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Vorrichtung zum Lochen von dünnen Folien,
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insbesondere Papier Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lochen
von dünnen Folien, insbesondere Papier, bestehend aus einer die Matrize tragenden
Grundplatte und einer daran angelenkten, die Stanzelemente aufweisenden Deckplatte.
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Die zur Zeit auf dem Markt gängigen Papierlocher bestehen aus einer
Grundplatte, einer als Hebel wirkende Deckplatte und einer auf der Grundplatte befestigten
und diese mit der Deckplatte verbindenden, überkragenden Brücke, die der Lagerung
der Drehachse der Deckplatte und der Führung der Stanzelemente dient. Die Stanzelemente
werden mit Federn gegen eine in der Deckplatte fixierten Querstrebe gedrückt. Der
Papiereinschub erfolgt an der Seite, an der sich die Verbindungsstelle zwischen
der Grund- und der Deckplatte befindet. Beim Stanzvorgang wirkt die Deckplatte als
Hebel und drückt, entgegen der Federkraft, die Stanzelemente in Richtung der Matrize
nach unten. Die Federn bringen die Deckplatte wieder in die Ausgangslage zurück.
Für diese gängige Ausgestaltung eines Lochers sind mehrere Teile notwendig, die
alle aufgrund ihrer Funktion bei der Übertragung der Kraft sehr massiv ausgebildet
sein müssen. Daher sind diese Locher nicht nur relativ schWer und sperrig, sondern
auch in ihren Abmaßen groß ausgebildet und eignen sich daher nicht zur Mitnahme
in der Aktentasche.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Lochen der
eingangs erwähnten Art so zu gestalten, daß sie handlich sowie kostengünstig ist
und ein geringes Eigengewicht und Volumen aufweist. Die Erfindung löst diese Aufgabe
dadurch, daß die Stanzelemente starr mit der Deckplatte verbunden sind und die Deckplatte
an der der Papiereinführöffnung gegenüberliegenden Seite an der Grundplatte angelenkt
ist.
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Dadurch sind die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, daß
die Anzahl der Einzelteile der Vorrichtung zum Lochen auf ein Minimum reduziert
werden kann. Es erübrigen sich die die Stanzelemente betätigende Querstrebe, die
Rückholfedern, sowie die die Grundplatte mit der Deckplatte verbindende Brücke.
Auf diese Weise kann außerdem die Höhe und das Eigengewicht der Vorrichtung beträchtlich
vermindert werden. Die Minimierung der Abmaße der Vorrichtung, ihres Volumens und
ihres Eigengewichts findet dort ihre Grenze, wo die Stabilität der Vorrichtung gefährdet
wird und sie ihrer Funktion nicht mehr gerecht werden kann. Bei dieser auf die nur
absolut notwendigen Einzelteile beschränkten Vorrichtung zum Lochen werden die Stanzelemente
durch die direkte Übertragung des Fingerdrucks in die dazu korrespondierenden Matrizen
gedrückt.
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Die Stanzelemente können sowohl senkrecht als auch etwas schräg auf
der Deckplatte angebracht sein.
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Ausgehend von diesem allgemeinen Grundgedanken der Erfindung sieht
diese vor, daß die Stanzelemente auf der dem Gelenk gegenüberliegenden Seite starr
mit der Deck-
platte verbunden sind. Die Position der Stanzelemente
auf der Deckplatte richtet sich vor allem nach dem gewünschten bzw. genormten Abstand
der Löcher vom Rand des zu lochenden Papiers, da das Gelenk als Anschlag für den
Papiereinschub dient. Die Breite der Vorrichtung läßt sich im Extremfall auf den
theoretischen Abstand der zu stanzenden Löcher vom Rand des Papiers plus den Durchmesser
der Stanzelemente minimieren, da die Deckplatte keine Hebelfunktion mehr zu erfüllen
hat. Dies ist ein sehr wesentliches Merkmal, durch das sich die Erfindung von den
gängigen Papierlochern unterscheidet, bei denen der Papiereinschub auf der Seite
erfolgen muß, an der die Deckplatte an die Grundplatte angelenkt ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sieht diese vor, daß zwischen
der Grundplatte und der Deckplatte ein Abstand besteht. Dadurch wird es möglich,
daß mehrere Blatt Papier gleichzeitig gelocht werden können. Die Höhe des Abstandes
wird letztendlich dadurch bestimmt sein, ein Optimum zu finden, das es erlaubt,
einerseits dem Ziel der Erfindung, nämlich eine Minimierung zu erreichen, gerecht
zu werden, andererseits aber auch die Möglichkeit zu schaffen, mehrere Blatt Papier
auf einmal lochen zu können. Die Länge der Stanzelemente muß dabei so bemessen sein,
daß sie beim Stanzen den Abstand zwischen der Deckplatte und der Grundplatte zu
überwinden vermögen und gleichzeitig noch ein Stück in die Matrize der Grundplatte
ragen.
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Die Erfindung bietet weiterhin die Möglichkeit, daß die Deckplatte
an einer von der Grundplatte abgewinkelten niederen Stegwand mit einem Rollscharnier
angelenkt ist. Durch die Stegwand und das Rollscharnier wird der Abstand zwischen
der Deckplatte und der Grundplatte fixiert und dadurch die maximale Stanzhöhe festgelegt.
Das Rollscharnier ermöglicht eine gute Beweglichkeit der Deckplatte gegenüber der
Grundplatte. Es ist aber auch denkbar, daß die Grundplatte direkt mit einem Rollscharnier
oder einem ähnlichen Verbindungselement mit der Deckplatte verbunden ist. Diese
Ausführungsform der Erfindung gestattet es, daß das Verbindungselement etwas größer
und damit stabiler ausgestaltet werden kann. Die Größe, d. h. beispielsweise der
Durchmesser des Verbindungselementes bestimmt in diesem Fall gleichzeitig den Abstand
der Deckplatte von der Grundplatte.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, daß die Deckplatte
über eine Feder mit der Grundplatte verbunden ist.
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Dieses Verbindungselement ist sehr robust und elastisch und läßt sich
auf einfache Art und Weise in die -Vorrichtung einbauen.
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Eine alternative Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die
Grundplatte und die Deckplatte aus einem Teil bestehen, wobei die Verbindungsstelle
beider Platten eine dünnere Wandstärke aufweist. Dadurch vereinfacht sich die Herstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da die Anzahl der Arbeitsvorgänge verringert
werden kann. Die Deck-und die Grundplatte werden gleichzeitig hergestellt und bei
diesem Vorgang auch miteinander verbunden. Die in der
Wandstärke
reduzierte Verbindungsstelle ermöglicht die notwendige Beweglichkeit der Deckplatte
gegenüber der Grundplatte. Durch das weniger aufwendige Herstellungsverfahren wird
es möglich, Vorrichtungen zum Lochen anzubieten, die kostengünstiger sind.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Deckplatte eine Arretierungsleiste
aufweist, die als Rutschsicherung dient.
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Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, daß die Arretierungsleiste
geringfügig höher ist als die Stanzelemente, um eine sichere Fixierung zu erreichen.
Diese Arretierungsleiste befindet sich vorzugsweise zwischen den Stanzelementen.
Sie hat die Aufgabe, zu verhindern, daß das zu lochende Papier sich während oder
vor dem Stanzvorgang verschiebt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine exakte
Stanzarbeit. Die Arretierungsleiste kann beispielsweise aus Gummi, Filz oder einem
ähnlichen, leicht kompressiblen Material hergestellt sein. Es ist aber auch denkbar,
daß in der Arretierungsleiste zwei oder mehrere Materialien, beispielsweise ein
Hart- und ein Weichgummi verarbeitet sind.
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Außerdem dient die Arretierungsleiste als Anschlagelement, das die
Schwenkbewegung der Grund- bzw. Deckplatte begrenzt Die Höhe der Arretierungsleiste
richtet sich im nicht zusammengenreßten Zustand nach der Länge der Stanzelemente
und diese wiederum nach dem Abstand der Grundplatte von der Deckplatte. In der Funktion
als Anschlagelement bietet die Arretierungsleiste einen gewissen Schutz für das
Verbindungselement, das auf diese Weise nicht so leicht überdehnt oder verzerrt
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß an der Grundplatte eine
lösbare, im wesentlichen wannenförmige Auffangvorrichtung zur Aufnahme der Stanzabfälle
vorgesehen ist.
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Diese lösbare Arretierung der Auffangvorrichtung kann auf vielfältige
Art und Weise gestaltet sein. Beispielsweise kann die Auffangvorrichtung eine Einrastrille
aufweisen, die über die Unterkante der Grundplatte des Lochers geschoben wird. Es
ist aber auch denkbar, daß an der Unterseite der Grundplatte zwei oder mehrere Arretierungsnocken
angebracht sind, über die die Auffangvorrichtung von unten angebracht wird. Die
Auffangvorrichtung kann aus Metall oder einem Kunststoffmaterial bestehen.
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Die Erfindung bietet weiterhin die Möglichkeit, daß die Vorrichtung
eine Schließeinrichtung aufweist. Auf diese Weise werden die Grund- und Deckplatte
zusammengehalten, so daß die Vorrichtung in der Nichtgebrauchstellung sehr platzsparend
ist und leicht in der Aktentasche transportiert werden kann. Außerdem werden auf
diese Weise die Stanzelemente und die Arretierungsleiste geschützt. Als Schließeinrichtung
eignen sich beispielsweise ein Klettverschluß, ein Clips, eine Lasche oder ein ähnliches
Verschließelement.
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Die Erfindung sieht vor, daß die Vorrichtung eine Zentriermarkierung
aufweist. Die Markierung, die beispielsweise aufgemalt oder als eine kleine Vertiefung
in der Grundplatte ausgestaltet sein kann, erleichtert es, die Position der Löcher
in dem Papier symmetrisch und einheitlich festzulegen.
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Die Erfindung erlaubt es, daß die Stanzelemente durch Ausdrücken aus
der Deckplatte entstehen. Dies ist ein weiterer Schritt, die Fertigung der beschriebenen
Vorrichtung zu vereinfachen, so daß möglichst wenig Arbeitsvorgänge notwendig sind.
Es ist dabei vorgesehen, daß die Stanzelemente gleichzeitig mit der Fertigung der
Deckplatte ausgebildet werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einiger Ausführungsformen der Erfindung sowie
anhand der Zeichnung.
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Hierbei zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Lochen
in aufgeklappter Darstellung; Fig. 2 bis 4 die Seitenansicht verschiedener Ausführungsformen
im Schnitt und Fig. 5 die aus einem Teil bestehende Ausführungsform der Vorrichtung
in auseinandergeklappter Darstellung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Lochen 1 besteht aus einer
rechteckigen Grundplatte 2 und einer Stegwand 3, die sich entlang einer Längswand
der Grundplatte 2 befindet.
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An der Oberkante 4 der Stegwand 3 befindet sich ein Rollscharnier
5, das die Stegwand 3 mit der Deckplatte 6 verbindet.
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Die Deckplatte 6 weist auf ihrer Innenseite 7 zwei Stanzelemente 8
und 9 auf, die in Abstand x von dem Rollscharnier 5 starr angebracht sind. Zwischen
den Stanzelementen 8 und 9 ist auf der Innenseite 7 der Deckplatte 6 eine ArretiernGsleiste
10 befestigt. Sie besteht aus Gummi oder einem sonstigen leicht kompressiblen Material.
Die Grundplatte 2 weist auf ihrer Innenseite 11 zwei Matrizen 12 und 13 auf, die
zu den entsprechenden Stanzelementen 8 und 9 korrespondieren.
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Beim Stanzvorgang wird das zu lochendende Papier mit Hilfe der Markierungsvorrichtung
14 mittig in die Vorrichtung 1 gelegt. Anschließend wird die Deckplatte 6 auf die
Grundplatte 2 umgeklappt. Die Arretierungsleiste 10 dient als Rutschsicherung, um
ein Verschieben des zu stanzenden Papiers zu verhindern. Mit einem leichten Druck
wird die Deckplatte 6 gegen die Grundplatte 2 gedrückt, so daß die Stanzelemente
8 und 9 in die Matrizen 12 und 13 ragen. Dabei dient die Arretierungsleiste 10 auch
als Anschlagelement, die die Schwenkbewegung der Grund- bzw. Deckplatte (2, 6) begrenzt.
Die beim Stanzvorgang entstehenden Stanzabfälle fallen in die lösbare, etwa wannenförmige
Auffangvorrichtung 15, die sich an der Unterseite16 der Grundplatte 2 befindet.
In Nichtgebrauchsstellung wird die Vorrichtung 1 durch eine Lasche 17 in Schließstellung
gehalten.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten alternativen Ausführungsform ist die
Deckplatte 6 direkt mit einem Rollscharnier 18 mit der GrundPlatte 2 verbunden.
Das Rollscharnier 18 bestimmt mit seiner Größe bzw. seinem Durchmesser den Abstand
y zwischen der Grundplatte 2 und der Deckplatte 6.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird ebenso wie bei der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform die Auffangvorrichtung 15 für die Stanzabfälle
an dem unteren Ende 19 der Grundplatte 2 durch einen angeformten Vorspru: 20 eingerastet.
In Schließstellung wird die Lasche 17, di an der Auffangvorrichtung 15 befestigt
ist, an einem Nock 21 an der Oberseite 22 der Deckplatte 6 befestigt.
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Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von
der in Fig. 2 dargestellten durch das Verbindung element zwischen der Grundplatte
2 und der Deckplatte 6, das in diesem Fal-l ein Federplättchen 23 ist. Es ist mit
seinem einen Ende an der Innenseite 7 der Deckplatte 6 und mit seinem anderen Ende
an der Innenseite 24 der Grund platte 2 befestigt. Die Auffangvorrichtung 15 ist
bei dieser Ausführungsform beispielsweise durch zwei oder mehrere Nocken 25, die
sich an der Unterseite 16 der Grun platte 2 befinden, befestigt. Außerdem ist in
diesem Fal die Lasche 17 mit einem Klettverschluß27 an der Oberseite 22 der Deckplatte
6 fixiert.
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Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Vorrichtung zum Lochen, d aus einem
Stück besteht. In Fig. 5 ist die Vorrichtung in auseinandergezogener, aufgeklappter
Darstellung gezeigt.
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Die Deckplatte 6 und die Grundplatte 2 sind aus einem Tei gefertigt,
wobei sie über eine Verbindungsstelle 26, die
eine dünnere Wandstärke
aufweist, miteinander verbunden sind.
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Zur endgültigen Fertigstellung des Lochers müssen die Stanzelemente
8, 9 an die Deckplatte 6 angeformt und die dazu korrespondierenden Matrizen 12,
13 in die Grundplatte 2 gestanzt werden.
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In diesem Zustand kann die Vorrichtung seiner Funktion schon voll
gerecht werden. Zur Vervollständigung wird die Vorrichtung noch mit einer Arretierungsleiste
10, mit Befestigungsnocken 25, der Auffangschale 15 und einer Verschließlasche 17
versehen.
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