DE1052837B

DE1052837B - Zweikreisbremsventil, insbesondere fuer Druckluftbremsanlagen in Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE1052837B
Application number: DEG15546A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Schneider; Heinz Nicolay
Original assignee: Graubremse GmbH
Current assignee: Graubremse GmbH
Priority date: 1954-10-08
Filing date: 1954-10-08
Publication date: 1959-03-12

Description

Zweikreisbremsventil, insbesondere für Druckluftbremsanlagen in Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft ein durch eine Trittplatte zu betätigendes Zweikreisbremsventil, insbesondere für Druckluftbremsanlagen in Kraftfahrzeugen, bei dem die der Regelung des Bremsdruckes dienenden Kolben sowie die Ein- und Aüslaßventile für die Bremsluft in Betätigungsrichtung hintereinander angeordnet sind.
Die bisher bekannten Bremsventile dieser Art haben den Mangel, daß nach dem Aufsteuern des ersten Ventils das zweite Ventil erst dann aufgesteuert werden kann, wenn sich im ersten Ventil ein bestimmter Druck aufgebaut hat. Dies hat zur Folge, daß der mit dem ersten Ventil zusammenarbeitende erste Bremskreis Luft erhält und in Tätigkeit tritt, während der zweite dem zweiten Ventil zugeordnete Bremskreis noch gar nicht arbeitet. Dadurch wird die Gesamtwirkung beider Bremskreise beeinträchtigt.
Dieser Mangel wird dadurch behoben, daß erfindungsgemäß jedem Bremskreis ein Stufungskolben zugeordnet ist, die Stufungskolben beider Bremskreise gemeinsam über eine durch die Trittplatte betätigte Spindel je über eine gesonderte Stufungsfeder belastet und auf der Gegenseite durch das in den zugehörigem Bremskreis eingesteuerte Druckmittel beaufschlagt werden und daß schließlich die Stufungskolben in bekannter Weise bei Bewegung unter dem Einfluß der über die Spindel und die Federn wirkenden Kräfte die Auslaßventile schließen und die Einlaßventile öffnen.
Zweckmäßig ist jedem Stufungskolben ein vom Druckmittel beaufschlagter, den Ein- und Auslaß steuernder Doppelventilkörper zugeordnet, wobei das dem ersten Stufungskolben zugeordnete Einlaßventil einen größeren Durchlaßquerschnitt aufweist als das dem zweiten Stufungskolben zugeordnete Einlaßventil, so daß das letztere vor dem ersten öffnet und dadurch eine Voreilung in der Bremswirkung des zugeordneten zweiten Kreises bewirkt wird.
Es ist vorteilhaft, den beiden Vorratsluftkammern je einen gesonderten Vorratsluftbehälter zuzuordnen und diese über Rückschlagventile abzusichern.
Schließlich läßt sich, die dem oberen Stufungskolben zugeordnete Stufungsfeder über einen auf der Spindel verschiebbaren und feststellbaren Bund in ihrer Spannung einstellen. Dadurch kann man die vorher beschriebene Voreilung regulieren. Selbstverständlich kann die genannte Stufungsfeder so vorgespannt werden, daß, falls es erforderlich ist, die Einlaßventile beider Kreise gleichzeitig geöffnet werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Bremsventils nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch im Schnitt dargestellt.
Im Gehäuse 1 sind der erste Stufungskolben 2 und unter diesem der zweite Stufungskolben 3 angeordnet. Beide Kolben werden durch die Trittplatte 4 über den Druckstift 5, die Spindel 6 und die Stufungsfedern 7 bzw. 8 betätigt. Das Bremsventil wird durch die Trennwand 9 in zwei Kammern unterteilt, und zwar für den in der Zeichnung oberen (ersten) und den unteren (zweiten) Bremskreis. Dem Stufungskolben 2 ist die Vorratsluftkammer 10 zugeordnet mit dem auf der Spindel 6 gleitenden Doppelventilkörper 11. Dieser Doppelventilkörper dichtet einerseits den Auslaß 12 und andererseits den Einlaß 13 ab. Er hat außerdem zum Abdichten gegenüber der Spindel 6 eine Dichtlippe 14. Zum zweiten Stufungskolben 3 gehört die Vorratsluftkammer 15 mit dem Doppelventilkegel 16 üblicher Bauart, der einerseits den Auslaß 17 und andererseits den Einlaß 18 abdichtet. Der Einlaßquerschnitt 13 des ersten Kreises ist größer gehalten als der Einlaßquerschnitt 18. An Stelle eines festen Bundes 26 als obere Anlagefläche für die Stufungsfeder 7 kann auch eine Stellmutter vorgesehen werden, um die Vorspannung der Stufungsfeder 7 ändern zu können.
Zur Vermeidung von Schwingungen wird dem zweiten Stufungskolben 3 die Vorratsluft nach dem Öffnen des Einlasses 18 über eine Drosselbohrung 19 zugeleitet. Die Vorratsluftkammer 10 erhält Vorratsluft aus dem Behälter 20 mit dem vorgeschalteten Rückschlagventil 21, während die Vorratsluftkammer 15 die Vorratsluft aus dem Behälter 22 mit dem vorgeschalteten Rückschlagventil 23 erhält.
Über den Stutzen 24 wird der erste (obere) Bremskreis und über den Stutzen 25 der zweite (untere) Bremskreis mit gestufter Bremsluft beschickt.
Die Wirkungsweise des Bremsventils nach der Erfindung ist fälgende: Beim Niedertreten der Trittplatte 4 wird die Fußkraft über den Druckstift 5 auf die Spindel 6 übertragen. Die niedergehende Spindel 6 drückt erstens über den Bund 26 und die Stufungsfede:r 7 den Stuf ungskolben 2 und zweitens über den Federteller 27 und die Stufungsfeder 8 den zweiten Stufungskolben 3 nach unten. Dadurch werden die Auslässe 12 und 17 geschlossen. Nachfolgend öffnen sich die Einlässe 13 und 18, so daß Vorratsluft aus den Kammern 10 und 15 unter die Stufungskolben 2 und 3 sowie über die Stutzen 24 und 25 zu den beiden getrennten Bremskreisen gelangen kann.
Je nach aufgewendeter Fußkraft werden durch Ausgleich der auf die beiden Stufungskolben wirkenden Kräfte der Druckluft und der Stufungsfedern 7 und: 8 Bremsabschlußstellungen erreicht.
Die Zweikreissicherung ist hierbei wie folgt gegeben: Tritt beispielsweise im oberen Bremskreis eine Störung ein, entweder am Kolbensystem oder in der Zuleitung zur Kammer 10 bzw. zwischen Stutzen 24 und den Bremszylindern des ersten Bremskreises, so kann der untere Bremskreis aus dem durch das Rückschlagventi:l 23 abgesicherten Vorratsbehälter 22 ungehindert Bremsluft erhalten und den daran abgeschlossenen Bremszylindern zuführen. Umgekehrt bleibt der obere Bremskreis betriebsbereit bei Störungen im unteren Bremskreis.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Durch eine Trittplatte betätigtes Zweikreisbremsventil, insbesondere für Druckluftbremsanlagen in Kraftfahrzeugen, bei dem die der Regelung des Bremsdruckes dienenden Kolben sowie die Ein- und Auslaßventile für die Bremsluft in Betätigungsrichtung hintereinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Bremskreis ein Stufungskolben (2 bzw. 3) zugeordnet ist, daß die Stufungskolben gemeinsam über eine durch die Trittplatte (4) zu betätigende Spindel (6) je über eine gesonderte Stufungsfeder (7 bzw. 8) belastet und auf der Gegenseite durch das in den zugehörigen Bremskreis eingesteuerte Druckmittel beaufschlagt werden und daß die Stufungskolben in bekannter Weise bei Bewegung unter dem Einfluß der über die Spindel und die Federn wirkenden Kräfte die Auslaßventile schließen und die Einlaßventile öffnen.
2. Zweikreisbremsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Stufungskolben (2 bzw. 3) ein vom Druckmittel beaufschlagter, den Ein- und Auslaß steuernder Doppelventilkörper (11 bzw. 16) zugeordnet ist und daß das dem ersten Stufungskolben (2) zugeordnete Einlaßventil (11, 13) einen größeren Durchlaßquerschnitt aufweist als das dem zweiten Stufungskolben (3) zugeordnete Einlaßventil (16, 18).
3. Zweikreisbremsventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Stufungskolben (2 bzw. 3) in einer gesonderten Kammer arbeitet, daß die beiden Kammern durch eine von der Spindel (6) durchsetzte Zwischenwand (9) voneinander getrennt sind und ihrerseits wieder je eine Trennwand aufweisen und daß jede Trennwand mit je einem Stufungskolben eine durch das zugehörige Doppelventil gesteuerte Ein- und Aus-Iaßkammer bildet.
4. Zweikreisbremsventil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der dem ersten Stufungskolben (2) zugeordnete Doppelventilkörper (11) im wesentlichen einstückig ausgebildet und auf der Betätigungsspindel (6) verschiebbar geführt ist.
5. Zweikreisbremsventil nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Vorratsluftkammern (10 bzw. 15) je ein gesonderter Vorratsluftbehälter (20 bzw. 22) zugeordnet ist, die ihrerseits über Rückschlagventile (21 bzw. 23) abgesichert sind.
6. Zweikreisbremsventil nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem oberen Stufungskodben (2) zugeordnete Stufungsfeder (7) über einen auf der Spindel (6) verschiebbaren und feststellbaren Bund (26) einstellbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1068 498; ATZ Automobiltechnische Zeitschrift, 1942, S. 303 bis 311; Werbeschrift G 102 der Graubremse G. m. b. H.