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Gegenkontaktstückanordnung C
für Greifer-Trennschalter Es ist
bekannt, daß durch die Anwendung von Einsäulentrennschaltern, deren Trennstrecke
zweckmäßig senkrecht und von zusammenfaltbaren Schaltarmen überbrückbar ist, der
Platzbedarf von Hoch- und Höchstspannungs -Freiluftschaltanlagen vermindert werden
kann. Die beweglichen Schaltstücke dieser Trennschalter bilden meist die Form einer
Schere und umfassen in der Einschaltstellung das über dem Schalter an einem Sammelschienenseil
oder einem sonstigen Leiterseil angeordnete, in der Regel rohrfönnige Gegenschaltstück.
Hierbei entstehen jedoch gewisse Schwierigkeiten dadurch, daß sich der Durchhang
des Leiterseiles je nach der herrschenden Temperatur, aber auch infolge einer
zusätzlichen Schnee-und Eislast innerhalb eines gewissen Bereiches ändert und außerdem
das Leiterseil vorwiegend durch Wind verursachte Pendelungen ausführen kann. Diese
unverineidlichen Lageänderungen des Leiterseiles können die Kontaktgabe nachteilig
beeinflussen oder die Schaltarme des Trennschalters überbeanspruchen.
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Zur Vermeidung derartiger Schwierigkeiten hat man bereits versucht,
das rohrförmige Gegenschaltstück, statt es unmittelbar am Leiterseil zu befestigen,
an zwei durch zwischengeschaltete Schraubenfedern in ihrer Länge veränderlichen
senkrechten Stielen aufzuhängen, die mit ihren oberen Enden am Leiterseil befestigt
sind. Die Stromverbindung zwischen dem Gegenschaltstück und dem Leiterseil wird
dabei mittels zusätzlicher Seilverbindungen hergestellt. Eine derartige, unter dem
Namen »Federtrapez« bekannte Anordnung des Gegenschaltstückes hat aber folgende
Nachteile: Die am Leiterseil befestigten oberen Stielhälften sind als Rohre ausgebildet,
innerhalb deren die Schraubenfedern einigermaßen gegen die Witterung geschützt angeordnet
sind; die unteren Stielhälften, an denen das Gegenschaltstück in horizontaler Lage
befestigt ist, sind mit ihren oberen Enden durch die Schraubenfedern hindurchgesteckt
und müssen in den rohrförmigen oberen Stielhälften geführt sein; eine derartige
Anordnung ist nicht nur relativ kompliziert, sondern sie benötigt auch viel Platz
und vermag nur die Durchhangsänderungen auszugleichen, aber nicht die Pendelungen.
Letztere werden sogar verstärkt, da durch die Höhe des Federtrapezes der Pendelarin
verlängert wird und außerdem das beträchtliche Eigengewicht des Federtrapezes einmal
angeregte Pendelungen begünstigt. Aber auch der Durchhangsausgleich ist in Frage
gestellt, da die unteren beweglichen Stiele in ihren Führungen an den oberen Stielen
unter Umständen festeisen können. Ferner ist es schon bekannt, ein Gegenkontaktstück
für einen kugelförmigen Scherenkontakt mittels winkelförmig vom Tragseil ausgehender
flexibler Leitungen an dem stromführenden Tragseil zu befestigen. Dieses bekannte
Gegenkontaktstück, das für Greiferkontaktgabe nicht geeignet ist, benötigt relativ
viel Platz in der Höhe und begünstigt Pendelbewegungen.
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In jüngster Zeit ist außerdem schon vorgeschlagen worden, ein Gegenkontaktstück
für Greifertrenner mit einem nachgiebigen Leitungsstück als Kontaktstückträger zu
versetzen. Das nachgiebige Leitungsstück ist mit seinen Enden so am Leiterseil befestigt,
daß das Leiterseil etwa in der Ebene des nach unten durchhängenden Leitungsstückes
liegt, wobei das Leitungsstück ringförmig gebogen ist. Trotz des dabei erforderlichen
relativ engen Biegeradius, der eine entsprechende Beanspruchung des Leitungsstückes
hervorruft, ist der Abstand des Gegenkontaktstückes vom Leiterseil relativ groß,
außerdem ist die Anbringung einer geraden Kontakthülse auf dem ringförmigen Leitungsstück
nicht ohne weiteres möglich, desgleichen eine Höhenanpassung des Gegenkontaktstückes
an die Greiferhöhe.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wird bei der bereits vorgeschlagenen
Gegenkontaktstückanordnung für Greifer-Trennschalter mit einem als nachgiebiges
Leitungsstück ausgebildetenKontaktstückträger, dessen Enden so am Leiterseil befestigt
sind, daß das Leiterseil etwa in der Ebene des nach unten durchhängenden Leitungsstückes
liegt, erfindungsgemäß das Gegenkontaktstück, welches in an sich bekannter Weise
als
druckfeste Kontakthülse auf dem Leitungsstück angebracht ist, durch das relativ
flach durchhängende Leitungsstück, dessen am Leiterseil befestigte Enden nach außen
weisen, getragen. Hierdurch ist ein Gegenkontaktstück für Greifertrenner geschaffen,
das außer den bekannten Vorteilen einer flexiblen Aufhängung einen kleinen Abstand
des Kontaktstückes vom Leiterseil, eine leichte, in der Höhe vefänderbare Anbringung
einer geraden Kontakthülse, eine geringe Biegebeanspruchung des den Kontakt tragenden
Leitungsstückes und eine Pendelbewegungen praktisch nicht begünstigende Aufhängung
des Gegenkontaktstückes gewährleistet.
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Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal wird das Gegenkontaktstück
bei Vorhandensein von zwei Leiterseilen von je einem annähernd in Längsrichtung
des zugehörigen Leiterseiles verlaufenden Leitungsstück getragen. Es kann hierbei
die Kontakthülse über das eine bzw. über beide Leitungsstücke aufgeschoben sein,
wobei ihre Enden mit dem (den) Leitungsstück(en) durch Deckelklemmen verbunden werden
können. Die Kontakthülse ist zweckmäßig in an sich bekannter Weise einschließlich
ihrer Befestigungsklemmen in ihrer Längsachse geteilt ausgeführt, um die Montage
oder das Auswechseln des Gegenkontaktstückes zu vereinfachen. Weiter ist es bei
Verwendung dieser längsgeteilten Kontakthülse zweckmäßig, wenn erfIndungsgemäß eine
Hälfte der Kontakthülse die andere übergreift, so daß kein durchgehender Spalt mehr
vorhanden ist und ein Eindringen von Wasser, Schmutz od. dgl. in das Rohrinnere
verhindert wird.
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Bei einer Leiterseilanordnung mit zwei parallelen Leiterseilen kann
erfindungsgemäß das Gegenschaltstück (Kontakthülse) auch quer zur Seilrichtung zwischen
den beiden in Längsrichtung des Leiterseiles verlaufenden Leitungsstücken angeordnet
und von diesen getragen sein. Bei dieser Anordnung kann erflndungsgemäß
je ein Ende der Kontakthülse mittels Deckelklemmen auf je ein Leiterstück
aufgeklemmt sein.
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Gemäß einem weiteren Erfindungsvorschlag bestehen die die Gegenschaltstücke
(Kontakthülsen) tragenden Leiterstücke aus einem hochflexiblen, feinlitzigen Seil,
da eine hohe Flexibilität des Leiterstückes eine richtige Lage des Gegenkontaktstückes
gewährleistet.
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Die nähere Erläuterung der Erfindung erfolgt an Hand der Zeichnung,
wobei die Fig. 1 die erfindungsgemäße Anordnung des rohrförmigen Gegenschaltstückes
an einem parallel zum Leiterseil hängenden Leiterstück zeigt, Fig. 2 die in einfacher
Weise ermöglichte Justierung der Gegenschaltstückhöhe über dem Trennschalter illustriert,
die Fig. 3 und 8 erfindungsgemäße Anordnungen bei Vorhandensein zweier
paralleler Leiterseile betreffen, wobei die Fig. 4 und 9 die entsprechenden
Schnittdarstellungen quer zur Längsrichtung der Leiterseile darstellen. Fig.
5 ist eine Ansicht des rohrförmigen Gegenkontaktstückes, Fig. 6 zeigt
ein in seiner Längsachse geteiltes Gegenschaltstück in Ansicht bzw. zum Teil e im
Schnitt, und Fig. 7 ist der zugehörige Querschnitt.
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In Fig. 1 ist auf das am Leiterseil 1 befestigte Seilstück
2 das rohrförmige Gegenschaltstück 3 aufgeschoben und mittels der Deckelklemmen
4 festgeklemmt. Die vollausgezogenen Linien zeigen das Leiterseil 1 im Zustand
mittlerer Temperatur, d. h. bei einem mittleren Durchhang, wobei das Gegenschaltstück
3 und damit das Leiterstück 2 durch die Kontaktschere 5 des beweglichen
Trennschaltersysterns etwas angehoben sind. Die strichliert eingezeichnete Lage
von Leiterseil und Leitungsstück, mit la, 2a bezeichnet, gilt für den kleinsten
Durchhang des Leiterseiles, während die strichpunktierte Linie mit den mit lb,
2b bezeichneten Teilen dem größten Seildurchhang entspricht.
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In Fig. 2 ist der Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung zu erkennen,
die Höhendifferenzen zwischen Gegenschaltstück und Trennschalter auszugleichen.
Dargestellt ist der in der Regel übliche Fall, daß innerhalb der Spannweite des
Leiterseiles mehrere Trennschalter die Verbindung mit dem Leiterseil herzustellen
haben. Das Leiterseil 1 ist zwischen den beiden Festpunkten 6 und
7 eingespannt. In den Standorten T 1 und T 2 sind Einsäulentrennschalter
aufgestellt, denen die Gegenschaltstücke 3
zugeordnet sind. Letztere sind
an den Leiterstücken 2 befestigt. Durch entsprechende Bemessung und Justierung der
die Gegenschaltstücke tragenden Leiterstücke kann erreicht werden, daß sämtliche
Gegenschaltstücke 3 die einheitliche Höhe H aufweisen, wodurch besondere
Maßnahmen zum Ausgleich der Höhendifferenz an den Trennschaltern oder an ihrer Tragkonstruktion
entfallen können.
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Aus Fig. 3 bzw. 4 im Querschnitt ist die Anwendung der Erfindung
für Anlagen mit zwei parallelen Leiterseilen zu ersehen. Jedes der beiden Leiterseile
1 ist mit einem in Seilrichtung verlaufenden Leiterstück 2 versehen, wobei
das rohrförmige Gegenschaltstück 3 von beiden Leiterstücken 2 gemeinsam getragen
wird. Die Anordnung hat den Vorteil, daß Eigenpendelungen der durch das Gegenschaltstück
zusammengefaßten Leiterstücke 2 praktisch unmöglich sind, was für das Ergreifen
des Gegenschaltstückes 3 durch die Schere beim Hochgehen (Einschalten) des
beweglichen Systems der Trennschalter von großer Wichtigkeit ist.
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In Fig. 5 ist ein in der erfindungsgemäßen Anordnung zur Anwendung
kommendes an sich bekanntes rohrförmiges Gegenschaltstück dargestellt. Es kann über
ein oder bei Doppelleiterseilen (Fig. 3)
über beide Leiterstücke 2 geschoben
werden und wird in letzterem Fall (Fig. 4 und 5) mittels der Zweifachdeckelklemme
9 festgeklemmt. Nach Lockerung der Klemmen kann das Gegenschaltstück, ohne
daß eine Lösung der Leiterstücke 2 vom Leitungsseil erforderlich ist, am Leiterstück
verschoben und genau eingestellt werden. Die Leitungsstücke 2 sind mittels der Deckelklemmen
8 am zugehörigen Leitungsseil 1
festgeklemmt, wodurch sie ebenfalls
rasch montier-und demontierbar sind.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen ein ebenfalls an sich schon
bekanntes, in seiner Ungsachse geteiltes Gegenschaltstück 3, wobei sich die
beiden Rohrhälften mit ihren Ansätzen 10 und 11 wie Nut und Feder
übergreifen, so daß kein durchgehender Spalt mehr vorhanden ist und ein Eindringen
von Wasser, Schmutz od. dgl. in das Rohrinnere unmöglich ist. Die Rohrhälfte mit
dem äußeren Ansatz 10 ist an den beiden Enden mit den Klenunhälften 12 versehen,
gegen die die Deckelklemmhälften 13 mittels der Schrauben 14 gepreßt werden
und so unter Zwischenlage der geteilten Einsatzstücke 15 das Leitungsstück
eingeklemmt ist. Die Einsatzstücke 15 sollen das Leitungsstück 2 vor Verletzungen
bewahren, und außerdem kann durch Einsatzstücke mit verschieden großen Bohrungen
das
Gegenschaltstück an verschiedene Seildurchmesser angepaßt werden.
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In vielen Fällen ist es erwünscht, daß bei einer Leiterseilanordnung
mit zwei parallelen Leiterseilen das Gegenschaltstück quer zur Seilrichtung angeordnet
ist. Auch für diesen Fall ergibt die Anordnung von Leitungsstücken in Seillängsrichtung
eine einfache und sichere Lösung, indem das Gegenschaltstück gemäß Fig.
8 quer zur Seilrichtung zwischen den beiden Leitungsstücken angeordnet und
von diesen getragen ist.
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Auf die zwei parallelen Leiterseile 1 sind die beiden Leitungsstücke
2 aufgeklemmt, und zwischen diesen Leitungsstücken ist quer zur Leiterseilrichtung
das Gegenschaltstück 3 angeordnet. Die Befestigung des Gegenschaltstückes
läßt sich hierbei besonders vorteilhaft dadurch lösen, daß an den beiden Leiterseilen
1 die Leitungsstücke 2 mittels der Deckelklemmen 8 festgeklemmt werden.
Das Gegenschaltstück 3 ist an seinen stimseitigen Enden ebenfalls mit Deckelklemmen
16 versehen und mit diesen an je
einem der beiden Leitungsstücke 2
festgeklemmt (Fig. 9).
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Die Montage oder das Auswechseln des Gegenschaltstückes ist hierbei
auch einfach durchführbar, da lediglich die beidseitigen Klemmdeckel zu lösen sind.