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Vorrichtung zum Aufkleben eines Werkstückes auf ein anderes Werkstück
o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufkleben von Werkstücken
auf ein anderes Werkstück, dessen Abmessungen größer sind als die des- aufzuklebenden.
Bei Vorstehrandschachteln z. B. ist die Schachtelbodenfläche größer als das aufzuklebende
Etikett. Das Etikett reicht nicht bis an den äußeren Rand des vorstehenden Bodenrandes.
Bei konischen Bechern wiederum ist der Durchmesser des Bodens kleiner als der Durchmesser
des oberen Becherrandes; infolgedessen müssen die Halter (Anlegemarken) für den
Boden o. dgl. den oberen größeren Becherrand so weit übergreifen, bis sie an die
Bodenscheibe o. dgl. oder an ein auf den Boden aufzuklebendes Etikett o. dgl. heranreichen.
Um nun das kleinere Werkstück auf dem großen befestigen zu können, müssen die Haltevorrichtungen
für das zu befestigende Werkstück bis innerhalb der Umgrenzungslinien des zweiten
Werkstückes reichen und in dieser Stellung das zu befestigende Werkstück so lange
festhalten, bis sich der Anpreßstempel o. dgl. so weit dem Werkstück .genähert hat,
daß beim darauffolgenden Festhalten usw. ein Verschieben des anzuklebenden Werkstückes
nicht mehr möglich ist. Sie müssen weiter so ausgebildet sein, daß sie beim Aufstecken
der Schachtelteile usw. auf das Werkzeugteil und ebenso beim Zusammenarbeiten von
Ober- und Unterwerkzeug so weit zur Seite bewegt werden können, daß eine Behinderung
beim Aufstecken der Schachtelteile usw. bzw. beim Aufprägen des Etikettes auf den
Schachtelkörper usw. nicht mehr eintritt.
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Um dies zu ermöglichen, werden gemäß der Erfindung Haltevorrichtungen
für die anzubringenden Werkstücke benutzt, die bis über das größere Werkstück reichen
und schließlich so steuerbar gemacht sind, daß sie im gegebenen Augenblick zur Seite
bewegt werden können. Dieses Steuern kann in verschiedener Weise vor sich gehen.
In den gewählten Beispielen finden Federn, Finger o. dgl. am Werkzeugteil Verwendung,
die durch Abkröpfungen, Nasen o. dgl. bis innerhalb des größeren Werkstückes, einem
Schachtelteil o. dgl., greifen. Diese Federn, Finger o. dgl. werden in der Aufgabestelle
des größeren Werkstückes so weit auseinandergespreizt, daß der größere Schachtelteil
bequem zwischen den Anlegemarken hindurch auf das Werkzeug auf- oder in dieses eingesetzt
werden kann. Das Auseinanderspreizen kann durch einen anhebbaren Rahmen oder andere
Mittel vorgenommen werden. An der Stelle zum Festmachen des kleineren Werkstückes
auf dein größeren ist zweckmäßig der Werkzeugteil zum Festpressen des kleineren
Werkstückes mit Bohrungen o. dgl. versehen, dessen Kanten abgeschrägt sind und so
gewissermaßen als Keil oder Spreizeinrichtungen wirken, die die Haltevorrichtungen
so weit nach außen drücken, daß das Verbinden der beiden Werkstücke ohne Behinderung
vor sich gehen kann. Damit die Keilflächen usw. gut angreifen,
ist
es zweckmäßig, die Haltevorrichtungen gleichfalls mit schrägen Flächen usw. zu versehen.
Durch die besondere Ausbildung der Haltevorrichtungen ist es möglich, in einfacher
Weise in automatisch arbeitenden Maschinen größere Werkstücke, Schachtelteile usw.
mit kleineren Werkstücken zu verbinden.
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Durch diese besondere Ausbildung unterscheidet sich die Erfindung
aber auch von den bekannten Einrichtungen für den gleichen Zweck. Bei den bekannten
Einrichtungen findet zum Anlegen der Werkstücke (Etiketten) ein Schieber mit einer
Aussparung Verwendung, in die das anzulegende Etikett eingelegt wird. Dieser Schieber
wird zum Ankleben des betreffenden Etikettes automatisch in die Prägestellung gefahren
und verbleibt hier so lange, bis der Prägevorgang eingeleitet wurde, dann geht er
wieder zurück. Zur Bewegung des Schiebers dient ein Gestänge, das seine Bewegung
von einer Kurve aus erhält. Solche Schieber haben aber eine Reihe Nachteile. Sie
sind teurer in der Herstellung, besonders wenn das aufzuprägende Werkstück irgendeine
Fasson hat, die von der runden oder viereckigen Form abweicht; die Aussparung zum
Anlegen des Etikettes muß sehr genau gearbeitet werden, damit der Stempel einwandfrei
hindurchtreten kann; sie darf aber auch nicht so groß sein, daß das aufzuprägende
Werkstück nicht mehr genügend festgeklemmt wird, sonst fällt es während der Bewegung
des Schiebers heraus. Der Schieber muß sich stets genau bis unter den Werkzeugkern
bewegen, da sonst der Schieber durch den Stempel zerstört wird oder letzterer Beschädigungen
erhält. Entsteht durch Abnutzung irgendwelcher Teile (Kurve usw.) Spiel in den Lagern
des Schiebers o. dgl. und tritt dadurch eine Veränderung des Schieberweges ein,
dann ist mit Störungen der geschilderten Art immer zu rechnen.
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Bei der Erfindung ist dies alles viel einfacher. Durch die Verwendung
von Haltevorrichtungen der in der Erfindung beschriebenen Art (Federn, Finger o.
dgl.) und durch ihre besondere Anordnung am Werkzeugteil wird das zu befestigende
Werkstück genau zentriert und in der gewünschten Stellung einwandfrei so lange gehalten,
bis das Befestigen vor sich geht. Sie können beliebig weit bis über das größere
Werkstück greifen und leicht zur Seite gedrückt, also von der Bearbeitungsstelle
wegbewegt werden. Ein sicheres Anlegen der 'Yerkstücke ist gewährleistet, und Störungen
treten nicht mehr ein.
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An sich sind bei Papier hearbeitungsmaschinen gesteuerte fingerartige
Hebel zum Halten von Werkstücken bekannt; diese dienen dazu, die zu verarbeitenden
Werkstücke an einer bestimmten Stelle festzuhalten, bis die Bearbeitung beendet
ist, oder bis sie an eine andere Bearbeitungsstelle gebracht werden sollen. Man
kennt auch bei Zudeckelmaschinen Ausrichtezungen, die beim Vereinigen von Deckel
und Schachtelunterteil eine Führung abgeben. Dem Bekannten gegenüber besteht die
Erfindung in der Vereinigung der Wirkung des Ausrichtens und des Ausweichens der
Finger in der Art, daß sie sowohl an der Aufgabestelle für die Werkstücke vor dem
Ausrichten als auch nach dem Ausrichten an der Stelle zum Verbinden der beiden Werkstüzke
untereinander durch Auseinanderspreizen oder andere Steuermittel so weit zur Seite
bewegt werden, daß das Aufbringen und Festpressen des kleineren Werkstückes auf
dem größeren ohne Behinderung vor sich gehen kann.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigen: Abb. i die Einrichtung zum Aufkleben einer Bodenscheibe auf die Becherböden,
Abb. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung mit derartigen Anlegemarken und Abb.
3 die Einrichtung zum Aufkleben von Bodenscheiben auf Vorstehrandschachteln.
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i ist der Drehtisch einer Drehtischpresse (natürlich können auch andere
Pressen mit der Erfindung ausgerüstet sein), auf dem in bekannter Weise die Werkzeugformen
aufgespannt sind. Abb. i und 2 zeigen Werkzeugkerne 2 für die Herstellung von Bechern,
Abb. 3 Werkzeuge 2a zur Herstellung von Vorstehrandschachteln. Sämtliche Werkzeuge
besitzen einen Rahmen 3 zum Anheben der fertigen Schachteln usw. in der Auswerfstelle
IV, die in bekannter Weise arbeitet. Die Schachteln usw. werden angehoben, durch
Greifer erfaßt und dann außerhalb der Bahn des Drehtisches abgelegt. Zu dies?in
Zwecke ist an den Rahmen 3 ein Doppelhebel 4 mit einer Rolle 5 angelenkt, die an
der Auswerfstelle durch eine Kurve 6 nach unten gedrückt ,wird und dad?irch den
Rahmen hochliebt. Diese an sich bekannte Einrichtung dient nun gemäß der Erfindung
gleichzeitig dazu, Anlegemarken ;, die in beliebiger Zahl vorhanden sein können,
auseinanderzuspreizen. Es geschieht dies gleichfalls durch Anheben des Rahmens 3.
Zu diesem Zwecke ist auch in der Aufgabestelie I eine Kurve S vorgesehen, die die
Rolle 3 in gleicher Weise b-eeinflußt wie an der Auswerfstelle IV. Zweckmäßig sind
die Anlegemarken (Federn) 7 entweder schräg gestellt, so daß sie durch das Anheben
der Rahmen auseinandergedrückt werden, oder sie sind mit Kurven, Nasen o. dgl. versehen,
die in gleicher Weise ein Auseinandergehen herbeiführen. Natürlich
kann
die Steuerung auch in anderer Weise erfolgen. Die Anlegemarken werden so weit auseinanderbewegt,
daß ein Aufsetzen des Werkstückes, das mit dem zweiten Werkstück beklebt werden
soll; ohne Schwierigkeiten vor sich gehen kann.
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In der Arbeitsstelle III sind die Mittel zum Auseinanderbewegen der
Anlegemarken zweckmäßig am Oberwerkzeug g angebracht. Sie können, wie es im Ausführungsbeispiel
gezeigt ist, aus Bohrungen io bestehen, die nach dem Schachtelboden zu abgeschrägt
sind (ii). Sie wirken dann gewissermaßen als Keil, der das Auseinanderspreizen besorgt.
Ebenso können die Anlegemarken abgeschrägt oder nach rückwärts gebogen sein, damit
das Auseinanderbewegen dieser Märken begünstigt wird.