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Minenspitzdose Die Erfindung bezieht sich auf eine Minenspitzdose,
die zum Anschärfen der Schreibminen von Füllstiften dient. Für diesen Zweck sind
verschiedene Konstruktionen entworfen worden, bei denen in einem topfförmigen Unterteil
eine Schneidfläche undrehbar angeordnet und ein Deckel drehbar am Unterteil gelagert
ist. Dabei ist am Deckel eine Minenhalterführung exzentrisch angebracht. Beim Spitzen
wird der Minenhalter in die Minenhalterführung hineingesteckt, wobei das vordere
Ende der Mine mit der Schneidfläche in Berührung kommt. Anschließend wird der Deckel
unter Benutzung des Minenhalters als Griff in Drehung versetzt. Dadurch kommt eine
Relativbewegung zwischen Minenspitze und Schneidfläche zustande, so daß die Mine
angeschärft wird.
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Bei einigen der bekanntgewordenen Konstruktionen wurden für das Anschärfen
der Minen Schleifflächen in Form von Schmirgelpapier oder auch in Form von auf einer
Metallgrundlage aufgebrachten Schleifkörnern verwendet. Diese Geräte konnten sich
in der Praxis nicht durchsetzen, da die Schleifflächen sich sehr rasch mit der abgeschabten
Minenmasse zuschmieren und deshalb häufig ausgewechselt werden müssen. Insbesondere
bei der Verwendung weicher Minen sind solche Schleifflächen nach ganz kurzer Zeit
unbrauchbar. Das Auswechseln des Schleifbelages ist aber eine sehr schmutzige und
unangenehme Arbeit. Zur Vermeidung dieses Nachteils sind Konstruktionen geschaffen
worden, bei denen Stahlfräser verwendet werden. So ist beispielsweise eine Minenspitzdose
bekanntgeworden, bei der im Unterteil ein kegeliger Fräser angeordnet ist. Der fest
angeordnete Fräser und der drehbare Oberteil sind auf einem gemeinsamen Zapfen zentriert.
Die Führung für den Minenhalter ist elastisch am Oberteil befestigt. Durch die elastische
Befestigung des Oberteils wird der Vorteil, der sich aus der gemeinsamen Zentrierung
ergibt, nämlich der dadurch erzielte schlagfreie Lauf des Oberteiles relativ zum
Fräser, wieder zunichte gemacht, da die Minenführung keine genau definierte Lage
zum Fräser aufweist.
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Ein weiterer Mangel der geschilderten Konstruktion besteht in der
Verwendung eines kegeligen Fräsers, da kegelige Fräser in der Herstellung teuer
sind und ihre Verwendung in einer Minenspitzdose daher wirtschaftlich untragbar
ist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist die Schaffung einer
Minenspitzdose, bei der ein zylindrischer, also wirtschaftlich herstellbarer Fräser
verwendet wird, wobei ein funktionssicher arbeitendes und preiswertes Gerät entsteht.
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Entsprechend dem vorstehend geschilderten Stand der Technik geht die
Erfindung von einer Minenspitzdose mit einem aus zwei gegeneinander verdrehbaren
Teilen bestehenden Gehäuse aus, bei der ein fest im Unterteil angeordneter Stahlfräser
auf einem Zapfen zentriert ist, auf dem gleichzeitig der drehbare Gehäusedeckel
läuft. Der Deckel trägt eine Einrichtung zur Führung des Minenhalters. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, daß ein zylindrischer, außen verzahnter Stahlfräser verwendet wird
und die Einrichtung zur Führung des Minenhalters zur Fräserachse geneigt angeordnet
ist. Die Führungseinrichtung ist in an sich bekannter Weise starr mit dem Deckel
verbunden sowie in ihrem unteren Teil zu einem konisch ausgebildeten und im Bereich
des Fräsers aufgeschnittenen Minenführungskanal verengt.
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Durch die Verwendung eines zylindrischen Stahlfräsers werden die den
bekannten Minenspitzdosen anhaftenden Nachteile vermieden. Ein zylindrischer Stahlfräser
ist im Gegensatz zu Kegelfräsern leicht und billig herstellbar, so daß sein Herstellungspreis
für die Verwendung in einer Minenspitzdose wirtschaftlich tragbar ist. Die starre
Verbindung der Minenhalterführung mit dem Deckel ergibt zusammen mit der gemeinsamen
Zentrierung von Fräser und Deckel auf einem Zapfen einen schlagfreien Lauf, der
für eine einwandfreie Funktion unbedingt erforderlich ist.
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Durch die Anwendung eines im unteren Teil konisch ausgebildeten und
im Bereich des Fräsers aufgeschnittenen Minenführungskanals wird das Abbrechen der
zu spitzenden Minen vermieden. Auch für die Verwendung eines so gestalteten Minenführungskanals
ist der schlagfreie Lauf des Deckels relativ zum Fräser unerläßlich, da andernfalls
ein zu großes Spiel zwischen der Schneidfläche des Fräsers und dem Anschnitt der
Minenführung vorgesehen werden müßte.
In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung weist der Gehäuseunterteil auf seiner Innenseite einen Stutzen mit
einer Gewindebohrung auf, in den der Zapfen für die Befestigung des Fräsers eingeschraubt
ist. Der Fräser ist dabei zwischen der Stirnfläche des Stutzens und einem Absatz
des Zapfens festgespännt. Diese Befestigungsart ergibt eine besonders einfache Konstruktion,
da der Lagerzapfen für den drehbaren Deckel den Fräser gleichzeitig zentriert und
axial festspannt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung geht das im
Stutzen angeordnete Gewinde nach außen durch, so daß die Minenspitzdose auf den
Gewindezapfen eines Sockels oder einer Haltezwinge aufschraubbar ist. Das eine Innengewinde
kann also zwei Aufgaben erfüllen.
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Ferner kann der Deckel mit einem hülsenförmigen Ansatz versehen und
mit diesem drehbar auf dem freien Ende des Zapfens gelagert sein. Die Lagerstelle
kann damit ausreichend lang ausgebildet werden, wodurch eine zuverlässige Führung
des Deckels erzielt wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist im Gehäusedeckel eine
Halteeinrichtung vorgesehen, die ein axiales Abheben des Deckels vom Unterteil verhindert.
Auch dieses Merkmal ist bei einem großen Teil der nach dem Stand der Technik bekannten
Minenspitzdosen nicht vorhanden. Der Vorteil einer axialen Sicherung besteht darin,
daß die Spitzdose auch bei Schräglage, z. B. bei der Befestigung auf einem schrägliegenden
Zeichenbrett oder beim Halten in der Hand, verwendet werden kann, ohne daß ein axiales
Abwandern des drehbaren Oberteiles zu befürchten ist. Wird das Gerät beispielsweise
als Taschengerät verwendet, so ist die axiale Sicherung unerläßlich.
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Bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Halteeinrichtung
ist im Gehäusedeckel eine Feder angeordnet, die durch einen Querschlitz des hülsenförmigen
Ansatzes des Deckels hindurch in eine Ringnut des Lagerzapfens eingreift. Eine so
gestaltete axiale Sicherung stellt einen Schnappverschluß dar. Bei Verwendung eines
solchen Schnappverschlusses ist der Deckel durch Ziehen einfach und schnell abnehmbar,
wobei keine Schrauben, Bajonettverschlüsse od. dgl. zu lösen sind. Außerdem kann
der Durchmesser der Dose klein gehalten werden, da an der Außenseite des Deckels
kein Platz für ein Befestigungsmittel vorhanden sein muß.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung eine Minenspitzdose in Taschenformat
gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Minenspitzdose nach der
Erfindung, die mittels einer Zwinge auf einer Tischplatte befestigt ist, und Fig.
3 einen Schnitt nach der Linie III-111 der Fig. 2.
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Während die Fig. 1 das Äußere der Minenspitzdose bzw. deren beide
Gehäuseteile 1 und 2 veranschaulicht, machen die Fig. 2 und 3 den
inneren baulichen und funktionellen Aufbau deutlich.
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Der Gehäuseteil 1 ist napfförmig ausgebildet, wobei er sich öffnungsseitig
schwach konisch erweitert. Auf den Gehäuseteil 1 ist der Deckel 2 aufgesetzt, wobei
der obere Rand 3 des Gehäuseteils 1 in die Nut 4 im Deckel 2 eingreift. Die
Nut 4 ist auf der Innenseite durch die eingesetzte Scheibe 5 begrenzt. Beide
Teile 1 und 2 sind, aufeinandergesetzt, gegeneinander verdrehbar.
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Mutig ragt in das Innere des Gehäuseteils 1 der Stutzen. -6, der-
mit einer durchgehenden Gewindebohrung versehen ist. Von innen her ist in die Gewindebohrung
der Zapfen 7 eingeschraubt, dessen Gewindeteil mit 8 bezeichnet ist. Von
dem Gewindeteil 8 her ist auf den Zapfen 7 der Fräser 9 aufgeschoben, dessen Fräserzähne
eingefräst oder durch Rändelung erzielt sein können Der Fräser 9 ist bis an den
Absatz 10 des Zapfens 7 herangeschoben, so daß er nach dem Einschrauben
des Zapfens? in den Stutzen 6 zwischen der Stirnfläche 6' und dem
Absatz 10
des Zapfens 7 eingespannt festgehalten ist.
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Das freie, glatte Ende 11 des Zapfens 7 ist mit dem
Schlitz 12 zum Angreifen eines Schraubenziehers versehen. Das freie Ende 11 des
Zapfens 7 ragt nach dem Zusammensetzen der Gehäuseteile 1 und 2 in die Lagerbohrung
13 im Lagerbund 14 des Deckels 2. Gegen ein Abheben des Deckels 2 vom Gehäuseteil
1 ist der Deckel mittels des U-förmigen Drahtfederbügels 15 gesichert, der mit den
Schenkeln 16 durch parallel liegende Schlitze im Lagerbund 14 nach innen greift.
In Höhe der Schlitze ist das freie Ende 11 des Zapfens 7 mit einer Ringnut
17 versehen, in die die U-Schenkel 16 des Federbügels 15 eingreifen, so daß der
Zapfen 7 aus dem Lagerbund 14 nur herausgezogen werden kann, wenn die U-Schenkel
16 durch starken Zug nach außen aufgespreizt werden. Mittels des Federbügels 15
ist ein einfacher Schnappverschluß geschaffen, der den Lagerzapfen 7 im Lagerbund
14 festhält und gleichzeitig damit auch eine Verbindung zwischen Gehäuseteil 1 und
Gehäuseteil 2 herstellt. Exzentrisch zum Lagerbund 14 ragt der Stutzen
18 am Deckel 2 nach innen in das Gehäuse. Das Stutzenende ist mit
der konischen Minenführungsbohrung 19 versehen, die fräserartig angeschnitten ist,
so daß der Fräser 9 in die dadurch erzielte Ausnehmung 20 hineingreift und eine
in die Minenführung 19 eingesteckte Mine anzuschärfen vermag.
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Nach außen hin ist die Minenführung derart erweitert, daß die Aufnahme
eines Minenstiftes möglich ist. Um eine möglichst lange Führung zu erzielen, erstreckt
sich der Führungsteil noch durch den am Deckel 2 befindlichen Stutzen
21, der axial zur Minenführung 19 angeordnet ist. In diesen ist die Führungshülse
22 eingesteckt, die gegenüber dem Stutzen 21 drehbar ist und die Führung noch um
ein gewisses Stück verlängert. An dem Stutzen 21 ist die quer angeordnete
Rippe 23 vorgesehen, in der sich zwei Ausnehmungen 24 und 25 befinden,
die insbesondere aus der Fig. 1 zu ersehen sind.
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Die Rippe 23 mit den Ausnehmungen 24, 25 findet als Voranschlag Verwendung.
Es läßt sich ein Minenstift aufsetzen, wobei durch Herausgleiten der Mine bis zum
Aufsetzen auf der Oberfläche des Dekkels 2 unter den Ausnehmungen 24, 25 die anzuschärfende
Minenlänge festgelegt werden kann. Durch die Anordnung der Stufe 26 unter der Ausnehmung
24 ergibt sich mit Hilfe der Ausnehmung 24 eine kürzere Anschärflänge als mittels
der Ausnehmung 25. Mittels der Ausnehmung 24 läßt sieh z. B. eine
Anschärflänge festlegen, die beim Spitzen einen Stumpfkegel als Minenspitze ergibt,
während bei Anwendung der Ausnehmung 25 infolge der damit erreichbaren längeren
Spitzenlänge später beim Minenspitzen eine nadelfeine Spitze entsteht.
Wie
die Fig. 2 insbesondere erkennen läßt, ist durch die konische Minenführung 19 erreicht,
daß die Mine beim Anspitzen selbsttätig nachrutscht, bis ihre freie Länge angespitzt
ist und der eingesteckte Stift ein weiteres Nachrücken unmöglich macht. Die freie
Minenspitze liegt in der Führung an deren Wandung, abgesehen vom Bereich der Ausnehmung
20, satt an, wodurch ein Abbrechen weitgehend unmöglich gemacht ist.
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Bei Abmessungen der Minenspitzdose entsprechend der Darstellung in
den Figuren ist die Maschine als Taschenmaschine verwendbar. Sie kann aber auch
auf einem Tisch befestigt werden. Hierzu läßt sich von unten her in die Gewindebohrung
des Stutzens 6 ein Zapfen einschrauben, bzw. umgekehrt läßt -sich der Gehäuseteil
1 auf einen Zapfen 29 schrauben. Dieser Zapfen kann sich beispielsweise auf einer
Zwinge befinden, die in der Figur strichpunktiert angedeutet und mit 27 bezeichnet
ist, während die Tischplatte die Bezugsziffer 28 trägt. Statt den Zapfen 29 an einer
Zwinge anzuordnen, kann er sich auch beispielsweise auf einem Blechsockel oder einem
Träger anderer Art befinden.