DE1109702B - Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen

Info

Publication number
DE1109702B
DE1109702B DEF24337A DEF0024337A DE1109702B DE 1109702 B DE1109702 B DE 1109702B DE F24337 A DEF24337 A DE F24337A DE F0024337 A DEF0024337 A DE F0024337A DE 1109702 B DE1109702 B DE 1109702B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid ester
sulfuric acid
compounds
preparation
aminoaryl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF24337A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Dietrich Liebsch
Dr Heinrich Morschel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF24337A priority Critical patent/DE1109702B/de
Publication of DE1109702B publication Critical patent/DE1109702B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
    • C07C303/36Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of amides of sulfonic acids
    • C07C303/40Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of amides of sulfonic acids by reactions not involving the formation of sulfonamide groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen Es wurde gefunden, daß man Aminoarylverbindungen der allgemeinen Formel in der Ar beliebige Arylreste der Benzol-, Naphthalin-oder Diphenylreihe darstellt, die noch andere Substituenten, wie Alkyl-, Halogen-, Hydroxy-, Alkoxy-oder Aminoreste, enthalten können, X ein Brückenglied wie die Carbonamid-, Sulfonamid-, Äther- oder Harnstoffgruppierung, Y die Sulfonsäureoxyalkylamidschwefelsäureestergruppe, m die Zahlen 0 oder 1 und n die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 bedeutet, wobei Aminoarylverbindungen in jedem Fall mindestens eine aromatisch gebundene Sulfonsäurealkanolamidschwefelsäureestergruppe enthalten, erhält, wenn man entsprechend substituierte Nitroarylverbindungen in wäßrigem oder alkoholischem Medium mit Eisenpulver oder durch katalytische Hydrierung reduziert.
  • In den für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsmaterial verwendeten Nitroarylverbindungen ist es nicht erforderlich, daß der Sulfonsäurealkanolamidschwefelsäureesterrest im gleichen Arylrest enthalten ist wie die Nitrogruppe, sondern dieser Sulfonsäurealkanolamidschwefelsäureesterrest kann auch in solchen aromatischen Resten enthalten sein, die mit dem Nitroarylrest entweder direkt oder über Brückenglieder, wie z. B. eine Carbonamid-, Sulfonamid-, Äther- oder Harnstoffgruppierung, verbunden sind.
  • Weiterhin kann der Sulfonsäurealkanolamidschwefelsäureesterrest auch mehrmals im Molekül enthalten sein. Die verwendeten Nitroarylverbindungen können außerdem auch noch andere Substituenten, wie Alkyl-Halogen-, Alkoxy- oder Aminoreste, enthalten.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in wäßriger oder alkoholischer Lösung bei Temperaturen bis zu 70"C. Vorzugsweise werden Temperaturen im Bereich zwischen 40 und 60"C angewandt, obgleich in vielen Fällen auch niedrigere Temperaturen, z. B. 200 C, Anwendung finden können.
  • Für die Reduktion kann man sich der bekannten Methoden bedienen, z. B. der katalytischen Reduktion in Gegenwart von Katalysatoren, wie Raney-Nickel, oder Reduktion mit Eisen und anderen üblichen Reduktionsmitteln. Dabei empfiehlt es sich, im px-Bereich von 6 bis 8 zu arbeiten. Führt man die Reduktion bei relativ niedriger Temperatur, z. B. 20"C, durch, so ist das Verfahren nicht an diesen engen pH-Bereich gebunden, während es bei höheren Temperaturen zweckmäßig ist, innerhalb dieses px-Bereiches zu arbeiten.
  • Es war überraschend, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren durchführen lassen würde, ohne daß eine merkliche Hydrolyse des Schwefelsäureesters erfolgt, denn Alkanolschwefelsäureester werden in wäßriger Lösung - besonders leicht in Gegenwart von Säuren und in der Hitze - hydrolysiert (vgl. Saunders, Journal of the Chemical Society, 121 [1922], S. 2672).
  • Außerdem war zu erwarten, daß die Reaktion der Alkylschwefelsäureestergruppe mit der bei der Reduktion entstehenden Aminogruppe unter Alkylierung derselben störend in Erscheinung treten würde.
  • Die erfindungsgemäß darstellbaren Verbindungen können als Zwischenprodukte zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen verwendet werden.
  • Beispiel 1 310 g Aminoäthanolschwefelsäureester werden in 600 g Wasser mit berechneter Menge Natronlauge gelöst. Zur Lösung gibt man 200 ccm Aceton. Bei 35 bis 40"C läßt man eine Lösung von 471 g (= 2 Mol) 2-Nitrotoluol-4-sulfochlorid in 1000 ccm Aceton bei 35 bis 40"C zulaufen, wobei durch Zugabe von Soda ein PH von 8 bis 9 eingehalten wird. Man rührt 2 Stunden bei 400 C nach und filtriert von festem Natriumbicarbonat und Soda ab. Aus dem Filtrat wird das Aceton beivermindertem Druckund beiTemperaturenum 45 ° C abdestilliert. Die wäßrige Lösung wird mit 100/o Kochsalz versetzt. Die ausgeschiedenen Kristalle werden abfiltriert und mit 10°/iger Kochsalzlösung gewaschen.
  • Der so erhaltene 2-Nitrotoluol-4-sulfonsäureoxäthylamidschwefelsäurehalbester wird allmählich bei 50 bis 600C in 1200 ccm Wasser, das 300 g Eisenpulver bei einem PH von 6 bis 7 enthält, eingetragen. Die Reduktion erfolgt mit großer Geschwindigkeit. Der pH-Wert wird durch Zugabe eines Puffergemisches aus Natriumacetat und Essigsäure eingehalten. Man hält das Reaktionsgemisch hernach noch 2 Stunden auf gleicher Temperatur, gibt dann Soda bis zur Erreichung eines PH-Wertes von 8 und außerdem noch 10 g Aktivkohle zu und filtriert. Das Filtrat enthält nach der~Bestimmung durch Diazotierung 1,75 Mol = 2-Aminotoluol-4-sulfonsäureoxydamidschwefelsäureester = 87,5 0/o der Theorie, bezogen auf Nitrotoluolsulfochlorid. Durch Fällen mit Kochsalz, Filtrieren und Waschen mit Kochsalzlösung lassen sich davon 1,3 Mol 650/o der Theorie isolieren.
  • Beispiel 2 Vorgelegt wird ein Gemisch, bestehend aus 1800 ccm Wasser, 300 g Eisenpulver, 40 g Natriumacetat und 5 ccm Eisessig. Bei einer Temperatur von 60 bis 65"C werden allmählich 312 g des Natriumsalzes des 2-Nitronaphthalin - 4,8 - disulfonsäureoxäthylamidschwefel -säureesters eingetragen in dem Maße, wie die Reduktion fortschreitet. Durch eventuelle weitere Zugabe von Essigsäure wird ein pH-Wert von 6 bis 7 eingehalten.
  • Danach wird noch 1 1/2 Stunde bei 600 C belassen, dann mit Soda auf das PH 8 gebracht, 10 g Aktivkohle zugegeben und filtriert. Das Filtrat wird mit 300 g Kaliumchlorid versetzt. Nach dem Erkalten werden die Kristalle abfiltriert, mit konzentrierter Kaliumchloridlösung gewaschen und getrocknet. Man erhält 290 g des Kaliumsalzes des 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäureoxäthylamidschwefelsäureesters. Der Gehalt wird durch Diazotierung mit 900/o ermittelt. Der Rest ist Kaliumchlorid. Die Ausbeute beträgt demnach an Reinprodukt 75,5 0/o der Theorie.
  • Das Natriumsalz des l-Aminobenzol-2-sulfonsäureoxäthylamidschwefelsäureesters wird analog Beispiel 1, ausgehend von l-Nitrobenzolsulfochlorid und Aminoäthanolchwefelsäureester, hergestellt.
  • Die Ausbeute an 93°/Oigem Produkt beträgt 85,5°/o der Theorie, bezogen auf l-Nitrobenzolsulfochlorid.
  • In gleicher Weise wurden durch Reaktion der entsprechenden Nitroverbindungen die folgenden sieben Aminoarylsulfonsäurealkanolamidschwefelsäureester hergestellt: Beispiel 3 20 g m-Nitrobenzolsulfonsäureäthanolamidschwefelsäureester als Natriumsalz (aus Methanol Fp. 178 bis 180°C) werden in 100 ml Methanol suspendiert und mit 1 g Raney-Nickel bei 50"C und 80 atü Wasserstoffdruck reduziert. Die Wasserstoffaufnahme ist nach etwa 11/2 Stunde quantitativ und kommt zum Stillstand. Nach dem Abfiltrieren des Katalysators kann das Methanol abgedampft oder das Natriumsalz des m-Aminobenzolsulfonsäureäthanolamidschwefelsäureesters durch Ätherzusatz gefällt werden. Ausbeute: 17 bis 18 g3 (93 bis 980/o), Fp. 192 bis 194"C (aus Methanol-Äther).
  • Beispiel 4 20 g des Natrium salzes des p-Nitrotoluol-2-sulfonsäureäthanolamidschwefelsäureesters (Fp. 94 bis 97° C) aus Alkohol-Äther) werden in 100 ml Wasser gelöst und unter Zusatz von 1 g Raney-Nickel bei 50"C und 80 atü Wasserstoff reduziert. Nach beendeter Wasserstoffaufnahme wird vom Nickel abfiltriert, imVakuum auf die Hälfte eingeengt und mit verdünnter Salzsäure vorsichtig der isoelektrische Punkt des Aminoschwefelsäureesters eingestellt. Bei pH 2,5-3 fällt das innere Salz des p-Toluidin-2-sulfonsäureäthanolamidschwefelsäureesters fast analysenrein an. Ausbeute: etwa 16 g (93 °1O), Fp. = 272 bis 2730 C.
  • Beispiel 5 20 g des Natriumsalzes des o-Nitranilin-4¢sulfonsäureäthanolamidschwefelsäureesters(Fp.196 bis 1980 C aus wenig Wasser-Äthanol) werden in 100 ml Methanol gelöst und mit 1 g Raney-Nickel bei 50"C und 80 atü Wasserstoff reduziert. Nach Beendigung der Wasserstoffaufnahme wird im Vakuum zur Trockne gedampft, mit wenig heißem Wasser aufgenommen, nach Abfiltrieren des Katalysators mit Äthanol bis zur beginnenden Trübung versetzt und nach Abkühlen die dreifache Menge Äther zugefügt. Der o-Phenylendiamin - 4 - sulfonsäureäthanolamidschwefelsäureester bzw. sein Natriumsalz kristallisiert beim längeren Stehen. Ausbeute: etwa 15 g (820/,), Fp. 216 bis 217"C.
  • In gleicher Weise wurde auch der 2-Amino-6-chlorphenol-4sulfonsäureäthanolamidschwefelsäureester sowie der unsymmetrische Harnstoff aus 2-Naphthylamin -4, 8 - disulfonsäureäthanolamidschwefelsäureester und 3-Nitro-l-aminobenzol katalytisch reduziert. Der unsymmetrische Harnstoff wurde aus der 2-Naphthylamin-4,8-disulfonsäure durch Umsetzung mit Chlorameisensäurephenylester und anschließender Kondensation mit 3-Nitro-1-aminobenzol und Überführung in die Sulfonsäureäthanolamidschwefelsäurehalbester hergestellt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen der allgemeinen Formel in der Ar beliebige Arylreste der Benzol-, Naphthalin- oder Diphenylreihe darstellt, die noch andere Substituenten, wie Alkyl-, Halogen-, Hydroxy-, Alkoxy- oder Aminoreste enthalten können, X ein Brückenglied, wie die Carbonamid-, Sulfonamid-, Äther- oder Harnstoffgruppierung, Y die Sul- fonsäureoxyalkylamidschwefelsäureestergruppe, m die Zahlen 0 oder 1 und n die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 bedeutet, wobei die Aminoarylverbindungen in jedem Fall mindestens eine aromatisch gebundene Sulfonsäurealkanolamidschwefelsäureestergruppe enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man entsprechend substituierte Nitroarylverbindungen in wäßrigem oder alkoholischem Medium mit Eisenpulver oder durch katalytische Hydrierung reduziert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen bis zu 70"C und innerhalb des pH-Bereiches von 3 bis 10 durchführt.
DEF24337A 1957-11-06 1957-11-06 Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen Pending DE1109702B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF24337A DE1109702B (de) 1957-11-06 1957-11-06 Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF24337A DE1109702B (de) 1957-11-06 1957-11-06 Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1109702B true DE1109702B (de) 1961-06-29

Family

ID=7091194

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF24337A Pending DE1109702B (de) 1957-11-06 1957-11-06 Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1109702B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3312728A (en) * 1962-05-10 1967-04-04 Hoechst Ag Ethionylamino-arylamines

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3312728A (en) * 1962-05-10 1967-04-04 Hoechst Ag Ethionylamino-arylamines

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1240866B (de) Verfahren zur Herstellung von Indolin-6-sulfonylharnstoffen
DE1109702B (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoarylverbindungen
DE940045C (de) Verfahren zur Herstellung von analeptisch wirksamen 2-Aminoindanverbindungen
DE936747C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Pyrimidinderivaten und deren Salzen
DE679711C (de) Verfahren zur Herstellung von AEthersaeuren
DE634275C (de) Verfahren zur Darstellung von N-Arylglukaminen
DE867244C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoaryloxyessigsaeureamiden
AT308070B (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Sulfamyl-4-halogenanthranilsäureaniliden
DE1241457B (de) Verfahren zur Herstellung von N-Aminopropyl-aminocarbonsaeuren
DE1230791B (de) Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden
AT209337B (de) Verfahren zur Herstellung der neuen, in 4-Stellung unsubstituierten N-(p-Aminobenzolsulfonyl)-N-acyl-5-amino-1-phenyl-3-methyl-pyrazole
DE3022783A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4-acylamido-2-nitro-1-alkoxybenzol-verbindungen
DE562503C (de) Verfahren zur Darstellung von Trihalogenarylthioglykolsaeuren
AT238214B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Benzolsulfonylharnstoff-Derivaten
AT203496B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen tertiären Aminen
DE880304C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoffverbindungen
DE859023C (de) Verfahren zur Herstellung von Diphenylsulfonabkoemmlingen
AT206431B (de) Verfahren zur Herstellung von Disulfamylanilinverbindungen
CH373047A (de) Verfahren zur Herstellung von neuen oberflächenaktiven Verbindungen
DE2855882A1 (de) Verfahren zur herstellung von 2,4-dinitrophenylharnstoff
DE1168422B (de) Verfahren zur Herstellung von AEthionylaminoarylaminen
DE1445516A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Benzyltryptaminen
CH279631A (de) Verfahren zur Herstellung von p-Amino-dimethylanilin.
DE1205105B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen heterocyclischen Verbindungen
DE2304615A1 (de) Verfahren zur herstellung von reinem n-isopropyl-alpha-chloracetanilid