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Verfahren und Vorrichtung mit mindestens zwei Trennstufen zum Klassieren
körnigen Gutes im aufsteigenden Flüssigkeitsstrom Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren mit mindestens zwei Trennstufen zum Klassieren körnigen Gutes, bei
welchem dieses in eine Strömung eingetragen wird, die in einem Strömungskanal aufsteigt,
und nach dem Kriterium der Endfallgeschwindigkeit in zwei oder mehrere Endfraktionen
getrennt und von diesen jedenfalls eine von der Strömung ausgetragen wird.
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Es ist bekannt, körniges Rohgut in einem vertikal oder schräg aufsteigenden
Flüssigkeitsstrom etwa in mittlerer Höhe einzubringen und das von der überlaufenden
Flüssigkeit transportierte Feingut oben und das abgesunkene Grobgut unten abzuziehen
(Vertikalschlämmung).
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Um mit einem solchen Trennvorgang ausreichende Trennschärfen zu erzielen,
benötigt man bei der Trennung von Sand 5 bis 7 m3 Gesamtwasser pro Tonne Rohgut.
Jede weitere Steigerung der Konzentration im Schlämmgefäß mindert die Trennschärfe,
da sich die absinkenden Kornbestandteile dann entgegen dem aufsteigenden Flüssigkeitsstrom
nicht mehr nach unten durchkämpfen können.
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In der Praxis besteht seit langem ein Bedürfnis nach einem Trennverfahren
für körnige Güter, bei dem eine hohe Trennschärfe erreichbar, in möglichst weiten
Grenzen von der Kontinuität der Rohgutzufuhr unabhängig bei hoher Konzentration
der Feststoffe eine sichere Durchführbarkeit der Trennvorgänge gewährleistet und
der Bedarf an Strömungsmittel dementsprechend niedrig ist.
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Das vorgeschlagene Verfahren erfüllt diese Forderungen. Erfindungsgemäß
wird in einer mit einer oder mehreren Ablenkstellen, z. B. einem Knie oder mehreren
Knien versehenen Absetzvorrichtung ein Gutsgemengestrom mit einer derartigen Geschwindigkeit
aufwärts geführt, daß das auf dem geneigten Knieschenkel sich absetzende Sinkgut
auf diesem herabgleitet und das abgeglittene Gut, gegen den Aufwärtsstrom abgeschirmt,
dem Klassierstrom unterhalb der Ablenkstelle erneut zugeführt und außer der von
der Strömung mitgeführten Kornfraktion wenigstens die auf den Knieschenkel, welcher
der Speisestelle am nächsten liegt, abgesunkene Kornfraktion als eine weitere Endfraktion
entnommen wird. Die Rückführung von Fraktionen kann je nach den Anforderungen an
die Trennschärfe und mit Rücksicht auf die Kornverteilung des Rohgutes entweder
in die der abgebenden Trennstufe unmittelbar vorhergehende oder auch in eine vor
der letzteren liegende Trennstufe erfolgen.
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Eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung enthält
zumindest einen aufsteigenden, mit einem Einlauf zur Einführung von Rohgut versehenen,
an seinem unteren Ende mit einem Zulauf für eine Flüssigkeit und einen Auslauf für
eine abgesunkene Endfraktion, an seinem oberen Ende mit einem Auslauf für eine von
der Strömung mitgeführten Endfraktion ausgestatteten Strömungskanal mit Auffangsfiächen
für abgesunkene Kornfraktionen, der erfindungsgemäß wenigstens zwei gegeneinander
versetzte oder knieförmig abgewinkelte Abschnitte aufweist und von dem in Nähe mindestens
einer solchen Ablenkstelle ein Nebenkanal abgezweigt ist, der jedenfalls vor demjenigen
der beiden an die Ablenkstelle anschließenden Abschnitte, welcher dem Zulauf näher
liegt, wieder in den Strömungskanal einmündet.
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Der Verwendungszweck der Kornklassen ist maßgebend für die Wahl der
Kornscheide, dementsprechend auch für die Korngrößen der absinkenden Konfraktionen
und, im Hinblick auf die Mengenleistung, gleichfalls für den Bedarf an Flüssigkeit.
Die Gutsmenge der abgesetzten Fraktionen bedingt die Querschnitte der Nebenkanäle;
die Korngröße und -gestalt des abgesetzten Gutes bestimmt sowohl deren
erforderlichen
Neigungswinkel gegenüber der Horizontalen als auch den der Absetzflächen.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand beispielsweiser Ausführungsformen
näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. in welcher Fig. 1 im Schnitt
und schematisiert eine erfindungsgemäße Schlämmvorrichtung mit sechs Trennstufen,
Fig. 2 das zugehörige Schaltschema, Fig.3 bzw. 4 eine drehsymmetrisch ausgebildete
Schlämmvorrichtung bzw. deren Schaltschema, Fig. 5 bzw. 6 eine dritte Ausführungsform
einer Schlämmvorrichtung bzw. das zugehörige Schaltschema zeigt und Fig.7 bis 9
eine weitere Ausführungsform einer Schlämmeinrichtung bzw. deren Schaltschema veranschaulichen.
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In Fig. 1 ist eine sechsstufige, zur Scheidung körnigen Gutes R in
zwei Endfraktionen Fl bzw. F2 eingerichtete Schlämmeinrichtung dargestellt, die
mit einem ungeteilten Flüssigkeitsstrom arbeitet. Zwei mit entsprechenden Abrundungen
zickzackförmig gebogene Wände 1 und 2 grenzen im Verein mit zwei Seitenwänden 3
einen aufsteigenden Strömungskanal von rechteckigem Querschnitt ab, der sechs Abschnitte
A, B, C, D, E, F aufweist, die als Trennstufen wirksam werden. Innerhalb
dieses Kanals sind bei dieser Vorrichtung Trennwände 4 angeordnet, wodurch in Nähe
der Übergangsstelle je zweier Abschnitte, z. B. E, F; D, E, je ein über eine
gewisse Länge der Abschnitte E bzw. D verlaufender, einerseits von einer der Trennwände,
andererseits von den Wänden 3 und 1 bzw. 2 begrenzten Nebenkanal abgezweigt ist.
Diese Nebenkanäle sind von außen durch Öffnungen 5 zugänglich, die mit Deckeln 6,
welche z. B. mit Hilfe eines Bügels gegen eine Dichtungszwischenlage angepreßt sind,
dicht verschlossen werden können. An der Wand 1 ist nahe der Übergangsstelle der
Abschnitt C, D, ein sich gegen den Strömungskanal erweiternder Einlauf 9 vorgesehen,
in welchem vor der Einlauföffnung ein Lochblech 10 untergebracht ist, das diese
bis auf einen schmalen Schlitz an der unteren Kante bedeckt. Der unterste Abschnitt
A weist an seinem Ende einen Auslauf 11 auf, der sich gegen einen mit einem Flansch
13 versehenen Rohransatz 12 verjüngt, an dessen Öffnung mit Hilfe eines Gegenflansches
14 eine auswechselbare Auslaufdüse 15 angesetzt ist. Es ist vorteilhaft, Düsen aus
einem verschleißfesten Material, z. B. aus Gummi oder einem Kunststoff, zu verwenden.
Das Ende des Abschnittes A trägt ferner einen Zulauf für eine Zusatzflüssigkeit
in Gestalt eines auf die Wand 2 aufgesetzten, dachförmigen Ansatzes 16 mit einem
Zulaufrohr 17. Vor der Einmündung des Zulaufrohres 17 liegt ein halbzylindrisch
gestaltetes Lochblech 18; zwei weitere Locheinsätze 19 bzw. 20 befinden sich im
wesentlichen in der Ebene der Wand 2 vor der Öffnung, welche den Dachansatz 16 mit
dem Strömungskanal verbindet. Am oberen Ende des letzten Abschnittes F des Strömungskanals
ist ein Krümmer 21 angesetzt, an dem ein sich trichterförmig verjüngender Auslauf
22, mit einem Rohransatz 23 mit Flansch 24, für eine überlaufende Endfraktion sitzt.
An der höchsten Stelle des Strömungskanals ist ein mit einem Absperrorgan 26 verschließbares
Entlüftungsrohr 25 vorgesehen. Das zu dem Dachansatz 16 führende Zulaufrohr 17 ist
mit seinem trichterförmig erweiterten oberen Ende 27 an den Unterteil einer Dosiereinrichtung
angeschlossen, die aus einem Gefäß 28 mit Deckel 29 besteht, in welches ein mit
einem eingeschalteten Absperrorgan 31 versehenes Zuführungsrohr 30 einmündet und
von dem eine Abflußleitung 32 ausgeht. Zwischen dem trichterförmig erweiterten Ende
27 des Rohres 17 und dem Unterteil des Gefäßes 28 ist eine auswechselbare, vorzugsweise
aus Gummi, Kunststoff od. dgl. bestehend Düse 38 angeordnet.
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Von dem Einlauf 9 führt eine Rohrleitung 33 zu einem mit einem Ablaufrohr
36 versehenen Einlaufgerät 34 mit eingebauter Düse 35 für die Rohsuspension. In
vielen Fällen kann die Anordnung eines solchen Gefäßes mit Ablaufrohr unterbleiben.
Ist jedoch, wie bei der dargestellten Vorrichtung, ein derartiges Gefäß vorgesehen,
so muß sowohl dieses als auch die Dosiereinrichtung oberhalb des höchsten Punktes
des Strömungskanals, vorzugsweise an demselben (nicht dargestellten) Gestell befestigt
sein, das diesen unterstützt. Dies ist in Fig. 1 durch die beiden Stützen 37 angedeutet.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
Von der in das Einlaufgefäß 34 zufließenden Rohsuspension tritt ein durch den Querschnitt
der Düse 35 bemessener Anteil durch die Rohrleitung 33 in den Einlauf 9 ein und
gelangt von dort in den Strömungskanal, in welchem, durch entsprechende, mit Hilfe
der Düse 38 festgelegte Zufuhr von Zusatzflüssigkeit, eine aufsteigende Flüssigkeitsströmung
eingestellt ist. Die in den Einlauf 9 eintretende Rohsuspension erfährt durch die
Lochplatte 10 ein Auflockerung etwa zusammengeballter Festbestandteile, vor allem
aber eine Vergleichmäßigung der zugeführten Menge des Festgutes über den gesamten
Eintrittsquerschnitt und gelangt mit geringer Eigengeschwindigkeit in den Strömungskanal,
in welchem sie sich dem aufsteigenden Flüssigkeitsstrom zumischt: Die laminaren
Strömungsverhältnisse bleiben dabei im wesentlichen unbeeinträchtigt. Einzelne Körner,
die zu groß sind, um die Löcher des geneigten Bleches 10 zu passieren, gleiten an
diesem entlang und fallen durch den erwähnten Schlitz ebenfalls in den Strömungskanal.
Die einzelnen Stromabschnitte D, E, F,
in denen die Strömung wenigstens angenähert
laminar verläuft, wirken als Scheideströme und bilden gesonderte, zu einer Trennstufenkette
zusammengeschlossene Trennstufen. In diesen erfolgt eine Scheidung des zugeführten
Festgutes in Fraktionen, indem Körner, deren Fallgeschwindigkeit die lotrechte Komponente
der Strömungsgeschwindigkeit dem Betrage nach übertrifft, absinken und als absinkende
Fraktion auf die geneigten Teile der Wände 2, 1 und wieder 2 gelangen und dort nach
unten gleiten. Es versteht sich, daß die Neigung dieser Wandabschnitte gegen die
Horizontale groß genug bemessen sein muß, um ein solches Abgleiten, gegebenenfalls
unter dem Einfluß einer den Wänden aufgeprägten, das Gleiten fördernden Schwingbewegung,
zu gestatten. Jene Körner, deren Fallgeschwindigkeit zu klein ist, werden von dem
Flüssigkeitsstrom als aufsteigende Fraktion mitgeführt, von welchen die letztere,
F1, aus dem Endauslauf 22 als eine Endfraktion austritt. Die in den Abschnitt F
abgesunkene und an der Wand 2 abgeglittene Einzelfraktion gelangt auf die Trennwand
4 des vorangehenden Abschnittes E. Dem »Einlauf« dieser Trennstufe wird nun die
von der Trennwand abgleitende, abgesunkene Einzelfraktion zu-und damit in den Scheideprozeß
rückgeführt. Ganz
ähnlich verläuft die Führung der Fraktionen in
den übrigen als Trennstufen wirkenden Abschnitten des Strömungskanals. Durch eine
geeignete Au3gestaltung bzw. Anordnung der die rückgeführten :@'r@kticne-@ transportierenden
Nebenkanäle und deren Einmündungen in die betreffenden Abschnitte des Stromkanals
- der Rand der Kanalsohle kann ausgezackt oder diese in Nähe der Einmündungsstelle
durchbrochen sein - läßt sich an den Stellen der Einmündung eine annähernd gleichmäßige
Verteilung dieser Fraktionen über die Querschnitte der betreffenden Scheideströme
herbeiführen. Die in dem uriersten Abschnitt A absinkende Fraktion wird als zweite
EndfraktionFz durch die Auslaufdüse 15 von passend bemessenem Querschnitt abgezogen.
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Zur besseren Erläuterung ist in Fig. 2 das Schaltschema angegeben,
nach welchem die besprochene Vorrichtung arbeitet. In diesem sind die Trennstufen
durch Dreiecke symbolisiert, deren Flächen zum Teil geschwärzt sind, um die Trennung
in zwei Fraktioner anzudeuten. Die obere Ecke des Dreieckes versinnbildlicht den
Einlauf, jede der beiden anderen Ecken den Auslauf der zugehörigen Fraktion. Jede
Trennstufe liefert eine aufsteigende und eine absinkende Fraktion, von denen die
abgesunkene der Stufe A und die überlaufende der Stufe F als Endfraktion F., bzw.
F1 entnommen, die anderen jedoch in den Scheideprozeß wieder eingegliedert werden.
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Erfindungsgemäße Vorrichtungen können auch mit einem Strömungskanal
ausgestattet sein, der ringförmigen Querschnitt aufweist und dementsprechend von
einem äußeren und einem inneren Mantel begrenzt ist, von denen wenigstens einer
eine als Auffangfläche für eine abgesunkene Fraktion eingerichtete Partie besitzt.
Eine solche Ausführungsform ist in Fig.3 dargestellt. Sie arbeitet mit einem Strömungskanal
ringförmigen Querschnittes, der von einem äußeren Mantel 41 und einem Innenmantel
42 begrenzt ist Beide Mäntel sind als Drehflächen mit wellenförmig verlaufendem
Meridian ausgebildet, der abschnittsweise gerade Linien als Teilstücke enthält.
Dieser Strömungskanal weist vier Abschnitte A, B, C, D auf, die sich im wesentlichen
zwischen Ebenen, welche senkrecht zur Drehachse durch die Bäuche bzw. Täler der
Meridiane verlaufen, erstrecken. Innerhalb der Abschnitte A, B, C sind als
Kegelflächen ausgebildete Trennwände 43 vorgesehen, die von Stegen
44 gehalten sind und im Verein mit dem ihnen zunächst liegenden Teil des
Innen- bzw. Außenmantels einen von dem Strömungskanal gesonderten Nebenkanal von
diesem gegenüber erheblich geringerem Querschnitt begrenzen. In Nähe der Stelle,
an welcher der Abschnitt B in den Abschnitt C übergeht, befindet sich ein Rohguteinlauf,
der aus einem sich kegelförmig nach unten erweiternden Mantel 46 besteht, an den
oben ein zentral angeordnetes Rohr 47 angesetzt ist, das zu einem Einlauftrichter
45 führt. In dem von dem Kegelmantel 46 begrenzten Hohlraum ist ein Verteilungskörper
48 untergebracht. Kegelmantel 46 und Verteilungskörper sitzen auf dem Innenmantel
auf und stehen mit dem Strömungskanal über einen Ringschlitz in Verbindung, der
in vorteilhafter Weise mit einem Siebblech 49 wenigstens teilweise abgedeckt ist.
Am Ende des untersten Abschnittes A ist ein Auslauf 50 mit Rohransatz 51 und Flansch
52 vorgesehen, an den mit Hilfe eines Gegenflansches 53 eine auswechselbare Auslaufdüse
54 angesetzt ist. Am gleichen Ende des Abschnittes A liegt ferner die Einmündung
eines Zulaufes für Zusatzflüssigkeit. Dieser weist eine am Ende eines durch den
Innenmantel 42 dicht hindurchgeführten Rohres 55 imierhalb des Strömungskanals angeordnete
Umlenkf'iäche 56 wuf, die mit dem Rohrende durch einen kegeLörmigen Siebmantel 57
verbunden ist. An seinem anderen Ende ist das Rohr 55 z. B. an ein nicht dargestelltes
überlaufgefäß angeschlossen. Am oberen Ende des letzten Abschnittes D befindet sich
ein überlauf für eine aufgestiegene Endfraktion, die über ein Wehr 58 in einen Ringkanal
59 mit schrägem Boden überfließt. An der tiefsten Stelle des Ringkanals 59 befindet
sich ein Auslaufrohr 60.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Vorrichtung ist die folgende:
Durch den Ringraum zwischen den beiden Rohren 47, 55 gelangt Rohgut in den von dem
Mantel 46 umschlossenen Raum und aus diesem, mit Hilfe des Bleches 49 gleichmäßig
verteilt, in den Strömungskanal, in dem eine durch Wahl der zugeführten Menge von
Zusatzflüssigkeit Z passend eingestellte, aufsteigende Flüssigkeitsströmung herrscht.
Diesem Flüssigkeitsstrom mischt sich das zugeführte Rohgut mit kleiner Eigengeschwindigkeit
zu. Die in den einzelnen Abschnitten A, B, C, D des Schlämmgefäßes absinkenden
Fraktionen gelangen auf die gegen die Horizontale geneigten Teile des Außen- bzw.
Innenmantels, gleiten an diesen entlang und über deren Ränder ab, werden unterhalb
der Ränder jedoch durch die Trennwände abgefangen, in die von diesen und dem Innen-
bzw. Außenmantel abgegrenzten Nebenkanäle geleitet und treten, durch Löcher in Nähe
der Ausmündung verteilt, in die als Einlauf wirksamen Zonen jeweils vorhergehender
Trennstufenabschnitte und damit wieder in die aufsteigende Strömung ein. Die Führung
der Einzelfraktionen zeigt das in Fig. 4 dargestellte Schaltschema.
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Wenn auch die soeben besprochene Vorrichtung mit als Drehflächen ausgebildeten
Mänteln ausgestattet ist, so kann es sich doch empfehlen, aus Gründen der einfacheren
Herstellung, insbesondere bei größeren Vorrichtungen, Außen- und Innenmäntel mit
polygonalem, z. B. achteckigem Querschnitt zu wählen, weil die Mäntel dann aus zurechtgeschnittenen
ebenen Blechstücken aufgebaut werden können.
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Solche Ausführungen von mehrstufigen Schlämmvorrichtungen können raumsparend
und in manchen Fällen selbsttragend ausgebildet werden.
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Fig. 5 zeigt schematisch eine weitere beispielsweise Ausführung der
erfindungsgemäßenTrennvorrichtung. Der aufsteigende Strömungskanal dieser Vorrichtung
setzt sich aus Rohrabschnitten 81 zusammen, die, in Arbeitslage lotrechte, gegeneinander
versetzte Achsen aufweisen, die mittels Krümmern 82 miteinander verbunden sind und
als sechs als Vertikalschlämmer ausgebildete Trennstufen A, B, C, D, E, F
wirksam werden. Am oberen Ende des letzten Rohrabschnittes (Stufe F) ist ein Überlauf
83 mit Auslaufrohr 84 für eine überlaufende Endfraktion F1 vorgesehen. Am unteren
Ende des ersten Rohrabschnittes (Stufe A) befindet sich ein Auslauf 85 für eine
abgesunkene Endfraktion F2 und die Einmündung einer Zuführungsleitung 86 für Zusatzflüssigkeit
Z. Die unteren Enden der Rohrabschnitte der Stufen B bis F tragen trichterförmige
Ansätze 87, an die Nebenkanäle bildende Rohre 88 angesetzt sind, welche zu wenigstens
einer Trennstufe parallel geschaltet sind und in tiefer liegende Rohrabschnitte
des Strömungskanals, vorzugsweise
in den verbindenden Krümmer zweier
solcher Abschnitte, wieder einmünden. Der von der letzten Trennstufe F ausgehende
Nebenkanal liegt zu den vorhergehenden Trennstufen E, D, der von der Trennstufe
E ausgehende Nebenkanal zu der Stufe D parallel. Diese beiden Nebenkanäle sind zusammengeschlossen
und münden in den »Einlauf« der Stufe D ein. Die Einmündungen der Nebenkanäle sind
in vorteilhafter Weise mit Lochblenden, Sieben od. dgl. abgedeckt. Der Rohguteinlauf
89 ist an den Krümmer angesetzt, der die Rohrabschnitte der Trennstufen C
und D miteinander verbindet und mit dem dort einmündenden Nebenkanal zusammengeschlossen.
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Das Schaltschema dieser Vorrichtung ist in Fig. 6 wiedergegeben. Jeder
der sechs Rohrabschnitte wirkt als Vertikalschlämmer und liefert eine absinkende
und eine mitgeführte Kornfraktion. Aus der wiederholten Ablenkung des aufsteigenden
Flüssigkeitsstromes entspringt die Möglichkeit, die abgesunkenen Kornfraktionen
der Trennstufen B, C, D, E und F in den Scheidestrom tiefer liegender Trennstufen
zu überführen. Die Lochbleche sorgen für eine vergleichmäßigte Zufuhr bzw. Wiedereinführung
des Korngutes und dessen Verteilung über die Scheidestromquerschnitte. Die abgesunkene
Fraktion der Trennstufe A und die überlaufende Fraktion der Trennstufe F werden
als Endfraktionen F., bzw. F1 abgeführt.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und bei erfindungsgemäßen Vorrichtungen
können die einzelnen Trennstufen, in welche der Scheideprozeß aufgegliedert ist,
auch nach anderen Schaltschemata, z. B. zu einer einfachen Trennstufenkette, zusammengeschaltet
sein.
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Wenn große Mengenleistungen gefordert werden, kann es von Vorteil
sein, die Leistungsfähigkeit erfindungsgemäßer Vorrichtungen nicht ausschließlich
durch eine' ergrößerung räumlicher Abmessungen zu steigern, da es Schwierigkeiten
bietet, Flüssigkeitsströmen großen Querschnittes, insbesondere wenn sie umgelenkt
werden sollen, mit Sicherheit durchgehend einen gewünschten Strömungsverlauf aufzuzwingen.
In solchen Fällen empfiehlt es sich, zwei oder mehrere Vorrichtungen parallel zu
schalten und zu betreiben, wobei in vorteilhafter Weise die einzelnen Strömungskanäle
wenigstens zum Teil gemeinsame Begrenzungswände aufweisen können. In rein schematischer
Darstellung zeigt Fig. 7 im Schnitt eine zwei parallel geschaltete Strömungskanäle
aufweisende Vorrichtung, welche zum Schlämmen im Gegenstrom in drei aufeinanderfolgenden
Trennstufen eingerichtet ist. Fig. 8 stellt, teilweise im Schnitt, die gleiche Vorrichtung
in einer um 90° gedrehten Blickrichtung dar. Zwei im wesentlichen zickzackförmig
verlaufende Wände 91 bzw. 92 begrenzen gemeinsam mit einer Zwischenwand
92 und zwei Seitenwänden 94 zwei aufsteigende Strömungskanäle. Um
tote Räume, die Anlaß zu unerwünschten Zirkulationen geben könnten, zu vermeiden,
kann es sich empfehlen, an den Umlenkstellen Leitbleche 95 einzubauen. An den oberen
Enden der Strömungskanäle sind Ausläufe für eine überlaufende, an den unteren Enden
Ausläufe für eine abgesunkene Endfraktion vorgesehen. Sowohl die Einläufe 97 für
das zu trennende Rohgut R als auch die Zuführungen 96 für Zusatzflüssigkeit Z sind
am unteren Ende jedes der beiden Strömungskanäle vorgesehen. Auch bei dieser Vorrichtung
sind mit Hilfe von Trennwänden Nebenkanäle abgegrenzt. Die Funktionsweise dieser
Vorrichtungen geht aus dem zugeordneten, in Fig. 9 dargestellten Schaltbild hervor.
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Bei Vorrichtungen, welche mehrere Abschnitte aufweisen, deren Achsen
miteinander einen Winkel bilden, brauchen diese keineswegs in einer Ebene angeordnet
zu sein. Es ist vielmehr durchaus möglich, einen aufsteigenden Strömungskanal auch
aus linear verlaufenden Abschnitten aufzubauen, deren Achsen z. B. Sekanten einer
Schraubenlinie sind. Auch brauchen weder die Längen sämtlicher Abschnitte noch die
Neigung dieser Abschnitte gegenüber einer Horizontalebene miteinander übereinzustimmen.
Parallel geschaltete Strömiuigskanäle können analog zu einem mehrgängigen Gewinde
angeordnet und an einem gemeinsamen Gestell befestigt sein.
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In manchen Fällen kann die Mengenleistung gesteigert werden, wenn
der spezifische Sinkgutfluß (Liter pro Sekunde pro Quadratdezimeter), das ist jene
Menge der Korngut enthaltenden Flüssigkeit, die pro Zeiteinheit über eine Flächeneinheit
(dm-) der Horizontalprojektion der wirksamen Absetzfläche strömt, nicht innerhalb
des gesamten räumlichen Verlaufes des Trennvorganges konstant gehalten, sondern
wenigstens abschnittsweise, z. B. von Trennstufe zu Trennstufe in Richtung des Flüssigkeitsstromes
zunehmend bemessen wird. Wohl beeinträchtigt ein solchesVorgehen dieTrennschärfe,
doch ist die Einbuße in vielen Fällen ohne Bedeutung. Andererseits kann es in manchen
Fällen wünschenswert sein, die Trennschärfe zu forcieren und zu diesem Zweck den
spezifischen Schlämmfluß in Strömungsrichtung wenigstens abschnittsweise abnehmend
zu bemessen.
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Vorrichtungen, welche die Durchführung eines Trennvorganges unter
diesen Bedingungen gestatten, weisen eine wenigstens abschnittsweise Änderung der
Horizontalprojektion von Absetzflächen auf, die von Scheideströmen überstrichen
werden.
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Die Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich
aus dem folgenden Beispiel, das die Trennung eines Rohsandes mit einer Vorrichtung
nach Fig. 1 und 2 betrifft. Die Vorrichtung war 2,5 _n hoch, der Querschnitt des
Strömungskanals betrug 5 dm2. In den Einlauf wurde pro Stunde ein Gemisch aus 4
t Rohsand -I- 3 m3 Wasser aufgegeben und durch den Zulauf pro Stunde 7 m3 Wasser
zugeführt. Die überlaufende Endfraktion F1 bestand aus 1,1 t/h Feinsand -I- 7 m3/h
Wasser, die abgesunkene Endfraktion F, aus 9,9 t/h Grobsand '-, 3 m3/h Wasser. Die
Kornverteilung (Siebanalyse) des Rohsandes und der beiden Endfraktionen ergibt sich
aus der nachstehenden Tabelle.
Korngröße Rohsand 1 Grobsand 1 Feinsand |
> 1 mm ...... 31% 4311/o - |
0,6 bis 1 mm ...... 150/0 21% - |
0,4 bis 0,6 mm .... 110/0 15% - |
0,25 bis 0,4 mm .... 101/0 14% 0,4 oio |
0,15 bis 0,25 mm .... 90/0 61/o 16,61/0 |
0,1 bis 0,15 mm .... 6% 10/0 190/0 |
0,06 bis 0,1 mm .... 7% Spuren 25111o |
0,04 bis 0,06 mm .... 4% Spuren 150/0 |
< 0,04 mm .... 7% Spuren 24 % |
Von dem aufgegebenen Rohsand wurden 72% als Grobsand, 28% als Feinsand ausgebracht.
Die Kornscheide der Vorrichtung lag nahe an 0,20 mm.
Aus diesem
Beispiel geht deutlich hervor, daß mit einem auf weniger als die Hälfte verminderten
Bedarf an Gesamtwasser (2 bis 3 m3 pro Stunde und Tonne Rohgut) eine wesentlich
bessere Trennschärfe erreicht ist als bei üblichen Vertikalschlämmern.