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"Trennschalter, insbesondere Einsäulen-
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Scherentrennschalter"
Die Erfindung betrifft einen
Trennschalter, insbesondere Einsäulen-Scherentrennschalter, mit einem Hauptkontakt
und einem Hilfskontaktsystem, wobei der Hauptkontakt ein einer Sammelschiene od.
dgl. zugeordnetes erstes Kontaktstück und mindestens ein einer Trennschere od. dgl.
zugeordnetes zweites Kontaktstück und das Hilfskontaktsystem mindestens ein dem
ersten Kontaktstück des Hauptkontaktes zugeordnetes, vorzugsweise zu dem ersten
Kontaktstück parallel verlaufendes Hilfskontaktstück aufweist, wobei das Hilfskontaktstück
federnd ausgebildet ist und das Hilfskontaktsystem nach dem Hauptkontakt öffnet.
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Trennschalter der in Rede stehenden Art sind von ihrem Prinzip her
und nach den für ihren Einsatz geltenden Vorschriften zu annähernd stromlosem Schalten
vorgesehen. Gleichzeitig sollen mit derartigen Trennschaltern sichtbare Trennstrecken
erzeugt werden. Das Frei schalten von diesen Trennschaltern erfolgt durch zugeordnete
Leistungsschalter.
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Trennschalter werden im übrigen auch dann eingesetzt, wenn beispielsweise
verschiedene Sammelschienen untereinander umgeschaltet werden müssen.
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Bei derartigen Umschaltvorgängen wird zwar im Prinzip stromlos geschaltet,
jedoch fließen sogenannte Kommutierungsströme bei relativ geringen Spannungen. Auch
ist bei grundsätzlich stromlosem Schalten vielfach das Auftreten von Verschiebungsströmen
od. dgl. nicht zu vermeiden. Tatsächlich treten also auch bei stromlos schaltenden
Trennschaltern mitunter systembedingte und nicht zu vermeidende Abriß-Lichtbögen
auf.
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In geschlossenem Zustand müssen Trennschalter der zuvor erläuterten
Art in der Lage sein, sehr hohe Ströme zu führen, insbesondere auch die bei einem
Kurzschluß kurzzeitig, nämlich bis zum Freischalten durch den Leistungsschalter,
auftretenden Ströme. Die Kontakte derartiger Trennschalter nüssen also stets in
einwandfreiem Zustand sein.
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Um die zuvor erläuterten Forderungen an einen Trennschalter der in
Rede stehenden Art zu erfüllen, ist bei dem bekannten Trennschalter, von dem die
Erfindung ausgeht (vgl. die DE-OS 28 39 914), einem Einsäulen-Scherentrennschalter,
neben dem Hauptkontakt ein Hilfskontaktsystem vorgesehen,
das nach
dem Hauptkontakt öffnet. Dies ist eingangs schon erläutert worden. Zwei Hilfskontaktstücke
sind hier parallel zu den Kontaktstücken des Hauptkontaktes angeordnet und als langgestreckte
Kontaktbügel ausgeführt. Jedes der Hilfskontaktstücke ist dabei an dem jeweils zugeordneten
Kontaktstück des Hauptkontaktes über Blattfedern befestigt.
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Die Kontaktbereiche der einander zugeordneten Hilfskontaktstücke liegen
geringfügig oberhalb der Kontaktbereiche der entsprechenden Kontaktstücke des Hauptkontaktes.
Diese Konstruktion ist im Kurzschlußfall nicht unproblematisch, da die feststehenden
Hilfskontaktstücke durch die Kurzschlußkräfte nach oben weggedrückt und beschädigt
werden können. Wegen der Nähe von Hauptkontakt und Hilfskontaktsystem besteht bei
diesem Trennschalter außerdem die Gefahr, daß der Abriß-Lichtbogen zwischen den
Hilfskontaktstücken auf die Kontaktstücke des Hauptkontaktes überspringt. Weiterhin
besteht ohne spezielle Maßnahmen bei diesem Trennschalter die Gefahr, daß bei Auslenkung
des ersten Kontaktstückes des Hauptkontaktes, z. B.
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durch Seitenwind, der Abriß-Lichtbogen nicht am Hilfskontaktsystem,
sondern am Hauptkontakt auftritt. Schließlich ist es auch konstruktiv nicht besonders
günstig, daß sowohl dem ersten als auch dem zweiten Kontaktstück des Hauptkontaktes,
bei einem Scherentrennschalter also sowohl dem Gegenkontakt als auch dem Greiferkontakt,
besondere Hilfskontaktstücke zugeordnet sein müssen.
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Bei einem weiteren bekannten, als Einsäulen-Scherentrennschalter ausgeführten
Trennschalter (dgl. die DE-OS 28 47 377) treten vergleichbare Probleme auf, da auch
bei diesem Trennschalter die Hilfskontaktstücke parallel zu den Kontaktstücken des
Hauptkontaktes in geringem Abstand zu diesen verlaufen.
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Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung
nun die Aufgabe zugrunde, einen Trennschalter anzugeben, der konstruktiv einfach
gestaltet ist und unter allen Bedingungen ein sicheres Schalten ohne die Gefahr
des überspringens von Abriß-Lichtbögen auf den Hauptkontakt erlaubt.
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Der erfindungsgemäße Trennschalter, bei dem die zuvor aufgezeigte
Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfskontaktsystem einen
elektrisch zwischen dem ersten Kontaktstück des Hauptkontaktes und dem Hilfskontaktstück
angeordneten Trennkontakt mit zwei Kontaktbügeln aufweist, daß der erste Kontaktbügel
dem ersten Kontaktstück und der zweite Kontaktbügel dem Hilfskontaktstück zugeordnet
ist, daß das zweite Kontaktstück unmittelbar am Hilfskontaktstück zur Anlage kommt
und daß nach dem Öffnen des Hauptkontaktes zunächst der Trennkontakt öffnet und
dann erst das zweite Kontaktstück vom Hilfskontaktstück abhebt. Der wesentliche
Inhalt der Lehre der Erfindung besteht darin, die eigentliche Trennstrecke des Hilfskontaktsystems,
also den Bereich, in dem die Abriß-Lichtbögen auftreten sollen, in einem gesonderten
Trennkontakt zu verwirklichen, der allein einem der beiden Kontaktstücke des Hauptkontaktes
zugeordnet ist. enn dabei auch zuvor allein das erste Kontaktstück des Hauptkontaktes,
bei einem Einsäulen-Scherentrennschalter also der Gegenkontakt, behandelt worden
ist, so ist es doch in gleicher Weise möglich, das Hilfskontaktsystem allein dem
zweiten Kontaktstück des Hauptkontaktes, bei einem Einsäulen-Scherentrennschalter
also dem Greiferkontakt, zuzuordnen.
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Die Lehre der Erfindung läßt sich bei praktisch allen Trennschaltern
in entsprechender leise verwirklichen, wird also hier nur zur besseren Deutlichkeit
vorwiegend im Zusammenhang mit einem Einsäulen-Scherentrennschalter erläutert.
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Die mit der Verwirklichung der Lehre der Erfindung erreichten Vorteile
sind u. a. darin zu sehen, daß der Abriß-Lichtbogen streng im Bereich des Trennkontaktes
lokalisiert werden kann, so daß durch entsprechende geometrische Anordnung des Trennkontaktes
ein Überspringen des Abriß-Lichtbogens auf den Hauptkontakt ausgeschlossen werden
kann, daß weiterhin Auslenkungen des ersten Kontaktstückes des Hauptkontaktes beispielsweise
aufgrund von Seitenwind die Funktion des Trennkontaktes nurmehr in Extremfällen
beeinflussen, daß ferner das gesamte Hilfskontaktsystem
allein einem
der beiden Kontaktstücke des Hauptkontaktes zugeordnet ist, was konstruktive Vorteile
erheblichen Ausmaßes bietet, und daß schließlich eine weiteste Anwendbarkeit des
erfindungsgemäß verwirklichten Hilfskontaktsystems bei allen Arten von Trennschaltern
gegeben ist.
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Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Lehre der Erfindung
auszuaestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden
soll.
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Zunächst ist es zweckmäßig, die Kontaktbügel des Trennkontaktes jeweils
mit einem Kontaktkopf od. dgl. aus abbrandfestem Material zu versehen bzw. an den
Kontaktbügeln Beschichtungen aus abbrandfestem Material vorzusehen. Dies sind Maßnahmen,
die für Kontaktstücke, an denen Abriß-Lichtbögen auftreten, seit langem für sich
bekannt sind.
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Weiterhin empfiehlt es sich hinsichtlich der Kontaktbügel des Trennkontaktes,
diese in Öffnungsrichtung federbelastet auszubilden. Dabei sollten natürlich Anschläge
für die öffnungsbewegung der Kontaktbügel des Trennkontaktes vorgesehen sein, um
diese auf einen Maximalwert zu begrenzen. Selbstverständlich muß auch hinsichtlich
des Hilfskontaktstückes des Hilfskontaktsystems dafür gesorgt werden, daß es von
selbst einer Öffnungsbewegung des zweiten Kontaktstückes des Hauptkontaktes folgt,
beispielsweise auch hier durch ein entsprechend eingebautes Federelement.
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Bislang ist nur erläutert worden, daß das Hilfskontaktsystem dem ersten
Kontaktstück des Hauptkontaktes (oder dem zweiten Kontaktstück des Hauptkontaktes
,was aber detailliert nicht erläutert zu werden braucht) zugeordnet ist. Wie eine
solche Zuordnung konstruktiv verwirklicht werden kann, soll nun beispielhaft erläutert
werden. Das Hilfskontaktstück und die Kontaktbügel des Trennkontaktes können nämlich
ohne weiteres mittels Trägern aus elektrisch isolierendem Material an dem ersten
Kontaktstück des Hauptkontaktes befestigt sein. Dabei empfiehlt es sich, das Hilfskontaktstück
über Schwenkhebel an den Trägern zu befestigen. Diese Schwenkhebel können dann jeweils
in Öffnungsrichtung federbelastet sein,
beispielsweise durch torsionsbeanspruchte
Schraubenfedern, Spiralfedern usw..
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Ist das Hilfskontaktstück über Schwenkhebel an den Trägern befestigt,
so läßt sich ohne weiteres ein Schwenkhebel mit dem zweiten Kontaktbügel des Trennkontaktes
gemeinsam als doppelarmiger Hebel ausführen und auf einer einzigen Achse lagern.
In diesem Fall kann die Federbelastung des Schwenkhebels und des Kontaktbügels durch
ein und dasselbe Federelement erfolgen.
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Dadurch, daß das Hilfskontaktsystem insgesamt nur einem der beiden
Kontaktstücke des Hauptkontaktes, im erläuterten Beispiel dem ersten Kontaktstück
des Hauptkontaktes, zugeordnet ist, empfiehlt es sich als besonders vorteilhafte
Lösung, den erfindungsgemäßen Trennschalter so auszugestalten, daß das Hilfskontaktsystem
mit dem Hilfskontaktstück, dem Trennkontakt und den Trägern insgesamt vom ersten
Kontaktstück des Hauptkontaktes abnehmbar, bzw. auf das erste Kontaktstück des Hauptkontaktes
aufsetzbar ist. Die Träger können zu diesem Zweck beispielsweise aus jeweils zwei
über Schrauben od. dgl. miteinander verbindbaren Halbschalen bestehen. Das Hilfskontaktstück
und die Kontaktbügel des Trennkontaktes sind dann praktischerweise mit jeweils einer
Halbschale der beiden Träger fest verbunden, so daß lediglich durch Zusammenschrauben
der beiden Halbschalen der beiden Träger ein Aufsetzen des gesamten Hilfskontaktsystems
auf das erste Kontaktstück des Hauptkontaktes möglich ist. Damit läßt sich das Hilfskontaktsysteni
auch bei bestehenden Trennschaltern-nachrüsten.
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1'wenn der Trennkontakt des Hilfskontaktsystems geöffnet ist, so ist
das Hilfskontaktstück elektrisch von dem ersten Kontaktstück des Hauptkontaktes
getrennt. Bei komplett geöffnetem Trennschalter besteht dabei das Problem, daß sich
ohne weitere Maßnahmen das Hilfskontaktstück auf freiem Potential befinden würde,
so daß Überschläge vom ersten Kontaktstück des Hauptkontaktes auf das Hilfskontaktstück
auftreten können. Es ist also anzustreben, daß bei geöffnetem Trennschalter das
Hilfskontaktstück auf
dem Potential des ersten Kontaktstückes des
Hauptkontaktes gehalten wird. Um dies zu erreichen, empfiehlt sich eine Konstruktion
des erfindungsgemäßen Trennschalters, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Hilfskontaktsystem
zusätzlich zu dem Trennkontakt einen Ausgleichskontakt aufweist, daß der Ausgleichskontakt
elektrisch parallel zu dem Trennkontakt geschaltet ist und daß bei geöffnetem Trennkontakt
der Ausgleichskontakt geschlossen ist und umgekehrt.
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Der Ausgleichskontakt kann beispielsweise über eine Verzögerungseinrichtung
so ausgestaltet sein, daß er tatsächlich erst bei vollständig geöffnetem Trennschalter
schließt. Besonders vorteilhaft ist es allerdings, den Ausgleichskontakt gleichzeitig
als Anschlag für die Öffnungsbewegung des Hilfskontaktstückes auszubilden. In diesem
Fall befindet sich aber beim Schließen des Ausgleichskontaktes das zweite Kontaktstück
des Hauptkontaktes noch in Anlage am Hilfskontaktstück. Damit nun hier keine Abriß-Lichtbögen
auftreten können, muß der Ausgleichskontakt für diesen Fall einen hohen Übergangswiderstand
aufweisen. Das wiederum ist besonders einfach dadurch zu verwirklichen, daß der
Ausgleichskontakt einen Anschlagpuffer aus elastischem und gleichwohl elektrisch
leitendem Material aufweist. Ein solcher Anschlagpuffer kann beispielsweise aus
mit Metallteilchen versetztem Gummi bestehen, wodurch automatisch ein hoher Übergangswiderstand
verwirklicht ist.
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Über den wie zuvor erläutert konstruierten Ausgleichskontakt wird
einerseits gewährleistet, daß das Hilfskontaktstück auf dem Potential des ersten
Kontaktstückes des Hauptkontaktes liegt (bei geöffnetem Trennschalter), andererseits
wird aber durch den hohen Übergangswiderstand das Auftreten von Abriß-Lichtbögen
beim Abheben des zweiten Kontaktstückes des Hauptkontaktes vom Hilfskontaktstück
verhindert.
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Ist, wie zuvor erläutert worden ist, ein Schwenkhebel des Hilfskontaktstückes
mit dem zweiten Kontaktbügel des Trennkontaktes gemeinsam als doppelarmiger Hebel
ausgeführt, so kann ohne weiteres der Ausgleichskontakt
dem freien
Schwenkhebel des Hilfskontaktstückes zugeordnet sein.
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Bei einem langgestreckten Hilfskontaktstück befindet sich dann praktisch
der Trennkontakt an einen Ende und der Ausoleichskontakt am anderen Ende des Hilfskontaktstückes.
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Zuvor ist durchweg immer nur von einem Hilfskontaktstück die Rede
gewesen. Tatsächlich empfiehlt es sich aber, insbesondere wegen der Probleme bei
einer Auslenkung des ersten Kontaktstückes des Hauptkontaktes, zwei, möglicherweise
auch noch mehr Hilfskontaktstücke vorzusehen. Das zweite Hilfskontaktstück kann
dabei lediglich passiv ausgebildet sein, also nur zum Kraftausgleich dienen, vorzugsweise
wird aber auch das zweite Hilfskontaktstück aktiv ausgebildet sein, also nicht nur
elektrisch mit dem zweiten Kontaktbügel des Trennkontaktes verbunden sein, sondern
auch mechanisch auf diesen wirken.
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Ebenso wie zwei Hilfskontaktstücke vorgesehen sein können, können
natürlich auch zwei Trennkontakte und/oder zwei Ausgleichskontakte vorgesehen sein,
um die Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen Trennschalters zu erhöhen. Sind
zwei Hilfskontaktstücke und zwei Trennkontakte vorgesehen, so empfiehlt es sich,
jeweils einen Trennkontakt einem Hilfskontaktstück zuzuordnen.
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Im folgenden wird nun die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 schematisch, in perspektivischer
Ansicht, ein Ausführungsbeispiel eines Hauptkontaktes und eines Hilfskontaktsystens
für einen erfindungsgemäßen Trennschalter, hier einen Einsäulen-Scherentrennschalter,
Fio. 2 ausschnittweise in detaillierterer Darstellung den Gegenstand nach Fig. 1
und Fig. 3 wiederum ausschnittweise in detaillierterer Darstellinn, aus einem duderen
Bl ickwink£l , den Gegenstand nach F iq. 1.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung und ausschnittweise einen
Trennschalter 1 mit einer aus Vereinfachungsgründen nur zur Hälfte dargestellten
Trennschere 2. Erkennbar ist ein Hauptkontakt 3 und ein Hilfskontaktsystem 4. Der
Hauptkontakt 3 weist ein einer Sammelschiene 5 zugeordnetes erstes Kontaktstück
6 und ein der Trennschere 2 zugeordnetes zweites Kontaktstück 7 auf. Das Hilfskontaktsystem
4 weist zwei dem ersten Kontaktstück 6 des Hauptkontaktes 3 zugeordnete Hilfskontaktstücke
8 auf, die federnd ausgebildet und elektrisch verbunden sind.
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Die Hilfskontaktstücke 8 verlaufen parallel zu dem ersten Kontaktstück
6.
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Das erste Kontaktstück 6 ist im übrigen über Tragringe 9 an der Sammelschiene
5 befestigt und mit dieser elektrisch verbunden.
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Aus Fig. 1 andeutungsweise erkennbar ist, daß das Hilfskontaktsystem
4 nach dem Hauptkontakt 3 öffnet. Dazu weist das Hilfskontaktsystem 4 einen elektrisch
zwischen dem ersten Kontaktstück 6 des Hauptkontaktes 3 und dem Hilfskontaktstück
8 angeordneten Trennkontakt 10 auf. Für die weitere Erläuterung des Hilfskontaktsystems
4 sind die Fig. 1 und 2 gleichzeitig zu betrachten.
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Aus Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 1 erkennt man, daß der Trennkontakt
10 zwei Kontaktbügel 11, 12 aufweist, wobei der erste Kontaktbügel 11 dem ersten
Kontaktstück 6 und der zweite Kontaktbügel 12 dem Hilfskontaktstück 8 zugeordnet
ist. Das zweite Kontaktstück 7 kommt unmittelbar am Hilfskontaktstück 8 zur Anlage.
Nach dem Öffnen des Hauptkontaktes 3 öffnet zunächst der Trennkontakt 10 und danach
erst hebt das zweite Kontaktstück 7 vom Hilfskontaktstück 8 ab. Dadurch tritt der
Abriß-Lichtbogen zwischen den Kontaktbügeln 11, 12 des Trennkontaktes 10 auf.
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Aus Fig. 2 ist deutlich ersichtlich, daß die Kontaktbügel 11, 12 des
Trennkontaktes 10 jeweils mit einem Kontaktkopf 13 aus abbrandfestem Material versehen
sind. Außerdem sind die Kontaktbügel 11, 12 des Trennkontaktes 10 in Öffnungsrichtung
federbelastet, wozu entsprechende Federelemente 14 vorgesehen sind. Erkennbar ist
hier nur das Federelement,
das dem zweiten Kontaktbügel 12 zugeordnet
ist.
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Das Hilfskontaktstück 8 und die Kontaktbügel 11, 12 des Trennkontaktes
10 sind mittels zweier Träger 15 aus elektrisch isolierendem Material an dem ersten
Kontaktstück 6 des Hauptkontaktes 3 befestigt. Dabei ist das Hilfskontaktstück 8
bzw. sind beide Hilfskontaktstücke 8 über Schwenkhebel 16 an den Trägern 15 jeweils
befestigt. Auch die Schwenkhebel 16 des Hilfskontaktstückes 8 sind jeweils in Öffnungsrichtung
über Federelemente 17 federbelastet.
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Wie sich aus Fig. 2 deutlich ergibt, ist ein Schwenkhebel 16 des Hilfskontaktstückes
8 mit dem zweiten Kontaktbügel 12 des Trennkontaktes 10 gemeinsam als doppelarmiger
Hebel ausgeführt und auf einer Achse gelagert.
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Die Darstellung in Fig. 2 läßt diese Achse nicht erkennen, da sie
hinter dem ersten Kontaktstück 6 verborgen ist. Bei dieser Konstruktion ist hier
nur ein einziges Federelement für den Schwenkhebel 16 und den Kontaktbügel 12 notwendig,
das die Federelemente 14, 17 ersetzt.
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Fig. 2 läßt besonders deutlich erkennen, daß das Hilfskontaktsystem
4 mit beiden Hilfskontaktstücken 8, dem Trennkontakt 10 und den Trägern 15 insgesamt
vom ersten Kontaktstück 6 des Hauptkontaktes 3 abhebbar bzw. auf das erste Kontaktstück
6 des Hauptkontaktes 3 aufsetzbar ist. Dazu bestehen die Träger 15 aus jeweils zwei
über Schrauben 18 miteinander verbundenen Halbschalen 19.
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Betrachtet man nun weiter Fig. 3, so erkennt man zunächst im Hintergrund
den ersten Kontaktbügel 11 des Trennkontaktes 10 mit dem entsprechenden Federelement
14 am Träger 15. Im Vordergrund ist an dem dort erkennbaren Träger 15 ein Ausgleichskontakt
20 erkennbar, der elektrisch parallel zu dem Trennkontakt 10 geschaltet ist. Bei
geöffnetem Trennkontakt 10 ist der Ausgleichskontakt 20 geschlossen und umgekehrt.
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Der Ausgleichskontakt 20 ist konstruktiv so gestaltet, daß er gleichzeitig
als Anschlag für die Öffnungsbewegung des Hilfskontaktstückes 8
bzw.
der Hilfskontaktstücke 8 dient. Außerdem weist der Ausoleichskontakt 20 einen hohen
übergangswiderstand auf, was dadurch verwirklicht ist, daß ein Anschlagpuffer 21
aus elastischem und elektrisch leitendem Material vorgesehen ist. Dieser Anschlagpuffer
21 ist über eine Metallschelle 22 mit dem ersten Kontaktstück 6 mechanisch und elektrisch
verbunden.
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Der Ausgleichskontakt 20 ist, wie aus Fig. 3 deutlich erkennbar ist,
dem freien Schwenkhebel 16 des Hilfskontaktstückes 8 bzw. den jeweils freien Schwenkhebeln
16 der Hilfskontaktstücke 8 zugeordnet.
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Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Trennschalter 1 arbeitet folgendermaßen:
Liegt das zweite Kontaktstück 7 des Hauptkontaktes 3 am ersten Kontaktstück 6 an,
so fließt Strom unmittelbar von der Sammelschiene 5 über den Hauptkontakt 3 zur
Trennschere 2. Öffnet nun der Trennschalter 1, so hebt zunächst das zweite Kontaktstück
7 vom ersten Kontaktstück 6 des Hauptkontaktes 3 ab. Ein Abriß-Lichtbogen tritt
hier jedoch nicht auf, da das entsprechende Hilfskontaktstück 8 weiterhin mit dem
zweiten Kontaktstück 7 des Hauptkontaktes 3 in Verbindung steht. Über den noch geschlossenen
Trennkontakt 10 können Kommutierungsströme weiterhin zwischen Sammelschiene 5 und
Trennschere 2 fließen.
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Bei weiterer Öffnungsbewegung der Trennschere 2 beginnt auch der Trennkontakt
10 zu öffnen, d. h. die beiden Kontaktbügel 11, 12 des Trennkontaktes 10 entfernen
sich voneinander. Zwischen den Kontaktköpfen 13 an den Kontaktbügeln 11, 12 tritt
nun ein Abriß-Lichtbogen auf.
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Bei noch weiterer Öffnung der Trennschere 2 erlöscht der Abriß-Lichtbogen.
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Außerdem kommen die Enden der Schwenkhebel 16 am Anschlagpuffer 21
des Ausgleichskontaktes 20 zur Anlage, wodurch die Schwenkbewegung des Hilfskontaktstückes
8 bzw. der Hilfskontaktstücke 8 beendet \wird. Über den einen hohen elektrischen
Widerstand aufweisenden Anschlagpuffer 21
erfolgt von nun an relativ
langsam ein Potential ausgleich zwischen dem ersten Kontaktstück 6 und den Hilfskontaktstücken
8. Wegen dieses hohen liiderstandes des Anschlagpuffers 21 kann aber bei dem nun
folgenden Abheben des zweiten Kontaktstückes 7 vom Hilfskontaktstück 8 nicht nochmals
ein Abriß-Lichtbogen auftreten.