DE1113666B - Wirbelbetttrocknungsverfahren fuer kristallwasserhaltige Metallsalze - Google Patents
Wirbelbetttrocknungsverfahren fuer kristallwasserhaltige MetallsalzeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D5/00—Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D5/18—Dehydration
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B3/00—Drying solid materials or objects by processes involving the application of heat
- F26B3/02—Drying solid materials or objects by processes involving the application of heat by convection, i.e. heat being conveyed from a heat source to the materials or objects to be dried by a gas or vapour, e.g. air
- F26B3/06—Drying solid materials or objects by processes involving the application of heat by convection, i.e. heat being conveyed from a heat source to the materials or objects to be dried by a gas or vapour, e.g. air the gas or vapour flowing through the materials or objects to be dried
- F26B3/08—Drying solid materials or objects by processes involving the application of heat by convection, i.e. heat being conveyed from a heat source to the materials or objects to be dried by a gas or vapour, e.g. air the gas or vapour flowing through the materials or objects to be dried so as to loosen them, e.g. to form a fluidised bed
Description
- Wirbelbetttrocknungsverfahren für kristallwasserhaltige Metallsalze Die Erfindung betrifft ein Wirbelbetttrocknungsverfahren, bei dem die Trocknungsgase mit einer Temperatur von etwa 900 bis 1200° C dem Wirbelbett zugeführt werden, die Temperatur des Wirbelbettes auf etwa 100 bis 120° C eingestellt wird und der aus dem Abgas abgeschiedene Staub dem zu entwässernden Stoff zugemischt wird.
- Ein diesem Verfahren technisch analoges ist für die Trocknung von Kohle bekannt.
- Das Entwässern von kristallwasserhaltigen Metallsalzen oder sich beim Entwässern ähnlich verhaltenden Stoffen, das durch indirekte oder direkte Erhitzung in den verschiedensten Vorrichtungen, wie Trommeln, Drehöfen, Schachtöfen u. dgl., durchgeführt wird, wird meistens durch die Bildung von mehr oder weniger großen Klumpen sehr erschwert. Unzureichende Entwässerung im Innern dieser Klumpen und Überhitzung ihrer Außenseite sind oft die Folge.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, vorstehend beschriebene Stoffe zu trocknen und gleichzeitig zu granulieren, so daß diese Nachteile vermieden werden können. Bei der erwähnten Kohletrocknung liegt diese Aufgabe nicht vor. Eine Granulierung tritt dort nicht ein und ist auch auch nicht erforderlich.
- Zur Lösung der genannten Aufgabe wird erfindungsgemäß" das eingangs beschriebene Verfahren zum Entwässern und gleichzeitigen Granulieren von kristallwasserhaltigen Metallsalzen oder sich beim Entwässern ähnlich verhaltenden Stoffen verwendet.
- In der Abbildung ist als Beispiel schematisch eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens wiedergegeben. Eine Brennkammerl mit Brennern2, einem Aschenaustrag 3, einem Druckmesser 4 und einem Thermoelement 5 liegt unter dem Wirbelofen 6. Dieser hat einen Rost 7, ein Thermoelement 15, eine Austragsvorrichtung 8 und ist durch eine Abgasleitung 9 mit dem Druckmesser 4 mit einem Entstauber 10 verbunden. Der abgeschiedene Staub wird über die Dosiervorrichtung 11 dem Mischer und Beschicker 12 zugeführt, in den ebenfalls das aus dem Vorratsgefäß 13 kommende Feuchtgut fällt. Von dort wird das Gemisch von Flugstaub und Feuchtgut in den Wirbelofen eingetragen. Aus dem Entstauber 10 wird das Abgas durch Stutzen 14 abgeführt.
- Zur Ausübung des Verfahrens wird das Trocknungsgas, vornehmlich Luft, in der Brennkammer erhitzt, mit den Verbrennungsgasen aus Gas-, Öl-oder Kohlenstaubfeuerungen vermischt und durch die COffnungen im Boden des Wirbelofens hochgedrückt. Die Temperatur des Heißgasgemisches wird so hoch getrieben, wie es das Material des Wirbelofenbodens zuläßt, bei metallischem Werkstoff bis etwa 900 bis 1000°C, bei keramischem bis etwa 1200°C. In das Wirbelbett wird kontinuierlich so viel Rohgut eingetragen, daß sich durch die spontane Verdampfung des Wassers die Temperatur im Wirbelbett auf etwa 100 bis 120° C einstellt. Mit dieser niedrigen Temperatur verläßt das Abgas mit Wasserdampf und Staub den Wirbelofen. In dieser Weise wird eine extrem hohe Ausnutzung der aufgewendeten Wärme erzielt und gleichzeitig die Entwässerung mit der geringstmöglichen Gasmenge durchgeführt, so daß Kornabrieb und mitgeführte Staubmenge Minimalwerte erreichen. Aus dem Abgas wird der Flugstaub mit etwa 100 bis 120° C in einem der üblichen Staubabscheider abgeschieden, wobei die Temperatur des Abgases kurz oberhalb des Taupunktes liegt. Der Staub aus dem Staubabscheider wird mit dem Rohgut in einem Mischer und Beschicker, vorteilhaft in einer sich selbst reinigenden Doppelschnecke, die mit einem Wärmetauscher zum Kühlen oder Heizen ausgerüstet sein kann, innig gemischt. Durch die Zumischung von 100 bis 120° C heißem Flugstaub zu dem Rohgut wird die Granulierung des in den Wirbelofen einzutragenden Rohgutes erzielt und so eine Klumpenbildung und Ballung des Rohgutes im Wirbelofen vermieden. Je nach Art des zu verarbeitenden Gutes kann es erforderlich sein, neben dem Flugstaub auch Feingut einzuarbeiten, wozu beliebiger Staub, vorteilhaft aber feinteiliges oder pulverförmiges Endprodukt verwendet wird.
- Ein Vorteil ist auch, daß der gesamte Flugstaub gebunden wird, bei feuchtem Gut durch Verkleben, bei niedrigschmelzenden Salzen durch Anbacken nach lokalem Schmelzen der nächstliegenden Kristalle. Dadurch wird ein einheitliches gleichmäßig gekörntes Endprodukt erhalten.
- Beispiel 1 In einem zylindrischen Wirbelofen von 5 m2 Querschnitt mit einem feingelochten Rost aus zunderbeständigem Metall befinden sich 2500 bis 3500 kg trockenes Eisensulfatmonohydrat, das durch einen in der vorgeschalteten Brennkammer mit direkter Ölflamme auf 900 bis 950° C erhitzten Luftstrom in lebhafter Wirbelbewegung gehalten wird. Mittels einer Doppelschnecke wird fortlaufend ein homogenisiertes Gemisch von stündlich 6000 kg Eisenvitriol (mit 300 kg anhaftender Feuchte und 2600 kg Kristallwasser) und etwa 1000 kg Monohydrat-Flugstaub (etwa 100° C warm) in den Ofen eingetragen. Die mit dem Gasstrom eingebrachte kalorische Energie dient zur Verdampfung von stündlich 2500 kg Wasser aus dem Vitriol. Dadurch wird die Temperatur in der Wirbelschicht auf 100 bis 120° C gehalten. Der mit dieser Temperatur abziehende dampf- und staubbeladene Gasstrom wird in zwei wärmeisolierten Zyklonen entstaubt und der heiße Staub dem frischen Virtiol laufend beigemischt. Als Trockenprodukt entstehen stündlich 3500 kg Eisensulfatmonohydrat, das dauernd über ein Austragrohr mit regelbarem Schieberverschluß aus dem Ofen entnommen wird. Die Vitriolkristalle sind 0,1 bis 0,2 mm groß, das Trockengut dagegen, welches den gesamten Flugstaub gebunden enthält, besteht zu etwa 60 bis 701/o aus Körnern von 0,5 bis 4 mm Durchmesser.
- Beispiel 2 Die Gewinnung von wasserfreiem Natriumsulfat aus Glaubersalz erfolgt im technischen Maßstab in mehrstufigen Verfahren unter erheblichem apparativem Aufwand. Demgegenüber gewinnt man das Sulfat nach dem vorliegenden Verfahren in folgender einfacher Weise: Stündlich werden 600 kg Glaubersalz (mit 56 % Kristallwasser), homogen vermischt mit ewa 80 kg aus der Entstaubung zurückgeführtem Flugstaub, in einen Wirbelschichtofen von 0,5 m2 Rostfläche eingeführt, der mit ewa 250 kg wasserfreiem Sulfat gefüllt ist. Durch den Rost wird ein etwa 900° C heißer Gasstrom geblasen, der durch direkte Aufheizung von Luft durch eine Gasflamme in der Brennkammer erzeugt ist. Unter Verdampfung von 340 kg Wasser je Stunde entstehen 260 kg wasserfreies Sulfat, das über eine Schleuse partieweise aus dem Wirbelbett entfernt wird.
- Das Glaubersalz schmilzt bereits bei -1-33° C; deshalb gelingt es hier besonders gut, den etwa 100° C warmen Flugstaub durch teilweises Schmelzen der Salzkristalle in der Doppelschnecke mit dem Aufgabegut zu verbacken.
- In ähnlicher Weise, wie vorstehend gezeigt, lassen sich weitere kristallwasserhaltige Salze entwässern, wie Gips, Magäesiumchlorid und -sulfat, Camallit u. a. Dabei kann es zweckmäßig sein, den Wirbelprozeß bei höherer Temperatur zu führen, um niedrigere Hydrate völlig zu entwässern oder die Hauptmenge des Wassers bei 100 bis 120° C zu entfernen und das Gut dann in einem zweiten Wirbelbett oder in anderen Apparaten bei höherer Temperatur entsprechend den Wasserdampfdrücken restlos zu entwässern.
- Beispiel 3 Bei der großtechnischen Reinigung von Zinksalzlösungen fällt ein Schlamm von hohem Mangan- und Eisengehalt an, dessen Aufarbeitung bisher an der schwierigen Trocknung scheiterte. Bei den bekannten Trocknungsprozessen traten in den Öfen an Wänden und Transportorganen Verschmierungen und starke Krustenbildungen auf, während die Durchtrocknung der verklumpten Massen sehr ungleichmäßig wurde.
- Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt die Entwässerung glatt. In einen Wirbelofen von 0,5 m= Rostfläche werden stündlich etwa 1400 kg Mangan-Eisen-Schlamm (mit etwa 30 % Wassergehalt) unter homogener Vermischung mit etwa 300 kg rückgeführtem warmem Flugstaub mittels einer Doppelschnecke eingetragen. Die Füllung des Wirbelbettes besteht aus etwa 400 kg körnigem Trockengut, das entsprechend der laufend zugeführten Menge über eine Austragsvorrichtung ausgeschleust wird. Die Heizung der Trockenluft auf 900 bis 1100° C erfolgt in der Brennkammer direkt mit Öl oder Kohlenstaub.
- In entsprechender Weise lassen sich andere nasse Stoffe in vergleichsweise kleinen Wirbelanlagen einfach und wirtschaftlich entwässern, z. B. die großen Schlammengen aus den Bauxitaufschlüssen, der Gipsschlamm aus der Flußsäurefabrikation und viele Produkte aus den großtechnischen Flotationsverfahren.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Wirbelbetttrocknungsverfahren, bei dem die Trocknungsgase mit einer Temperatur von etwa 900 bis 1200° C dem Wirbelbett zugeführt werden, die Temperatur des Wirbelbettes auf etwa 100 bis l.20° C eingestellt wird und der aus dem Abgas abgeschiedene Staub dem zu entwässernden Stoff zugemischt wird, dadurch gekennzeich- net, daß dieses Verfahren zum Entwässern und Granulieren von kristallwasserhaltigen Metallsalzen oder sich beim Entwässern ähnlich verhaltenden Stoffen verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 290 840, 266 014, 365 775, 681112, 928 697; USA: Patentschriften Nr. 2 465 410, 2 586 818, 2638684.
Priority Applications (1)
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DEF19765A DE1113666B (de) | 1956-03-10 | 1956-03-10 | Wirbelbetttrocknungsverfahren fuer kristallwasserhaltige Metallsalze |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1113666B true DE1113666B (de) | 1961-09-07 |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1113666B (de) |
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- 1956-03-10 DE DEF19765A patent/DE1113666B/de active Pending
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