-
Locher für Schriftgut Die Erfindung betrifft einen Locher für Schrift
gut mit einem die Lochplatte bildenden Unterteil, an welchem im Lochabstand in Stempelführungen
Lochstempel angeordnet sind, die mittels einer beweglichen Druck" platte entgegen
einer Federwirkung zum Zwecke dor Lochung des Schriftgutes in die Öffnungen der
Loch" platte eingedrückt werden.
-
Derartige Locher sind in zahlreichen Bauarten bekannt.
-
Sie bestehen bevorzugt aus Stanz- und Preßteile aus Metall und weisen
lßn einzelnen ein Unterteil auf und eine beweglich gelagerte Druckplatte. Das Unterteil
hestcht aus der eigentlichen Lochplatte und don Stempelführungen. Die Lochplatte
ist in den meisten
Ausführungen als Sammelraum für den ausgelochten
Abw fall ausgebildet. Die Lochstempel werden gegen Federfirkung zum Zwecke der Lochung
des Schriftgutes in die oeffnungen der Lochplatte eingedrückt.
-
Bei allen bekannten Lochern ist die Druckplatte um eine etwa waagerecht
angeordnete Achse verschwenkbar.
-
Die Lochstempel greifen außerhalb der Schwenkachse an der Druckplatte
an, so daß die von der Hand auf die Druckplatte ausgeübte Kraft im Verhältnis der
Hebelarme auf die Lochstempel übersetzt und dabei verstärkt wird. Je nach der Anzahl
der auf einmal zu lochenden Blätter ist diese Hebelübersetzung mehr oder weniger
robust ausgebildet. Aber selbst bei einfachsten Locherausführungen, die lediglich
zum Lochen von einigen Blättern geeignet sind, findet eine Hebelübersetzung Anwendung.
-
Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Locher der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, der speziellen Anforderungen beim täglichen Gebrauch besser gerecht
wird als bisher bekannte Locher. Der Locher soll insbe" sondere eine besonders geringe
Bauhöhe und ein geringes Eigengewicht aufweisen, damit er beispielsweise auf Geschäftsreisen
in der Aktentasche Platz findet. Weiterhin soll der Locher möglichst einfach ausgebildet
seins d01i0 nur dio Elemente aufweisen, die für seine Zweckbestimmung unbedingt
erforderlich sind. Es ist ein weiteres Ziel der Erfindllngt den Locher gänzlich
aus Kunststoff herzustellen, um einerseits seine Fertigung zu erleichtern und andererseits
ein besonders geringes Gewicht zu erreichen.
-
Erfindungsgemäß wird dies durch einen Locher der eingangs geschilderten
Gattung erreicht, bei dem die Druckplatte am Unterteil in zu den Lochstempelfüi1rungen
parallelen Führungen gehalten ist. Durch diese besondere Bauart wird eine geringe
Eigenhöhe des Lochers erreicht.
-
Ferner kann der Locher durch Niederdrücken der Druckplatte in einfacherer
Weise betätigt werden.
-
Die Locherbreite entspricht im wesentlichen dem um die Stenipeldicke
bzw. dem Durchmesser einer Stempelführung vergrößerten Lochabstand und die Lochertiefe
der um die Druckplattenführung vergrößerten Heft randbreite. Dabei soll unter dem
Lochabstand die Entfernung der Achsen der Lochstempel bzw. die Entfernung der Mittelpunkte
der Öffnungen in der Lochplatte verstanden werden.
-
Die Heftrandbreite ist die Entfernung vom Rand des Blattes bis zum
Mittelpunkt eines Lochet Die Druckplatte ist erfindungsgemäß parallel zu sich selbst
verschiebbar. In einer besonderen Ausführungsform trägt sie auf ihrer Unterseite
Führungszapfen, mit denen sie sich in der Lochplatte führt. Die Druckplatte und
die Lochstempel sind jeweils mit der Lochung entgegenwirkenden Federn versehen.
Zur Bildung der Lochstempel- und/oder Druckplattenführungen ist die Lochplatte mit
einem Aufsatz versehen, zwischen dem und der Lochplatte der Einschiebeschlitz für
das zu lochende Material gebildet ist. Das Unterteil des Lochers wird aus der eigentlichen
Lochplatte und dem mit dieser fest verbundenen bzw. verbindbaren Aufsatz gebildet.
-
Mit Ausnahme der Federn sind alle Teile des Lochers als Kunststoffspritz-,
-preß- oder -gießteile ausgebildet.
-
Hierdurch wird ein besonders geringes Eigengewicht des Lochers erreicht.
Darüberhinaus ist die Möglichkeit gegeben, durchsichtigen bzw. durchscheinenden
Kunststoff zu verwenden, so daß der gesamte Heftrand während der Lochung beobachtet
werden kann. Dies ist ein Vorteil, der bei keinem der bekannten Locher gegeben ist.
-
Das die Lochplatte bildende Unterteil ist bevorzugt als Sammelbehälter
für den ausgelochten Abfall ausgebildet.
-
Dabei wird der Sammelbehälter in an sich bekannter Weise durch einen
bevorzugt aus Polyäthylen gespritztem Locherboden abgedeckt. Dieser Locherboden
kann in einfacher Weise zweclcs Entleerung des Sammelbehälters über eine Kante des
Unterteils abgezogen werden.
-
Das die Lochplatte bildene Unterteil weist einen dem Einschiebeschlitz
entsprechenden Absatz auf. Außerhalb des Einschiebeschlitzes sind zwecks dauerhafter
Verbindung von Lochplatte und Aufsatz durch Wärme verformbare Zapfen und Durchbrechungen
vorgesehen. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Unterteil durch eine Verklebung
von Lochplatte und Aufsatz zu bilden. Mit besonderem Vorteil sind sowohl die Führungen
für die Druckplatte als auch die Führungen für die Lochstempel im Aufsatz vorgesehen.
Die Führungszapfen der Druckplatte weisen an ihrem durch das Unterteil reichenden
Ende ein« die maximale Höhe des Lochers bestimmenden Bund, eine Verdickung oder
dergl. auf0 Der Aufsatz undXder dio Führungen sind als Anschlag für die maximale
Einfederung der Druckplatte ausgebildet. Der erfindungsgemäße Locher weist eine
Höhe auf, die etwa einem Brillenetui entspricht.
-
Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, den Locher in der Revertasche
eines Jacketts ohne weiteres unterzubringen.
-
Der Locher nach der Erfindung läßt an sich verschiedene konstruktive
Ausführungen zu. Eine davon ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar
zeigens Fig. 1 eine Ansicht des Lochers, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Druckplatten
führung des Lochers' Fig. 3 eine Seitenansicht, Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie
IV-IV in Fig. 2.
-
Der Locher besteht im wesentlichen aus einem Unterteil und einer Druckplatte
1. Das Unterteil ist aus der Lochplatte 2 dem Locherboden 3 undeinem Aufsatz 4 gebildet.
In der Lochplatte 2 sind Öffnungen 5 vorgesehen, die im Lochabstand angeordnet sind.
Die Lochplatte 2 selbst weist in einer bevorzugten Ausführungsform einen Sanimelraum
6 für den aus gelochten Abfall auf.
-
Der Saimielraum 6 wird durch den Locherboden 3, der bevorzugt aus
Polyäthylen gespritzt ist, abgedeckt. Der Locherboden 3 kann über eine Ecke der
Lochplatte 3 zum Zwecke der Entleerung des Sammelraums 6 leicht abgezogen werden.
-
In an sich bekannter Weise weist der Aufsatz 4 Stempel führungen 7
für die Lochstempel 8 auf, die Lochstempel 8 werden von Federn 9 gehalten. Im Aufsatz
4 bezw. im Unterteil sind neben den Lochstempelführungen 7 Führungen 10 für die
Druckplatte 1 vorgesehen. Die Druckplatte 1 kann zu diesem Zwecke auf ihrer Unterseite
mit Führungszapfen 11
verschen sein, die durch die Führungen 10
reichen und in diesen beweglich gehalten sind. Federn 12 wirken ebenfalls entgegen
der Betätigungsrichtung des Lochers und halten die Druckplatte 1 in der Stellung
der maximalen Ausfederung. Die Führungszapfen 11 sind an ihrem durch die Lochplatte
2 reichenden Ende mit einem Bund, einer Verdickung oder dergl. 13 versehen, die
die Druckplatte 1 an einem gänzlichen Abheben vom Unterteil hindert. Die Federn
9 und 12 sind in ihrer Kraft so aufeinander abgestimmt, daß die Druckplatte 1 parallel
zur Lochplatte 2 gehalten ist.
-
Der Aufsatz 4 ist mit der Lochplatte 2 dauerhaft ver bunde. Zu diesem
Zwecke sind Zapfen 14 und Durchbrechungen 15 vorgesehen. Die Zapfen 14 können in
einfacher Weise warm vernictet werden" Die Zapfen 14 und Durchbrechungen 15 sind
außerhalb eines Einschiebeschlitzes 16 für das zu lochende Blatt angeordnet. Der
Einschiebeschlitz 16 wird im wesentlichen durch einen Absatz 17 gebildet, der an
der Lochplatte 2 vorgesehen ist.
-
Bs ist jedoch auch möglich, den Absatz 17 am Aufsatz 4 anzuordnen
und die Lochplatte 2 durchgehend eben auszubilden.
-
Die Funktion des Lochers ist ohne weiteres verständlich, so daß weitere
Ausführungen hierzu nicht notwendig sind Das wesentliche Merkmal des Lochers ist
darin zu sehen, daß die Druckplatte parallel zu sich selbst geführt ist, d.h um
eine im Unendlichen liegende Achse verschwenkbar ist. Gerade hierdurch wird nämlich
die Hebelübersetzung der bekannten Locher verniicden, so daß die Bauhöhe des erfilldungsgelllEißen
Lochers besonders gering ist. Der Locher ist einer leichten handhabung besonders
zugänglich,
weil die Druckplatte 1 direkt in senkrechter Richtung
betätig werden kann. Mit Ausnahme der Federn sind sämtliche Teile des Lochers als
Kunststoffspritz- oder preßteile ausgebildet. Hierdurch bekommt der Locher ein geringes
Eigengewicht. Zum anderen ist es möglich, durchsichtigen, bzw. durchscheinenden
Kunststoff zu verwenden, so daß der gesamte Heftrand beim Lochen sichtbar bleibt.