DE594662C - Rasierhobel mit an der Stellstange angelenkter Klemmplatte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Rasierhobel jener Art, bei welcher die Klemmplatte, die um eine waagerechte Achse am oberen Ende der Zugstange schwenkbar gelagert ist, sich beim Herausschieben um 90° dreht, so daß die mit einem entsprechend großen Schlitz versehene Klinge über die umgeschwenkte Klemmplatte abgehoben werden kann.

Bei den bekannten Rasierhobeln dieser Art erfolgt die Stellstangenbewegung durch eine auf dem Halter sitzende Hülse, die nach Lösen der Spannschraube in der Axialrichtung verschiebbar ist. Diese Anordnung besitzt den Nachteil, daß zwei Handhabungen erforderlich sind, nämlich das Lösen der Spannschraube und die Axialverschiebung der Hülse. Ferner sind bei hochgeschobener Hülse die im Innern des Hobels untergebrachten Antriebsorgane freigelegt, so daß Flüssigkeit ins Innere gelangen und jene Teile korrodieren kann.

Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und die Schaffung eines Hobels, dessen Teile bequem in und außer Arbeitsstellung gebracht werden können und in letzterer mit einem Mindestmaß der. Gefahr des Verklemmens der Teile leicht einstellbar sind.
Erfindungsgemäß sind zwei Schlitzführungen vorgesehen, deren eine zum Heben und deren andere zum Drehen der Stellstange dient, so daß die Hub- und Drehbewegung der Klemmplatte lediglich durch eine Relativdrehung zweier Teile des Hobels, insbesondere der Spannschraube gegenüber dem Hohlgriff, erfolgt-. Weitere Gegenstände der Erfindung beziehen sich auf besonders zweckmäßige Ausbildungen dieser Einrichtung.

Rasierhobel gemäß der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι einen teilweise geschnittenen Aufriß eines Rasierhobels, dessen Teile sich in der Arbeitsstellung befinden,

Fig. 2 eine ähnliche Ansicht, dessen Teile sich jedoch in Offenstellung befinden,

Fig. 3 die Seitenansicht der Antriebshülse,

Fig. 4 eine Ansicht des Rohstückes, aus welchem die Führungshülse gebildet wird,

Fig. 5 einen Querschnitt durch die Führungshülse,

Fig. 6 eine andere Ausbildungsform im Längsschnitt, bei welcher an Stelle der Führungshülse eine entsprechende Ausgestaltung der Innenwandung des Hohlgriffes vorgesehen ist,

Fig. J einen Grundriß des Rasierhobels mit eingelegter Rasierklinge,

Fig. 8 eine ähnliche Ansicht eines Rasierhobels mit lediglich einer Schneidkante.

ίο bezeichnet die Klemmplatte und ii die Schutzplatte des Rasierhobels. Letztere weist vorzugsweise auf ihrer oberen Seite einen die Klinge ausrichtenden Vorsprung 12 auf, welcher abgeschrägte Seitenflächen besitzen kann, die mit der Endkante der Klemmplatte zusammenwirken. Die Schutzplatte 13 besteht vorzugsweise mit dem Hohlgriff 14 aus einem Stück, welcher den Haupthalterteil des Rasierhobels bildet. Die Klemmplatte ist in bekannter Weise am oberen Ende der Stellstange 16 um eine Querachse 15 schwenkbar, während die Stellstange innerhalb der Bohrung des Hohlgriffes verschiebbar ist. Die Klemmplatte neigt zum Kippen, so daß sie bei gehobener Stellstange aus der in Fig. 1 gezeichneten Stellung in jene gemäß Fig. 2 übergeführt wird, vorausgesetzt, daß die Stellstange gleichzeitig in axialer Richtung gedreht wird. Umgekehrt wird sie beim Zurückziehen der Stellstange in die in Fig. 1 gezeichnete Lage gelangen.

Um die Stellstange hin und her zu schieben, trägt sie einen Führungsbolzen 17, welcher von einer Feder beeinflußt wird. Zwischen Stellstange und Hohlgriff sind nach Fig. 1 bis 5 die Antriebshülse 18 bzw. die Führungshülse 19 angeordnet, und der gefederte Bolzen ragt in die Schlitze 20 und 21 der beiden Hülsen hinein.

Die Führungshülse 19 ist gegen eine Drehung relativ zum Hohlgriff gesichert, beispielsweise indem in eine Öffnung ein Haltezapfen 22 hineinragt, der mit dem Hohlgriff aus einem Stück besteht. Die Antriebshülse 18 ist mit einem geriffelten Drehknopf 23 durch einen Bolzen 24 gekuppelt; um den Bolzen 24 ist ein Haltering 25 angeordnet, der als Führung für den Knopf und die mit ihm verbundene Hülse dient. Beim Drehen des Knopfes relativ zum Hohlgriff wird eine entsprechende Bewegung zwischen der Antriebshülse 18 und der Führungshülse 19 stattfinden zufolge des Umstandes, daß der gefederte Führungsbolzen 17 In die Schlitze beider Hülsen hineinragt. Der Bolzen wird innerhalb des Führungsschlitzes 21 durch Eingriff mit den Seitenkanten des Hubschlitzes 20 verschoben. Diese Verschiebung ergibt eine entsprechende Bewegung der mit der Stellstange verbundenen Teile. Zufolge des Umstandes, daß das obere Ende des Führungsschlitzes 21 schräg verläuft, wie es bei 26 angedeutet ist, bewirkt der letzte Abschnitt der Bewegung eine Drehung des Stiftes in axialer Richtung. Hierbei wird sich infolgedessen auch die Stellstange nebst darauf gelagerter Klemmplatte drehen, so daß die Rasierklinge leicht abgehoben oder aufgelegt werden kann.

Zwecks Verbilligung der Herstellung kann die Führungshülse 19 aus einer einzigen flachen Platte gestanzt sein (Fig. 4). Diese Platte wird dann rohrförmig gebogen (Fig. 5) und innerhalb des Hohlgriffes eingesetzt. Es kann aber auch (Fig. 6) die Führungsnut 27 entsprechend dem Führungsschlitz 21 unmittelbar in die Innenwandung des Höhlgriffes 28 eingefräst sein. Zufolge der geringen Abmessung der Hülse und zufolge des Umstandes, daß es nicht erwünscht ist, den Hohlgriff mit einem Schlitz zu versehen, wird es jedoch für gewöhnlich vorgezogen, eine besondere innere Führungshülse zu verwenden oder einen äquivalenten Teil.

Damit die Klemmplatte in der Offenstellung so nahe als möglich an der Stellstange liegt, ist sie mit einer Rille 29 versehen, welche eine Verlängerung der Aussparung 30 bildet, in welche der Vorsprung 12 in der Arbeitsstellung hineinragt. Um ferner den Eintritt von Wasser oder anderem Fremdstoff ins Innere des Hobels zu vermeiden, kann eine Stopfbüchse vorgesehen sein, welche den weiteren Vorteil bietet, daß eine gute Schmierung der Teile gewährleistet wird. Diese Stopfbüchse kann, wie aus Fig. 1 ersichtlich, in Form einer Ringnut 30' der Stellstange ausgebildet sein, welche eine Füllung mit Fett erhält, oder, wie aus Fig. 1 ersichtlich, die Ringnut kann zur Aufnahme eines Filzringes 31 0. dgl. dienen, der gewünsch tenfalls mit Öl imprägniert ist.

In Fig. 7 ist eine zweischneidige Klinge 32 angedeutet, welche durch die Klemmplatte in der Querrichtung durchgebogen wird. Der Schlitz in dieser Klinge ist wie der Vorsprung 12 geformt und dient zur Einpassung der Klinge.

Die Erfindung ist auch auf Rasierhobel mit nur einer Schneidkante 33 anwendbar, wie aus Fig. 8 ersichtlich ist. Es kann eine Rasierklinge 34 mit nur einer Schneidkante oder auch, wie in Fig. 8 in strichpunktierten Linien angedeutet, eine zweischneidige Klinge Verwendung finden, indem man die Schutzplatte rückwärts etwas verlängert. Im übrigen ist das Zusammenwirken der Teile im wesentlichen das nämliche wie bei der Anordnung gemäß Fig. 1 bis 7.

An Stelle des gefederten Bolzens 17 kann ein fester Bolzen benutzt werden; auch kann die Antriebshülse 18, wie in Fig. 2 angedeutet, mit einem nach auswärts geflanschten Teil nahe seinem unteren Ende versehen sein.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Rasierhobel mit einer um 90 ° drehbaren und längsverschieblichen Stellstange, die an ihrem oberen Ende die um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagerte Klemmplatte trägt, so daß die mit einer entsprechenden Öffnung versehene Klinge über die an die Stellstange angeklappte Klemmplatte abgehoben werden kann, gekennzeichnet durch zwei Schlitzführungen, deren eine zum Heben und deren andere zum Drehen der

   Stellstange dient, so daß die Hub- und Drehbewegung der Klemmplatte (io) lediglich durch eine Relativdrehung zweier Teile des Hobels, insbesondere der Spannschraube (23) gegenüber dem Hohlgriff (14), erfolgt.
2. 2. Rasierhobel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet," daß zwischen Zugstange (16) und Hohlgriff (14) zwei Schlitzhülsen (ig bzw. 18)' angeordnet sind, deren eine (19) mit dem Hohlgriff verbunden ist und den die Drehung bewirkenden Führungsschlitz (25, 26) aufweist, während die andere (18) mit der Spannschraube (23) verbunden ist und den schraubenförmigen Hubschlitz (20) für die Zugstange (16) aufweist, aus welcher ein beide Schlitze durchsetzender Führungsbolzen (17) hervorragt (Fig. 1 bis 3).
3. 3. Rasierhobel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Schlitzhülse (19) der Führungsschlitz (27) unmittelbar in der Innenwandung des Hohlgriffs (28) angeordnet ist (Fig. 6).
4. 4. Rasierhobel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (19) atis einer zylindrisch zusammengebogenen rechteckigen Platte besteht, aus welcher der Führungsschlitz (21,26) sowie gegebenenfalls eine zur Verbindung mit dem Hohlgriff dienende Öffnung (22) ausgestanzt sind (Fig. 4 und 5).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen