DE1112091B - Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen, granulierten Mischduengemitteln ausHarnstoff und Ammoniumsulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen, granulierten Mischduengemitteln ausHarnstoff und Ammoniumsulfat

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DE1112091B
DE1112091B DEI15650A DEI0015650A DE1112091B DE 1112091 B DE1112091 B DE 1112091B DE I15650 A DEI15650 A DE I15650A DE I0015650 A DEI0015650 A DE I0015650A DE 1112091 B DE1112091 B DE 1112091B
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urea
ammonium sulfate
ammonium
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Dr Paul Seifert
Dipl-Ing Agr Kur Hungerbuehler
Dr Walter Feisst
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor

Description

  • Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen, granulierten Mischdüngemitteln aus Harnstoff und Ammoniumsulfat Es ist bekannt, daß Harnstoff auch in granulierter Form leicht hygroskopisch ist. Die Hygroskopizität bewirkt, daß die Harnstoffteilchen bei der Lagerung zusammenbacken, wodurch die Streufähigkeit und dadurch die Dosierbarkeit bei Verwendung von Harnstoff als mineralisches Düngemittel wesentlich verschlechtert wird.
  • Ferner ist es bekannt, aus Harnstoff und Ammoniumsulfat bestehende Mischdüngemittel herzustellen. Es hat sich nun gezeigt, daß die Zugabe von Ammoniumsulfat zu Harnstoff neben der Möglichkeit der Herstellung von Mischdüngemitteln mit veränderlichem Stickstoffgehalt noch den Vorteil bringt, daß bei bestimmten Mischungsverhältnissen die Lagerbeständigkeit von granuliertem Harnstoff verbessert wird.
  • Die Zugabe des Ammoniumsulfates erfolgt hierbei normalerweise in Form einer wäßrigen Lösung zur Harnstofflösung, doch kann es auch in kristalliner Form zugegeben werden. Überraschenderweise tritt die Erhöhung der Lagerbeständigkeit durch Ammoniumsulfatzusatz zu Harnstoff nicht ein, wenn man Ammoniumsulfat in fester Form mit granuliertem Harnstoff vermischt. Das so erhaltene Mischdüngemittel zeigt vielmehr eine verschlechterte Lagerbeständigkeit, da schon nach 5tägiger Lagerung in Polyäthylensäcken unter einem Druck von 0,5 kg/qcm starke Verbackung eintritt.
  • Harnstoffkörner von 1,5 mm Durchmesser, die aus reinem Harnstoff hergestellt sind, zeigen eine durchschnittliche Druckfestigkeit von 350 g, Harnstoff körner mit Zusätzen zeigen eine Druckfestigkeit von etwa 600 g im Falle der Zugabe von etwa 6 °/o Ammoniumsulfat. Die Bestimmung der Druckfestigkeit erfolgt, indem ausgesiebte Körner von 1,4 bis 1,5 mm Durchmesser bis zu ihrem Zerfall mit Gewicht belastet werden.
  • Auf welche Gründe die verbesserte Lagerbeständigkeit zurückzuführen ist, konnte bisher nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden.
  • Immerhin haben Untersuchungen gezeigt, daß durch den Ammoniumsulfatzusatz die Hygroskopizität von Harnstoff körnern nicht beseitigt, sondern im Gegenteil erhöht wird. Deutlich erhöht wird die Festigkeit der Körner. Es kann somit angenommen werden, daß Lagerbeständigkeit und Zusammenbacken weniger durch Hygroskopizität als durch Härte, Elastizität, Verformbarkeit und Oberflächenbeschaffenheit beeinflußt werden.
  • Die Zugabe von Ammoniumsulfat ist für einen harnstoffproduzierenden Betrieb insofern naheliegend, als Ammoniak als Ausgangsprodukt für Ammoniumsulfat zur Verfügung steht. Dabei muß zur Deckung des Ammoniakbedarfs nicht auf reines, zur Harnstoff Synthese verwendetes Ausgangsgas zurückgegriffen werden, sondern es kann ohne weiteres ein ammoniakhaltiges Gasgemisch, wie es bei der Carbamatzersetzung anfällt und in einem Umlaufverfahren über Absorber, Desorber und Nachwäsche in seine Bestandteile getrennt wird, mindestens teilweise zur Umsetzung mit Schwefelsäure verwendet werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen granulierten Mischungen aus Harnstoff und Ammoniumsulfat. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Umlaufverfahren zur Aufarbeitung des Ammoniak, Kohlendioxyd, Wasser und Inertgase enthaltenden Rückgases aus der Harnstoffsynthese durch selektive Absorption des Ammoniaks und getrennte Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxyd so führt, daß das Ammoniak teilweise mit Schwefelsäure aus dem Gasgemisch ausgewaschen wird und in Form einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat anfällt, und man diese Ammoniumsulfatlösung dem ursprünglich erzeugten, als wäßrige Lösung vorliegenden Harnstoff vor dem Granulieren zugibt.
  • Versuche haben gezeigt, daß die zur Erreichung des gewünschten Effektes, d. h. der verbesserten Lager- Beständigkeit, günstigsten Ammoniumsulfatkonzentrationen im Harnstoff im Bereich von 3 bis 20"/, liegen.
  • Es ist ein Vorteil dieses Verfahrens, daß parallel zur Harnstoffproduktion ständig mindestens die als Zusatz benötigte Menge Ammoniumsulfat, d. h., wie oben erwähnt, 3 bis 20 °/" aus vorhandenem Ammoniak hergestellt wird.
  • Weitere Vorteile bestehen darin, daß in der Endstufe der Rückgasaufarbeitung, nämlich in der Nachwäsche, nicht mehr wie bisher eine wäßrige Ammoniaklösung anfällt, aus der Ammoniak in einer besonderen Destillierkolonne zusammen mit ebenfalls gelöstem CO, ausgetrieben werden muß, sondern daß eine unmittelbar verwendungsfähige Ammoniumsulfatlösung erhalten wird, so daß die für die Ammoniakaustreibung benötigte Wärmemenge eingespart werden kann und sich die Aufstellung einer besonderen Ammoniak-Destilliereinrichtung erübrigt.
  • Das Verfahren zur Gewinnung einer Ammoniumsulfatlösung aus dem nicht zu Harnstoff umgesetzten Ammoniumcarbamat beruht aus den nachstehenden Grundlagen: Das bei der Synthese von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxyd bzw. aus Ammoniumcarbamat anfallende Rückgas (nachfolgend als Carbamatgas bezeichnet) besteht neben Inertgasen und Wasser hauptsächlich aus Kohlendioxyd und Ammoniak,da die Umsetzung von Carbamat zu Harnstoff und Wasser bekanntlich nicht quantitativ verläuft und das nicht zu Harnstoff umgesetzte Carbamat wieder in seine Ausgangsprodukte zerlegt wird. Wenn z. B. 50 % des eingesetzten Carbamates zu Harnstoff umgesetzt werden, enthält das entstehende Carbamatgas neben etwa 9 (30) Gewichtsteilen Wasser und wenig Inertgasen (etwa 8 bis 10 Volumprozent) 17 (57) Gewichtsteile Ammoniak und 22 (73) Gewichtsteile Kohlendioxyd auf 30 (100) Gewichtsteile erhaltenen Harnstoff. Die anfallende Harnstoffschmelze enthält bis zu etwa 20 °/o Wasser, d. h. etwa 8 (27) Gewichtsteile von den bei der Carbamatumsetzung erhaltenen 9 (30) Gewichtsteilen, und daneben noch wenige Prozente (etwa 2 bis 501,) gelöstes Ammoniak und Kohlendioxyd. In der USA.-Patentschrift 2 808 125 ist ein Verfahren zur Trennung des restlichen Gasgemisches beschrieben worden: Danach wird durch eine wäßrige Ammoniumnitratlösung, die im Kreislauf zu dem Carbamatgas geführt wird, bei erhöhtem Druck und bei erhöhter Temperatur Ammoniak selektiv aus dem Gasgemisch absorbiert. Die mit Ammoniak beladene Ammoniumnitratlösung wird anschließend in einem Desorber entspannt. Dabei entweicht das Ammoniak und kann wieder für die Synthese von Carbamat verwendet werden. Die ammoniakfreie Salzlösung wird in den Absorptionskreislauf zurückgeführt. Das vom Ammoniumnitrat im Absorber nicht absorbierte Kohlendioxyd enthält nur noch wenig Ammoniak; dessen Menge hängt von der Führung des Ammoniumnitratkreislaufes ab, d. h. von der Konzentration der Salzlösung, der Umwälzgeschwindigkeit, dem Druck und der Temperatur, und kann dadurch nach Belieben, d. h. z. B. im Bereich von 2 bis 100/0, variiert werden.
  • Da das zur Rückführung in die Carbamatsynthese bestimmte Kohlendioxyd praktisch völlig frei von Ammoniak sein muß; wird an die Ammoniakabsorption eine Nachwäsche mit Wasser angeschlossen. Aus dem dabei erhaltenen Ammoniakwasser wird in einer Destillationsanlage Ammoniak durch Erhitzung ausgetrieben und zusammen mit frischem Carbamatgas dem Absorber zugeführt.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Ammoniumsulfatlösung parallel zur Harnstoffsynthese, d. h. bei der Aufarbeitung der Carbamatgase, wird nun die Nachwäsche des aus dem Absorber kommenden, wenige Prozente Ammoniak enthaltenden Kohlendioxyds mit Wasser ganz oder teilweise ersetzt durch eine Behandlung mit Schwefelsäure, wobei Ammoniak und Schwefelsäure quantitativ zu Ammoniumsulfat umgesetzt werden.
  • An Hand des Fließschemas (Fig. 1) wird die Erfindung näher erläutert: Durch die Rohrleitung 1 wird Carbamatgas, das je Kilogramm produziertem Harnstoff neben 0,030 kg Wasser (entsprechend 4,8 Volumprozent) und wenig Inertgas (im Durchschnitt etwa 10 Volumprozent) etwa 0,556 kg Ammoniak (entsprechend etwa 56,7 Volumprozent) und etwa 0,718 kg Kohlendioxyd (entsprechend etwa 28,5 Volumprozent) enthält, in die aus dem Absorber 2 und dem Desorber 3 bestehende Ammoniakentzugsanlage geführt. ImAbsorber2 nimmt die im Kreislauf geführte 45 bis 60 °/oige Ammoniumnitratlösung den größten Teil des Ammoniaks aus dem Gasgemisch auf. Die Absorptionstemperatur wird zwischen 137 und 152°C gehalten, der Druck zwischen 9 und 11 Atmosphären. Im Desorber 3 wird das Ammoniak durch Entspannung aus der Lösung ausgetrieben und über die Rohrleitung 15 wieder der Carbamatsynthese zugeführt. Die Zusammensetzung des den Absorber 2 verlassenden Gasgemisches kann durch Änderung der Absorptionsbedingungen variiert werden. Bei Vergrößerung des Ammoniumnitratkreislaufes, bei Erhöhung der Absorptionstemperatur und/ oder des Druckes oder der Salzkonzentration wird die Absorptionskapazität für Ammoniak erhöht, bei entgegengesetzter Änderung der Reaktionsbedingungen erniedrigt. Im Durchschnitt enthält das den Absorber 2 verlassende Gasgemisch etwa 80 Volumprozent Kohlendioxyd, 2 bis 10 Volumprozent Ammoniak und neben wenig Inertgasen 3 bis 8 Volumprozent Wasser. Es gelangt durch die Leitung 4 in die Nachwaschkolonne 5. Hier wird erfindungsgemäß das restliche Ammoniak mit Schwefelsäure, die durch die Leitung 6 zugeführt wird, ausgewaschen, d. h. zu Ammoniumsulfat umgesetzt. Durch Einschaltung eines Salzkreislaufes, bestehend aus Pumpe 17, Rohrleitung 18 und Kühler 19 wird ein quantitativer Umsatz zwischen Säure und Ammoniak erreicht. Das ammoniakfreie Kohlendioxyd wird durch die Rohrleitung 10 zur Carbamatsynthese zurückgeführt, das Ammoniumsulfat, dessen Konzentration durch Wasserzugabe bei 16 reguliert werden kann, bei 11 als 30- bis 60 °/oige wäßrige Lösung abgezogen.
  • Wenn das der Nachwäsche zugeführte rohe Kohlendioxydgas mehr Ammoniak enthält, als zur Produktion der als Harnstoffzusatz benötigten Menge Ammoniumsulfat nötig ist, wird durch eine Teilwäsche mit Wasser (Wasserzufuhr 7, Ableitung 8) das überschüssige Ammoniak nach der teilweisen Behandlung des Gasgemisches mit Schwefelsäure ausgewaschen. Die wäßrige Ammoniaklösung wird in der Destillationsanlage 13 durch Erhitzen vom Ammoniak befreit, das über die Leitung 14 in die Absorptionskolonne 3 zurückgeführt wird. Das ammoniakfreie Waschwasser verläßt die Destillationskolonne bei 9 als Abwasser.
  • Im Gegensatz zu dieser Möglichkeit zur Verminderung der anfallenden Ammoniumsulfatmenge durch Teilwäsche mit Wasser kann die Ammoniumsulfatproduktion in der Nachwäsche dadurch erhöht werden, daß eine Teilwäsche unterbleibt und daß dem Carbamatgas im Absorber 3 weniger Ammoniak entzogen wird, was, wie oben bereits erwähnt, durch Verkleinerung des Ammoniumnitratkreislaufs und Erniedrigung der Reaktionstemperatur und/oder des Druckes und/oder der Salzkonzentration geschieht. Die Zusammenhänge zwischen der Menge an produziertem Harnstoff, dem Gewichtsanteil an zugesetztem Ammoniumsulfat, der Stickstoffkonzentration in der Harnstoff Ammoniumsulfat-Mischung, dem den verschieden großen Ammoniumsulfatzusätzen entsprechenden Ammoniakgehalt des rohen Kohlendioxyds aus dem Absorber und der bei der Nachwäsche benötigten Schwefelsäuremenge gehen aus der folgenden Tabelle hervor:
    Gesamtgewicht der Harn-
    stoff-Ammoniumsulfat-
    Mischung(kg) ........... 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000
    Anteil an Harnstoff (kg) ..... 970 960 950 940 930 920 910 900 890 880
    Anteil an Ammoniumsulfat
    (kg) .................... 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120
    Stickstoffgehalt im Harnstoff
    (kg) .................... 450,2 445,7 441,0 436,4 431,7 427,0 422,5 417,8 413,3 408,6
    Stickstoffgehalt im Ammo-
    niumsulfat (kg). . . . . . . . . . . 6,3 8,4 10,5 12,6 14,7 16,8 18,9 20,9 23,0 25,1
    Gesamtstickstoffgehalt im
    1000-kg-Gemisch (kg) ..... 456,5 454,1 451,5 449,0 446,4 443,8 441,4 438,7 436,3 433,7
    Benötigte Menge an 78%iger
    Schwefelsäure für den Am-
    moniumsulfatanteil (kg) . . . 28,5 38,0 47,5 57,0 66,5 76,0 85,5 95,0 104,5 114,0
    Benötigte Menge an Ammo-
    niak für den Ammonium-
    sulfatanteil (kg) . . . . . . . . . . 7,7 10,3 12,9 15,5 18,0 20,6 23,2 25,8 28,4 30,9
    Benötigte Menge Ammoniak
    für den Ammoniumsulfat- _
    anteil (Volumprozent in
    Roh-CO, aus dem Absor-
    ber) .................... 2,0 2,7 3,35 4,0 4,6 5,3 5,9 6,5 7,1 7,7
    Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird durch folgende Beispiele noch näher erläutert: Beispiel 1 In einer Produktionsanlage werden 40 tato Harnstoff gekörnt, wobei zu 1665 kg/h der 90%igen Harnstoffschmelze vor dem Eindampfen stündlich 115 kg Ammoniumsulfat in Form der 35,6%igen Lösung aus dem Rückgas der Harnstoffsynthese (6,3'/, Ammoniumsulfat, bezogen auf Endprodukt Harnstoff und Ammoniumsulfat) zugegeben werden. Nach dem Eindampfen gelangt folgende Schmelze zur Versprühung: Erstarrungspunkt.................... 118° C Harnstoffgehalt ..................... 88,50/0 Ammoniumsulfatgehalt .............. 8,00/0 Biuretgehalt ........................ 0,50/0 Wassergehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,011/0 Das getrocknete, mit Ammoniumsulfat vermischte gekörnte Mischdüngemittel weist folgenden Gehalt auf Stickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45,00/0 Biuret ............................. 0,5% Wasser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,3% pA-Wert............................ 6,7 Beispiel 2 Ein in der Figur nicht gezeichneter Harnstoff Konverter wird stündlich mit 3000 kg Carbamat gespeist. 55 % des eingesetzten Carbamates (1650 kg) werden unter Wasserabspaltung zu Harnstoff umgesetzt, d. h. zu 1270 kg Harnstoff und 380 kg Wasser. Die restlichen 45% (1350 kg) Carbamat werden in einem an den Konverter anschließenden Zersetzer in die Ausgangsgase zerlegt, d. h. 588 kg Ammoniak und 762 kg Kohlendioxyd. Ein kleiner Teil dieser Gase wird in der wäßrigen Harnstofflösung gelöst (2%). Das den Zersetzer durch die Rohrleitung 1 stündlich verlassende Gasgemisch (Carbamatgas) besteht noch (neben 8 Volumprozent Intergasen) aus 576 kg Ammoniak (entsprechend 58,8 Volumprozent), 747 kg Kohlendioxyd (entsprechend 29,3 Volumprozent und 41 kg Wasser (entsprechend 3,9 Volumprozent).
  • Der Hauptanteil an Ammoniak und ein relativ sehr geringer Teil des Kohlendioxyds wird diesem Carbamatgas in einem Ammoniumnitrat-Absorber 2 entzogen, so daß nach dem Durchgang durch den Absorber rohes Kohlendioxydgas mit folgender Zusammensetzung anfällt: 81,0 Volumprozent Kohlendioxyd (entsprechend stündlich 726,0 kg), 6,1 Volumprozent Ammoniak (entsprechend stündlich 21,1 kg), 3,1 Volumprozent Wasser (entsprechend stündlich 11,3 kg), 10,8 Volumprozent Inertgas.
  • Dieses Gemisch wird durch die Leitung 4 in die Nachwaschkolonne 5 geführt und dort vom Ammoniak vollständig befreit, und zwar erfindungsgemäß durch Behandlung mit Schwefelsäure. Stündlich werden 79,3 kg 78°/oige Schwefelsäure (entsprechend der äquivalenten Menge von 61,7 kg Schwefelsäure auf 21 kg Ammoniak) durch die Leitung 6 zugeführt. Die entstehende Salzlösung wird über die Pumpe 17, die Rohrleitung 18 und den Kühler 19 im Kreislauf geführt. Die Ausbeute an Ammoniumsulfat ist quantitativ und beträgt 82,7 kg. Es wird durch den Abfluß 11 als wäßrige Lösung, deren Salzgehalt durch stündliche Zugabe von 541 Wasser durch die Leitung 16 auf 50 °/o eingestellt wird, abgeführt und dem ursprünglich hergestellten Harnstoff (1270 kg) vor dem Eindampfen zugegeben. Die resultierende Harnstoff-Ammoniumsulfat-Mischung hat einen Ammoniumsulfatgehalt von 6,1 % und einen Gesamtstickstoff Behalt von 44,87 °/o.
  • Das vom Ammoniak befreite Kohlendioxyd verläßt die Nachwaschkolonne durch die Leitung 10 und wird zur Harnstoffsynthese zurückgeführt.
  • Beispiel 3 Das nach Beispiel l aus dem Ammoniumnitrat-Absorber erhaltene Kohlendioxydgas mit 81,0 Volumprozent Ammoniakgehalt (entsprechend stündlich 21 kg Ammoniak) wird in der Nachwäsche nur mit 55 kg 78°/oiger Schwefelsäure stündlich behandelt. Die Schwefelsäure wird ungefähr in halber Höhe der Waschkolonne durch die Leitung 12 zugeführt.
  • Die durch den Abfluß 11 pro Stunde abgezogene Salzlösung enthält 56,3 kg Ammoniumsulfat, welches dem ursprünglich hergestellten Harnstoff (1270 kg) zugegeben wird. Die resultierende Harnstoff Ammoniumsulfat-Lösung enthält 4.250/, Ammoniumsulfat und 45,35"/, Gesamtstickstoff.
  • Das so mit weniger als der dem Ammoniak äquivalenten Menge Schwefelsäure gewaschene rohe Kohlendioxyd enthält immer noch eine stündliche Menge von 6,5 kg Ammoniak; dieses wird durch eine Teilwäsche mit Wasser (Wasserzuleitung 7, Ableitung 8) ausgewaschen. Das ammoniakhaltige Kohlendioxyd wird durch die Leitung 10 zur Harnstoffsynthese zurückgeführt, das ammoniak- und kohlendioxydhaltige Waschwasser durch die Ableitung 8 in die Destillationsanlage 13 gepumpt.
  • Durch Erwärmung wird hier das Ammoniak und das Kohlendioxyd ausgetrieben und durch die Rohrleitung 14 dem Absorber 2 zugeführt. Das so vom Ammoniak und Kohlendioxyd befreite Waschwasser verläßt die Destillationsanlage bei 9 als Abwasser.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen, granulierten Mischdüngemitteln aus Harn-Stoff und Ammoniumsulfat durch Eindampfen und Verspritzen einer mit Ammoniumsulfat versetzten Harnstofflösung in kühlem Gasstrom, dadurch gekennzeichnet, daß man das Umlaufverfahren zur Aufarbeitung des Ammoniak, Kohlendioxyd, Wasser und Inertgase enthaltenden Rückgases aus der Harnstoffsynthese durch selektive Absorption des Ammoniaks und getrennte Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxyd so führt, daß das Ammoniak teilweise mit Schwefelsäure aus dem Gasgemisch ausgewaschen wird und in Form einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat anfällt, und man diese der ursprünglich erzeugten wäßrigen Harnstofflösung vor dem Granulieren zugibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniak aus dem relativ ammoniakarmen, hauptsächlich Kohlendioxyd enthaltenden Gasgemisch mit Schwefelsäure ausgewaschen wird, welches durch Absorption des Hauptanteils des Ammoniaks in einem Ammoniumnitrat-Absorber aus dem Rückgas der Harnstoff gewinnung erhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ammoniakgehalt des relativ ammoniakarmen Gasgemisches durch entsprechende Wahl der Absorptionsbedingungen im Ammoniumnitrat-Absorber so eingestellt wird, daß durch die Behandlung mit Schwefelsäure bei quantitativer Salzbildung gerade so viel Ammoniumsulfat erhalten wird, als benötigt wird, um bei der Vermischung desselben mit dem ursprünglich hergestellten Harnstoff eine bestimmte, im Bereich von 3 bis 200/, liegende Ammoniumsulfatkonzentration zu erhalten.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Ammoniumnitrat-Absorber kommende, relativ ammoniakarme, hauptsächlich C02 enthaltende Gasgemisch mit gerade so viel Schwefelsäure gewaschen wird, als bei quantitativer Salzbildung notwendig ist, um eine bestimmte Menge Ammoniumsulfat zu erhalten, und daß das überschüssige Ammoniak durch eine an die Behandlung mit Schwefelsäure anschließende Teilwäsche mit Wasser aus dem Gasgemisch ausgewaschen wird. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 542 399; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 017 630; französische Patentschriften Nr. 577 131, 678 693; USA.-Patentschrift Nr. 2 766 107.
DEI15650A 1957-11-21 1958-11-18 Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigen, granulierten Mischduengemitteln ausHarnstoff und Ammoniumsulfat Pending DE1112091B (de)

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