DE1113646B

DE1113646B - Blockierregler fuer hydraulische Bremsbetaetigungsanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE1113646B
Application number: DER19967A
Authority: DE
Inventors: Rene Lucien
Original assignee: RECH ETUDES PROD; Recherches Etudes Production REP SARL
Current assignee: RECH ETUDES PROD; Recherches Etudes Production REP SARL
Priority date: 1955-12-02
Filing date: 1956-11-08
Publication date: 1961-09-07

Description

Blockierregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf einen Blockierregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit einer durch ein Drehverzögerungsmeßgerät gesteuerten Vorrichtung, die beim überschreiten einef bestimmten Drehverzögerung (des Schaltwertes) des Fahrzeugrades eine weitere Drucksteigerung im Radbremszylinder verhindert und den Druck im Radbremszylinder so weit verringert, daß die Bremse gelöst wird.
Bei einer bekannten Ausführungsform erfolgt die Entbremsung nach Absperrung eines Radbremszylinders über ein Elektroventil durch Ableitung eines begrenzten Flüssigkeitsvolumens in einen Zylinder. Am Ende der Entbremsung wird dieser Zylinder in umgekehrter Richtung dadurch entleert, daß ihm ein Druckmittel aus einer besonderen Druckmittelquelle zugeführt wird. Dabei findet ein aus zwei Ventilen und einem Zylinder bestehendes System Anwendung, das die Brernsung auf den unter den jeweiligen Bedingungen möglichen Höchstwert stabilisiert. Diese bekannte Vorrichtung ist außerordentlich kompliziert. Mittel, die den Fahrer darauf aufmerksam machen, daß ein Rad blockiert, sind nicht vorgesehen.
Blockierregler nüt derartigen Mitteln sind zwar auch schon bekannt. Diese arbeiten in der Weise, daß beim Beginn des Gleitens eine zusätzliche Widerstandskraft auf das Bremspedal eingeleitet wird. Dadurch wird aber der Bremsdruck in allen Bremszylindem verringert.
Bei pneumatischen Bremsbetätigungsanlagen ist es schließlich bekannt, den Kolben des Brernszylinders beim Beginn des Gleitens im Bremslösesinn mit Druckluft zu beaufschlagen.
Nach der Erfindung wird nun eine wesentliche Verbesserung durch ein Ventil erzielt, durch das beim überschreiten des Schaltwertes Druckflüssigkeit in eine Kammer der zwischen dem Hauptzylinder und dem Radbremszylinder liegenden Vorrichtung eingelassen wird, wobei Mittel vorgesehen sind, die unter der Wirkung des Druckes in der Kammer den Druck im Radbremszylinder verringern und gleichzeitig den Druck in der von der Vorrichtung zum Hauptzylinder führenden Leitung erhöhen. Es wird dadurch erreicht, daß dem Fahrer durch die Druckerhöhung im Hauptzylinder ein Zeichen für das Ansprechen eines Blockierreglers gegeben wird, ohne daß eine Druckverringerung in allen Bremszylindern stattfindet.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist ein Zylinder mit darin beweglichen Kolben vorgesehen, der den Zylinder in zwei Kammern, teilt, deren eine mit dem Hauptzylinder und deren andere mit dem Radbremszylinder verbunden ist, wobei die zweite Kammer einen innenliegenden Hilfszylinder aufweist, in dem eine Verlängerung des Kolbens abgedichtet verschiebbar ist und der durch eine Leitung mit dem Ventil verbunden ist, welches dem Hiffszylinder Druckflüssigkeit zuführt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Hierbei steht der Hauptbremszyader 1 mit dem Reservebehälter 2 für Flüssigkeit in Verbindung. Der Kolben 3 ist im Zylinder 1 durch das Bremspedal bewegbar. Die Hauptleitung 4 leitet durch die Zweigleitungen Dl. D 21 D33 D4 die Flüssigkeit zu den Bremsen der vier Räder.
Da die Vorrichtung bei allen vier Rädern gleich ist, genügt die Beschreibung für ein Rad.
In die in den Bremszylinder F, einmündende Leitung D, ist ein Zylinder 5 mit darin bewegbarem Kolben 6 eingeschaltet. Normalerweise wird durch Niederdrücken des Bremspedals die Flüssigkeit durch die Leitungen Di bis D 4 gedrückt, wodurch der Kolben 6 unter Zusammendrückung der Feder 7 verschoben und der Bremszylinder Fi betätigt wird. Beim Zurücknehmen des Pedals entspannt sich die Feder 7 und schiebt den Kolben 6 zurück, bis die Bremse gelöst ist.
Der Zylinder 5 hat einen Innenzylinder 8, in den die Verlängerung 6a des Kolbens 6 eingepaßt ist. In den Boden des Zylinders 8 mündet eine Leitung 9, die ihn mit dem Ventil 10 verbindet, in das durch die Leitung 11 Flüssigkeit unter hohem Druck geleitet wird und das eine Rücklaufleitung 12 zum Sumpf hat. Das Ventil 10 hat drei Abteilungen, in die die Leitungen 9 bzw. 10 bzw. 11 einmünden. Die Trennwände bilden die Sitze für zwei Kugelventile 13 und 14, die durch die Stange 15 verbunden sind. Ein auf die Stange 15 wirkender Elektromagnet 16 gestattet, die Leitung9abwechselnd mitderDruckleitungllundmit der Rücklaufleitung 12 zum Sumpf zu verbinden. Der Elektromagnet wird betätigt durch den schematisch dargestellten Beschleunigungsmesser17, der, wenn durch das Bremsen die Winkelverzögerung des Rades einen bestimmten Wert (der höher liegt als der sich aus der normalen Verlangsamung des Fahrzeuges ergebende Wert) erreicht, den elektrischen Stromkreis des Elektromagneten 16 schließt. Die Erregung des Elektromagneten 16 öffnet das Ventil 13 und schließt das Ventil 14, wodurch die Leitung 9 unter hohen Druck gesetzt wird. Dadurch geht der Kolben 6, unterstützt von der Feder 7, zurück, die Flüssigkeit in der Leitung Di wird zusammengedrückt, wodurch der Hauptzylinderkolben 3 gegen die durch den Fahrer ausgeübte Kraft zurückgeht. Der Fahrer wird dadurch gewahr, daß der Blockierregler in Tätigkeit getreten ist. Gleichzeitig wird der Druck im Bremszylinder Fi verringert.
Es ist vorgesehen, den Kolben 6 mit einem an sich bekannten Ventil 18 zu versehen, das durch eine Feder 19 auf seinen Sitz gezogen wird. Dieses Ventil spielt eine doppelte Rolle. Es gestattet bei durch Erbitzung verursachten Überdruck den Flüssigkeitsdurchgang durch den Kolben 6 von rechts nach links. Wenn andererseits der durch den vollständigen Hub des Kolbens 6 geförderte Zylinderinhalt nicht ausreicht, um die Bremsung sicherzustellen - was bei schlechter Entlüftung oder einem Leck im Radbremszylinder Fi der Fall sein kann -, stößt der Fortsatz des Ventils 18 gegen den Innenzylinder 8, so daß das Ventil 18 öffnet. Dadurch ist unter dem Druck des Hauptbremszylinders 3 ein direkter Durchlaß für die vom Hauptzylinder 1 bis zum Radbremszylinder F, strömende Bremsflüssigkeit geöffnet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Blockierregler für hydraulische Bremsbetätigungsanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit einer durch ein Drehverzögerungsmeßgerät gesteuerten Vorrichtung, die beim Überschreiten einer bestimmten Drehverzögerung (des Schaltwertes) des Fahrzeugrades eine weitere Drucksteigerung im Radbremszylinder verhindert und den Druck im Radbremszylinder so weit verringert, daß die Bremse gelöstwird, gekennzeichnet durch ein Ventil (10), durch das beim überschreiten des Schaltwertes Druckflüssigkeit in eine Kammer (8) der zwischen dem Hauptzylinder (1) und dem Radbremszylinder (F,) liegenden Vorrichtung (5) eingelassen wird, und durch Mittel, die unter der Wirkung des Druckes in der Kammer (8) den Druck im Radbremszylinder verringern und gleichzeitig den Druck in der von der Vorrichtung (5) zum Hauptzylinder (1) führenden Leitung erhöhen.
2. Blockierregler nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zylinder (5) mit darin beweglichem Kolben (6), der den Zylinder in zwei Kammern teilt, deren eine mit dem Hauptzylinder (1) und deren andere mit dem Radbremszylinder (F,) verbunden ist, wobei die zweite Kammer einen innenliegenden Hilfszylinder (8) aufweist, in dem eine Verlängerung (6 a) des Kolbens (6) abgedichtet verschiebbar ist und der durch eine Leitung (9) mit dem Ventil (10) verbunden ist, welches dem Hilfszylinder Druckflüssigkeit zuführt. 3. Blockierregler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) mit einem Ventil (18) versehen ist, das die zwei Kammern des Zylinders (5) bei Überdruck in der mit dem Radbremszylinder (F,) verbundenen Kammer miteinander verbindet. 4. Blockierregler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (18) einen Ventilstößel (19) hat, der am Ende des Hubes des Kolbens (6) auf einen Anschlag (8) im Zylinder (5) trifft und dabei das Ventil (18) öffnet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 669 586, 759 521; französische Patentschrift Nr. 1046 437; belgische Patentschrift Nr. 510 985; USA.-Patentschriften Nr. 2 132 914, 2 531043.