Qualitätsschwankungen
werden ausgeglichen.
-
Im
zuvor gezeigten Beispiel wurde ein Holzgemisch eingesetzt, das 85
% Espe und 15 % Fichte aufwies.
-
Ein
entsprechendes Verfahren ist auch für Fichte geeignet, wenn es
verwendet wird, um veredelten mechanischen Zellstoff, Holzschliffzellstoff
oder chemomechanisch veredelten Zellstoff zu produzieren oder Behandlungen
davon unter Bedingungen erhöhten
Drucks durchgeführt
werden.
-
Das
Beispiel zeigt auch, dass der Gesamtverbrauch an Alkali bei der
Lösung
gemäß der vorliegenden Erfindung
im Wesentlichen der gleiche ist. Im Beispiel gemäß der vorliegenden Erfindung
lag die Zahl bei 3,2 % (kg/adt), während der beim herkömmlichen
Verfahren eingesetzte Betrag 2,7 % betrug.
-
Zusammenfassung
-
Ein
Verfahren zur Herstellung von mechanischem oder chemomechanischem
Zellstoff als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Papier oder Pappe.
Gemäß diesem
Verfahren wird der Zellstoff durchmustert, um den Ausschuss vom
akzeptierten Material zu trennen. Maximal etwa 60 % der Gesamtmenge
an Zellstoff wird als Ausschuss abgetrennt. Der Ausschuss wird getrennt
vom akzeptierten Material gebleicht und anschließend wird der gebleichte Ausschuss
mit dem akzeptierten Material vermischt. Wenn gemäß der Erfindung
verfahren wird, nimmt die Stärke
des Zellstoffs zu und die zum Veredeln eingesetzte Energie nimmt
ab, was sowohl beim Veredeln des Ausschusses als auch beim anschließenden Veredeln
des schließlich
erhaltenen mechanischen Zellstoffs beobachtet wird.