DE307593C - - Google Patents

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DE307593C
DE307593C DENDAT307593D DE307593DA DE307593C DE 307593 C DE307593 C DE 307593C DE NDAT307593 D DENDAT307593 D DE NDAT307593D DE 307593D A DE307593D A DE 307593DA DE 307593 C DE307593 C DE 307593C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M3/00Printing processes to produce particular kinds of printed work, e.g. patterns
    • B41M3/16Braille printing

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  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nach einem bekannten Verfahren zum Vervielfältigen von Blindenschrift werden zwei aufeinandergelegte dünne Blechplatten mittels eines Prägestempels gleichzeitig mit ineinan-Vergreifenden Eindrücken versehen und die zu prägenden Papierblätfer zwischen den beiden auf diese Weise erhaltenen Druckplatten gepreßt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Herstellung derartiger
ίο Druckpiatten nur durch Fachleute erfolgen kann und verhältnismäßig teuer ist. Ein großer Nachteil besteht darin, daß Verbesserungen nicht oder nur schwierig. ausgeführt werden können. Ferner geschieht die Her-Stellung der Vervielfältigungen, weil jeder Bogen zwischen die beiden Platten eingelegt werden muß, mit beschränkter Schnelligkeit. ' Durch alle diese Umstände werden bei geringer Leistungsfähigkeit die Kosten der Vervielfältigungen sehr beträchtlich. Bei einem anderen bekannten Verfahren wird eine Patrize zum Pressen der Papierblätter durch Setzen von die Schriftpunkte druckenden Prägestiften in einer besonders gestalteten Druckplatte gebildet. Es gehören hierzu sehr umständliche Einrichtungen, die wiederum das Verfahren umständlich, äußerst langsam und dadurch teuer gestalten. Jedenfalls kann es aus diesem Grunde für die Erzeugung von Blindenlesestoff in größerem Umfange nicht in Frage kommen.
Die Nachteile der bekannten Verfahren werden durch das den Gegenstand der Erfindung bildende neue Vervielfältigungsverfahren behoben. Dieses besteht darin, daß Schriftzeichen, und zwar .'wie bei den bekannten Verfahren in Spiegelschrift, in eine weiche Unterlage, z. Bi Pappe, Papiermache o. dgl., mittels eines Stempels eingedrückt werden. Man erhält dadiirch eine Matrize, nach der man eine Patrize^gießen [kann, die dann ihrerseits zum Prägen der zur Aufr nähme der Schrift bestimmten Blätter verwendet wird. Das Drucken mittels dieser Platte kann, im Gegensatz .zu den bekannten Verfahren, in jeder beliebigen Druckpresse für Buchdruck ausgeführt werden, wobei es nur nötig ist, statt des für den gewöhnlichen Buchdruck üblichen mehr oder wehiger harten Zylinderüberzuge's einen weicheren zu benutzen, damit die Warzen der Patrize ' sich durchdrücken können. infolge der Einfachheit der angewendeten Mittel und der leichten Ausführung ist es jedermann möglich, nach dem neuen Verfahren Originale zur Vervielfältigung von Blindenschrift anzufertigen.
'Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 bis 3 eine Vorrichtung dargestellt, die als Hilfsmittel bei der Herstellung der Matrize verwendet werden soll. Diese Vorrichtung besteht'/im wesentlichen aus einer Grundplatte a, auf die die Matrizenplatte c aufgelegt wird, und aus einem damit durch Scharniere verbundenen Rahmen b. Die Grundplatte trägt Anschläge d, die dazu bestimmt sind, der Matrizenplatte c eine ge-
hau bestimmte Lage zu geben, derart, daß sie bei wiederholtem Einspannen stets genau in die gleiche Lage kommt. Man erreicht dies ohne Rücksicht auf die Abmessungen der Matrizenplatten, die mit den Abmessungen des durch die Anschläge bestimmten Rechteckes nicht immer genau übereinstimmen können, dadurch, daß man die Matrizenplatte an drei von ■ den Anschlägen in zwei im Winkel zueinander stehenden Rechteckseiten fest zur Anlage bringt. Man ersieht hieraus übrigens, daß drei Anschläge schon vollkommen genügen würden, um den Zweck zu erreichen. Auf die in die richtige Lage gebrachte Matrizenplatte c wird der Rahmen b heruntergeklappt, der dann z. B. mittels einer ausschwenkbaren Klemmschraube e auf die Platte c fest aufgepreßt wird, so daß diese sich nicht mehr im Rahmen verschieben kann.
Der Rahmen hat in seiner oberen Fläche eine Anzahl Löcher f, die in doppeltem Zeilenabstand voneinander angeordnet sind. In diese Löcher können Stifte h an den Enden einer quer über die Matrizenplatte zu legenden Schablone g eingreifen, wodurch die Schablone ihrerseits in ihrer Lage zur Matrizenplatte festgelegt und damit Zeilengradheit und gleichmäßiger Zeilenabstand gewährleistet wird. Die Schablone hat zwei Reihen Lochungen i, die je aus einer Anzahl Lochgruppen zu je sechs Löchern entsprechend dem System einer bekannten Blindenschrift bestehen, bei der die einzelnen Schriftzeichen durch die verschiedene Anzahl und Lage von Erhöhungen in den sechs Punkten dargestellt werden. Die Schablone ermöglicht eine genaue und gleichmäßige Herstellung der Schrift auf der Matrizenplatte mittels eines jeweils in die den zu schreibenden Buchstaben entsprechenden Löcher einzuführenden Stempels, auf den dann ein leichter Schlag ausgeführt wird, und zwar können immer zwei Zeilen ohne Versetzung der Schablone geschrieben werden.
Statt die Schablone mit zwei Reihen von Punktgruppen zu versehen, kann man sich natürlich auch mit der Anordnung einer einzigen Reihe begnügen oder auch mehr 'als zwei Reihen anordnen. Ferner ist auch die Art der Feststellung der Schablone mittels an ihr angeordneter Stifte, die in Löcher des Rahmens greifen, nur als Ausführungsbeispiel gedacht. Man könnte selbstverständlich die Schablone auch in einer Führung gleiten lassen, derart, daß sie nicht abgehoben, sondern nur in der Höhenrichtung des Rahmens verschoben werden kann. In den einzeln bestimmten Lagen könnte man sie wieder z. B. durch eine Klemmvorrichtung oder durch eine mit Kerben zusammenwirkende Sperrvorrichtung oder auf andere ähnliche Weise festlegen. Auch der Rahmen zum Festklemmen der Matrizenplatte ist nicht unbedingt erforderlich. Man könnte statt dessen beispielsweise drei Anschläge d fest anordnen und die drei anderen Anschläge1 nachstellbar machen, so daß sie gegen die beiden anderen Kanten der Matrizenplatte fest angezogen werden können und diese derart festklemmen, daß sie sich während des Prägens nicht verschieben kann. Die Schablone, könnte dann ihre Führung an der Grundplatte α erhalten, die übrigens ebenso wie der Rahmen bei der dargestellten Vorrich- r tung mit Löchern für den Eingriff von an der Schablone angeordneten Paßstiften versehen sein könnte. Im übrigen wäre es auch möglieh, die Matrizenplatte selbst mit Löchern o. dgl. für den Eingriff der zur Feststellung dienenden Teile zu versehen, so daß auch eine entsprechend hergerichtete Grundplatte entbehrlich würde.
Statt eine Schablone zu verwenden, kann man die Matrizenplatte mit einem Liniennetz oder mit einzelnen Punkten bedrucken, die dann ihrerseits die genaue und gleichmäßige Herstellung der Schrift ermöglichen. Hierbei ist außer der Schablone mindestens auch der Druckrahmen entbehrlich und selbst eine besonders hergerichtete Unterlagplatte mit Anschlägen nicht mehr erforderlich. Das Linienoder Punktsystem könnte man auf die Matrizenplatte selbst oder auf ein Papier drucken, das auf die Matrizenplatte geklebt wird. Man könnte aber auch ein gewissermaßen nur als Schablone dienendes, mit Linien- oder Punktsystem bedrucktes dünnes Papier verwenden, das nur zum Zwecke der Herstellung der Eindrücke in der Matrize vorübergehend mit der Matrizenplatte verbunden und nach Fertigstellen der Platte wieder entfernt wird.
Die Anwendung einer Schablone bietet allerdings den besonderen Vorteil, daß man mittels eines geeigneten Prägestempels die Schrifteindrücke in vollkommen gleichmäßiger Tiefe herstellen kann. Man braucht nämlich nur gemäß Fig; 4 einen Stempel p von verhältnismäßig großem Querschnitt zu verwenden, der am Ende einen stumpfen Stift s trägt, dessen Dicke der Weite der Schablonenlöcher und dessen Länge der Tiefe der gewünschten Eindrücke zuzüglich der Stärke des Schablonenbleches entspricht. Bei Ausübung eines Schlages von veränderlicher Stärke auf den Stempel findet dieser dann stets durch Auftreffen der breiten Endfläche q des eigentlichen Stempelkörpers auf die Schablone einen festen Anschlag, so daß der Stift ohne Rücksicht auf die Stärke des Schlages stets gleich tief in die Matrizehplatte eindringt.

Claims (8)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zum Vervielfältigen von Blindenschrift, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schriftzeichen in eine prägbare, z. B. aus Pappe o. dgl. bestehende Matrizenplatte eingedrückt werden, von der durch Abgießen oder auf beliebige andere Weise eine Druckpatrize hergestellt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung, des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine mit einer oder mehreren Reihen von Lochgruppen entsprechend dem zu verwendenden Schriftsystem versehene, für die verschiedenen Zeilen ein- und feststellbare Schablone.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine zur Sicherung der Matrize in ihrer Lage dienende Einspannvorrichtung.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch eine Auflageplatte mit Anschlägen und einen damit zusammenwirkenden Klemmrahmeri.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Auflageplatte mit Anschlägen, von denen die für zwei im Winkel zueinander stehende Kanten der Matrizenplatte fest, die übrigen nachstellbar angeordnet sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone mit Stiften o. dgl. in Löcher, Kerben
    o. dgl. des Rahmens oder der Grundplatte oder auch der Matrizenplatte eingreift.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone in einer Führung der Grundplatte oder des Rahmens verschiebbar ist. ;
  8. 8. Zur Herstellung der Schriftpunkte in einer Vorrichtung nach Anspruch 2 ein Prägestempel mit einem auf einer breiten, als Anschlag dienenden Endfläche angeordneten Prägestift. ~
    Hierzu ι Blaft Zeichnungen.
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