DE1113821B - Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Produkten durch Behandlung von Polyolefinen mit Sauerstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Produkten durch Behandlung von Polyolefinen mit Sauerstoff

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DE1113821B DEE15283A DEE0015283A DE1113821B DE 1113821 B DE1113821 B DE 1113821B DE E15283 A DEE15283 A DE E15283A DE E0015283 A DEE0015283 A DE E0015283A DE 1113821 B DE1113821 B DE 1113821B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Produkten durch Behandlung von Polyolefinen mit Sauerstoff Nach einem Vorschlag stellt man Polypropylenwachse dadurch her, daß man hochkristallines, hochmolekulares Polypropylen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von über 10 000, besonders über 20 000, und mit einer Dichte von mindestens 0,90 in Abwesenheit von Sauerstoff, besonders unter Anwendung eines Vakuums, auf 300 bis 4500 C erhitzt, bis das Molekulargewicht auf etwa 1000 bis 8000 absinkt. Die so erhaltenen Produkte stellen nicht emulgierbare Polypropylenwachse dar, die Säurezahlen praktisch von Null, Dichten von mindestens etwa 0,90 und Kugel- und Ringerweichungspunkte von mindestens 1300 C aufweisen. Die Härteeigenschaften übertreffen diejenigen des Carnaubawachses.
  • Außer durch hohen Schmelzpunkt und große Härte sind diese Wachse durch niedrige Schmelzviskosität ausgezeichnet.
  • Solche Propylenwachse können nicht durch direkte Polymerisation von monomerem Polypropylen zu Polymerisaten mit einem Molekulargewichtsbereich von 1000 bis 8000 erhalten werden, da die dabei anfallenden Produkte Flüssigkeiten oder halbfeste Körper sind. Auch Erhitzen hochmolekularer, fester Polypropylene auf Temperaturen im Bereich von 150 bis 1700 C ergibt viskose Öle oder halbfeste Körper, die als Wachse vollkommen wertlos sind. Es sind also die obenerwähnten synthetischen Wachse nicht nur hinsichtlich ihrer ungewöhnlichen Kombination physikalischer Eigenschaften einzig dastehend, sondern auch insofern, als sie ein Molekulargewicht haben, bei dem wachsartige Produkte mit anderen Verfahren nicht erhältlich sind.
  • Obwohl die nicht emulgierbaren, hochschmelzenden, synthetischen Polypropylenwachse für viele Anwendungszwecke äußerst wertvoll sind, wie für viele Wachsrezepturen, Schutzüberzüge, Firnisse u. dgl., ist es für viele Zwecke wünschenswert, ein leicht emulgierbares, hochschmelzendes, synthetisches Wachs mit guten Fließeigenschaften der Schmelze zur Verfügung zu haben. Dies trifft insbesondere dort zu, wo in Wachsrezepturen Verschnitte von zwei oder mehreren synthetischen oder natürlich vorkommenden Wachsen mit oder ohne Zusatz anderer Mischungskomponenten verwendet werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man hochschmelzende synthetische, leicht emulgierbare Wachse dadurch herstellen kann, daß man ein nicht emulgierbares Polypropylenwachs mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 1000 bis 8000, einer Dichte von mindestens etwa 0,90, einem Erweichungspwnkt von mindestens 1300 C und einer Säurezahl von praktisch Null so lange einer Behandlung mit gasförmigem Sauerstoff oder Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen gasförmigen Sauerstoff entwickeln, bei Temperaturen von 100 bis 2000 C, gegebenenfalls in Gegenwart eines organischen Peroxydkatalysators, unterwirft, bis die Säurezahl einen Betrag von 2 bis 20, vorzugsweise von 5 bis 20, erreicht hat.
  • Die Verfahrensprodukte sind mit den üblichen, natürlich vorkommenden und synthetischen Wachsen des Handels verträglich. Sie haben Kugel- und Ringerweichungspunkte von mindestens 1300 C (nach ASTM 36-26) und ergeben, in Emulsionsform aufgebracht, harte, glatte und glänzende Filme.
  • Zur Herstellung der emulgierbaren Wachse gemäß der Erfindung werden Polypropylenwachse verwendet, wie man sie nach dem geschilderten Vorschlag erhält.
  • Obwohl die Schmelzviskosität der erfindungsgemäß erhaltenen Wachse nicht so niedrig ist wie die Schmelzviskositäten der nicht emulgierbaren Polypropylenwachse, aus denen sie erhalten wurden, so liegt sie doch in einem mittleren Bereich, so daß die erfindungsgemäß hergestellten Produkte leicht für Schmelzprozesse verwendet werden können. Ihre leichte Emulgierbarkeit macht die Schmelzviskosität im übrigen weniger bedeutsam, da die Produkte gewöhnlich in Form einer Emulsion und nicht in Form einer Schmelze verwendet werden.
  • Die Herstellung von wachsartigen Produkten durch Behandlung von Äthylenpolymerisaten mit Sauerstoff bei erhöhter Temperatur ist bekannt. Die nach diesem bekannten Vorschlag oxydierten Äthylenpolymerisate weisen jedoch sehr hohe Schmelzviskositäten auf und sind deshalb im Gegensatz zu den erfindungsgemäß hergestellten Polypropylenwachsen nicht zum Herstellen von Beschichtungen durch Auspressen unter Druck geeignet. Auch andere physikalische Eigenschaften, insbesondere die Schmelzpunkte und die Penetrometerhärte der erfindungsgemäß hergestellten Wachse sind für deren Verwendung und Verarbeitung günstiger als diejenigen der erwähnten oxydierten Äthylenpolymeris ate.
  • Die Umsetzung mit Sauerstoff erfolgt bei Temperaturen von 100 bis 2000 C, indem man entweder Luft in das nicht emulgierbare Wachs in seiner flüssigen Form (Schmelze oder Lösung in geeignetem Lösungsmittel) einleitet oder indem man eine Verbindung, die unter den Reaktionsbedingungen gasförmigen Sauerstoff entwickelt, z. B. Wasserstoffperoxyd, zur Reaktionsmischung zufügt. Wenn man die Reaktion in Gegenwart von Sauerstoff in Abwesenheit von Katalysatoren vornimmt, so verläuft sie verhältnismäßig langsam und erfordert eine ziemlich lange Induktionsperiode. Es ist infolgedessen erwünscht, die Oxydationsreaktion in Gegenwart eines organischen Peroxydkatalysators vorzunehmen, der die Reaktionsdauer stark herabsetzt. In vielen Fällen ist es erwünscht, außerdem in Gegenwart eines Alkalicarbonates zu arbeiten, da sich gezeigt hat, daß Alkalicarbonate die Härte der erhaltenen emulgierbaren Produkte vergrößern und auch die Umsetzung der nicht emulgierbaren Wachse zu der emulgierbaren Form erleichtern. Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Alkalicarbonaten besteht darin, daß Wachse mit einer Säurezahl im Bereich von 2 bis 5 leicht emulgierbar sind, wogegen bei Abwesenheit von Alkalicarbonaten der Säurezahlwert zum Zwecke leichter Emulgierbarkeit vorzugsweise im Bereich von 5 bis 20 liegt.
  • Zur Einführung des Sauerstoffs muß der Ausgangsstoff flüssig oder in einem Lösungsmittel gelöst vorliegen. Geeignete Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe, da die nicht emulgierbaren Polypropylenwachse in den meisten der üblichen aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel löslich sind. Verwendet man die Lösung eines nicht emulgierbaren Polypropylenwachses, so sind Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Wachses vollkommen ausreichend, sofern sie über 1000 C liegen. Ge wöhnlich ist es jedoch zweckmäßiger, das Verfahren mit nicht emulgierbarem Polypropylenwachs in geschmolzenem und nicht in gelöstem Zustand vorzunehmen. In diesem Fall wird die Reaktion bei Temperaturen zwischen dem Schmelzpunkt des Polypropylenwachses und 2000 C vorgenommen. In jedem Falle wird Sauerstoff in einfacher Weise in das flüssige Reaktionssystem eingeführt, indem man einfach Luft in die Reaktionsmischung einbläst, obwohl der Sauerstoff auch durch andere Methoden, wie z. B. durch Zugabe von Wasserstoffperoxyd oder anderen Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen gasförmigen Sauerstoff entwickeln, eingeführt werden kann.
  • Nach Wunsch kann die Oxydationsreaktion auch in Gegenwart von anderen Wachsen, wie Paraffinwachs, Polyäthylenwachs, Carnaubawachs oder ähn- üblichen, natürlich vorkommenden oder synthetischen Wachsen, erfolgen, was zweckmäßig sein kann, um die Härteeigenschaften der erhaltenen emulgierbaren Wachsmischung zu kontrollieren bzw. abzuwandeln.
  • Die Gegenwart solcher anderer Wachse in der Reaktionsmischung berührt den Reaktionsverlauf nicht, und es ist daher durchaus möglich, emulgierbare Wachsverschnitte in einem einzigen Verfahrens schritt herzustellen, an Stelle daß man zuerst das emulgierbare Wachs herstellt und es dann mit solchen anderen Wachsen verschneidet.
  • Wie erwähnt, wird der Ablauf der Reaktion durch die Gegenwart eines Peroxydkatalysators erleichtert, z. B. durch Wasserstoffperoxyd oder Cumolhydroperoxyd, Di-tert.-butylperoxyd, Benzoylperoxyd oder andere organische Peroxydkatalysatoren, wie sie üblicherweise in der Polymerisationstechnik verwendet werden. Die Natur des Peroxydkatalysators ist nicht kritisch. In ähnlicher Weise ist auch die Menge des verwendeten Katalysators kein kritischer Faktor, obwohl Konzentrationen von ungefähr 0,1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des nicht emulgierbaren Polypropylenwachses, zur Erzielung optimaler Ergebnisse gewöhnlich angewandt werden.
  • Auch höhere Konzentrationen, wie bis zu 50/0 oder mehr, können ohne nachteilige Einflüsse verwendet werden. Die Verwendung solcher höherer Konzentrationen fördert die Reaktion nicht wesentlich und wird daher aus ökonomischen Gründen nicht bevorzugt.
  • In manchen Fällen ist es auch erwünscht, die Oxydation in Gegenwart einer katalytischen Menge eines Alkalicarbonates vorzunehmen. Vorzugsweise - aus ökonomischen Gründen - wird Natriumcarbonat verwendet, aber andere Alkalicarbonate, wie Kaliumcarbonat und Lithiumcarbonat, können wahlweise mit ausgezeichneten Ergebnissen verwendet werden.
  • Die Gegenwart des Carbonats in der Reaktionsmischung hat zweifache Wirkung insofern, als das Carbonat erstens die Härte des Reaktionsproduktes vergrößert und außerdem seine Emulgierkennwerte verbessert. Ein in Gegenwart eines Alkalicarbonats hergestelltes Wachs ist also besser emulgierbar bei einer gegebenen Säurezahl als ein in Abwesenheit von Alkalicarbonat hergestelltes Wachs. Wie bei dem Peroxydkatalysator ist auch die Konzentration des Alkalicarbonats nicht kritisch, und Konzentrationen von 0,1 bis ungefähr 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des umgesetzten Wachses, werden gewöhnlich eingesetzt, obwohl höhere oder niedere Konzentrationen nach Wunsch verwendet werden können, je nach den gewünschten Kennwerten des Endproduktes.
  • Die Reaktionsdauer hängt von einer Reihe variabler Faktoren ab, liegt jedoch im allgemeinen zwischen 1 und 14 Stunden. Die Reaktionsdauer wird durch die Eigenschaften des umgesetzten, nicht emulgierbaren Polypropylenwachses, ferner durch die Temperatur, die Gegenwart oder Abwesenheit von Katalysatoren, die Konzentration solcher Katalysatoren und ähnliche variable Faktoren bestimmt. Die tatsächlich angewandte Reaktionsdauer wird im allgemeinen durch die für das Endprodukt gewünschte Säurezahl bestimmt, und die Oxydation wird fortgesetzt, bis das erhaltene Produkt eine Säurezahl im Bereich von 2 bis 20 und vorzugsweise im Bereich von 5 bis 20 hat.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen synthetischen Wachse sind durch mittlere Schmelzviskositäten, durchschnittliche Molekulargewichte im Bereich von 1000 bis 8000, Säurezahlen von 2 bis 20, Kugel- und Ringerweichungspunkten von mindestens 1300 C und Durchdringungshärtewerte (ASTM D 5-52) in der Größenordnung von 5 bis 15 bei 250 g Belastung für 5 Sekunden gekennzeichnet. Die Härte der Verfahrensprodukte kann im Anschluß an die Oxydation durch Erhitzen unter Vakuum variiert werden, wodurch nicht nur die Härte des Gemisches verbessert, sondern auch niedrigsiedende Produkte, die einen Geruch verursachen können, entfernt werden. Wahlweise können ähnliche Verbesserungen auch durch Extraktion des Wachsproduktes mit Lösungsmitteln, wie Methanol, Äthanol, Hexan, Heptan oder Mischungen solcher Lösungsmittel, erzielt werden. Wie oben erwähnt, werden verbesserte Härtewerte erhalten, indem man die Oxydation in Gegenwart von Alkalicarbonaten ausführt. Oft ist es erwünscht, das geschmolzene Reaktionsprodukt in heftig durchrührtes Methanol oder ähnliche Nichtlösemittel für das Wachs zu gießen, wodurch das Produkt in Form eines Pulvers erhalten wird und niedrigsiedende Produkte ebenfalls entfernt werden.
  • Beispiel 1 200 Gewichtsteile kristallines PolypropyIenwachs) das durch Erhitzen von hochkristallinem Polypropylen bei Temperaturen von 350 bis 4500 C gemäß dem eingangs geschilderten Vorschlag erhalten wurde, werden in einem Reaktionsgefäß, das mit einer Rührvorrichtung und einer Vorrichtung zur Einführung von Luftblasen in die Schmelze versehen ist, geschmolzen. Nachdem das nicht emulgierbare Wachs geschmolzen ist, werden 2 Gewichtsteile Di-tert.-butylperoxyd zugefügt und während 2 Stunden in die Schmelze Luft mit einer Geschwindigkeit von 340 Volumteilen pro Minute eingeblasen, wobei die Reaktionsmischung bei 1600 C gehalten wird. Entwickelte Gase werden vom oberen Ende des Reaktionsgefäßes durch eine Wasserkühlanlage in eine Vorlage mit 7,5 cm Wasser über der Austrittsöffnung geleitet, wodurch ein geringer Überdruck in dem Reaktionsgefäß aufrechterhalten wird. Die Rührvorrichtung wird während der Reaktion in heftiger Bewegung gehalten, um ein gründliches Durchmischen der Luft mit der Wachsschmelze zu gewährleisten.
  • Das erhaltene Wachsprodukt wird dann noch in geschmolzenem Zustand unter heftigem Rühren in 500 Volumteile Methanol gegossen und liefert so 185 Gewichtsteile emulgierbares Wachs in Form eines Pulvers. Dieses Produkt hat eine Säurezahl von 9 und ein Molekulargewicht von 2400. Es ist leicht zu einer transparenten Wachsemulsion emulgierbar, die ohne Reiben oder Polieren einen hohen Glanz ergibt.
  • *) Molekulargewicht 4000, Dichte 0,91, Kugel- und Ring erweichungspunkt 1600 C, Säurezahl 0,03.
  • Beispiel 2 Man wiederholt das im vorstehenden Beispiel beschriebene Verfahren mit der Ausnahme, daß 2 Gewichtsteile wasserfreies Natriumcarbonat zusammen mit dem Peroxydkatalysator zugefügt werden. Die Reaktion wird 12 Stunden lang bei 1800 C ausgeführt. Das erhaltene Wachsprodukt hat eine Säurezahl von 5,5 und ein Molekulargewicht von 3000.
  • Obwohl die Säurezahl des Produktes beträchtlich niederer als die des nach dem vorhergehenden Bei- spiel erhaltenen Produktes ist, läßt sich auch dieses Produkt sehr leicht emulgieren und gibt überzüge von hohem Glanz, ohne daß Reiben oder Polieren erforderlich ist. Beide Produkte weisen Erweichungspunkte von über 1300 C auf, und das Produkt nach Beispiel 2, bei dem das Alkalicarbonat verwendet wird zeigt besonders gute Härte, so daß daraus hergestellte Filme außergewöhnlich gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Abschleifen und Abreiben zeigen.
  • Beispiel 3 Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einfacher Weise unter Verwendung von Mischungen des kristallinen, nicht emulgierbaren Polypropylenwachses) mit anderen Wachsen, die gewöhnlich für Modifizie rung der Kennwerte von Rezepturen verwendet werden, ausgeführt werden. Es werden z. B. 140 Gewichtsteile von nicht emulgierbarem Polypropylenwachs mit einem Durchschnittsmolekulargewicht von ungefähr 4000 und einer Dichte von ungefähr 0,91 mit 60 Gewichtsteilen Paraffinwachs gemischt und zum Schmelzen auf 1600 C erhitzt. Es wird Di-tert.-butylperoxyd in einer Konzentration von 1°/o, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wachse, zugefügt und die Mischung 2 Stunden lang unter Durchblasen von Luft durch die Schmelze auf 1600 C erhitzt. Die erhaltene Wachsmischung hat eine Säurezahl von 7,4 und ein Molekulargewicht von 2200. Auch dieser Verschnitt ist leicht emulgierbar und stellt ein ausgezeichnetes Beschichtungsmaterial dar.
  • *) Siehe Beispiel 1.
  • Beispiel 4 In ähnlicher Weise wird ein Verschnitt von 160 Gewichtsteilen kristallinen, nicht emulgierbaren Polypropylenwachses) und 40 Gewichtsteilen von emulgierbarem Polyäthylenwachs hergestellt. Es wird das Verfahren nach Beispiel 1 einschließlich des Peroxydkatalysators angewendet, und das erhaltene Wachs hat eine Säurezahl von 6 und ein Molekulargewicht von 3200.
  • **) Molekulargewicht 8300, Dichte 0,90, Kugel- und Ringerweichungspunkt 1520 C, Säurezahl 0,0.
  • Beispiel 5 Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise mit Wachs in geschmolzener Form ausgeführt wird, kann es auch in einem Lösungsmittelmedium bei etwas tieferen Temperaturen durchgeführt werden. So werden z. B. 200 Gewichtsteile kristallines Polypropylenwachs) mit einem Molekulargewicht von 4000 und einer Säurezahl von praktisch Null in 50 Volumteilen Nitrobenzol gelöst und das Wachs durch 6 Stunden langes Einblasen von Luft in die Lösung bei 1400 C oxydiert. Das erhaltene wachsartige Produkt hat eine Säurezahl von 5,7 und ein Molekulargewicht von 3500 und ist leicht zu transparenten Wachsemulsionen emulgierbar, die in ähnlicher Weise hochglänzende Überzüge ergeben, die kein Polieren oder Reiben erfordern.
  • Die Eigenschaften synthetischer Wachse, die gemäß der Erfindung hergestellt werden, sind in folgender Tabelle zusammengefaßt und mit den entsprechenden Eigenschaften anderer Wachse verglichen.
  • *) Dichte 0,89, Kugel- und Ringerweichungspunkt 1370 C.
  • In der Tabelle sind die erfindungsgemäß hergestellten Wachse als oxydiertes Polypropylenwachs bezeichnet; diese Produkte sind nach dem erfindungsgemäßen Oxydationsverfahren unter Verwendung einer katalytischen Mischung von organischen Peroxyden und Natriumcarbonat hergestellt. Wie aus der Tabelle ersichtlich, ist die Säurezahl der Wachsprodukte nur 2, die Produkte sind jedoch leicht emulgierbar.
    Erweichungs- Durchdringungshärte
    Wachs punkt, Schmelze ASTM D 5-52 Säurezahl
    c viskosität
    ASTM D 36-26 100 g/50 Sek. zu 250 g/5 Sek.
    Emulgierbares Polyäthylenwachs *) 103 hoch 0 bis 1 5,5 10
    Nicht emulgierbares Polyäthylenwachs *: ) . . 105 hoch 0 bis 1 7,5 0
    Carnaubawachs . . 85 niedrig 0 6 10,6
    Nicht emulgierbares Polypropylenwachs ... 140 niedrig 0 1,5 0
    Nicht emulgierbares Polypropylenwachs . . 164 niedrig 0 1,0 0
    Oxydiertes Polypropylenwachs . 139 mittel - 12 2
    Oxydiertes Polypropylenwachs . . . 141 mittel - 9 2
    *) Erweichungspunkt 1020 C, spezifische Dichte 0,935, Molekulargewicht etwa 2500, Viskosität 1 500 bis 1900 cP bei 1210 C, Verseifungszahl 24 bis 25. b;) Erweichungspunkt 1060 C, Dichte 0,925, Molekulargewicht etwa 2500, Viskosität 2200 bis 2700cP bei etwa 1210 C (»Handbook of Material Trade Names« von Zimmerman und Mitarbeitern, Ergänzung II der Ausgabe 1953).
  • DieVerfahrensprodukte sind brauchbar für Wachs rezepturen und Schutzüberzüge, sowohl allein als auch in Verschnitten mit anderen synthetischen und natürlich vorkommenden Wachsen. Sie haben viel höhere Erweichungspunkte als Carnaubawachs oder emulgierbare Polyäthylenwachse, die die höchsten Schmelzpunkte der bisher im Handel verfügbaren emulgierbaren Wachse aufweisen. Außerdem macht die mittlere Schmelzviskosität der erfindungsgemäß herstellbaren Wachse diese leicht zur Verwendung in Beschichtungsverfahren aus der Schmelze brauchbar und ebenso zum Verschneiden mit natürlichen, mineralischen und synthetischen Wachsen oder anderen Stoffen, die gewöhnlich in Wachsrezepturen verwendet werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Produkten durch Behandlung von Polyolefinen mit Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man ein nicht emulgierbares Polypropylenwachs mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 1000 bis 8000, einer Dichte von mindestens etwa 0,90, einem Erweichungspunkt von mindestens 1300 C und einer Säurezahl von praktisch Null so lange einer Behandlung mit gasförmigem Sauerstoff oder Verbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen gasförmigen Sauerstoff entwickeln, bei Temperaturen von 100 bis 2000 C, gegebenenfalls in Gegenwart eines organischen Peroxydkatalysators, eines Alkalicarbonats und eines anderen Wachses, unterwirft, bis die Säurezahl einen Betrag von 2 bis 20, vorzugsweise von 5 bis 20, erreicht hat.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sauerstoffbehandlung bei einer Temperatur durchführt, die oberhalb des Schmelzpunktes des als Ausgangsstoff verwendeten Wachses, jedoch nicht über 2000 C, liegt.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Sauerstoff in Form von Luft in den in flüssigem Zustand vorliegenden Ausgangsstoff einführt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß man als Katalysator Di-tert.-butylperoxyd verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Natriumcarbonat zusetzt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 818427.
DEE15283A 1957-02-11 1958-01-28 Verfahren zur Herstellung von wachsartigen Produkten durch Behandlung von Polyolefinen mit Sauerstoff Pending DE1113821B (de)

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