DE111928C - - Google Patents

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DE111928C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B43WRITING OR DRAWING IMPLEMENTS; BUREAU ACCESSORIES
    • B43MBUREAU ACCESSORIES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B43M1/00Fixing seals on documents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung hat eine Vorrichtung zum Versiegeln zum Gegenstande. Mittelst dieser Vorrichtung kann man vorher durchlochte Schriftstücke etc. oder die Ecken derselben, eventuell unter gleichzeitigem Einprägen von Zeichen, auf zwei Seiten gleichzeitig derart versiegeln, dafs das fertige Doppelsiegel mit einem »Niet« vergleichbar ist.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt:
Fig. ι und 2 eine Ausführungsform in kleinerem Mafsstabe im Querschnitt und theilvveiser Ansicht und von oben gesehen,
Fig. 3 einen Verticalschnitt durch ein nach Art der aus den amerikanischen Patentschriften 195552 und 238710 bekannten Poststempel construirtes Petschaft, in welchem eine Lochstanze angeordnet ist, mit deren Hülfe man die doppelseitig zu versiegelnden Schriftstücke vorher an beliebiger Stelle durchlochen kann,
Fig. 4 und 5 eine zweite Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes im Querschnitt und von oben gesehen,
Fig. 6 und 7 in analoger Weise eine dritte Ausführung,
Fig. 8 eine andere Ausführung des Petschaftes im Verticalschnitt,
Fig. 9 bis 13 mehrere, mit Hülfe des Erfindungsgegenstandes hergestellte Siegel in verschiedenen Schnitt-, Ober- und Unteransichten.
Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem der gewünschten Form des oberen Siegels entsprechend gestalteten Formtheile C und einer der gewünschten Form des unteren Siegels entsprechend gestalteten Bodenform U. Beide Theile sind durch ein Scharnier oder dergl. gelenkig mit einander verbunden. Beim Gebrauche der Vorrichtung wird das bereits durchlochte Schriftstück oder dergl. derart zwischen beide Formtheile gelegt, dafs die Durchlochung in der Mitte der Form liegt, oder man schiebt nur eine Ecke desselben dazwischen. Hierauf giefst oder träufelt man flüssig gemachten Siegellack in die obere Form C, bis derselbe durch die Durchlochung des Papiers hindurch oder um die Kanten der zwischengelegten Ecke des Schriftstückes herumgetreten und auf die Unterseite des letzteren gelangt ist und die Ausnehmungen des Bodens sowie den oberen Ring ausfüllt. Durch den Druck eines in die obere Form eingesetzten Petschaftes kann man den Lack in alle Vertiefungen eindrücken. Bei dem Ausfuhrungsbeispiele Fig. ι und 2 ist der Boden U mit dem unteren Schenkel u einer Klemmzange fest verbunden, während der Formlheil C am oberen Zangenschenkel 0 mittelst Klemmschrauben / auswechselbar befestigt ist. Diese Ausführungsform eignet sich besser zum Versiegeln sehr dicker Schriftstücke, weil sich die Theile t/und C weiter von einander entfernen lassen, und weil man das Schriftstück mit der Zange während des Durchlochens bezw. Siegeln besser fest-
halten kann. Im Boden U kann noch ein Schieber α (Fig. 4 bis 7) eingelassen sein, der, wenn vollständig eingeschoben, die mittlere Ausnehmung überdeckt. Auf seiher Oberfläche kann als Ersatz eine andere Prägung, z. B. eine Jahreszahl, eingravirt sein. Bei der Ausführungsform Fig. 6 und 7 sind im Boden U, nahe dem Rande desselben, zwei rechtwinklig zu einander angeordnete Ausnehmungen b vorgesehen, zum Zwecke der Herstellung eines doppelseitigen Eckensiegels.
Bei Benutzung des Petschaftes (Fig. 3) ist die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung folgende:
Nachdem ein noch nicht gelochtes Schriftstück zwischen U und C eingelegt wurde, wird das Petschaft N in den Ring C eingesetzt und der hohle Griff G des ersteren nach abwärts gedrückt. Hierbei werden in das Papier von den Prägstiften i des Petschaftes Zeichen eingeprägt. Nach Loslassen des Griffes wird dieser von Feder F sofort wieder gehoben, worauf man mittels Handhabe/ die Spindel S niederschraubt, wobei der Lochstempel r das Papier durchlocht. Beim Zurückschrauben der Spindel S bleibt das ausgestanzte Papierstück innerhalb r haften. Nach Abheben des Petschaftes wird der Ring C mit flüssigem Lacke zum Theile gefüllt. Ein Theil des Lackes durchdringt hierbei die Durchlochung des Papiers. Hierauf wird das Petschaft N auf das Siegel aufgedrückt und dadurch der Lack in alle Vertiefungen der Theile U und C gehörig eingedrückt; hierbei prägen die Stifte i in den Lack dieselben Zeichen wie vorher in das Papier ein, und das ausgestanzte Papierstück bleibt auf dem Lacke haften. Wird nur das oberste Blatt des betreffenden Schriftstückes durchlocht, so drückt sich der eingedrungene Lack auf dem darunter befindlichen Blatte platt, werden sämmtliche Blätter durchbohrt, so drückt sich die Prägung des Bodens U darauf ab. In jedem Falle ist also das fertige Siegel an das Papier angenietet. Die Fig. 9, 10 und 11 veranschaulichen ein solches Siegel von oben gesehen, im Querschnitt und von unten gesehen. Das ausgestanzte Papierstück kann natürlich auch vor dem Siegelabdruck aus r entfernt werden. Der auszustanzende Theil des Schriftstückes kann auch mit irgend einem Zeichen bedruckt sein. Beim Siegeln wichtiger Documente kann man den Ring R des Petschaftes, an welchem die Prägestifte i auswechselbar befestigt sind, vor dem Siegelabdrucke durch einen anderen ersetzen, damit in das Siegel andere Zeichen eingeprägt werden als in das Papier. Ebenso können die einzelnen Prägstifte ζ mit einander vertauscht oder durch andere ersetzt werden.
Zum Siegeln von Ecken verwendet man am besten die Ausführungsform Fig. 6 und 7. In diesem Falle wird das Schriftstück so zwischen C und U eingeschoben, dafs seine Ecke zwischen die beiden Ausnehmungen b zu liegen kommt. Der flüssige Lack dringt beim Eingiefsen um die Kanten des Schriftstückes herum in die Ausnehmungen b und füllt dieselben aus. Ein so hergestelltes Siegel hat auf der einen Seite das durch Fig. 12 dargestellte Aussehen ; Fig. 13 veranschaulicht die rückwärtige Ansicht desselben. Dieses Beispiel ist mittelst des Petschaftes (Fig. 8) hergestellt gedacht, bei welchem der auf- und niederschraubbare Durchlocher S nach Fig. 3 durch einen einfachen Schlagstempel S1 ersetzt ist, der von einer Feder F1 gehoben wird, die schwächer als die Feder F ist, damit der Prägring -R bei Bethätiguiig des Stempels S1 unbeeinflufst bleibt; hierbei wurde jedoch der Stempel S1 nicht als Durchlocher, sondern nur als Prägstempel bethätigt, weil hier das rückwärtige Siegel den Niet ersetzt. ·
Werthbriefe kann man mittels der beschriebenen Vorrichtung auch in der Weise sicher versiegeln, dafs man die Enden einer eingezogenen Schnur mit einsiegelt. In der letztgenannten Weise kann man natürlich auch beim Versiegeln . von Postbeuteln oder dergl. verfahren.
Mittelst vorliegender Vorrichtung hergestellte Nietsiegel haben gegenüber gewöhnlichen, einseitigen Siegeln den wesentlichen Vorzug, dafs sie auch an glatten oder fettigen Körpern, wie z. B. glasirtes Papier, geöltes Papier, Gelatine, Celluloid oder dergl. noch sicherer haften wie gewöhnliche Siegel auf rauhem Papier. Mittelst der beschriebenen Vorrichtung kann man einzelne Blätter oder Bogen, wie z. B. amtliche Urkunden, Acten etc., gleich mit dem amtlichen oder privaten Siegelabdrucke zusammensiegeln. Mehrere Siegel eines Schriftstückes erhalten stets die gleiche gefällige Form.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Vorrichtung zum Versiegeln von Schriftstücken und dergl., gekennzeichnet durch zwei durch Scharnier verbundene, die vorher auf beliebige Weise gelochten Schriftstücke zwischen sich aufnehmende Formtheile (C U) von ringförmiger bezw. scheibenförmiger Gestalt mit centraler Ausnehmung, welche dem in den oberen offenen Formtheil (C) eingeträufelten Siegellacke durch das gelochte Schriftstück hindurchzutreten und auf die untere Seite des Schriftstückes in eine Vertiefung des Untertheiles einzudringen gestattet, zu dem Zwecke, ein nietförmiges Siegel herzustellen.
2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher im.
Untertheil (U) nahe seinem Rande zwei rechtwinklig zu einander angeordnete tiefere Ausnehmungen (b) vorgesehen sind, zum Zwecke der Herstellung eines doppelseitigen Eckensiegels.
Eine Ausführungsform der unter i. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher im Untertheil (U) ein die Gravüren desselben verdeckender Schieber (a) angeordnet ist.
4. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher Untertheil (U) und Obertheil (C) an den Schenkeln (n bezw. 0) einer Klemmzange fest . bezw. auswechselbar befestigt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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